Schöner YA Roman über Freundschaft und Liebe
Long Distance PlaylistInhalt
Isoldes Herz schlägt fürs Ballett und um ihren großen Traum zu erreichen hat sie ein Jahr Zeit. Denn dann ist das große Vortanzen. Deswegen sollte sie mit ihrem Kopf und vor allem ihrem Herz bei ...
Inhalt
Isoldes Herz schlägt fürs Ballett und um ihren großen Traum zu erreichen hat sie ein Jahr Zeit. Denn dann ist das große Vortanzen. Deswegen sollte sie mit ihrem Kopf und vor allem ihrem Herz bei der Sache sein. Wäre das so einfach, denn ihr Herz schreit ihrem gerade frisch getrennten Exfreund hinterher, der auf einer Party fremdgeknutscht hat. Nicht gerade toll und Isolde versinkt in einem Meer aus Tränen in ihr die Frage, ob sie ihn jemals vergessen wird. Zumindest bis sie eine Mail von ihrem ehemaligen besten Freund Taylor erhält. Zwischen den beiden herrscht seit einem Streit Funkstille. Umso überraschter ist sie, dass er ihr nun schreibt. Und langsam beginnen die beiden sich mithilfe von Mails, Instagram und vor allen selbsterstellten Musikplaylisten wieder anzunähern. Ein Ozean liegt zwischen ihnen, aber Freundschaft kann nichts aufhalten. Außer vielleicht tiefere Gefühle…
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist wirklich wundervoll. Sehr leicht und locker. Er führt dazu, dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen möchte und gar nicht merkt, dass man schon so viel gelesen hat. Wirklich große Klasse, vor allem für die kommenden warmen Monate.
Das Cover finde ich echt richtig süß. Es passt wirklich perfekt zum Inhalt des Buches und die Details mit den Sprechblasen und dem Handy verzaubern mich einfach immer noch. Liebe…
Isolde ist eine sehr sympathische Protagonistin und man bemerkt schnell, dass ihr Herz für Ballett schlägt. Ihr Liebeskummer nimmt die ersten Seiten schnell ein und man fühlt sehr mit ihr mit. Allerdings wird im Laufe des Buches auch schnell ihre sehr ehrgeizige und vor allem starke Seite sichtbar, die sich nicht unterkriegen lässt. Isolde hat aber auch Probleme, die jeder Teenager hat. Ihr Konflikt zwischen ihrer großen Liebe, dem Ballett und einem normalen Teenagerleben werden wirklich gut bearbeitet und haben mich als Leser wirklich sehr interessiert. Im Laufe des Buches versucht Isolde nicht nur zu sich selbst zu finden und herauszufinden, was sie eigentlich will und sie glücklich macht, sie hat vor allem auch große Sorgen, weil ihre Eltern sich ständig streiten. Isolde leidet darunter sehr und steht alle ihre Probleme und Konflikte vor allem mit Hilfe ihres besten Freundes
Taylor durch. Ich mochte sie wirklich gerne, muss aber auch gestehen dass sie mich im letzten Drittel des Buches etwas enttäuscht hat. Ihre „Selbstfindung“ und Entscheidung, ob ihr Ballett immer noch so viel bedeutet war für mich sehr plötzlich von einer auf der anderen Seite getroffen. Sehr wankelmütig und für mich unverständlich. Als würde die Autorin noch schnell ihre Meinung ändern. Zwar bin ich froh, dass Isolde ihren Traum erfüllt, aber für mich war das keine wirklich durchdachte Entscheidung. Auch war sie manchmal etwas nervig und sehr kindisch.
