Tolle Geschichte für Kinder mit viel Tohuwabohu
Ellas verrückt verrutschtes Leben
Inhalt:
Ellas Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als sie mit ihrem Vater, dessen neuer Frau und deren Tochter, die zufällig auch ihre beste Freundin ist, aufs ...
Ellas verrückt verrutschtes Leben
Inhalt:
Ellas Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt, als sie mit ihrem Vater, dessen neuer Frau und deren Tochter, die zufällig auch ihre beste Freundin ist, aufs Land ziehen muss und auch noch von München in den Norden Deutschlands. Und eigentlich lief es gerade so gut mit ihrem Schwarm Toni, der sie endlich auf seine Party eingeladen hat. Ella will also eigentlich nur wieder zurück nach München in ihr altes Leben. Alle anderen in der Familie können Ellas Wunsch jedoch nicht wirklich nachvollziehen, da sie sich sehr auf das Leben auf dem Land freuen. Durch Zufall rutscht Ella, zusammen mit einem Hahn auf dem Kopf und Dodo, Ellas bester Freundin und nun Stiefschwester, die Rutsche im Garten hinunter und landet auf einmal wieder in der Küche. Sind die beiden Schwester gerade wirklich in der Zeit gereist? Um das zu testen, überredet Ella Dodo noch einmal zu rutschen und tatsächlich können die beiden durch die Rutsch eine halbe Stunde in die Vergangenheit reisen. Ella sieht sofort eine Chance zurück nach München zu kommen und schmiedet Pläne, um auch weiter in der Zeit zurück zu reise. Dodo dagegen hat Bedenken und als auch noch seltsame Veränderungen geschehen, beginnt auch Ella sich Sorgen zu machen, will jedoch ihre Pläne noch nicht vollständig aufgeben. Dadurch kommt es zwischen Ella und Dodo zu einen großen Streit und die Ereignisse um sie herum werden immer mysteriöser. Ellas Vater ist ständig müde und schläft sogar beim Frühstück ein, Dodos Mutter entwickelt auf einmal eine Tierhaarallergie und aus einem Hund wird auf einmal eine Ratte. Obwohl Ella und Dodo unterschiedliche Meinungen haben, müssen sie zusammenarbeiten, um das Geheimnis der Zeitrutsche zu lösen.
Meine Meinung:
Die Geschichte von Ella und Dodo und der Zeitrutsche ist eine super süße, humorvolle und kindgerechte Erzählung. Ella ist ein aufgewecktes junges Mädchen, die mit der neuen Situation zuerst gar nicht zurecht kommt und versucht wieder in ihr altes Leben zurückzukommen. Das konnte ich total nachvollziehen, da es mir in diesem Alter sicher auch so gegangen wäre. Dodo ist dagegen total offen und freut sich auf das Leben auf einem Bauernhof. So geraden die beiden Mädchen aneinander. Dieser Konflikt war total authentisch und auch Ellas Versuche sich zu entschuldigen, jedoch dann immer wieder einen Rückzieher gemacht hat, haben die Protagonisten sehr authentisch und menschlich gemacht. Dadurch fand ich es umso schöner, dass sie dann am Ende doch über ihren Schatten gesprungen ist und sich bei Dodo entschuldigt hat und sogar dem Leben auf dem Hof eine Chance geben will. Ich denke Ella hat sich ihrem Alter entsprechend verhalten und war trotz mancher Zickereien, die sie häufig doch selbst verursacht hat, eine sympathische und spannende Protagonistin. Die doch sehr ernste Thematik der Scheidung der Eltern und der Gründung einer neuen Familie wurde sehr behutsam und trotzdem lustig miteinbezogen, sodass es vielen Kindern sicherlich Mut geben kann. Vor allem die Stiefmutter und auch den Vater fand ich sehr lustig, als sie sich immer seltsamer verhalten haben, der Leser jedoch trotzdem noch bemerkt hat, wie liebevoll und umsichtig sie mit den beiden Kindern umgehen. Dodo war ein super Gegenpart zu Ella, hat sich zwar nicht von ihren Ansichten abbringen lassen, ist aber auch immer wieder auf Ellas Vorschläge eingegangen und hat ihr ihre Fehler verziehen. Besonders Spaß gemacht, haben mir die Tiere, wie der Hahn, der einfach in den Kochtopf flattert, sowie das Pony, das auf einmal aus der Scheune trottet. Dafür war das Setting des ehemaligen Bauernhofs toll gewählt und wird vielen Kindern sicherlich zusagen.
Durch die kurzen Kapitel konnte man schnell und flüssig lesen und die Geschichte eignet sich auch zum Vorlesen. Außerdem wurde die Geschichte dadurch auch sehr spannend und man wollte unbedingt wissen, was denn hinter der Rutsche steckt. Die Aufklärung der seltsamen Veränderungen ließ jedoch ziemlich auf sich warten und wurde dann am Ende doch ziemlich schnell aufgeklärt, wobei es für mich auch nicht ganz nachvollziehbar war, wie Ella denn nun so schnell auf die Lösung kam. Da hätte ich mir noch ein paar mehr Rätsel gewünscht. Ich dachte auch, dass das ganze noch mehr mit den ehemaligen Bauern zutun hat, vielleicht wird das aber im zweiten Teil genauer angesprochen.
Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen und auch für Kindern super geeignet. An manchen Stellen hätte ich mir gerne ein bisschen mehr Dialoge gewünscht, der Leser erfährt doch recht viel von Ellas Gedanken, die zum Ende hin doch immer die gleichen sind, weshalb ich am Ende ein kleines bisschen genervt von Ella war, da sie einfach nicht von diesem Toni wegkommt, obwohl alle versuchen ihr den Start im neuen Ort so angenehm wie möglich zu machen. Vor allem durch die Dorfbewohner, die Tiere und die Müdigkeit des Vaters musste ich echt häufig schmunzeln, sodass das Buch meine Erwartungen total erfüllt hat.
Fazit:
Ich habe mir eine leichte, lustige, kinderfreundliche Zeitreisegeschichte gewünscht und genau das habe ich bekommen. Ich habe geschmunzelt, mitgefiebert und hatte eine tolle Zeit beim Lesen. Die Rutsche ist eine tolle Idee und auch, dass man nur eine halbe Stunde in der Zeit zurückreisen kann, fand ich super gewählt. Ich meine diese Idee lädt doch gerade zum träumen ein. Was würde ich ändern, wenn ich es könnte und welche peinliche Situation hätte ich einfach wegrutschen können? Das dies aber natürlich nicht gerade Sinn und Zweck des Lebens ist, wird in diesem Buch auf lustige Art und Weise thematisiert, weshalb es sicherlich auch zur Unterhaltung mit den Kindern nach der Lektüre einlädt. Wirklich eine süße Geschichte, mit tollen Charakteren!