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Veröffentlicht am 16.04.2021

Wendungsreich und spannend

Finstere Havel
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Inhalt:

Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Team werden zum Fähranleger nach Schmergow gerufen. Dort wurde in der Havel ein Auto mit dem Leichnam einer Frau gefunden. Laut Papiere handelt es sich ...

Inhalt:

Hauptkommissar Toni Sanftleben und sein Team werden zum Fähranleger nach Schmergow gerufen. Dort wurde in der Havel ein Auto mit dem Leichnam einer Frau gefunden. Laut Papiere handelt es sich um Melanie Berndt. Eine Biologin, die unter anderem am Rückbau der Havel beteiligt ist und sich auch sonst sehr für den Umweltschutz einsetzt. Was zunächst als Selbstmord aussieht, entwickelt sich schnell in Richtung Mord.......

Leseeindruck:

"Finstere Havel" ist der bereits 5. Band mit Hauptkommissar Toni Sanftleben. Doch das habe ich als Neueinsteigerin kaum gemerkt. Relevantes zu den Figuren wird in kleinen Rückblicken perfekt in die Geschichte integriert. Was im übrigen auch für den Lokalkolorit gilt. Der Schreibstil ist flüssig. Die Figuren handeln lebendig. So konnte mich der Krimi sofort in seinen Bann ziehen. Schon der Prolog beginnt spannend und lässt viel Raum für Spekulationen. Bis zum Ende gibt es einige Wendungen, die dazu beigetragen haben, mich aufs Glatteis zu führen. Sehr gut hat mir das Zusammenspiel der Hauptstory und der Zwischenkapitel, die einige Zeit davor spielen, gefallen. Wo das eine aufhört, fängt das andere an. Als Leser*in hat man so häppchenweise immer mehr erfahren. Das hat für Spannung gesorgt und ich hatte einige Aha-Effekte. Das Überthema Lichtverschmutzung hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich muss zugeben, hierzu habe ich mir vorher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht. Jetzt sehe ich das in einem ganz anderem Licht.

Fazit:

"Finstere Havel" ist unterhaltsam. Eine gute Mischung aus Fall und Privatem. Welches beides für Spannung sorgt. Ich habe eine neue Reihe für mich entdeckt und empfehle diese gerne weiter.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Hier ist der Titel Programm

Finsterdorf
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Inhalt:

Kriminalbeamter Thomas Radek ist noch jung und wird auf seiner Dienststelle, dem LKA Niederösterreich, als Störfaktor angesehen. So ist es seinem Chef nur recht, dass Verstärkung bei Ermittlungen ...

Inhalt:

Kriminalbeamter Thomas Radek ist noch jung und wird auf seiner Dienststelle, dem LKA Niederösterreich, als Störfaktor angesehen. So ist es seinem Chef nur recht, dass Verstärkung bei Ermittlungen im kleinen Dorf Schandau angefordert wird. Hier wurde ein Mädchen als vermisst gemeldet, ist aber wieder aufgetaucht. Völlig verstört, spricht vom Teufel, behauptet aber in Wien gewesen zu sein, um Party zu machen. Radek und eine dortige Kollegin glauben das aber nicht und beginnen die Dorfbewohner zu befragen. Das erweist sich als schwierig. Denn sie stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Aber irgendein Geheimnis scheinen die Bewohner zu verbergen.....

Leseeindruck:

"Finsterdorf" ist der Auftakt einer Reihe um den jungen Kriminalbeamten Thomas Radek. Gleich von Anfang an wird man mitten in die Geschichte katapultiert. Fragt sich was passiert ist. Dabei geht es nicht gerade zimperlich zu. Der Schreibstil ist flüssig und teilweise etwas derb. Was aber zum Plot passt. Die Szenerie wird in kurzen, knappen Sätzen beschrieben. Gut gefallen hat mir der Aufbau des Krimis. Als Leser*in weiß man von Beginn an in welche Richtung das Ganze läuft. Die Ermittler jedoch haben lediglich eine Ahnung, aber keine Beweise. Denn die Dorfbewohner schweigen. Während die Beamten im Dunklen tappen und in der Mitte meine Geduld etwas strapaziert haben, wusste ich durch eingefügte Zwischenkapitel schon einiges mehr. Gerade als ich dachte, dass Radek niemals die richtigen Schlüsse zieht, haben die Ermittlungen eine neue Dimension bekommen und kamen so richtig ins rollen. Wie weitreichend die Verstrickungen dann waren, hat selbst mich überrascht. Auch fand ich die Entwicklung, die Thomas Radek gemacht hat interessant. Er hat aus Fehlern gelernt und sich so zu einer starken Figur entwickelt. Aber auch gegen Ende eine unschöne Charaktereigenschaft gezeigt, die noch viel Potenzial für die Fortsetzungen bereit hält.

Fazit:

"Finsterdorf" ist ein gelungener Auftakt der Reihe um Thomas Radek. Hier ist der Titel Programm und das Dorf Schandau mehr als finster. Schwache Nerven sollte man nicht haben und auch nichts gegen derbe Ausdrucksweisen. Für mich hat der Autor die Atmosphäre im Dorf gut eingefangen. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Helmuts letzter Fall?