Taylor war für mich ein kleines Highlight. Ich bin immer noch überrascht, welche Wandlung er durchgemacht hat. Er muss mit dem Verlust seines Beines zu Recht kommen und gleichzeitig auch damit, dass er seine große Liebe, das Snowboarden, aufgegeben hat. Man begleitet Taylor im Buch dabei, dass er wieder anfängt zu Leben. Wirklich Spaß am Leben zu haben trotz seines Verlusts und es war wirklich schön mitanzusehen. Isolde trägt dazu einen Teil bei und ich fand´s echt süß, wie er sich jedes Mal gefreut haben wenn sie miteinander Kontakt hatten und wie aufgeregt er war, vor allem in den ersten Kapiteln. Er ist aufgeblüht und seine Sicht war wirklich auch sehr interessant. Vor allem als er merkt, dass er langsam tiefere Gefühle für seine beste Freundin entwickelt war er echt super süß. Er ist romantisch und immer für einen da und trotz aller Streitigkeiten hat er immer ein offenes Ohr und ist niemals nachtragend. So einen besten Freund kann man sich nur wünschen.
Meine Liebe zu dem Buch ist wirklich sehr groß. Mein einziger Kritikpunkt, abgesehen von Isoldes Wankelmütigkeit ist, dass es sich gegen Ende vielleicht ein bisschen gezogen hat. Nicht viel, aber dadurch dass das Buch davor mit viel Dynamik gefüllt ist, ist es viel langsamer. Ansonsten einfach nur Liebe.
Ich finde es toll, dass so viele unterschiedliche Arten von Kommunikation verwendet wurden. Das hat dem Buch viel Abwechslung und Antrieb gegeben. Die unterschiedlichen Formen von Fließtext, Telefonaten, Emails und Instagram Nachrichten haben mir als Leser nochmal viel Spaß bereitet. Und ein echt süßes Extra waren die ganzen Playlists, die ein richtiges Ding zwischen den beiden geworden sind. Zu jeder Gefühlslage kam eine Playlist mit wirklich schönen Liedern.
Isolde und Taylor zeigen einem wie schön Freundschaft sein kann. Man spürt einfach wie wichtig sie einander sind und wie gut sie sich kennen. Die beiden hatten davor lange keinen Kontakt, aber sie sind sofort auf einer Wellenlänge und es ist so schön zu sehen, wie die beiden sich helfen über Verluste hinwegzukommen. Isolde über ihren Exfreund und Taylor verarbeitet, ohne dass Isolde es eigentlich weiß, den Verlust seines Beines. Sie sind ein tolles Beispiel für wahre Freundschaft und gleichzeitig auch noch ein Paradebeispiel für Friends-to-Lovers, denn beide merken dass sie eigentlich viel tiefere Gefühle füreinander hegen. Ich würde sie wirklich fast als Seelenverwandte bezeichnen, denn man bemerkt einfach nur wie wichtig sie einander sind und dass sie sich auch ohne Worte verstehen. Sie sind immer füreinander da und ich fand es so schön, ihre gesamte Reise mitzuerleben.
Das Buch hat Teenager als Protagonisten weswegen natürlich auch ein paar andere Themen eine Rolle spielen. Ich finde die Autorin behandelt im Buch auch Themen wie das Erwachsenwerden, das Kämpfen für eigene Träume und auch das zu sich selbstfinden. Vor allem Isolde hat doch ein paar Probleme damit, dass sie nicht weiß wer sie überhaupt ist. Für mich ist ihre Findung zwar noch nicht abgeschlossen und ich finde auch nicht, dass sie eine Antwort gefunden hat, aber sie hat doch eine Wandlung durchgemacht. Ich persönlich fand es auch echt schrecklich, was für Probleme ihre Eltern hatten und ich habe sehr mit ihr mitgefühlt.
Als letztes noch kurz zum Handlungsort. Isolde und Taylor sind ein ganzes Stück voneinander entfernt, aber mit den zwei Handlungsorten, Australien und Neuseeland kam immer etwas Action auf. Ich finde beide Länder sehr spannend und hab mich sehr wohlgefühlt.
Fazit
Ein schöner unr empfehlenswerter YA Roman über Freundschaft und Liebe und das Kämpfen für die eigenen Träume. Zum Ende hin etwas langgezogen. Gut für die kommenden warmen Tage.