Welt zerstört, Mensch im Wunschland
CryptosDas Konzept von Cryptos ist faszinierend: Die Erde ist größtenteils zerstört und die Menschen existieren hauptsächlich in kleinen Kammern, wo sie in einem virtuellen Raum angeschlossen sind. Darin können ...
Das Konzept von Cryptos ist faszinierend: Die Erde ist größtenteils zerstört und die Menschen existieren hauptsächlich in kleinen Kammern, wo sie in einem virtuellen Raum angeschlossen sind. Darin können sie zwischen unterschiedlichen Welten wählen und sich dort ihre Credits verdienen. Selbst die Wissenschaft findet auf dieser Ebene statt. Und dann gibt es ein paar Leute, die draußen leben müssen und diese Welten bauen und überwachen. Dazu gehört die siebzehnjährige Hauptsprotagonistin Jana.
In der realen Welt treten plötzlich Probleme auf. Jana geht dem nach und stößt auf unzählige Geheimnisse. Dabei jagt sie durch beschauliche, gruselige, magische, vergnügungsreiche, etc. Welten. Die Autorin schafft es all dies fantasie- und actionreich zu verpacken. Die Entwicklungen sind spannend, allerdings empfand ich sie nicht so wie auf dem Level eines Thrillers.
Erzählt wir die Geschichte aus der Ich-Perspektive im Präsens. Der Schreibstil lässt sich insgesamt flüssig und locker lesen. Die Detailtiefe des Umfeldes entsprach genau meinem Geschmack. Auch der Plot war durchdacht. Leider wirkte die Liebesgeschichte zu plötzlich auf mich und das Ende unbefriedigend leicht und naiv. Gerade bei letzterem hätte ich mir mehr gewünscht.
Die Protagonisten empfand ich leider als etwas blass und facettenlos. Jana war zwar eine mutige und kluge Frau, sie blieb für mich aber seltsam distanziert, so dass mich zwar die Spannung der Geschichte mitreißen konnte, aber die Figuren mich nicht richtig abholten. Ich hätte mich gefreut, wenn die Protagonisten alle etwas älter gewesen wären und damit auch mehr zu erzählen gehabt hätten.