Verschluckt
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Inhalt:

Kriminalhauptkommissar Helmut Jordan hat es nicht leicht. Noch auf der Beerdigung seines ehemaligen Chefs und Freundes Karl Breimer macht er sich Gedanken über seine neue Chefin Eva Lazarus. Diese ...

Inhalt:

Kriminalhauptkommissar Helmut Jordan hat es nicht leicht. Noch auf der Beerdigung seines ehemaligen Chefs und Freundes Karl Breimer macht er sich Gedanken über seine neue Chefin Eva Lazarus. Diese möchte frischen Wind in der Dienststelle einführen. Nicht nur extrem fit sollen ihre Leute sein. Nein, auch gute Kenntnisse mit Sozialen Medien sind gewünscht. Alles Dinge mit denen Helmut nicht so dienen kann. Als ihr dann noch alte Fälle von Helmut zugetragen werden, bei denen er nicht ganz nach Vorschrift gehandelt hat, scheinen seine Tage gezählt zu sein. Doch dann bekommt er und seine Kollegen es mit einem Kräuterlikör zu tun, der manipuliert wurde. Gleichzeitig versucht jemand mit allen Mitteln an das geheime Rezept zu kommen. Hängen die beiden Fälle zusammen? Helmut und sein Team geben alles. Aber kann ihn das noch retten?

Leseeindruck:

"Verschluckt" ist der 5. Band der Helmut Jordan Reihe. Gleichzeitig scheint es Helmuts letzter Fall zu werden. Passend dazu resümiert Helmut anfangs viel über seine vorangegangenen Fälle, die ihm dann auch noch zum Verhängnis werden. Ihm droht die vorzeitige Pensionierung. Hier finde ich hat der Autor die Stimmung gut eingefangen. Gleichzeitig erhält man Antworten auf offene Fragen, die mich aus den Vorgängern noch beschäftigt haben. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. So, dass auch Neueinsteiger gut in die Geschichte finden. Ich bin ja bekennender Fan von Helmut Jordan. Mir gefallen seine Ansichten und seine ganz eigene Sicht auf die Welt. Wobei auch der Sport nicht fehlen darf. Dabei hat er das Herz auf dem rechten Fleck. Natürlich gibt es auch einen spannenden Fall rund um den manipulierten Kräuterlikör. In einem gewohnt lockeren und mit etwas Humor gewürzten Schreibstil, führt Arne Dessaul durch die Geschichte. und hat mich an der Gedankenwelt der Figuren, mit ihren Pro und Kontras, teilhaben lassen. Die Zeit verging wie im Flug bei diesem unterhaltsamen Regionalkrimi. Allerdings verrate ich nicht wie es für Helmut ausgegangen ist. Das er den Fall auf seine ganz eigene, spezielle Art löst, ist jedoch selbstverständlich.

Fazit:

Wieder einmal ein gelungener Krimi von Arne Dessaul. Er hat mit Helmut Jordan eine Figur erschaffen, die mir schon seit Band 1 ans Herz gewachsen ist. Ich liebe seine Art zu schreiben, genauso wie den eingestreuten Lokalkolorit. Was ich noch richtig gut finde ist, dass der Autor seine Krimis, zumindest die im Selfpublishing erschienen sind, mit einem Namensregister versieht. So kann ich jederzeit nachschlagen, wenn ich kurzzeitig den Überblick über die mitspielenden Personen verloren habe. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung an alle, die Krimis abseits des Mainstreams mögen.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Such nach Peter

Die Schweigende
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Inhalt:

"Such nach Peter". Das sind die letzten Worte von Jens Remy an seine mittlere Tochter Imke. Seitdem fragt sie sich, wer das ist. Von ihrer Mutter Karin erhält sie keine Antwort. Diese behauptet ...

Inhalt:

"Such nach Peter". Das sind die letzten Worte von Jens Remy an seine mittlere Tochter Imke. Seitdem fragt sie sich, wer das ist. Von ihrer Mutter Karin erhält sie keine Antwort. Diese behauptet sogar den Namen noch nie gehört zu haben. Aber kann das stimmen? Viel weiß Imke über die Vergangenheit ihrer Mutter nicht. Darüber hat sie lieber geschwiegen. Und nicht nur das. Karin hat es nie fertig gebracht Liebe an ihre Töchter Imke, Geli und Anne zu verteilen. Jens dafür umso mehr. Er war der Fels in der Brandung und hinterlässt eine große Lücke. Imke ist deshalb fest entschlossen, dem letzten Willen ihres Vaters nachzukommen und Peter zu finden. Worauf sie dann aber bei ihren Nachforschungen stößt, hätte sie nie für möglich gehalten. Wie konnte ihre Mutter das nur so lange verschweigen?

