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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2017

Amerikanischer Thriller

Lebendig und begraben
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Die 17 jährige Alexa Marcus, Tochter des schwerreichen Marshall Marcus, geht nach einem Besuch in einer Bar mit einem jungen Mann mit und verschwindet spurlos. Der verzweifelte Vater hat was gegen die ...

Die 17 jährige Alexa Marcus, Tochter des schwerreichen Marshall Marcus, geht nach einem Besuch in einer Bar mit einem jungen Mann mit und verschwindet spurlos. Der verzweifelte Vater hat was gegen die Polizei und schaltet den befreundeten Privatdetektiv Nick Heller ein. Als ein Mail bei Marshall eintrudelt ist er entsetzt:Alexa ist irgendwo da draussen, lebendig begraben und die Entführer stellen Forderungen . Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.



Ein Mädchen wird entführt...gleich zu Beginn der Geschichte schafft es der Autor, dass man als Leser mitten im Thriller ist. Dazu kommt, dass er immer wieder Kapitel eingeschoben hat, in denen die Situation des Opfers, lebendig in einem Sarg vergraben, sehr real beschrieben hat. Nichts für an Klaustrophobie leidende Leser. Die Angst, die nackte Panik der 17 jährigen wird hervorragend geschildert.

Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch und mich hat das Buch sehr gefesselt. Gefallen hat mir, dass sich für einmal nicht die klassischen Ermittler austoben. Der Privatdetektiv Nick Heller ist mit allen Wassern gewaschen und kann trotzdem seiner Assistentin Dorothy in Punkto Technik nicht das Wasser reichen. Ich habe nicht so viel Ahnung von Technik,doch was Deborah da anstellt mit Computer und Handy ist interessant, anschaulich und clever.

Der Schreibstil ist zwar detailliert, doch nie langatmig. Rechte, Pflichten , Vorgehensweisen der Ermittler ist durch und durch „amerikanisch“, doch so erklärt und beschrieben, dass auch Leser ,die nicht in Amerika leben, folgen können. Gegen Ende wird es etwas verworren, da sehr viele neue Personen auftauchen.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Esoterik oder Karriere?

Meer Liebe auf Sylt
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Henriette muss ran! Die 2 jährige Emma muss beaufsichtigt werden, weil Tochter Alexandra ihrem Mann nach New York nachreist. Pech nur, dass auch Emmas andere Oma, Ulla beim Hüten dabei ist.Denn Ulla und ...

Henriette muss ran! Die 2 jährige Emma muss beaufsichtigt werden, weil Tochter Alexandra ihrem Mann nach New York nachreist. Pech nur, dass auch Emmas andere Oma, Ulla beim Hüten dabei ist.Denn Ulla und Henriette sind grundverschieden und verstehen sich nicht gerade blendend. Ulla ist für Henriettes Geschmack zu esoterisch angehaucht.Gerade sie, die dick im Verlagsgeschäft ist ,ist geerdet und kann mit vegetarischem Essen und Yoga nix anfangen.


Ich denke mit diesem Buch werden reine Coverkäuferinnen nicht gut bedient sein. Das Cover suggeriert einen sommerlichen , leichten Frauenroman,der Titel tut sein übriges.
Doch das Buch ist meiner Meinung nach alles andere als das. Zwar spielt diese Familiengeschichte hauptsächlich auf Sylt, doch sie ist keinesfalls eine klassische Strandlektüre .
Im Gegenteil...ich habe die Geschichte als nachdenklich machend und auch witzig-ironisch empfunden. Da wird so manches Klischee auf die Schippe genommen , und Fragen wie: "Kind oder Karriere?" oder "was für eine Mutter will ich sein ?" sind nah am Zeitgeschehen.
In kurzen Kapiteln rückt die Autorin verschiedene Protagonisten in den Mittelpunkt. Auffallend ist , dass hier Frauenpower angesagt ist. Die Männer spielen im ganzen Buch nur Nebenrollen. Durch die wechselnden Perspektiven werden Beziehungen ,wie zum Beispiel zwischen Mutter und Tochter, beleuchtet. Etwas, das ich als sehr tief gehend und spannend empfunden habe.
Der Schreibstil ist leicht und liest sich sehr schnell,etwas gestört haben mich immer wieder mal die verschiedenen Liedtexte ,die zitiert wurden. Das war mir zu viel des Guten.
Eine Familiengeschichte in der es um Beziehungen untereinander geht ,aber auch Esoterik gegen Karriere aufwiegt.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Witzig und etwas überspitzt...

