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Veröffentlicht am 12.04.2021

Eine extrem politisch angehauchte Geschichte mit alternden Agenten

Geiger
1

Optisch war dieses Buch ein richtiger Volltreffer. Der gelbe Buchschnitt leuchtet förmlich und er sieht richtig schick aus. Das Cover ist gut gelungen, auch wenn ich im Nachhinein finde, dass es nicht ...

Optisch war dieses Buch ein richtiger Volltreffer. Der gelbe Buchschnitt leuchtet förmlich und er sieht richtig schick aus. Das Cover ist gut gelungen, auch wenn ich im Nachhinein finde, dass es nicht wirklich zur Geschichte passt. Insgesamt fand ich das Buch visuell schon mal top.

Auf diese Geschichte hatte ich richtig Lust. Doch schon der Anfang ließ mich ein bisschen ins Wanken geraten. Es hatte den Eindruck, als hätte der Autor ein Stillleben beschrieben. Dann baute er in diesem Kapitel jedoch Spannung auf und es wurde richtig interessant. Gebannt folgte ich den kommenden Ereignissen und musste bald schon ernüchternd feststellen, dass Gustaf Skördeman eine Vielzahl an Figuren gleich zu Beginn ins Spiel brachte. Dabei blieben sie fast durchgängig blass und stellenweise nebulös. Die Personen vom Bundesnachrichtendienst waren zum Beispiel Randfiguren, die irgendwie im Hintergrund agierten, nur um dann irgendwann mal vielleicht für die Handlungen relevant zu werden. Dieser Handlungsstrang war für meinen Geschmack ziemlich unfertig und warf mehr Fragen auf, als er beantwortete.

Sara Nowak, Protagonistin und Kommissarin bei der Sitte, schrieb sich die Aufklärung des Verbrechens an dem Opfer auf ihre Fahne und stakste selber los, um als einzig fähige Ermittlerin diesen Fall zu lösen. Ursprünglich wurde sie nur zu dem Fall gerufen, weil sie das Opfer und dessen Familie aus ihren Kindertagen persönlich kennt. Doch Sara hatte stets den Eindruck, mit ihren Bemerkungen nicht ernstgenommen zu werden und ermittelte mit erstaunlich viel Freizeit privat weiter.
Sara war mir sehr unsympathisch und ihre ganze Art ging mir auf die Nerven. Gerade weil Sarah für die Sitte arbeitete und dementsprechend viel Leid seitens der Prostituierten gewohnt war, verstand ich nicht, weshalb sie manchmal völlig empathielos wirkte. Besonders ihrer Mutter gegenüber.
Saras Hass auf die Freier war so grenzenlos, vor allem, weil sie das Gefühl hatte, dass das schwedische System nichts zum Schutz der Frauen beiträgt, dass sie diese unterschwellige Aggressivität sogar in ihr Privatleben trug. Ich hatte leider oft das Gefühl, dass Sara sich selbst gern leidtat und ihr beinah schon obsessiver Zwang, diesen Mord aufklären zu wollen, war für mich manchmal echt überzogen. Gustaf Skördeman bemühte sich durch Rückblicke in Saras Vergangenheit darum seinen Lesern verständlich zu machen, warum Sara agierte, wie sie es tat. Doch leider tat er dies mit einer unglaublichen Langatmigkeit, dass ich mich stellenweise fast zu Tode langweilte und ich mehrfach am Überlegen war, das Buch zur Seite zu legen.

Einziger Lichtblick war für mich Agneta, die Frau des Ermordeten. Ihr folgte ich unheimlich gerne. Sie brachte Spannung in das Ganze und ihre Aktionen waren immer unvorhersehbar. Als 70-jährige Frau forderte Agneta Höchstleistungen von ihrem Körper. Bei ihr wusste ich nie wirklich, ob sie Freund oder Feind war, und das war unglaublich spannend. Leider nahmen die Szenen mit ihr im Verlauf des Buches immer weiter ab.

Stattdessen zeigte die Geschichte, was sie wirklich war: ein Politthriller. Hätte ich das von Beginn an gewusst, ich hätte nicht zu diesem Buch gegriffen. Diese politischen Themen waren mehr als angestaubt und teilweise unendlich schwer zu verstehen. Es ging hauptsächlich um die Geschichte der DDR und den Zusammenhang mit Schweden. Selbstverständlich wurde der Kalte Krieg mit seinen Spionagetätigkeiten und seinen sämtlichen politischen Verwicklungen wieder aufgewärmt und zu einer Suppe verkocht, durch die ich mich oftmals quälen musste. Durch die detailfreudigen Erläuterungen bekam die Spannung immer wieder empfindliche Dämpfer.

