Cover-Bild Wenn ich jetzt nicht gehe
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 06.03.2017
  • ISBN: 9783458751830
María Dueñas

Wenn ich jetzt nicht gehe

Roman
Petra Zickmann (Übersetzer)

Mauro Larrea erhält eine Nachricht, die seinen Ruin bedeutet. Einst in den Silberminen Mexikos reich geworden, kämpft er um eine neue Chance und trifft auf die Frau, die sein Schicksal entscheidet … Wenn ich jetzt nicht gehe ist eine abenteuerliche Jagd nach dem Glück und ein packender und bewegender Roman über die Kraft des Neuanfangs.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist Mexiko-Stadt der Mittelpunkt der Neuen Welt und Mauro Larrea einer ihrer wohlhabendsten Bewohner. Jahre zuvor kam er mit nichts ins Land, als Witwer, als Vater zweier Kinder. Nach seinem kühnen Aufstieg lebt er in einem Barockpalast, besitzt Minen, Ländereien, Kutschen, Pferde, Logen überall. Doch jetzt soll plötzlich alles verloren sein, wegen einer einzigen Entscheidung! Hals über Kopf verlässt er die Stadt und versucht sein Lebensglück ein zweites Mal – und begegnet Soledad Montalvo, einer schönen, einer klugen, einer unberechenbaren Frau.

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2017

Eine außergewöhnliche Geschichte mit Sogwirkung

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Inhalt:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Mexiko-Stadt der Mittelpunkt der Neuen Welt war, steht der ehemals arme Bergmann Mauro Larrea erneut vor einem Wendepunkt in seinem Leben.
Einst ...

