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Veröffentlicht am 16.08.2021

War nicht mein Ding...

Die Siedlung der Toten
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Eine Bewohnerin der Bungalowsiedlung „Unter den Kiefern“ in Forstham wird ermordet und Kriminalkommissarin Eva Schnee nimmt die Ermittlungen auf. Die 81-jährige Angela Börne war die letzte Bewohnerin der ...

Eine Bewohnerin der Bungalowsiedlung „Unter den Kiefern“ in Forstham wird ermordet und Kriminalkommissarin Eva Schnee nimmt die Ermittlungen auf. Die 81-jährige Angela Börne war die letzte Bewohnerin der Siedlung, die zwanzig Jahre zuvor für Aufsehen gesorgt hat. Damals wurden achtzehn Bewohner tot auf der Ebnerwiese in der Nähe der Siedlung aufgefunden. Alle Ermittlungen verliefen im Sande und die Tat konnte nie aufgeklärt werden.



Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Man erfährt einmal in der Gegenwart Details rund um den Mord an der alten Dame. Hier mischt ab und zu auch die Kommissarin Eva Schnee mit, wenn sie denn nicht mit ihren privaten Dingen beschäftigt ist. Eva Schnee empfand ich als sehr anstrengend, denn über grosse Teile dieser Passagen in der Gegenwart liest man über ihre psychischen Probleme, Kontakte zu einem Inhaftierten, der absolut keine Berührungspunkte zu dem aktuellen oder dem alten Fall hat und ihre pubertären Schwärmereien für einen Mann, mit dem sie eine Amour fou erlebt. Doch auch während ihrer beruflichen Kontakte braucht es nur einen schönen Mann und einen längeren Blick und Frau Kommissarin stellt sich gleich vor, wie es wäre sich in diesen Mann zu verlieben. Nervig! Dazu kommen ganze Seiten, die sie mit ihrem 7-jährigen Sohn Jakob verbringt, dem sie Lügenmärchen über Hasen, die Wünsche erfüllen und Männern, die eine Rakete statt eine Auto zu Hause haben, erzählt. Da hat mich nicht mehr erstaunt, dass Jakob bei seinem Vater und nicht bei ihr aufwächst.



Dann gibt es Passagen, die zwanzig Jahre in der Vergangenheit handeln und bei denen man Stück für Stück erfährt, was genau geschehen ist und weshalb achtzehn Menschen sterben mussten. Zum Glück, denn wenn man als Leser auf die Frau Kommissarin warten müsste, bis sie mal in die Gänge kommt, um zu ermitteln, müsste das Buch doppelt so dick sein.



Sehr kryptisch sind kursiv gehaltene Tagebucheinträge eines Mannes geschrieben, der, wie ich mir zusammenreimen konnte, früher in der Bungalowsiedlung gelebt hat. Die empfand ich als langatmig und wirr. Ich gestehe, dass ich die oft grob überlesen habe.



Der Schreibstil war mir zu abgehakt und dadurch sehr distanziert. Ich fand ihn mühsam zum lesen, war leider nicht mein Ding.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Langweilig....

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Jeden Donnerstag treffen sich in der Seniorenresidenz Coopers Chase vier Bewohner zum Donnerstagmordclub. Sie brüten über ungeklärte Mordfälle, sichten Material und stellen Mutmassungen an, was geschehen ...

Jeden Donnerstag treffen sich in der Seniorenresidenz Coopers Chase vier Bewohner zum Donnerstagmordclub. Sie brüten über ungeklärte Mordfälle, sichten Material und stellen Mutmassungen an, was geschehen sein könnte. Elisabeth, Ibrahim, Ron und Joyce lieben es zu ermitteln und freuen sich diebisch, als der Mord an dem örtlichen Bauunternehmer Tony Curran das Städtchen erschüttert. Sehr schnell mischen sie in den Ermittlungen mit und erstaunen die örtliche Polizei.





Die Idee zu dieser Geschichte hat mich sofort interessiert, denn ich stellte mir eine rüstige Seniorengang à la Miss Marple vor. Die Pressemitteilungen, in denen die Wörter „very british“ und „Millionenerfolg aus England“ witzige Krimiunterhaltung versprachen, schürten meine Erwartungen zusätzlich. Nun bin ich nicht nur ernüchtert, sondern auch masslos enttäuscht.

Die Geschichte ist weder lustig, noch spannend und sie verfügt leider überhaupt nicht über den versprochenen Charme. In langen Passagen liest man langatmige Beschreibungen über Lage und Zustand der Seniorenresidenz, Busfahrten der Bewohner und langweiligem Geplauder in Tagebuchform von Joyce, einer der vier Mitglieder des Donnerstagmordclubs. Joyce kommt dabei, wie bei älteren Damen oft üblich, vom Hundersten ins Tausenste. Dabei plappert sie viel und doch nichts Relevantes über den Mordfall.

