Cover-Bild Fast hell
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 237
  • Ersterscheinung: 18.01.2021
  • ISBN: 9783351038588
Alexander Osang

Fast hell

Alles ist genauso passiert, soweit ich mich erinnere …

Ihre Wege kreuzen sich schon, laufen nebeneinander, lange, bevor Alexander Osang beschließt, Uwes Geschichte aufzuschreiben. Und mit ihm aufbricht auf einem Schiff in die Vergangenheit. Die weißen Nächte über der Ostsee - sie sind fast hell, verheißungsvoll und trügerisch, so wie die Nachwendejahre, die beide geprägt haben. Doch während Uwe der Unbestimmte, Flirrende bleibt, während sich seine Geschichte im vagen Licht der Sommernächte auflöst, beginnt für Alexander Osang eine Reise zu sich selbst, getrieben von der Frage, wie er zu dem wurde, der er ist. Eindringlich und mit staunendem Blick erzählt er von den Zeiten des Umbruchs und davon, wie sich das Leben in der Erinnerung zu einer Erzählung verdichtet, bei der die Wahrheit vielleicht die geringste Rolle spielt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.03.2021

Vom Osten Deutschland an die Ostküste der USA

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Alexander Osang ist ein Dokumenteur des gerade vergangenen Zeitgeschehes. Aufgewachsen in Ostberlin und immer mit Sehnsucht erfüllt die Welt zu entdecken. Nach dem Mauerfall folgte er seinem Drang die ...

Alexander Osang ist ein Dokumenteur des gerade vergangenen Zeitgeschehes. Aufgewachsen in Ostberlin und immer mit Sehnsucht erfüllt die Welt zu entdecken. Nach dem Mauerfall folgte er seinem Drang die Welt zu erkunden und ging nach New York. Dort traf er auf einer Party unter Gleichgesinnten (Ossis in New York) auf den skurrilen Uwe, den der Autor selbst als „Oxymoron“ bezeichnet, weil er „ein ostdeutscher Weltbürger“ ist. In ‚Fast hell‘ erzählt Alexander Osang nun die Geschichte des real existierenden Uwe, was die Geschichte aus meiner Sicht natürlich noch etwas spannender macht als nur ein ausgedachter Roman. Dieser Uwe ist ein spannendes Beobachtungsobjekt, denn er ist in der DDR, auch in Ostberlin, groß geworden und spricht 7 Sprachen.
Es geht immer vor und zurück. Mit einem Blick über die Schulter in die Vergangenheit in die DDR mit Stasi, dem Verschwinden eines Staates, die Neuordnung. Und natürlich mit dem Blick nach vorne im kapitalistischen Land der Erde: USA, mit vielen Erlebnissen mit Hunger nach Leben und auch die Bruchlandungen und die Realitäten, die einen einholen.
Fazit: Eine gelungene Reflektion und sehr persönlich und ungeschönt mit einer Prise Humor wie man es von Alexander Osang erwarten kann.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Wenn man sich fast erinnert...

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Fast hell ist auf eine subtile und überraschende Weise auf allen Ebenen ein fast, im positiven Sinne. Der Text, eigentlich als Auseinandersetzung mit einem ostdeutschen Leben, konkret dem des Fast-Freunds ...

Fast hell ist auf eine subtile und überraschende Weise auf allen Ebenen ein fast, im positiven Sinne. Der Text, eigentlich als Auseinandersetzung mit einem ostdeutschen Leben, konkret dem des Fast-Freunds des Autors, Uwe, gedacht, gerät mehr und mehr auch zu einer Reflexion über die eigene Vergangenheit und die Tatsache, dass man Erinnerungen immer nur fast greifen kann. Die Vergangenheit ist trügerisch, das eigene Leben im „Damals“ immer nur ein Ausschnitt und eine Momentaufnahme. Den eigentlichen Ostdeutschen gibt es nicht und alles, was man über die eigene Jugend und das eigene Erleben weiß, ist immer persönlich gefärbt. Etwaige Lücken im Erinnern müssen gefüllt und vielleicht auch modelliert werden.

Gespiegelt wird die Unmöglichkeit des faktentreuen, belegbaren Erinnern dadurch, dass der Autor sich während des Interviews mit Uwe immer nur Stichpunkte in sein blaues Buch notiert, die nicht einmal ansatzweise das umreißen, was die eigentliche Erzählung beinhaltet – ein sehr gelungener Kommentar, wie vergeblich das Festhalten von Lebensmomenten ist und dass Lebenserinnerungen letztlich auch nur Schlagwörter sind.

Sprachlich und inhaltlich unterhält der Text sehr gut. Es ist tatsächlich so, dass man den Eindruck gewinnt, mit Uwe und dem Autor auf der Reise nach St. Petersburg zu sein und ihren Geschichten zu lauschen. Eine richtig geschlossene Erzählung kommt dadurch zwar nicht zustande, aber der Roman regt sehr zum Nachdenken an und berührt auf einer grundsätzlichen Ebene das, gegen das sich viele von uns stemmen wollen – den Fluss der Zeit, irreversible Veränderungen und vor allem das Vergessen. Besonders der Epilog bleibt im Gedächtnis, hallt nach und hinterlässt eine melancholische Grundstimmung.

