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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2021

Eine Geschichte, die Herzlosigkeit erklärt

Disney Villains 7: Cruella, die Teufelin
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4 Sterne | Pluspunkte: Detailliert; Zusammenhänge mit dem Film | Minuspunkte: Spannung kam sehr spät auf, Handlungen nicht alle nachvollziehbar

Der siebte Teil der Villains-Reihe, welche erstmalig die ...

4 Sterne | Pluspunkte: Detailliert; Zusammenhänge mit dem Film | Minuspunkte: Spannung kam sehr spät auf, Handlungen nicht alle nachvollziehbar

Der siebte Teil der Villains-Reihe, welche erstmalig die Geschichten der Bösewichte aus bekannten Disneyfilmen erzählt, ist auf dem Markt und ich glaube, wir kennen alle die Frau, um die es darin geht: Cruella de Vil, modeverrückte und herzlose Antagonistin aus 101 Dalmatiner, deren Kaltblütigkeit durchaus für Gänsehaut sorgen kann. Schon seit dem Start der Villains-Reihe war ich gespannt auf ihre Geschichte, welche sich als Reise durch ein Leben voller Einsamkeit, Sehnsucht, falscher Wertvorstellungen, Träume und Ängste entpuppt hat.
Das Buch wird aus der direkten Sicht Cruellas erzählt, vermittelt ihre Gedanken ungefiltert und lässt einen den Sog des Bösen, der das einst liebe Mädchen mit jeder Seite fester zu umschlingen scheint, deutlich spüren. Einige bekannte Namen wurden gekonnt in das Leben Cruellas gewebt, was mir direkt das Gefühl gegeben hat, dass die neu geschaffene Vergangenheit hervorragend durchdacht und an den Originalfilm angepasst ist. Die Entwicklung von Cruella erschien mir nachvollziehbar – während ich über die Handlungen anderer Charakter hin und wieder den Kopf schütteln musste. Natürlich war von Anfang an klar, wie das Buch endet und dass es für Cruella keine Rettung geben wird, jedoch erschien mir die geringe Motivation der Nebencharaktere, auf Cruella einzuwirken, dafür eine fast etwas zu einfache Lösung. Meiner Meinung nach hat darunter auch ein Stück weit die Spannung gelitten, genauso wie unter dem Langziehen einzelner Momente. Mir fehlten in dem Buch dann und wann etwas Abwechslung, Eigeninitiative und Dynamik. Der einnehmende Schreibstil der Autorin, welcher den Ton der Geschichte und der Protagonistin perfekt trifft, hat mich allerdings etwas hinwegtrösten können.

Veröffentlicht am 23.03.2021

Kleinere Schwächen, aber dennoch eine große Empfehlung!

Disney. Twisted Tales: Elsas Suche (Die Eiskönigin)
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„Elsas Suche“ gehört zur „Twisted Tale“-Reihe, welche bekannte Disney-Geschichten völlig neue Wendungen nehmen lässt…
Prinzessin Elsa soll nach dem überraschenden Tod ihrer Eltern viel zu schnell gekrönt ...

„Elsas Suche“ gehört zur „Twisted Tale“-Reihe, welche bekannte Disney-Geschichten völlig neue Wendungen nehmen lässt…
Prinzessin Elsa soll nach dem überraschenden Tod ihrer Eltern viel zu schnell gekrönt werden. Der sich aufstauende Druck treibt Erinnerungen an die Oberfläche, die Elsa zunehmend verwirren. Wer ist das Mädchen mit den rotbraunen Haaren, das ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will – und warum hat sie das Gefühl, es so gut zu kennen, obwohl es ihr doch noch nie begegnet ist? Elsa macht sich auf die Suche nach Antworten und findet mehr, als sie jemals zu träumen gewagt hätte.
„Elsas Suche“ war in vielerlei Hinsicht genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich bin vertrauten Charakteren begegnet, die ihre Magie auch fernab der bekannten Storyline nicht verloren haben, ganz im Gegenteil. Es war richtig schön, mit ihnen diese neuen Wege zu gehen und zu erleben, wie „Frozen“ alternativ hätte verlaufen können. Sogar einige Szenen und Liedzeilen aus dem Film haben es zwischen die Buchseiten geschafft, was mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen getrieben hat, denn selbst das Bekannte wurde durch die veränderte Handlung gerne nochmal in ein neues Licht gerückt.
Der leichte Schreibstil hat mich außerdem regelrecht durch die Seiten fliegen lassen – was wohl unter anderem daran liegt, dass das Buch auch für jüngere Leser*innen interessant sein soll. Dabei wurde die typische Kunst von Disney noch einmal deutlich: Groß und Klein gleichermaßen faszinieren. Zwar erschien mir der ein oder andere Charakter zwischendurch doch etwas kindlich beschrieben (zum Beispiel, wenn eine achtzehnjährige Person sagt, dass sie Gast A netter findet als Gast B, weil Gast A immer Süßigkeiten dabei hat…) und es gab auch Stellen, in denen ich mir etwas ausgereiftere Dialoge oder ausgeklügeltere Handlungsstränge gewünscht hätte, aber alles in allem habe ich beim Lesen das bekommen, was ich wollte: Eine tolle Geschichte als Ergänzung zu einem Film, den ich wirklich liebe. Definitiv eine klare Empfehlung für alle „Frozen“-Fans! 4 Sterne!