Inhalt:
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Mexiko-Stadt der Mittelpunkt der Neuen Welt war, steht der ehemals arme Bergmann Mauro Larrea erneut vor einem Wendepunkt in seinem Leben.
Einst als Witwer mit zwei Kindern völlig arm nach Mexiko gekommen, hat sich Mauro Larrea durch harte Arbeit und kluge Entscheidungen ein kleines Imperium aufgebaut. Durch eine leichtsinnige Entscheidung verliert er seine gesamte Existenz und plant seinen „Abgang“ aus Mexiko-Stadt, ohne sein Gesicht zu verlieren. Immer an seiner Seite sind sein treuer Diener Santos Huesos sowie sein Prokurist und Freund Elías Andrade. Andrade und Larrea sind total unterschiedliche Männer. Andrade ist der Besonnene und eher Zurückhaltende. Larrea dagegen ist ein Abenteurer und sehr risikofreudig. Andrade unterstützt Larrea wo er nur kann und hält ihm auch den Rücken frei. Auch seine schwangere Tochter Mariana ist ihm treu ergeben und hilft ihm, während ihr jüngerer, sprunghafter Bruder Nico in Frankreich die Füße stillhalten soll. In Rückblicken – die nicht besonders gekennzeichnet sind – zeigt sich der Werdegang des ehemals armen, verwitweten, alleinerziehenden Bergarbeiters Larrea. Aus dem Nichts, aus bitterer Armut hat er sich nach ganz oben gearbeitet bzw. in seinen Minen arbeiten lassen. Obwohl er mit 50 Jahren wieder einen Neuanfang wagen muss, verliert er nicht seine Stärke und handelt schnell. Er verkauft fast sein ganzes Hab und Gut und leiht sich ausgerechnet bei demselben Halsabschneider Geld, der ihn bei seiner Ankunft in Mexiko bereits ausgebeutet hatte. Die knappen Rückzahlungsklauseln setzen ihn schwer unter Druck, so bald wie möglich ein gutes Geschäft abzuschließen. Unter diesen Umständen bricht Mauro nach Kuba auf, um dort erneut sein Glück zu suchen. Bei der Wahrung des Scheins in Mexiko-Stadt nimmt Andrade sämtliche Unannehmlichkeiten auf sich. Durch ihre enge Verbundenheit ist er auch immer die Stimme der Vernunft in Larreas Kopf. Er hält gewissermaßen Zwiesprache mit ihm. Kaum in Havanna angekommen, steht Mauro Larrea kurz davor, sich wieder in riskante Geschäfte einzukaufen. Von der Schwiegermutter seiner Tochter Mariana hatte er Geld zur Investition mitbekommen und ein Bekannter, Ernesto Gorostiza hat ihm den Erbanteil für seine Schwester Carola Gorostiza ebenfalls mitgegeben. Der Bankier Calafat, der sein Geld verwaltet, bietet ihm eine Beteiligung an einem s.g. „Gefrierschiff“ an. Die schöne, aber kalte und undurchschaubare Carola Gorostiza bittet ihn, ihr Erbe vor ihrem Mann geheim zu halten. Zudem schlägt sie ihm vor, ebendieses Geld in ein Schmuggelgeschäft zu investieren - es geht dabei um Sklavenhandel. Letztlich entscheidet sich Mauro gegen beide Geschäfte. Als ihn Carolas Mann Gustavo Zayas zu einem „Billardduell“ herausfordert, erwacht in ihm endlich sein Kampfgeist wieder und geschickt gewinnt er schließlich die spanischen Ländereinen des Gustavo Zayas mithilfe des intelligenten Bankiers Calafat. In seiner Zeit als Bergmann hatte Mauro in so ziemlich jeder Spelunke Billard gespielt und wurde dadurch ein hervorragender, wenn auch aggressiver Spieler. Bevor ihn Carola Gorostizas Rache trifft, verschwindet Mauro aus Havanna und reist nach Spanien zu seinen gewonnen Ländereien. Dort wartet allerdings schon die nächste schöne und geheimnisvolle Frau, Soledad Montalvo (Claydon). Auch sie versucht, ihn für ihre Zwecke zu benutzen und bittet ihn um einen Gefallen. Wie hoch ist der Preis für diesen Gefallen?
Fazit:
Das schlichte, aber sehr romantische Cover in seinen Grau-, Rot- und Orangetönen im Aquarellstil lässt keinen Zweifel daran, dass es sich hier um eine Liebesgeschichte handelt. Ihre Sprache ist einfach wunderbar, kraftvoll, bildgewaltig und zieht den Leser mitten ins Geschehen um den äußerst erfolgreichen Bergmann Mauro Larrea. Auch mich hat María Dueñas bereits mit den ersten Zeilen begeistert. Sie schreibt sehr gefühlvoll und webt geschickt Mauros Gedankengänge und die Stimme seines Gewissens – in Form von Elìas Andrade – in die Geschichte ein. Durch ihre stimmigen Landschaftsbeschreibungen und die Ausarbeitung der komplexen Charaktere zieht die Autorin den Leser in die Reise und die Verwicklungen des Bergmannes hinein. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich mit Mauro und später mit Soledad mitgelitten, wenn sich wieder ein Unglück abgezeichnet hat oder eine Situation ausweglos erschien.
Der Buchtitel passt hervorragend zu Mauro Larreas Lebensgeschichte, denn er fragt sich nach seiner Pleite sicherlich: „Wenn ich jetzt nicht gehe“ verliere ich nicht nur mein Vermögen, sondern auch mein Ansehen und auch meine Kinder sind dem Spott der Leute ausgesetzt. In Havanna sieht es dann nicht viel besser für ihn aus: „Wenn ich jetzt nicht gehe“, trifft mich der Zorn von Carola Gorostiza und ich bin vielleicht für immer ruiniert. Dadurch entsteht eine sehr stimmige Verbindung zwischen dem Buchtitel und dem steten Aufbruch von Larrea in ein neues, anderes Leben. Letzten Endes stellt sich die Frage, ob nicht etwas ganz Wunderschönes entsteht, wenn er bleibt.
„Wenn ich jetzt nicht gehe“ ist ein wunderbares Buch voller Abenteuer, Glück und Unglück, Liebe und Hass und Kampfgeist mit liebevoll ausgearbeiteten Charakteren, die dem Leser mit jeder Zeile mehr ans Herz wachsen oder ihn zornig machen. Dieses Buch hat eine unglaubliche Sogwirkung, der man sich schwer entziehen kann. Zu Recht wird dieses Buch als „Der Sensationsbestseller aus Spanien“ betitelt.

Veröffentlicht am 25.02.2017

Glücksritter

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Mauro Larrea steht vor dem Scherbenhaufen seiner Existenz.Vor 20 Jahren kam er als Witwer und Vater zweier KInder nach Mexiko und schaffte es durch harte Arbeit und viel Wagemut zu einem der ...

