Meisterhaft
Die Geschichte eines LügnersMaurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, ...
Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, das es sich dabei um den einer anderen handelt und er dabei ihr Leben zerstört ist ihm egal.
Maurice Swift weiß was er will und alle anderen sind ihm egal.
DIE GESCHICHTE EINES LÜGNERS beginnt interessant, obwohl es für mich eine Wendung nimmt, die ich nicht unbedingt lesen wollte (aber ich bin froh, dass sich der Rest des Buchs nicht mit der NS-Aufarbeitung der Deutschen befasst), trotzdem weiß John Boyne den Leser zu fesseln und wenn man unbedarft an das Buch herangeht auch zu überraschen. Erzählt wird Maurices Geschichte aus der Sicht anderer (jener, die durch ihn geschädigt wurden), erst gegen Ende des Buchs kommt der Autor selbst zu Wort.
Johm Boyne gibt einen interessanten Einblick in die dunkle Seite des Autorendaseins und (abgesehen vielleicht von Kleinigkeiten, die durch Swifts Persönlichkeit bedingt sind) leider ist das Erzählte nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogen, schwarze Schafe unter den Autoren (oder wie man diese auch nennen mag) klauen, des Geldes wegen.
Boyne begleitet den Leser auf Swifts Reise durch den Erfolg (gespickt mit Leichen und zerstörten Seelen) und gibt ein nicht langweilendes Bild der Autorenszene wieder: Ideenklau, Neid, Missgunst und Intrigen sind hier an der Tagesordnung und die Branche ist durchsetzt von Homosexuellen. Nun ja einiges mag übertrieben sein, aber ein Kern Wahrheit steckt dahinter.
Meisterhaft geschrieben, mit einem gewissen Augenzwinkern und einer guten Charakterstudie.
Die Geschichte eines Lügners ist ein überzeugendes Werk, das das Potential für einen Klassiker hat.
Warten wir ab!