Veröffentlicht am 18.03.2021

War persönlich nicht so meins, aber objektiv ein super Buch!

Jeden Tag ein bisschen glücklicher
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Achtsamkeit, mentale Gesundheit, Selbstfürsorge – Themen, die im letzten Jahr einen ganz neuen Stellenwert bekommen haben. Zumindest kommt es mir persönlich so vor. Gerade deshalb hat mich der Gedanke ...

Achtsamkeit, mentale Gesundheit, Selbstfürsorge – Themen, die im letzten Jahr einen ganz neuen Stellenwert bekommen haben. Zumindest kommt es mir persönlich so vor. Gerade deshalb hat mich der Gedanke an „Jeden Tag ein bisschen glücklicher“ auch nicht mehr losgelassen, nachdem ich es hier auf Instagram entdeckt hatte. Das Buch soll als Inspiration dienen, um den Fokus im Leben wieder anders zu setzen und hilft einem dabei, Dinge, die einen glücklich machen, nicht nur zu entdecken, sondern auch in den Alltag zu integrieren. Das Buch ist eingängig geschrieben, ohne einen zu moralischen oder subjektiven Tonfall einzuschlagen. Natürlich berichtet die Autorin von ihren eigenen Erfahrungen, verlässt sich aber nicht darauf, dass diese bei allen Leser*innen ebenso funktionieren müssen. Sie gibt Tipps, schreibt aber nichts vor, was ich persönlich sehr angenehm fand. Auch die restliche Gestaltung des Buchs hat mir gut gefallen: Es weist eine gesunde Mischung aus Erzählungen und eigenen Erfahrungsberichten sowie unterschiedlichsten Methoden, Tricks, Übungen oder sogar Rezepten auf, welche durch atmosphärische Bilder in der Gestaltung abgerundet werden.
Leider muss ich dennoch gestehen, dass das Buch mich persönlich nicht für sich gewinnen konnte. Ich glaube aber, dass das an mir selbst und nicht an dem Buch liegt. Objektiv habe ich nicht viel zu bemängeln, abgesehen davon, dass mir manche Aspekte recht selbstverständlich vorkamen oder auch im Laufe des Buchs wiederholt wurden, andere Übungen oder Vorschläge aber wiederum in ihrer Umsetzung recht schwierig erschienen. Das ist allerdings immer vom eigenen Lebensstil abhängig!
Ich gebe dem Buch abschließend 4 Sterne, da ich meine subjektive Einschätzung in dem Fall gerne etwas zurückstellen möchte. „Jeden Tag ein bisschen glücklicher“ war mein erstes Buch aus dem zugehörigen Genre und kann bei Weitem nichts dafür, dass ich erst dadurch gemerkt habe, dass es nichts für mich ist. Wer gerne mehr zu dem Thema lesen will, könnte hier durchaus fündig werden!

Veröffentlicht am 16.03.2021

Tiefgreifend und emotional. Klare Empfehlung!

Die Mitternachtsbibliothek
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Welches Buch hat euch zuletzt emotional wirklich berührt? Bei mir war es „Die Mitternachtsbibliothek“. Eine Geschichte über eine junge Frau, die sich das Leben nimmt – doch statt im Jenseits landet sie ...

