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Veröffentlicht am 16.03.2021

Meisterhaft

Die Geschichte eines Lügners
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Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, ...

Maurice Swift hat einen Roman geschrieben... das es sich dabei um eine wahre Geschichte handelt und er dabei das Leben eines anderen zerstört, ist ihm egal.
Maurice Swift schreibt wieder einen Roman, das es sich dabei um den einer anderen handelt und er dabei ihr Leben zerstört ist ihm egal.
Maurice Swift weiß was er will und alle anderen sind ihm egal.
DIE GESCHICHTE EINES LÜGNERS beginnt interessant, obwohl es für mich eine Wendung nimmt, die ich nicht unbedingt lesen wollte (aber ich bin froh, dass sich der Rest des Buchs nicht mit der NS-Aufarbeitung der Deutschen befasst), trotzdem weiß John Boyne den Leser zu fesseln und wenn man unbedarft an das Buch herangeht auch zu überraschen. Erzählt wird Maurices Geschichte aus der Sicht anderer (jener, die durch ihn geschädigt wurden), erst gegen Ende des Buchs kommt der Autor selbst zu Wort.
Johm Boyne gibt einen interessanten Einblick in die dunkle Seite des Autorendaseins und (abgesehen vielleicht von Kleinigkeiten, die durch Swifts Persönlichkeit bedingt sind) leider ist das Erzählte nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogen, schwarze Schafe unter den Autoren (oder wie man diese auch nennen mag) klauen, des Geldes wegen.
Boyne begleitet den Leser auf Swifts Reise durch den Erfolg (gespickt mit Leichen und zerstörten Seelen) und gibt ein nicht langweilendes Bild der Autorenszene wieder: Ideenklau, Neid, Missgunst und Intrigen sind hier an der Tagesordnung und die Branche ist durchsetzt von Homosexuellen. Nun ja einiges mag übertrieben sein, aber ein Kern Wahrheit steckt dahinter.

Meisterhaft geschrieben, mit einem gewissen Augenzwinkern und einer guten Charakterstudie.
Die Geschichte eines Lügners ist ein überzeugendes Werk, das das Potential für einen Klassiker hat.
Warten wir ab!

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Fiction und Fakten - Henker

Die Meisterin: Der Beginn
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Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ein Buch von Markus Heitz gelesen habe, aber damals hat mir sein Stil sehr gut gefallen. Schade eigentlich, dass mir wohl das eine oder andere Highlight in den ...

Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich ein Buch von Markus Heitz gelesen habe, aber damals hat mir sein Stil sehr gut gefallen. Schade eigentlich, dass mir wohl das eine oder andere Highlight in den letzten Jahren entgangen ist.
Mit DIE MEISTERIN hatte ich die Gelegenheit wieder in die Welten des Autoren einzutauchen und es ist das passiert, was mir damals bei seinen Büchern gefallen hat: Ich wurde sofort in seine Geschichte hineingezogen und war sofort gefesselt von Geneves Geschichte. Als Erzählerin fungierte Geneves Mutter, was ich am Anfang etwas irritierend fand, im Nachhinein gesehen allerdings als unterhaltsame Idee. Dadurch wurde die Zeit- und Ortsänderungen idiotensicher angekündigt.
Außerdem erfährt man reale Hinweise über das leben eines Scharfrichters einschließlich einiger berühmt/berüchtigter Vertreter dieser Zunft. Es ist also nicht alles nur Fiction was Herr Heitz seinen Lesern vermittelt, trotz aller Werwölfe und anderer Kreaturen der Nacht...

Der Beginn ist der spannende (und informative) Anfang einer Henkertrilogie, mit sympathischen (teilweise auch mysteriösen) Charakteren, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Pinguine in der Wüste

Papanini (Band 2)
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Papanini in Gefahr ist der zweite Teil einer Reihe um einen (mehr oder weniger) sprechenden Pinguin. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass ich den ersten Teil, Pinguin per Post, kennen musste, um die ...