Das Handlungsgerüst war sehr vielfältig und an vielen Stellen auch total unübersichtlich. Gustaf Skördeman baute wahnsinnig viele Handlungsstränge in „Geiger“ parallel auf und oft hatte ich das Gefühl, dass er zu viele Ideen in diesem Thriller vereinen wollte. Hier wäre für meinen Geschmack weniger tatsächlich mehr gewesen. Insgesamt war das alles für mich weder Fisch noch Fleisch.

Hin und wieder überraschte mich jedoch Gustaf Skördeman indem er Momente einfließen ließ, die völlig unvorhersehbar waren. Da schnellte die Spannung dann richtig hoch, weckte mich aus meinem Dämmerzustand, sodass ich wieder elektrisiert und voll im Buch war. Leider war das im Mittelteil spärlich gesät. Meistens kamen diese Szenen immer dann, wenn ich eigentlich für mich schon beschlossen hatte, das Buch wegzulegen.
Vielleicht lag es auch am Schreibstil des Autors. Oft hatte ich den Eindruck, dass er sich selber noch nicht gefunden hatte. Manchmal da hatten seine Beschreibungen richtig Pfiff, sie waren knackig auf den Punkt gebracht und richtig fesselnd. Dann jedoch ergoss er sich wiederum in quälenden Details und Wiederholungen. Die richtige Mischung war noch nicht da.
Doch dann gab es plötzlich einen spürbaren Ruck. Im letzten Drittel ging plötzlich die Post ab. Die Spannung stieg kontinuierlich an, es wurde richtig fesselnd und es entstand ein packendes Katz-und-Maus-Spiel. Hier war ich mitten im Geschehen und hätte gerne noch mehr davon gelesen. Die Handlungen überschlugen sich und kleine Plot Twists sorgten dafür, dass ich aufmerksam blieb.

Ob ich die Fortsetzung dieser Reihe lesen werde, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Ich muss zugeben, dass mich das Ende dem Buch gegenüber schon ausgesöhnt hat. Da bewies der Autor ganz klar, dass er sehr wohl in der Lage ist, spannende Szenen zu schreiben. Allerdings habe ich so ein bisschen Sorge, dass es sich im Verlauf wieder verwässern könnte. Die endgültige Entscheidung treffe ich wohl erst, wenn der Nachfolger auf dem Markt ist.

Fazit:
Ein Thriller, der mich leider nicht gänzlich überzeugen konnte. Recht stark am Anfang flachte er erschreckend schnell ab und raubte sich durch politische Themen immer wieder selbst die Spannung. Zum Ende hin gewann das Ganze noch mal richtig an Fahrt und wurde zu einem fesselnden Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Ein schlechtes Hörbuch

Im Namen der Vergeltung
0

Meine Meinung bezieht sich auf die hörbare Version. Ich kann nicht ausschließen, dass mich das Buch in gelesener Form mehr beeindruckt hätte.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich interessant, aber ...

Meine Meinung bezieht sich auf die hörbare Version. Ich kann nicht ausschließen, dass mich das Buch in gelesener Form mehr beeindruckt hätte.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich interessant, aber so richtig packen konnte er mich nicht. Vielleicht lag es auch daran, dass mir nicht ganz klar wurde, wohin die Reise gehen würde. Das Erleben eines einschneidenden Erlebnisses und dann einen Cut von einem guten Jahr führte in meinem Kopf zu vielen Fragezeichen. Dennoch war ich gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln würde.

Erzählt wurde das Geschehen mit zwei Handlungssträngen und mithilfe des personalen Erzählers.
Somit begleitete ich zwei Figuren. Einmal den Fallanalytiker Hannes Stahl und dann noch den beurlaubten Staatsanwalt Gregor Brandt. Das Hörbuch der beiden Protagonisten wurde von je einem Sprecher gesprochen.