Welches Buch hat euch zuletzt emotional wirklich berührt? Bei mir war es „Die Mitternachtsbibliothek“. Eine Geschichte über eine junge Frau, die sich das Leben nimmt – doch statt im Jenseits landet sie in einer Bibliothek. Sämtliche Bücher beschreiben unterschiedlichste Varianten ihres Lebens, allesamt basierend auf einzelnen, anders getroffenen Entscheidungen. Verzweifelt versucht Nora in einem dieser Leben einen Platz zu finden, der sie glücklicher macht als ihr ursprünglicher. Aber wie soll man sein Glück finden, wenn man nicht weiß, was das bedeutet?
Ich hatte schon einiges über „Die Mitternachtsbibliothek“ gehört, bevor ich es überhaupt selbst angefangen hatte. Die meisten Stimmen waren positiv, weshalb ich mit recht hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Im Nachhinein kann ich zum Glück sagen, dass sie größtenteils erfüllt worden sind.
Ich habe mir eine emotionale, tiefgreifende Geschichte gewünscht, die mich zum Nachdenken anregt und in mir ein lebensbejahendes Gefühl auslöst. All das habe ich bekommen. Matt Haig hat es meiner Meinung nach geschafft, Unbeschreibliches in Worte zu fassen. Er wirft Fragen auf, lässt seine Leser*innen nicht nur Teil der Geschichte Nora Seeds sein, sondern leitet sie auch nochmal durch das eigene Leben. Doch obwohl mich „Die Mitternachtsbibliothek“ auf emotionaler sowie philosophischer Ebene erreichen und begeistern konnte, muss ich zugeben, dass mir persönlich der Mittelteil des Buchs etwas zäh erschien. In meinen Augen kam dort der Zauber der Geschichte ein wenig abhanden, was ich auch direkt an meiner kurzzeitig schwindenden Lesemotivation merken konnte. Matt Haigs Schreibstil blieb genauso fantastisch wie bisher, doch der Plot zog sich in die Länge – umso schöner, dass das Ende diese kleine Schwäche dann aber wieder mehr als ausgeglichen hat! Ich habe tatsächlich erahnen können, wie die Geschichte ausgehen wird, aber war deshalb nicht weniger froh, als klar wurde, dass meine Vermutung zutraf. Meiner Meinung nach hätte das Buch keinen Verlauf mit besserer Botschaft nehmen können.
Dieses Buch ist eine große Empfehlung für alle Träumer:innern, Grübler:innen und Hoffenden.

Veröffentlicht am 05.03.2021

Süße Geschichte für jüngere Fantasyfans!

Booklove
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Stell dir vor, du steckst die Nase zwischen die Seiten deines Lieblingsbuchs und lässt dir den verheißungsvollen Duft nach Abenteuern bei geschlossenen Augen um die Nase wehen. Die Realität scheint den ...

Stell dir vor, du steckst die Nase zwischen die Seiten deines Lieblingsbuchs und lässt dir den verheißungsvollen Duft nach Abenteuern bei geschlossenen Augen um die Nase wehen. Die Realität scheint den Atem anzuhalten und du bist dir sicher, wenn du die Augen jetzt wieder öffnest, bist du nicht mehr in unserer Welt, sondern zwischen den Seiten. Doch dann kommt alles ganz anders: Denn statt dass du in deinem Lieblingsbuch verschwunden bist, ist eine Person daraus entkommen und steht jetzt an deiner Seite. Von wem würdest du dir das wünschen?
In „Booklove – Aus Versehen buchverliebt“ passiert Emma genau das. Obwohl, eigentlich nicht GENAU das. Denn für die Teenagerin ist es weniger die Erfüllung eines Herzenswunsches als der absolute Alptraum, plötzlich einer Romanfigur gegenüberzustehen. Da kann diese Romanfigur noch so gut aussehen. Emma hält nämlich nicht viel von Büchern. Und dann ist es auch noch ausgerechnet der Antagonist, mit dem sie sich ab jetzt herumschlagen muss…
Ich glaube, wenn es „Booklove“ etwas früher gegeben und ich es vor ein paar Jahren gelesen hätte, hätte ich es wirklich geliebt. Daphne Mahr erzählt mit ihrem durchweg leichtgängigen Schreibstil eine schnelllebige und witzige Geschichte, die mich dann und wann ein wenig an die Jugendbücher von Kerstin Gier erinnert hat. Emma wurde mir dabei schnell sympathisch und auch die restlichen Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, weshalb ich nach ein paar Startschwierigkeiten im ersten regelrecht an den Seiten gehangen habe. Die Startschwierigkeiten rührten für mich größtenteils daher, dass ich nicht genau wusste, wie ich an den Plot herangehen sollte – man merkt eben doch, dass das Buch eher eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll. Es ist keine allzu komplexe, unvorhersehbare Geschichte, die einen mit groß ausgearbeiteten Wendungen überzeugt. Trotzdem hat sie mich aber unterhalten. Vielleicht sind ich und mein Lesegeschmack inzwischen schon etwas zu alt für so „junge“ Fantasy, aber wer genau danach sucht oder selbst vielleicht noch in seinen Teenagerjahren ist, bekommt hier definitiv eine süße Geschichte geboten! 4 Sternchen unter Berücksichtigung der eigentlichen Zielgruppe!