Leseeindruck:

"Die Schweigende" ist ein eher ruhiger Roman. Er beginnt harmlos. Als Leser*in lernt man die Mitglieder der Familie Remy kennen. Das sind Mutter Karin sowie ihre Töchter Geli, Imke und Anne. In Kapitel, die abwechselnd aus deren Sicht geschrieben sind, erfährt man viel über ihren Charakter. Lernt sie nach und nach immer besser kennen. Bereits hier in der Gegenwart entwickelt sich langsam aber sicher, ein Drama. Alleine diesen Erzählstrang fand ich schon spannend. Dann gibt es noch Zwischenkapitel, die in die 50er Jahre, in die Vergangenheit von Karin führen. Während man anfangs eine lebenslustige Karin miterlebt, kommen im Laufe der Geschichte immer mehr Details aus ihrem Leben zum Vorschein, die mich teilweise sprachlos gemacht haben. Ich ungeheuerlich fand und mir kaum vorstellen konnte, dass das wirklich passiert ist. Geschickt passt hier die Autorin die damaligen Geschehnisse an die jetzige Suche nach Peter an. Das hat mir gut gefallen und hatte für mich eine Sogwirkung, die mich tief in die Geschichte gezogen hat. Eine Passage im Buch möchte ich nicht unerwähnt lassen, stimmt mich nachdenklich und passt gedanklich gut in unsere momentane Situation. Ob die Autorin beim Schreiben geahnt hat was noch auf uns zukommt?

Fazit:

"Die Schweigende" ist ein Roman, der von seiner unterschwelligen Spannung lebt. Der Details erst nach und nach preisgibt und so bei mir eine Sogwirkung entwickelt hat. Am Ende war ich doch ziemlich sprachlos. Hätte nie für möglich gehalten, dass es so etwas gab. Gerne empfehle ich den Roman weiter an alle die keine große Action brauchen.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Schlaflose Nächte garantiert

Blutroter Schatten
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Inhalt:

München ist in Aufruhr. Ein Serienmörder geht um. Am Tatort ist jeweils ein Zettel hinterlegt auf dem "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde" steht. Doch dieser sitzt schon seit Jahren ...

Inhalt:

München ist in Aufruhr. Ein Serienmörder geht um. Am Tatort ist jeweils ein Zettel hinterlegt auf dem "Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde" steht. Doch dieser sitzt schon seit Jahren im Sicherheitstrakt der Psychiatrie. Er ist hochgefährlich, weshalb die Sicherheitsmaßnahmen bei ihm umfassend sind. Eine Befragung durch die Polizei lehnt er ab. Er ist nur zu einer Kooperation bereit, wenn er mit seiner Tochter Sam sprechen kann. Diese ist alles andere als begeistert. Durch sie wurde er überhaupt erst verurteilt, nachdem sie einen Mord mit ansehen musste. Seitdem hatte sie mit ihrem Vater keinen Kontakt mehr. Sam lässt sich jedoch von den ermittelnden Beamten überreden. Ein gefährliches Spiel beginnt......

Leseeindruck:

"Blutroter Schatten" ist der vierte Psychothriller von Patricia Walter. Diesmal ist der Titel Programm. Während ihre anderen Bücher fast ganz ohne blutige Szenen auskamen, wird es diesmal heftig und ist garantiert nichts für schwache Nerven. Schlaflose Nächte inklusive. Mir hat es gut gefallen, dass sich die Autorin immer wieder neu erfindet. Man nie vorher weiß was einen erwartet. Der Thriller ist rasant und baut von Anfang an Spannung auf. Er hat mich förmlich eingesogen. Das Buch aus der Hand zu legen war beinahe unmöglich. Mehr als einmal habe ich die Luft angehalten und einige Aha-Effekte erlebt. Im Vordergrund steht diesmal weniger um wen es sich beim Täter handelt, sondern wie alles zusammenhängt und welches Spiel Thomas Rohde wirklich mit seiner Tochter Sam treibt. Trotz der straffen Story schafft es Patricia Walter ihren Figuren Leben einzuhauchen. Sie beschreibt die Szenerie kurz und prägnant und doch kann man sich alles genau vorstellen. Sogar etwas Lokalkolorit lässt sie wie nebenbei einfließen. Im Showdown zeigt sie noch einmal ihr ganz großes Können und fügt alles logisch zusammen. Für mich ganz großes Kino. Der Geheimtipp im Genre Psychothriller. Apropos Kino. Eine Verfilmung könnte ich mir richtig gut vorstellen. Und wer jetzt denkt mit dem Ende ist alles vorbei, hat sich getäuscht. Sie hat noch ein ganz besonderes Schmankerl für ihre Leser*innen. Die Danksagung ist einfach genial und habe ich in dieser Form noch nicht gelesen.

Fazit:

Wer rasante Psychothriller mag, auch vor heftigen Szenen nicht zurück schreckt, wird "Blutroter Schatten" lieben. Hier bekommt man atemlose Spannung auf 410 Seiten. Ich hatte schlaflose Nächte und habe jede Zeile dieses Psychothrillers genossen. Für mich ein Highlight. Eine große Leseempfehlung von mir. Und das nicht nur wegen der genialen Danksagung.

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