Augen auf bei der Partnerwahl – Spannungsaufbau von kaum zu packend
Mörderischer Sammeltrieb gegen ehrliche Ordnungsliebe
Im Mittelpunkt des Romans steht Emily, eine junge, sympathische, etwas leichtgläubige, sehr ordnungsliebende Frau, die gemeinsam mit ihrer Freundin ...
Mörderischer Sammeltrieb gegen ehrliche Ordnungsliebe
Im Mittelpunkt des Romans steht Emily, eine junge, sympathische, etwas leichtgläubige, sehr ordnungsliebende Frau, die gemeinsam mit ihrer Freundin Becca ein Service bietet, mit dem sie in professioneller Art und Weise Menschen dabei behilflich sind, Schränke, Garagen, Keller oder dergleichen auszumisten, zu entrümpeln. Seltsamerweise lebt sie mit einem Mann zusammen, der beinahe messiehaft Gerümpel sammelt.
Anfangs scheint die Handlung eher nur so dahin zu plätschern. Oberflächlich gesehen passiert so gar nichts Böses, es wird Emilys ganz normaler frustrierender Ehe-Alltag mit kleineren Reibereien geschildert sowie ihre Gespräche mit potentiellen Kundinnen. Unterschwellig lauert jedoch das Unheil zwischen den Zeilen. Man kann es nicht richtig orten, man spürt es nur. Die Geschichte nimmt zwar nur langsam Fahrt auf, dennoch steckt Emily bald in einigen Unannehmlichkeiten: ein ärgerlicher Zwischenfall, sie lukriert zweifelhafte Aufträge, Kundinnen benehmen sich seltsam und in einem zu räumenden Lager befinden sich Gegenstände mit fragwürdiger Herkunft. Als Emily in diesem Lager einen Toten findet, gerät sie immer mehr unter Verdacht und die Lage spitzt sich immer mehr zu.
Der Erzählstil ist flüssig, das Handlungstempo steigert sich zunächst nur mäßig, nach den ersten hundert Seiten jedoch rasant bis zum furiosen Ende. Die Charaktere sind zwar nicht sehr tiefgründig, aber anschaulich geschildert.
Ich fand es fesselnd zu beobachten, wie Emily in ihrer Naivität immer mehr von den gegen sie gesponnenen Intrigen erfasst wird und wie sie Schritt für Schritt die Machenschaften und die Täter erkennt und sich letztlich der Fall löst. Allerdings als Thriller, wie im Klappentext angemerkt, würde ich das Buch nicht bezeichnen.