Hannes Stahl war ein interessanter Charakter, jedoch hätte ich mir tiefere Einblicke in seine Arbeit als Fallanalytiker gewünscht. Auch diese ewige Rangelei mit seinen beiden Kollegen zerrte irgendwann nur noch an meinen Nerven. Vor allem Hauptkommissarin Schrader war wirklich unmöglich. Eine so unsympathische Person hatte ich selten in Büchern und sie vermieste mir sehr oft die Hörfreude. Ihr ständiges Gezeter und Gegeifer war anstrengend. Auch irgendwie unnötig, meiner Meinung nach. Denn warum Schrader und Stahl so ein gespanntes Verhältnis zueinander hatten, wurde mir bis zum Schluss nicht richtig klar.

Gregor Brandt war für mich eher ein farbloser Charakter und ich empfand sein ewiges Jammern ermüdend. Ja, er hatte auf ganz besonders tragische Art und Weise seine Frau verloren, aber für meinen Geschmack hätten die Autoren dem Mann ein bisschen mehr Würde geben können. Kurzum, der beurlaubte Staatsanwalt konnte mich nicht abholen und blieb auch im Allgemeinen eher uninteressant für mich.

Insgesamt konnte mich diese Geschichte nicht wirklich begeistern. Bisweilen empfand ich die Erzählungen sehr langatmig. Zu allem Überfluss wiederholten sich auch die Überlegungen der beiden Protagonisten häufiger, sodass ich das Ganze irgendwann als langweilig empfand. Mir fehlte da der Pepp und auch die lang anhaltende Spannung.

Vielleicht hätte mir das Buch, wenn ich es selber gelesen hätte, besser gefallen. Aber um ehrlich zu sein, haben die Sprecherstimmen der ganzen Geschichte den Rest gegeben. Bis zum Schluss erschloss sich mir nicht, weshalb es zwei Sprecher sein mussten. Klar, anfänglich machte es aufgrund der beiden Handlungsstränge durchaus noch Sinn. Aber als die beiden anfingen, miteinander verknüpft zu werden, überschnitten sich plötzlich auch die Figuren. So kam es, dass wirklich fast jede Person, die irgendwie mal zu Wort in diesem Buch kam, zwei Stimmen hatte. Noch verwirrender hätte das für den Hörer wahrlich nicht gestaltet werden können. Bei manchen Charakteren verlor ich am Ende den Überblick, weil ich dann gar nicht mehr wusste, wer denn nun wer war.

Der Thriller war mir für meinen Geschmack eindeutig zu lasch und eher ein Krimi. Auch das Ende konnte mich leider nicht vom Hocker reißen. Zwar war alles insgesamt logisch und nachvollziehbar aufgebaut worden, aber der gewisse Funke wollte einfach nicht bei mir zünden.

Fazit:
Ein Buch, dass zwar einen soliden Unterhaltungswert hatte, aber mich leider nicht begeistern konnte. Mir fehlten einschlägige Thriller Elemente und die beiden Hörbuchsprecher verleideten mir zum Schluss das ganze Buch.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Kein neues Thema und noch reichlich wirr

Küss mich richtig, my Lady! 01
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Leider bin ich schlecht in den Manga hineingekommen. Für mich war das alles ein bisschen wirr strukturiert. Stellenweise sprangen die Handlungen hin und her, sodass ich manchmal kaum folgen konnte. Auch ...

Leider bin ich schlecht in den Manga hineingekommen. Für mich war das alles ein bisschen wirr strukturiert. Stellenweise sprangen die Handlungen hin und her, sodass ich manchmal kaum folgen konnte. Auch gab es so kleine Details, die irgendwie unbeantwortet blieben. So fragte ich mich zum Beispiel, wie alt Nenes Butler Sakuma wohl sein würde. Er wirkte nicht viel älter als sie, soll aber schon seit vierzehn Jahren ihr persönlicher Diener sein? Wie kam er zu dieser Position? Irgendwie passte das alles für mich nicht logisch zusammen. Hier hätte ich mir mehr Aufklärung gewünscht.

Insgesamt dauerte es noch vier weitere Kapitel, bis ich endlich richtig im Manga angekommen war. Oft irritierte mich, dass bei jedem neuen Kapitel eine kleine Erinnerung zu den vorherigen Ereignissen stattfand. Bei einem Magazin, das monatlich erscheint, mag das durchaus einen Sinn ergeben, in einem gesammelten Band fand ich es irgendwann recht nervtötend.

Zusätzlich störte meinen Lesefluss, dass an jedem Kapitelende persönliche Details von der Mangaka zu lesen waren. Prinzipiell mag ich das in Mangas, aber hier riss es mich ständig aus dem Geschehen heraus.