Mauro Larrea steht vor dem Scherbenhaufen seiner Existenz.Vor 20 Jahren kam er als Witwer und Vater zweier KInder nach Mexiko und schaffte es durch harte Arbeit und viel Wagemut zu einem der reichsten Männer von Mexiko-Stadt aufzusteigen.Aufgrund einer Fehlinvestition steht er nun vor dem finanziellen Ruin.In einer Nacht-und Nebelaktion verpfändet er seinen Palast und verkauft seinen ganzen restlichen Besitz um seine Schulden begleichen zu können.Danach besteigt er,nur von seinem Diener Santos begleitet, ein Schiff nach Kuba.Dort beginnt die abenteuerliche und auch gefährliche Suche nach Reichtum und dem großen Glück.Dabei begegnet er der klugen, schönen und geheimnisvollen Soledat.Eine Begegnug,die seinem Leben eine erneute Wendung geben wird....

Die Protagonisten wirken lebensecht und authentisch.Der charismatische und zugleich draufgängerische Mauro,der mit dem Mut der Verzweiflung sein altes Leben hinter sich lässt und einen Neuanfang wagt.Andrade,sein Prokurist und enger Vertrauter,der ihm immer den Rücken stärkt.Mariana,die schöne und auch kluge Tochter und Nicolas der Sohn,der seinen Weg erst noch finden muss.Santos,der treue Diener,der seinen Herrn niemals im Stich lässt und die kluge,schöne und geheimnisvolle Soledat.
Maria Duenas gelingt es ,eine großartige Geschichte zu erzählen.Sie verwebt mit ihrer Erzählkunst die einzelnen Schicksale meisterhaft miteinander und schickt den Leser auf eine Reise,die fesselt und in ihren Bann zieht.Man versinkt im Ozean der Wörter und taucht ein in einen Strudel aus Liebe,Hass, Verrat und der Suche nach dem großen Glück.
Dieses Buch bekommt meine absolute Leseempfehlung! 5 sehr verdiente Sterne!

Veröffentlicht am 17.03.2017

Ungewöhnlich, aber vor allem außergewöhnlich gut

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An dieses Buch bin ich ganz ohne Erwartungen rangegangen, weil ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet. Es hat mich auch deshalb in vielerlei Hinsicht überrascht.
Es geht um Mauro Larrea, einen reichen ...

An dieses Buch bin ich ganz ohne Erwartungen rangegangen, weil ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet. Es hat mich auch deshalb in vielerlei Hinsicht überrascht.
Es geht um Mauro Larrea, einen reichen Minenbesitzer, der sich vom armen Arbeiter ein beeindruckendes Imperium aufgebaut hat. Das Buch beginnt jedoch damit, dass er aufgrund einer großen Investition, die unerwarteterweise vollkommen schief geht, auf einen Schlag alles verliert. Er macht sich in der Folge auf eine beschwerliche Reise, versucht, wieder an Geld zu kommen und zuhause den Schein zu wahren, um irgendwann zurückzukehren. Vor allem aber auch, um seinen Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Seiner bereits verheirateten und schwangeren Tochter Mariana und seinem Sohn Nicolas, der ebenfalls bald verheiratet werden soll, sich aber derzeit noch in Europa aufhält. Es beginnt eine Reise, über die ich hier gar nicht so viel verraten viel, die aber viele Wendungen bereithält.

Das Buch ist sicherlich nichts für Menschen, die wert auf eine actionreiche Handlung legen. Vieles spielt sich auf der zwischenmenschlichen Ebene ab, vom Abwägen, welche Möglichkeit die beste ist, von den Intrigen und Geschäften, die die einzelnen Charaktere abwägen. Das Buch lebt von seinen hochklassigen Dialogen, und da sind wir auch schon beim größen Plus, das dieses Werk zu bieten hat: den großartigen sprachlichen Ausdruck der Autorin. Dies ist hier besonders hervorzuheben, da es sich um eine Übersetzung handelt und hierbei oft viel verloren geht. Dieses Buch bewegt sich sprachlich allerdings auf einem sehr hohen Niveau. Es fordert Konzentration, da immer wieder reihenweise neue Charaktere und Orte aufgezählt werden, die mal mehr, mal weniger bedeutsam sind. Teils wird auch erst nach zahlreichen Seiten aufgedeckt, dass doch viel mehr Zusammenhänge bestehen oder eine Figur eine viel größere Bedeutung hat, als man ursprünglich dachte.