Oma wird erwachsen
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Isabell und Kalle sind Nachbarn...und beste Freunde! Als Isabell ihren Job verliert und das Kosmetikstudio von Kalle auch schon mal besser lief beschliessen die Beiden, eine Auszeit zu nehmen. Edith, die ...

Isabell und Kalle sind Nachbarn...und beste Freunde! Als Isabell ihren Job verliert und das Kosmetikstudio von Kalle auch schon mal besser lief beschliessen die Beiden, eine Auszeit zu nehmen. Edith, die Oma von Isabell hatte einen Zusammenbruch und der Arzt hat Burnout diagnostiziert. Isabell und Kalle fahren nach Seestein und kümmern sich um Hof und Tiere. Gleichzeitig versuchen sie Oma Edith dazu zu bringen, sich auszuruhen. Kein leichtes Unterfangen, denn Oma lebt nach dem Motto: Ruhen kann ich auch erst wenn ich horizontal in der Kiste liege! Aus der Krankheit von Oma heraus, wird eine Geschäftsidee geboren und die Drei geben Vollgas!

Die Geschichte um Oma ,Isabell und Kalle ist sehr witzig und ich habe mich fast durchwegs durch das Buch gelacht. Die ironische Art von Isabell, die vor allem in den Dialogen mit Kalle zu tragen kommt,hat es mir angetan. Zudem verfügen Isabell und Oma Edith über einen sehr trockenen Humor,der mich hat schmunzeln lassen. Aufmerksame Rezensions-Leser haben wohl das Wörtchen „fast“ im ersten Satz bemerkt. Dies ,weil mir doch einige Figuren und Situationen zu überspitzt und krampfhaft lustig ,dar gestellt wurden. So, dass sie für mich so gar nichts Witziges mehr an sich hatten. Meiner Meinung hätte nicht jede Figur mit ausserordentlichen und lustigen Merkmalen gezeichnet werden müssen. Da wäre etwas weniger mehr gewesen.

Die grosse Baustelle in dieser Story ist meiner Meinung nach der Grund, warum Isabelle und Kalle zu Oma reisen. Burnout wurde diagnostiziert, doch Oma verhält sich ganz und gar nicht so. Lange Zeit habe ich an einen Irrtum des Arztes geglaubt...doch da auch noch auf der letzten Seite die Diagnose sich hartnäckig hält kam mir wohl oder übel der Gedanke, dass da die Autorin die Figur nicht glaubwürdig dar gestellt hat.

Der Schreibstil ist hervorragend, sehr amüsant die Szenen und man hangelt sich von Lacher zu Lacher. Die Autorin spielt auch mit Klischees,etwas das mir prinzipiell gut gefällt. Meiner Meinung nach hätte jedoch der homosexuelle Kalle etwas weniger heulen dürfen!

Normalerweise beschreibe ich die Cover in meinen Rezensionen nie. Hier muss ich jedoch eine Ausnahme machen: Das Cover zeichnet dem Leser eine etwas schüchterne ,ruhige Oma vor. Noch nie habe ich zwischen der beschriebenen Protagonistin in einem Buch und der Abbildung auf dem Cover eine so grosse Differenz empfunden! Von daher :Absolut unpassend!

Veröffentlicht am 04.03.2017

Start war zäh...

Sturmherz
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Cornelia Petri bricht eines Tages in ihrem Buchladen zusammen. Durch einen Schlaganfall fällt sie ins Koma, ihre Tochter Alexa reist Hals über Kopf an. Obwohl die beiden nicht das beste Verhältnis haben, ...

Cornelia Petri bricht eines Tages in ihrem Buchladen zusammen. Durch einen Schlaganfall fällt sie ins Koma, ihre Tochter Alexa reist Hals über Kopf an. Obwohl die beiden nicht das beste Verhältnis haben, muss Alexa entscheiden wer die Betreuerstelle ihrer Mutter übernimmt. Auf der Suche nach einer Patientenverfügung entdeckt Alexa, dass ihre Mutter ein Geheimnis aus der Vergangenheit hütet. In Hamburg ereignete sich vor Jahren ein Unglück, das "die Flut" genannt wird und Cornelia hat damals das Liebste auf der Welt verloren.