Den Zeichenstil fand ich aber niedlich und schön umgesetzt. Teilweise war er ein bisschen unsauber, aber im Großen und Ganzen hatte er mir gut gefallen. Die romantischen Szenen gefielen mir erst später wirklich gut. Vorher lockerten sie das Wirrwarr ein bisschen auf, aber sie waren mir zu wenig, um voll darin aufgehen zu können.

Der erotische Anteil ist hier kaum bis gar nicht vorhanden, daher eignet sich das Buch auch für jüngere Leserinnen. Alles wurde ein bisschen auf sehr naive Art und Weise dargestellt. Was ich prinzipiell nicht schlecht finde, nur leider hat mir die Umsetzung nicht ganz so gut gefallen.

Nach diesem etwas holprigen Start hoffe ich einfach, dass mich Band 2 mehr begeistern kann. Der Bonus Manga war niedlich, obwohl auch er mich ein bisschen verwirrt zurückließ.

Fazit:
Der Start in die Reihe gefiel mir nicht wirklich gut, zum Ende hin wurde es aber ansprechender und besser. Noch finde ich die Story reichlich platt und oberflächlich, daher bin ich auf die Fortsetzung gespannt.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Sehr leichte Strandlektüre

Strandkorbliebe
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Schon auf der ersten Seite hatte ich das Gefühl im Urlaub auf Norderney zu ein. Lotte Römer hatte ein wirklich tolles Gespür für die Schauplätze. Sehr eindrucksvoll, detailliert und bildreich beschrieb ...

Schon auf der ersten Seite hatte ich das Gefühl im Urlaub auf Norderney zu ein. Lotte Römer hatte ein wirklich tolles Gespür für die Schauplätze. Sehr eindrucksvoll, detailliert und bildreich beschrieb sie Norderney und Chiemgau. Ich konnte mir das alles wunderbar vorstellen und es war, als wäre ich selbst vor Ort.

Auch der lockere Schreibstil gefiel mir gut, denn er sorgte dafür, dass ich leicht durch die Geschichte kam. Allerdings empfand ich die Dialoge manches Mal ziemlich hölzern und einige Handlungen sehr konstruiert. Ein bisschen wettgemacht hatte das aber der Witz, der manchmal zwischen den Zeilen hervorlugte und mir gute Laune bescherte. Auch die Liebesszenen waren angenehm zu lesen. Sie verrieten nie zu viele Details, sondern blendeten immer recht früh sanft ab und verdeutlichten hier dennoch die Gefühle der Protagonisten zueinander.
Was mich aber massiv im Verlauf zu stören begann, waren die ewigen Wortwiederholungen. Diese waren zur Verdeutlichung der Emotionen der Figuren einfach nicht notwendig.

Die Liebesgeschichte selber hatte mich aber leider nicht wirklich vom Hocker gerissen. Sie war mir viel zu oberflächlich und leider auch voller Klischees. Das Verhalten der beiden Protagonisten passte für mich einfach nicht zu Menschen, die die dreißig Jahre schon überschritten hatten.

Auf der einen Seite war da Antje, die gern andere für ihr Leben und das vermeintliche Unglück verantwortlich machte. Manchmal habe ich mich wirklich gefragt, wie sie so bisher durchs Leben kam. Null Eigeninitiative und ständig am Jammern. Einzig ihre tiefe Freundschaft zu Nina beeindruckte mich und gewährte mir ein Blick auf eine losgelöste Antje.
Sehr zu meiner Freude machte sie die größte Entwicklung von allen Figuren durch und am Ende konnte ich sie ernst nehmen und sie war mir dann auch sympathisch geworden.

Dann gab es noch Michael, der bayrische Bauer, der irgendwie gefühlt immer nur eine einzige romantische Idee im Petto hatte. Wer das Cover sieht und den Klappentext, kann sich jetzt denken, welcher Gegenstand in seiner Umsetzung so seine Rolle spielte. Ich jedenfalls fand ihn im Verlauf der Geschichte schrecklich einfallslos. Generell hatte ich das Gefühl, dass er eher ein Weichei, denn ein harter Kerl war. Eigeninitiative zum rechten Zeitpunkt lag ihm völlig fern, was ich seltsam fand. Auf einem Bauernhof müssen doch ständig individuelle Lösungen gefunden werden und auch manchmal zackiges handeln. Ihn fand ich neben Antjes Eltern am blassesten vom Charakter her. Das war bei seinen Eltern anders, da konnte ich mir zwei typisch urige bayrische Traditionalisten richtig gut vorstellen. Ich will nicht sagen, dass ich sie sehr mochte, aber Herr und Frau Huber waren mir mit Abstand die authentischsten Figuren.