Papanini in Gefahr ist der zweite Teil einer Reihe um einen (mehr oder weniger) sprechenden Pinguin. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass ich den ersten Teil, Pinguin per Post, kennen musste, um die Geschichte zu verstehen. Es wird viel erklärt was das Verhältnis von Emma und Papanini anbelangt. Will man das Buch allerdings seinen Kindern vorlesen, sollte man es kennen, um eventuelle Fragen beantworten zu können.
Mir hat die Geschichte von Papanini in Gefahr gefallen. Am Anfang hatte ich zwar Schwierigkeiten mit der Geschichte an sich (es war doch nicht so leicht an einen sprechenden Pinguin zu glauben, aber hey … es ist ein Kinderbuch und es gibt weitaus merkwürdigeres), aber irgendwann wurde ich regelrecht hineingezogen und konnte das Buch vor Spannung nicht aus der Hand legen.
Und spannend ist das Abenteuer von Papanini, Emma und ihren Freunden auf jeden Fall. Der Schreibstil ist kindgerecht und leicht verständlich, die Handlung nicht kompliziert, aber nicht langweilig. Ein schön illustriertes Lesevergnügen das auch Schattenseiten des Daseins nicht verschweigt.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Unterhaltsamer Popcorn-Thriller

Die Stimme der Rache
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Die Stimme der Rache ist der zweite Fall den Ackerman und seine Partnerin Shirazi klären und diesmal wird es (zumindest für Nadja Shirazi) persönlich. Und, das gebe ich zu, man wird gut unterhalten. Es ...

Die Stimme der Rache ist der zweite Fall den Ackerman und seine Partnerin Shirazi klären und diesmal wird es (zumindest für Nadja Shirazi) persönlich. Und, das gebe ich zu, man wird gut unterhalten. Es ist spannend und nervenaufreibend, manchmal etwas humoristisch oder sehr brutal. Eine gute Mischung für einen guten Popcorn-Thriller. Aber wie im Kino auch steht die Action im Vordergrund, so dass man einige Abstriche machen muss und nicht alles ist unbedingt logisch oder nachvollziehbar.
ich habe mir erlaubt über diese Schwächen hinwegzusehen und mich einfach nur berieseln und gut unterhalten zu lassen.
Das täuscht aber nicht darüber hinweg dass Ackerman zu selbstsicher agiert (wobei mir das persönlich gut gefällt und ich mich bei dieser Reihe von realistischen Darstellungen verabschiedet habe, was durchaus ein Vorteil sein mag) und es einige Szenen gibt, auf die ich verzichten hätte können (auch wenn sie überraschend kamen). Der Gegner (der Black Rose Killer) mag auf den ersten Blick ziemlich bösartig und beängstigend sein (und ein bisschen an ein früheres Ich von Ackerman erinnern), aber er ist doch nicht mehr als eine Person, die seltsam reagiert (ich will nicht spoilern, aber ich verstehe die verspätete Reaktion auf ein lang zurückliegendes Ereignis nicht, das hätte schon viel früher stattfinden können)
Nun ja, manchmal darf man nicht viel hinterfragen...Hirn ausschalten und genießen, ich glaube das muss man bei den Ackerman/Shirazi-Büchern.
Und ich wurde, trotz aller Schwächen (einschließlich diverser merkwürdiger Übersetzungen und Grammatikfehler, die zu häufig sind, als dass ich sie ignorieren konnte), gut unterhalten und freue mich auf den dritten Band.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Die Heimat entdecken

Lieblingsplätze Oberfranken
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Oberfranken ...das ist Bayreuth, Bamberg, Hof. Oberfranken ... das ist Steigerwald, Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz ... ein komischer Dialekt und viel Bier.
Und ... ein Teil Deutschlands, der durchaus ...

Oberfranken ...das ist Bayreuth, Bamberg, Hof. Oberfranken ... das ist Steigerwald, Fichtelgebirge und Fränkische Schweiz ... ein komischer Dialekt und viel Bier.
Und ... ein Teil Deutschlands, der durchaus sehenswert ist.
Krimiautorin Friedrike Schmoe stellt nun ihre Lieblingsplätze in Oberfranken vor:
77 sehenswerte Plätze ... in bekannten Städten wie Bayreuth (Hofgarten und Wagnergrab), Bamberg (Naturkundemuseum) und Coburg (Veste), aber auch Landschaften, Brauereien (wichtig für Oberfranken) und Gaststätten (nicht umsonst spricht man auch von der Genußregion Oberfranken, und das zu Recht).
Und nebenbei gibt die Autorin auch noch (Krimi)Lesetipps.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Oberfranken den einen oder anderen Besuch wert ist, Friederike Schmoe zeigt anschaulich Beispiele für die Schönheit ihrer Heimat und man merkt wie sie diese Gegend liebt.

Hoffen wir, dass es bald möglich sein wird diese (und andere) Plätze zu besuchen und einen Einblick in die Vielfalt der kulinarischen Köstlichkeiten zu erhaschen. Und möge das Bier reichlich fließen.

Das Buch erschien bereits 2012, dies ist eine Neuauflage.