Es gibt Aufblitzer mit schrulligen Einlagen à la Miss Marple und auch ein paar witzige Szenen. Als zum Beispiel der Mordclub eine Leiche exhumiert. Die humorvollen Szenen konnte ich jedoch an einer Hand abzählen und so blieb die Geschichte zäh. Das unendliche Geplapper bei Sherry und Zitronenkuchen über Bekannte, andere Bewohner und Freizeitaktivitäten empfand ich als banal und … ja leider schon wieder das Wort: langweilig.


Einmal mehr: Ein paar Morde machen leider noch keinen Krimi aus. Wenn ein Autor dann noch hanebüchene Ermittlungsergebnisse aus der Kiste zaubert, ist bei mir Schluss. Ich wollte nicht einmal mehr wissen, wer denn da genau gemordet hat und habe das Buch die letzten 100 Seiten nur noch überflogen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Enttäuschend!

Kalte Knochen
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Die 70-jährige Mac ist Schriftstellerin und wird von ihrem Sohn Arthur gedrängt, sich Hilfe ins Haus zu holen. So findet sie in Lucie Snow eine neue Angestellte, die ihr vor allem beim Abtippen ihres Buches ...

Die 70-jährige Mac ist Schriftstellerin und wird von ihrem Sohn Arthur gedrängt, sich Hilfe ins Haus zu holen. So findet sie in Lucie Snow eine neue Angestellte, die ihr vor allem beim Abtippen ihres Buches über Sagen der Gegend hilft. Lucie, die nach familiären Problemen froh ist im Miller’s Cottage in Fettermore, Schottland, nicht nur eine neue Stelle, sondern auch ein Dach über dem Kopf gefunden zu haben.



Der Titel des Buches „Kalte Knochen“ suggeriert, dass ein alter Todesfall ans Tageslicht kommt. Tatsächlich spielt dieser Aspekt nur auf den letzten 60 Seiten eine Rolle, noch dazu völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Bei mir machte sich der Eindruck breit, dass die Autorin nun doch noch den Titel in die Handlung hat einbauen müssen. Die Genreeinteilung „Thriller“ ist ein Witz, denn dieses Buch hat absolut nichts zu tun mit einem Thriller. Es ist eine Familiengeschichte, sogar ein Liebesroman, bei dem viel aufgebauscht wird.

Lucie hat familiäre Probleme, die ich so nicht nachvollziehen kann. Ohne verraten zu wollen, was genau das ist, kann ich nur sagen, dass diese Art von Problemen, nicht so katastrophal sind, damit man ins ferne Schottland flüchtet. Das ist pubertär und zudem hausgemacht. Das auf dem Klappentext angekündigte dunkle Geheimnis von Mac entpuppte sich als wirr und so lässt mich die Geschichte puncto Spannung enttäuscht zurück. Es ist nicht so, dass mir das Buch nicht gefallen hätte. Es ist aber so, dass wenn Thriller vorne draufsteht und Geheimnisse und ähnliches auf dem Klappentext versprochen werden, ich ein Quäntchen an Spannung erwarte. Die erste und praktisch einzige halbwegs gruselige Szene findet man auf Seite 128.

Davor plätschert die Handlung, hat einen Einbruch gegen Mitte des Buches und wird hektisch und leider auch wirr gegen Ende. Ein Ende, das nicht so ganz zum Rest der Story passt. Da dümpelt die Geschichte rund um ein Vorkommnis in der alten Mühle vor 5 Jahren herum. Zudem wurden, nicht gerade subtil, von der Autorin die ganze Geschichte über Andeutungen eingesetzt, was mit Lucie los ist. Daher auch keine Ueberraschung, höchstens für die Protagonistin, was nicht so ganz glaubhaft ist.


Abwechselnd wird aus der Sicht von Mac und dann wieder aus der Sicht von Lucie erzählt. Die Kapitel mit der Ueberschrift „Mac“ enthalten kursiv geschriebene Passagen aus Macs Buch, sind also ein Buch im Buch. Sehr langweilige Passagen, wie ich leider anmerken muss.

Grundsätzlich hätte man mit einem Cottage in Schottland sehr viel Potenzial um gänsehautauslösende Szene einzuweben. Weit gefehlt, das Setting ist weder gruselig, noch hat es Emotionen bei mir ausgelöst. Das Potenzial wurde leider von der Autorin nicht genutzt.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Der bisher schwächste Teil!

Ostseegruft
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Hauptkommissarin Pia Korittki vom K1 der Lübecker Mordkommission nimmt an der Beerdigung einer ehemaligen Schulfreundin teil. Kirsten Weeling ist beim Joggen ins Wasser gefallen und ertrunken. An der Beerdigung ...

Hauptkommissarin Pia Korittki vom K1 der Lübecker Mordkommission nimmt an der Beerdigung einer ehemaligen Schulfreundin teil. Kirsten Weeling ist beim Joggen ins Wasser gefallen und ertrunken. An der Beerdigung fällt ein Unbekannter negativ auf, denn er steht an Kirstens Grab und behauptet, dass sie ermordet wurde. Dieses Erlebnis lässt Pia Korittki keine Ruhe und sie beginnt zu ermitteln.