Ein schönes und etwas wehmütiges Buch, das erkennt, dass es für Erinnerungen und das Leben keine wahre Version gibt.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

In drei Stunden von Palästina nach Berlin

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Von dem Journalisten und Schriftsteller Alexander Osang habe ich schon Die Leben der Elena Silber mit Begeisterung gelesen.

Die Biografie Fast hell interessierte mich dann auch gleich.
Er schreibt die ...



Von dem Journalisten und Schriftsteller Alexander Osang habe ich schon Die Leben der Elena Silber mit Begeisterung gelesen.

Die Biografie Fast hell interessierte mich dann auch gleich.
Er schreibt die Geschichte von Uwe, aber es wird dann auch seine Geschichte.
Uwe und er sind aus Ostberlin und es beginnt 1989 zur Wende.

Der Autor schreibt flott und springt zwischen Tel Aviv, New York und Berlin hin und her. Zwischendurch gibt es auch eine Reise nach St. Petersburg.
Ein lesenswertes Buch.




Veröffentlicht am 12.09.2021

Eine Mücke in Bernstein

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Alexander Osang erzählt die Geschichte von Uwe, den er für ein Interview auf eine Schiffsreise nach Sankt Petersburg begleitet hat, und streift dabei immer wieder seine eigenen Erinnerungen.
Einiges davon ...

Alexander Osang erzählt die Geschichte von Uwe, den er für ein Interview auf eine Schiffsreise nach Sankt Petersburg begleitet hat, und streift dabei immer wieder seine eigenen Erinnerungen.
Einiges davon kam mir sehr bekannt vor, hatte er doch die Suche nach einer angeblichen Stasivergangenheit bereits im Roman „Die Nachrichten“ verarbeitet. Anderes wirkte diffus im Wirrwarr der Anekdoten.
Gut gefallen hat mir die Auseinandersetzung mit der ostdeutschen Identität, die an vielen Stellen ihre speziellen Spuren hinterlassen hat und ihn einer aussterbenden Art zuordnet. „Eine Mücke in Bernstein, ein Mauerstückchen in einer Vitrine, von dem irgendwann niemand mehr wusste, was es eigentlich war und warum er es solange aufgehoben hatte.“
Osang kann schreiben, klare Sache. Hätte er weniger Abzweigungen vom Haupthandlungsstrang eingebaut, hätte ich das Buch wohl noch etwas mehr genossen.

Veröffentlicht am 31.01.2021

Kann mich nicht fesseln

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Alexander Osang will eigentlich einen Artikel über den Spiegel schreiben als der 30. Jahrestag des Mauerfalls herankommt. Aus dem Artikel ist zwar nichts geworden, stattdessen hat er dieses Buch geschrieben. ...

Alexander Osang will eigentlich einen Artikel über den Spiegel schreiben als der 30. Jahrestag des Mauerfalls herankommt. Aus dem Artikel ist zwar nichts geworden, stattdessen hat er dieses Buch geschrieben. Über einen im Osten geborenen Mann namens Uwe, den er in New York kennen lernt und der offenbar ziemlich viel in der Welt herum gekommen ist und viel erlebt hat. Behauptet er zumindest. Ob das alles so stimmt? Sehr wahrscheinlich nicht, es ist trotzdem einigermaßen unterhaltsam zu lesen. Das Thema an sich finde ich schon spannend, schon alleine deshalb, weil es für mich als in der Nachwendezeit Aufgewachsenen fremd ist. Aber mit dem Buch hier habe ich von Anfang an Probleme gehabt. Wenn man eine Biografie schreibt und der Mensch über den man schreibt nicht glaubhaft ist, dann ist das eine Sache. Aber wenn man sich selbst an Dinge auch nicht mehr erinnern kann, lässt mich das ratlos zurück. Ich möchte nicht seitenweise lesen, wie genau etwas war, um am Ende gesagt zu bekommen, dass es vielleicht auch anders war. Und das nicht einmal, sondern mehrfach. Bereits zu Beginn wird man in die Handlung hineingeworfen und mit einer verwirrenden Anzahl von Personen konfrontiert, die einem alle nichts sagen und auch alle nicht wichtig sind. Ganz am Ende über Corona und den Lockdown zu lesen, als sei das ganze schon abgehandelt, ist außerdem auch befremdlich.
Für mich hatte das Buch leider keinen Mehrwert. Ich habe mich auch sehr oft an der Sprache gestört, was mich bei einem Journalisten schon wundert. Ständige Wiederholungen, komische Formulierungen, kein klarer Aufbau. Leider absolut kein Buch für mich.

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