Insgesamt würde ich sagen, dass sich diese Geschichte prima für den Strandurlaub eignet. Hier musste ich wirklich kaum nachdenken und konnte mich einfach von der Umgebung der Geschichte verzaubern lassen. Der Rest plätscherte leider an mir vorbei und wird mich auch im Nachhinein nicht weiter beschäftigen.

Fazit:
Eine lockere, einfache und leichte Urlaubslektüre für den Strand.

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Veröffentlicht am 09.10.2019

Abgedrehte Story mit gegensätzlichen Charakteren

Detektiv Akechi spielt verrückt 01
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Mayumi Hanasaki hat nur einen Berufswunsch: Privatdetektivin zu werden. Vor Jahren rettete der Meisterdetektiv Kogoro Akechi die junge Mayumi und seitdem ist sie von Verbrechen fasziniert.
Doch ihr Leben ...

Mayumi Hanasaki hat nur einen Berufswunsch: Privatdetektivin zu werden. Vor Jahren rettete der Meisterdetektiv Kogoro Akechi die junge Mayumi und seitdem ist sie von Verbrechen fasziniert.
Doch ihr Leben ändert sich, als sie ihre Tante und ihren Onkel ermordet auffindet. Mitten am Tatort trifft sie auf den Geist des verstorbenen Kogoro Akechi. Er nutzt Mayumis Körper, um das Verbrechen aufzuklären. Doch er tut dies nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern weil er seine eigenen Pläne verfolgt.

Auf den Manga war ich auf Grund des Klappentextes sehr gespannt. Es ging auch gleich recht blutig los. Um die Eindrücke zu intensivieren, waren die ersten vier Seiten koloriert. Jedoch war davon nur eine Szenenseite dabei, die jedoch schon in der härteren Kategorie angesiedelt werden konnte.
Die Szenen wurden Kapitel übergreifend konzipiert, sodass der Übergang immer fließend war und nur die Handlungen abgegrenzt wurden. Das gefiel mir sehr gut, denn so blieb ich mühelos im Geschehen.
Zwei Fälle wurden mir präsentiert, wobei der Erste wohl dazu diente mir die Protagonisten näherzubringen. Damit wurde mir der Einstieg in die Umstände der Zusammenarbeit zwischen Mayumi und Akechi erleichtert.
Der zweite Fall umfasste drei Kapitel, dennoch konnte mich weder dieser noch der erste Fall wirklich überzeugen. Zwar war alles chronologisch erzählt worden, dennoch konnte mich die Gesamtkomposition nicht gänzlich überzeugen. Zum einen fehlten mir an mancher Stelle aussagekräftige Emotionen, zum anderen konnte ich manche Handlungsweisen der Hauptfiguren nicht logisch nachvollziehen.
Vielleicht lag es auch an den Charakteren. Mir gefiel der Zeichenstil der Protagonistin Mayumi leider gar nicht. Ich empfand sie sehr klischeehaft, was vor allem an ihrer gigantischen Oberweite lag. Das zog meiner Meinung nach Mayumis Authentizität ins Lächerliche.
Der Protagonist Kogoro Akechi war das komplette Gegenteil von Mayumi. Er war ziemlich verrückt gezeichnet worden, was auch seinen Charakter unterstrich. Aber auch er vermochte mich zeichnerisch nicht zu überzeugen.
Obwohl mich also beide Hauptfiguren auf jeden Fall optisch nicht abholen konnten, hoben sich ihre Äußerlichkeiten von den anderen Personen ab. Hier hatte ich den Eindruck, als wolle der Manga-Zeichner seine Protagonisten etwas überspitzt darstellen, um sie klarer vom Hintergrund abzuheben.
Die Randfiguren fand ich zeichnerisch in Ordnung und die Detailgenauigkeit von Sakae Esuno hatte mir sehr zugesagt.
Das Setting war spannend gewählt, zeichnerisch jedoch war es manchmal sehr eigenwillig.

Fazit: eine abgedrehte Story mit gegensätzlichen Charakteren. Der Zeichenstil ist stellenweise gewöhnungsbedürftig und noch bin ich nicht gänzlich vom Manga überzeugt. Ich hoffe auf einen stärkeren zweiten Band.