Ein Krimi mit mäßiger Spannung!
Krügers Fälle / Anna und Jadwiga"Anna und Jadwiga: Mädchenmörderjagd (Krügers Fälle 9)" von T. D. Amrein und dem Neopubli GmbH Verlag ist ein Kriminalroman, der am 12. Januar 2021 erschienen ist. 25 Kapitel plus Epilog verteilen sich ...
"Anna und Jadwiga: Mädchenmörderjagd (Krügers Fälle 9)" von T. D. Amrein und dem Neopubli GmbH Verlag ist ein Kriminalroman, der am 12. Januar 2021 erschienen ist. 25 Kapitel plus Epilog verteilen sich auf 252 Seiten, sodass ich die Länge der einzelnen Kapitel gut zu lesen fand.
Hier geht es um einen Cold-Case-Fall, der von Kommissar Max Krüger und seiner neuen Kollegin Nadja Smolenska neu aufgerollt werden soll. Er hat in eine provisorische Abteilung des BKA gewechselt, die sich um ungelöste Altfälle mit neuen Erkenntnissen wie DNA-Treffer kümmert. Sein erster Fall dreht sich um ein polnisches Kindermädchen Anna Duda, das vor 15 Jahren im Schwarzwald vermisst und Monate später halb verwest im Unterholz aufgefunden wurde. Bald darauf verschwand spurlos Jadwiga Grabowska, eine weitere blutjunge Nanny. Die beiden hatten sich gekannt und stammten aus derselben Stadt in Polen. Dies blieb die dürftige Bilanz der bisherigen Ermittlungen. Krüger erkennt schnell, dass die damaligen Ermittlungen nicht gründlich durchgeführt wurden und versucht, den Fall neu zu konstruieren. Plötzlich taucht die gleiche Gensequenz an einer Uhr aus Diebesgut auf, identisch mit einem sichergestellten Handschuh vom damaligen Fundort.
Insgesamt ist dies ein mittelmäßiger Krimi, der sich für mich am Anfang etwas gezogen hat. Die Spannung hat sich erst ab der Mitte so langsam aufgebaut und der Krimi kam dann endlich in Fahrt. Zwei Handlungsstränge die zusammenhängen wurden miteinander verbunden, zu lesen waren sie aber wie zwei komplett verschiedene Fälle. Der Kriminalroman hatte zwischendurch etwas von einem Groschenroman, besonders am Anfang. Krüger und seine Kollegin werden gut beschrieben und kamen gut rüber, ihre Gedanken und Handlungen konnte ich nachvollziehen. Das liegt auch am Perspektivenwechsel. Hier fand ich den Wechsel aber oft verwirrend, da sie mehrmals ineinander übergegangen sind. Beide waren mir recht sympathisch und sie ergeben zusammen ein gutes Team, obwohl sie nicht viel zusammen kommunizieren. Nadjas Unsicherheit gegenüber Max war mir manchmal zu viel, der Grund ihres devoten Benehmens wurde aber im Laufe der Geschichte erwähnt.
Obwohl der Kindermädchen-Fall kompliziert ist und es kaum Spuren von damals gab, wurde mir der Cold-Case-Fall zu schnell und einfach aufgeklärt. Maxs' Lebensgefährtin, die inoffiziell bei der Aufklärung mitgeholfen hat, kam als blasser Charakter im Hintergrund vor. Der Schreibstil des Autors gefällt mir gut, denn er liest sich flüssig, verständlich und flott. Der Plot ist gut durchdacht und logisch, der Krimi konnte sich mit einem zufriedenen Ende doch noch halbwegs retten.