Der Start in das Buch ist mir schwergefallen, da die Handlung meiner Meinung nach sehr schleppend verlief. Durch einige Wiederholungen, in denen immer wieder die Mutter und Tochterbeziehung thematisiert wurde, hat sich bei mir sogar ein Gefühl der Langatmigkeit eingestellt. Danach geht es immer wieder darum, wer die Belange von Cornelia Petri, die im Koma liegt, regelt, was etwas ermüdend wurde.

Die Geschichte wird in Ich Perspektive von Alexa im Jetzt erzählt, ab und zu in kursiv geschriebenen Erinnerungen an ihre Kindheit. Zusätzlich und parallel wird die Geschichte von Cornelia um 1962 erzählt...und hier kam endlich etwas Fahrt in die Story. Man erkennt als Leser, dass ein verborgenes Geheimnis auf die Auflösung wartet. Zwar war für meinen Geschmack gerade die Rückblicke auf die junge Cornelia und ihren Liebhaber etwas ereignislos und flach, doch diese Passagen waren nicht so ausufernd, dass sie mich gestört hätten.Nach und nach nahm die Liebesgeschichte an Fahrt zu und damit auch bei mir das Rätseln um das Geheimnis.

Sehr gefallen hat mir die Welt der Bücher, des Buchladens und der Verlage, in der sich die Protagonisten bewegen. Da ich Bücher liebe, hat mich dies fasziniert und interessiert. Ebenfalls sehr eindrücklich und authentisch empfand ich die Seiten rund um die Komapatientin und die Folgen des Komas.

Den Schreibstil habe ich als einfach gehalten und schnörkellos empfunden. Wie oben erwähnt haben für mich ein paar spannende, überraschende Szenen gerade zu Beginn der Story gefehlt.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Ist okay!

Kein Sterbensort
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Detectiv Jane Bennett von der Polizei in London ist gefordert. Ein ehemaliger Kollege , der nun im Ruhestand ist , ist spurlos aus seinem Haus verschwunden. Seine Frau Sue, eine Freundin von Jane Bennett ...

Detectiv Jane Bennett von der Polizei in London ist gefordert. Ein ehemaliger Kollege , der nun im Ruhestand ist , ist spurlos aus seinem Haus verschwunden. Seine Frau Sue, eine Freundin von Jane Bennett ,macht sich grosse Sorgen. Als sein Turnschuh gefunden wird durchkämmt die Polizei einen Wald und findet ein Grab mit einer toten jungen Frau. Diese wurde vermisst und Detektiv Bennett und ihr Vorgesetzter Maik Lockyer ermitteln im Umfeld der toten Maggie, die Psychologie studiert hatte.


"Kein Sterbensort" ist der zweite Band rund um das Ermittlerduo Bennett/Lockyer.Da ich den ersten Band gelesen habe, kann ich schlecht beurteilen wie es ohne Vorkenntnisse ist , mit diesem Buch hier zu beginnen. Ab und zu wird Bezug zu dem vorderen Fall genommen, doch meiner Meinung nach sehr zurückhaltend.
Sehr schnell wird in dieser Geschichte Spannung aufgebaut. Dies liegt wohl auch daran, weil man als Leser immer wieder Einblicke in die Lage des Opfers hat. Diese Kapitel sind beklemmend realistisch geschrieben, bei mir hat sich Gänsehaut eingestellt.
Gestört hat mich in dieser Geschichte, das Hierarchie und Kompetenzgerangel der Ermittler. Dieses nahm Mitte Buch doch einen beträchtlichen Platz ein ,dies zu Lasten der Ermittlungen und des Falles . Urplötzlich haben sich die jedoch wie durch Zauberhand im Nichts aufgelöst. Warum dieses Theater, wenn dann ohne sich lange Aussprachen sich alles wieder von selbst regelt? Einige Ermittlungsergebnisse waren zudem an den Haaren herbei gezogen und der Intuition der Ermittler geschuldet. Dies lässt mich leider mit einem schalen Gefühl zurück.
Jane Bennett hat einen autistischen Sohn, Peter. Zufälligerweise ist der Bruder von Mike Lockyer auch Autist. Je länger je mehr habe ich das Gefühl, Autisten in Thrillern sind gross in Mode. Leider werden sie , wie auch hier , nicht sehr authentisch beschrieben. Peter wird immer wieder bei der Grossmutter "parkiert ",da seine Mutter ja bis in die Nacht hinein arbeitet. Ein unregelmässigen Lebensrhythmus , zwei verschiedene Bezugspersonen, etwas worauf alle Menschen, die unter Autismus leiden, sehr emotional reagieren. Nicht so Peter, der nimmt das locker hin.