Sehr trocken geschrieben, aber eine Erzählung von beeindruckenden Frauen. :)♥
In Hidden Figures erzählt Margot Lee Shetterly die Geschichte, der Frauen die zum Erfolg der Geschichte der NASA einen großen Teil beigetragen haben und dabei viel zu oft vergessen werden. Frauen die mit ...
In Hidden Figures erzählt Margot Lee Shetterly die Geschichte, der Frauen die zum Erfolg der Geschichte der NASA einen großen Teil beigetragen haben und dabei viel zu oft vergessen werden. Frauen die mit ihren mathematischen Fähigkeiten glänzten und doch nie die gleiche Anerkennung sowie Aufstiegschancen bekamen wie ihre männlichen Kollegen, Frauen die Aufgrund ihrer Hautfarbe zu Zeiten der Rassentrennung beweisen, dass Intelligenz und Kompetenz nicht durch die Hautfarbe bestimmt werden und sich genau damit in einer weißen Welt behaupten.
Meinung:
Den Part über die Gestaltung lasse ich bei diesem Buch einmal außen vor, weil es mir hier einfach so belanglos erscheint über die Optik zu sprechen, wenn das innere hier doch von solch großer Bedeutung ist. (Das trifft zwar auf jedes Buch zu, aber bei diesem noch einmal mehr - zumindest für mich).
Generell lese ich eher fiktive Geschichten, sodass dieses Buch auf den ersten Blick erst mal weniger in mein Beuteschema passt, denn fiktiv ist hier gar nichts. Und auch die Raumfahrt selbst ist eigentlich kein Thema das mich interessiert aber ich bin eine Feministin und von daher interessieren mich diese drei Frauen (und auch jede weitere die ihren Anteil hier geleistet hat) umso mehr. Deshalb wollte ich dieses Buch unbedingt lesen und das auch bevor ich mir den Film ansehe. Trotz allem merke ich, dass es mir doch recht schwer fällt meine Gedanken und auch Gefühle die mich beim Lesen begleitet haben in Worte zu fassen, aber ich versuche es einfach mal:
Ich war allein vom Klappentext her schon tief beeindruckt von diesen schwarzen Frauen, die sich nicht nur in einer weißen Welt durchschlagen mussten, sondern auch in einer Männerwelt. Und auch wenn man an die Raumfahrt denkt, so sieht man allgemein doch eher Männer vor sich die dort arbeiten. Wenn man dann in diesem Buch liest wie viele Frauen hier mitgewirkt haben und auch zum Erfolg mancher Meilensteine in der Geschichte der NASA ihren Anteil hatten, dann macht dieser Umstand dann doch schon sehr traurig, vor allem weil diese Frauen nur selten die Anerkennung und Aufmerksamkeit bekommen die sie eigentlich verdient hätten. Und von daher finde ich solche Bücher immer sehr wichtig und vor allem auch lesenswert, dass hier die damalige Rassentrennung ebenfalls ein ganz großes Thema ist, fand ich umso spannender.
Die Rassentrennung spielt eine große Rolle, denn durch die wurden die Leben dieser Frauen natürlich auch mitgeprägt, ich war dennoch sehr positiv überrascht wie viel Platz dieser Aspekt eingenommen hat und auch fernab von deren Tätigkeit bei der Raumfahrt thematisiert wurde, manchmal ganz allgemein aber meist wurde eher ganz spezifisch geschildert wie es den Damen hier damit erging.
Dennoch geht es die meiste Zeit trotz allem um die Frauen, ihren persönlichen Lebensweg und im großen Abschnitt über ihre Zeit bei der NASA, ich muss sagen es haben immer wenige Sätze gereicht und ich war schon von ihnen beeindruckt, wie viel Fleiß und Willen sie an den Tag gelegt haben um etwas für sich zu erreichen und wie sie auch innerhalb den ihnen auferlegten Grenzen immer noch nach mehr strebten, weil diese mutigen Frauen gar nicht eingesehen haben, dass sie weniger bekommen nur weil sie schwarz sind oder eine Frau!
Die Handlung zu bewerten ist in diesem Fall natürlich schwierig, hier kann man seine Fantasie nicht freien lauf lassen, es ist das passiert was passiert ist und entweder es interessiert einen oder nicht. Mich konnte es, wie bereits mehrfach erwähnt, überzeugen, diese Frauen haben mich alle auf ihre Art und Weise berührt und beeindruckt, vor allen empfinde ich den höchsten Respekt und ich hoffe, dass noch viele Menschen erfahren werden was sie getan haben, denn auch wenn es vielleicht keine Heldentaten waren, so haben sie nicht nur für sich sondern für alle Frauen (egal welche Hautfarbe) gekämpft und auch Siege erzielen können, sie gehören zu den Menschen die Veränderung (mit)bewirkt haben und das macht sie dann doch irgendwo zu Heldinnen, der Untertitel der deutschen Ausgabe passt demnach schon sehr gut. :)
Dennoch ist dieses Buch vielleicht nicht für jeden geeignet, das Interesse muss schon sehr groß sein, denn es ist keine emotionale Erzählung über diese Frauen, das Buch ist sehr trocken gehalten, es werden unheimliche viele Details und Informationen eingeworfen und es verlangt das man sein Hirn beim Lesen nicht abschaltet. Dabei ist das ganze alles sehr gut recherchiert und min vielen Anmerkungen versehen, die mir gut geholfen haben, weil nicht jede erwähnte Person bekannt war oder gerade auch im Bereich der Raumfahrt, alles so gut wie Neuland war. Das fand ich gut und wichtig auch wenn man in diesem Buch dazu immer nach hinten blättern musste, ich bevorzuge da klar die Fußnote. Bei der Anzahl an Anmerkungen und Hilfestellungen, aber vielleicht etwas zu viel um es auf diese Art zu machen.
Fazit:
Für mich ein unheimlich prägendes Buch, das mich mit Sehnsucht erfüllt noch mehr Bücher dieser Art zu lesen, über Frauen die großes geleistet haben, aber durch die männlich geprägte Welt viel zu oft unerwähnt bleiben. Es ist ein tolles Buch, das mich berührt hat, viele interessante Einblicke liefert in die damalige politische Lage und in die einzelnen Leben der Frauen, die mich so beeindrucken konnten. Mich störte der trockene und sehr auf Tatsachen berufene Schreibstil in keinster Weise, für mich vermittelte die Autorin nur das Gefühl, dass sie das ganze sehr ernst genommen hat und das zeigt sich auch in der hervorragenden Recherchearbeit.