Cover-Bild Die Heilung der Welt
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 13.02.2021
  • ISBN: 9783608116434
Ronald D. Gerste

Die Heilung der Welt

Das Goldene Zeitalter der Medizin 1840–1914
Acht dramatische Jahrzehnte und der Kampf gegen Seuchen, Schmerz und Tod

Anschaulich und lebensnah erzählt Ronald D. Gerste die umwälzenden Ereignisse und wissenschaftlichen Entwicklungen in der erstaunlich dynamischen Zeit von 1840 bis 1914, in der die Medizin ungeahnte Fortschritte machte: ein packendes Porträt einer entfesselten Epoche, die Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik revolutionierte – mit bleibenden Folgen bis in unsere Gegenwart.

Die außergewöhnlich dramatischen Jahrzehnte zwischen 1840 und 1918 markieren eine Wendezeit, die bis heute unser Dasein und Leben prägen. Innerhalb dieser Jahre entwickelte sich die moderne Medizin und veränderte das Verhältnis des Menschen zu seinem Körper und dessen Leiden nachhaltig. Heilungserfolge wurden möglich, an die bisher nicht zu denken gewesen war, und schufen die Grundlage unseres heutigen Lebens. Es waren Forscher, Mediziner und Ärzte wie Koch, Semmelweis und Morton, die unsere Moderne begründeten. Diese Pioniere der Gegenwart zu begleiten heißt auch, sich auf eine Zeitreise in eine atemberaubende Epoche zu begeben – in der die Eisenbahn und das Dampfschiff den Menschen zu fernen Horizonten brachten, in der die Welt wahrhaft globalisiert wurde und in der neue Gedanken und Überzeugungen zu Umbruch und Revolution führten. Doch der Mensch bleibt der Mensch und die Natur lässt sich nicht endgültig bezwingen: Am Ende der hoffnungsvollen Epoche stehen eine von Staatsmännern geschaffene Katastrophe und, fast wie ein tragisches Nachwort zur Saga der Triumphe, eine von Viren verursachte Pandemie: die Spanische Grippe.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2021

Spannender als ein Thriller

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Der Autor führt uns durch die Geschichte über die Dauer von nahezu 8 Jahrzehnten. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht alleine auf medizinischen Entdeckungen sondern auch auf Erfindungen, die bis heute unser ...

Der Autor führt uns durch die Geschichte über die Dauer von nahezu 8 Jahrzehnten. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht alleine auf medizinischen Entdeckungen sondern auch auf Erfindungen, die bis heute unser Leben mitgestalten. Die Rede ist unter anderem von der ersten Weltausstellung in London, der Erfindung von Eisenbahn und Fotografie sowie Berichte über Semmelweis, Koch und Morton.

„Die Heilung der Welt“ wurde von einem Mann geschrieben, der sowohl Mediziner als auch Historiker ist. Sein Buch fesselte mich, weil er historische Persönlichkeiten so ganz anders als „normal“ porträtierte. Er berichtet über Fakten, die so nicht bekannt sind und das gilt auch für die Anfeindungen durch Kollegen unter anderem bei Semmelweis. Wussten Sie, wer das erste „Selfie“ machte oder warum die Fotografie so wichtig für die Medizin ist?

Dass Hygiene und hier besonders das Waschen der Hände überlebenswichtig ist, wird nicht erst seit Corona vermittelt. Es war Herr Semmelweis, der dadurch die Todeszahlen der jungen Mütter im Kindbett drastisch verringerte. Heute ist es ganz normal, dass Patienten bei Operationen eine Narkose erhalten. Ein Segen, der heute zwar selbstverständlich jedoch ohne Erfindung des Äthers nicht möglich wäre.

Einige Persönlichkeiten erwähne ich, da ihr Leben und ihre Werke den meisten Menschen bis heute bekannt sind. Da ist die Krankenschwester Florence Nightingale, die durch den Krimkrieg auf das Leid der Soldaten aufmerksam wurde. Während dieses Krieges gab es zudem eine Premiere, nämlich die der Kriegsberichterstattung. Hier begann „Die Macht der Medien“, welche (leider) bis heute anhält. Charles Darwin, Henry Dunant und Hodkin gehören auch zu den Persönlichkeiten, die im Buch einen Platz fanden.

Dann noch etwas zum Thema impfen. Wer weiß denn von den Gegnern, dass der Deutsch-Französische Krieg durch das Impfen der Soldaten entschieden wurde? Es starben damals mehr Männer durch die Pocken als durch den Feind. Deutsche Soldaten wurden alle geimpft, während die französische Regierung keinen wert darauf legte.

Vor jedem neuen Thema wurde ein Foto eines Ereignisses oder des Forschers gestellt. Danach folgt die Beschreibung der Erkrankung, dann die Vita des Forschers und die harte Zeit von den ersten Tests bis zum Durchbruch. Dabei kommen aber auch andere Ereignisse des betreffenden Zeitraums zur Sprache. Am Ende folgen dann Anmerkungen des Autors sowie Verweise auf die Quellen. Die Fußnoten werden ebenfalls erklärt und es folgen Bildnachweise sowie Namens- und Sachregister. Keine Frage, das Buch ist ein Muss für jeden, der mitreden möchte, wenn es um den Segen aber auch den „Fluch“ der Industrialisierung geht.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Medizingeschichte spannend erzählt

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Autor und Arzt Roland Gerste erfreut seine Leser wieder mit einem penibel recherchierten Buch über die Medizin und ihre Geschichte. Diesmal beschäftigt er sich mit dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ ...

Autor und Arzt Roland Gerste erfreut seine Leser wieder mit einem penibel recherchierten Buch über die Medizin und ihre Geschichte. Diesmal beschäftigt er sich mit dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“ der Medizin. Es sind dies die Jahre zwischen 1840 und 1918, in denen die Medizin rasante Fortschritte macht, und alle jene Errungenschaften erfindet, die aus der heutigen Medizin nicht mehr wegzudenken sind: Hygiene, Anästhesie, Schmerzmittel oder Prothesen.

Diese Entwicklungen sind sehr gut in den historischen Hintergrund eingebettet. Manchmal verliert sich der Autor in den historischen Details. So begeben wir uns mit Florence Nightingale und Henry Dunant auf die Schlachtfelder des Krimi-Krieges und von Solferino. Wir schlagen uns die Köpfe ein und die Gliedmaßen im amerikanischen Bürgerkrieg ab.

Wir blicken Ignaz Semmelweis und Joseph Lister über die Schulter. Wir staunen mit Wilhelm Röntgen über das Bild der Knochen und legen uns bei Sigmund Freud auf die Couch.

Natürlich darf ein Blick auf die aktuelle Covid-19-Pandemie und ein Vergleich zur Spanischen Grippe nicht fehlen.

Fazit:

Als Fan von medizin-historischen Büchern sind mir nahezu alle Persönlichkeiten und ihre Errungenschaften bekannt. Roland Gerste erzählt die Medizingeschichte kurzweilig und gibt einen Abriss des gesellschaftlichen Umfeldes. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.