"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist nicht unbedingt Mainstream. Man muss sich schon ein wenig hineinlesen und es ist auch teilweise wirklich anstrengend, den Überblick über Orte und Charaktere zu behalten. Dennoch hat es mir einfach gut gefallen, weil es hervorragend geschrieben ist und vor allem, weil die Figuren alle sehr detailliert und mit hoher Tiefe gestaltet sind. Ein überaus spannendes Buch, das ich weiterempfehlen kann!

Veröffentlicht am 08.03.2017

Maria Duenas' vielfach interessanter Roman mit leichten Schwächen

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"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist wieder einmal ein Negativbeispiel dafür, dass man einen in mehrfacher Hinsicht und auch in deutscher Übersetzung passenden Originaltitel verworfen und neu tituliert hat.
Das ...

"Wenn ich jetzt nicht gehe" ist wieder einmal ein Negativbeispiel dafür, dass man einen in mehrfacher Hinsicht und auch in deutscher Übersetzung passenden Originaltitel verworfen und neu tituliert hat.
Das Cover ist schlicht und ansprechend, weist aber ebenfalls keinerlei besonderen Bezug zu dem Buchinhalt auf, abgesehen davon natürlich, dass der charismatische Protagonist gelegentlich mit Damen in Berührung kommt.
Bei diesem handelt es sich um den attraktiven und wohlsituierten Mauro Larrea, einen verwitweten Vater zweier erwachsener Kinder, dem plötzlich der finanzielle Ruin droht. Um diesen abzuwenden, verlässt er das politisch unruhige Mexiko der Benito Juarez-Ära in Richtung Kuba und begibt sich später nach Spanien, woher er ursprünglich kam.
Reisewege und örtliche Gegebenheiten hätte ich sehr gern auf Kartenmaterial oder wenigstens Skizzen verfolgt wie es früher in den Original Karl May-Bänden möglich war. Die vielen handelnden Personen sowie die nicht unkomplizierten Familienverhältnisse hätten auch ein Personenregister sinnvoll gemacht.
Ein Lesebändchen ist immerhin vorhanden.
Der Leser gewinnt während er den Protagonisten auf dessen amourösen und vor allem geschäftlichen Abenteuern begleitet, interessante Einblicke in die Welt der Winzer und das Wesen des Bergbaus.
Die Spannung wurde gekonnt aufgebaut, so dass ich mich das Buch kaum aus den Händen zu legen in der Lage sah.
Leider fielen mir etliche Fehler auf wie beispielsweise der Wechsel von Groß- und Kleinschreibung bei der Anrede in wörtlicher Rede, dafür wurde dann groß geschrieben, wenn in wörtlicher Rede lediglich über jemanden gesprochen wurde. Alles kein Beinbruch, aber vermeidbar. Und eigentlich eine kleine Respektlosigkeit den Käufern gegenüber.
Insgesamt hat mir diese Mischung aus Liebes-, Reise-, Abenteuer- und Familienroman jedoch noch gut genug für eine 4-Sterne-Benotung gefallen.

Veröffentlicht am 30.06.2017

Intrigen, Liebe und Verrat

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Wir Leser begleiten einen charismatischen Protagonisten bei seinen geschäftlichen und amourösen Abenteuern zur Zeit des US-amerikanischen Bürgerkrieges von Mexiko über Kuba bis nach Spanien und gewinnen ...

Wir Leser begleiten einen charismatischen Protagonisten bei seinen geschäftlichen und amourösen Abenteuern zur Zeit des US-amerikanischen Bürgerkrieges von Mexiko über Kuba bis nach Spanien und gewinnen dabei interessante Einblicke in das Begbauwesen sowie den Anbau von und den Handel mit Wein. Es hat mir viel Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Die Vielzahl an handelnden Personen, vor allem jedoch die komplizierten verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der spanischen Winzerfamilie ließen mich ein Personenregister vermissen, die Reisewege und die örtlichen Gegebenheiten hätte ich gern auf Karten oder zumindest Skizzen verfolgt. Außerdem stieß ich auf etliche Schreib- und Grammatikfehler, welche meiner Auffassung nach einem gründlichen Lektorat hätten auffallen müssen. Insgesamt gesehen bleibt der Eindruck jedoch positiv!