„Ostseegruft“ ist der fünfzehnte Fall rund um die Hauptkommissarin der Lübecker Kripo. Ich kenne einige, wenn auch nicht alle Fälle und hatte keinerlei Verständigungsprobleme. Da das Privatleben der Ermittlerin recht zurückhaltend thematisiert wird und die berufliche Arbeit der Kommissarin in sich abgeschlossen ist, denke ich, dass auch Neuleser auf ihre Kosten kommen.

Bisher hatten mir die Krimis immer sehr gut gefallen. Dieser fünfzehnte Fall jedoch empfand ich als viel schwächer. Der Grund ist, dass dieser Fall hier sehr nach Schema aufgebaut ist. Ich hatte das Gefühl, die Handlung tausendmal schon so gelesen zu haben und sie barg weder Überraschungen, noch Highlights. Im Gegenteil, die Handlung zieht sich ordentlich und es gibt immer wieder Wiederholungen und persönliche Verstrickungen der Ermittlerin, dass ich zeitweise die Geschichte als langweilig empfand. Zudem gab es einige sehr konstruierte Aspekte, die mich haben den Kopf schütteln lassen. So wird zum Beispiel ein Beweisstück neben der Leiche gefunden und die Kommissarin findet auch genau dieses Beweisstück auf einem Foto, das an der Jahre zurückliegenden Hochzeit des Opfers getragen wurde. Pia Koirittki entwickelt hier ein Gespür für Ermittlungsergebnisse, die für mich oft zu einfach waren.



Dieser Krimi handelt in der Landwirtschaftsszene und etliche Figuren sind untereinander verbandelt, befreundet und verwandt. Ich empfand es nicht immer einfach den Ueberblick zu behalten und musste oft nachlesen, wer denn nun schon wieder genau der Bruder oder die Schwester von wem ist.

Mich konnte der Fall und vor allem die Auflösung nicht richtig überzeugen und ich hoffe auf einen nächsten weitaus spannenderen Fall mit Hauptkommissarin Korittki!

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Anspruchlos!

Die azurblaue Insel
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Nach dem Tod ihres Vaters reist die 16-jährige Pell Davies nach Capri, um ihre Mutter zu überreden, nach Hause nach Rhode Island zurückzukehren. Pell war 6 und ihre Schwester Lucy 4 Jahre alt, als Lyra ...

Nach dem Tod ihres Vaters reist die 16-jährige Pell Davies nach Capri, um ihre Mutter zu überreden, nach Hause nach Rhode Island zurückzukehren. Pell war 6 und ihre Schwester Lucy 4 Jahre alt, als Lyra Nicholson Davies die Familie verlassen hat. Nach 10 Jahren wird Pell ihre Mutter zum ersten Mal wieder treffen und vielleicht erfahren, weshalb die Mutter damals Hals über Kopf ihrem alten Leben den Rücken gekehrt hat.





Erst mal: Das Thema ist kein leichtes. Eine Mutter, die ihre 4 und 6-jährigen Töchter beim Vater lässt und einfach für 10 Jahre aus deren Leben verschwindet, hat wohl einen schwerwiegenden Grund dafür. Und genau dieser Grund hat mich durchhalten lassen, denn mehrere Male hätte ich das Buch am liebsten abgebrochen.



Was hat mir an der Geschichte gefallen? Die Insel Capri, das Leben dort mit den lauschigen Abenden auf der windgeschützten Terrasse am Meer ist sehr atmosphärisch beschrieben und hat mir gut gefallen.



Was hat mir nicht gefallen? Die Autorin wirft den Leser regelrecht in die Geschichte und verzichtet auf eine Einführung in die Figuren und ihre Lebensumstände. Mehrere Male war ich verwirrt von all den Namen und Beziehungen und ich habe tatsächlich nachgeschaut, ob dieses Buch nicht der zweite oder dritte Teil einer Serie ist? Ist es nicht, es ist einfach nicht verständlich aufgebaut.

Dann zu den Figuren: die sind fast alle eher lieblos und flach. Immer wieder konnte ich Aussagen oder Handlungen nicht nachvollziehen. Luanne Rice hat wohl wegen der flachen Charakterisierung allen irgendein persönliches Problem angedichtet. Pell, die übrigens nie und nimmer nur 16 Jahre alt ist, so wie sie sich gibt und spricht, ist ein verlassenes Kind mit einem gerade verstorbenen Vater und besagten Mutter, die sich 10 Jahre lang keinen Deut um die Töchter kümmert. Schwester Lucy hat psychische Probleme und Schlafstörungen, die sich gewaschen haben. Ein wichtiger Freund von Lyra ist Max, dessen Frau Demenz hatte und die aus undurchsichtigen Gründen von Lyra bis zum Tod gepflegt wurde. Dies wohl, dass man als Leser nicht ganz so schlecht von Lyra denkt.

Dann: Ueberraschung! Auch der ehemals drogensüchtige Bad Boy fehlt in der Geschichte nicht.



Der Schreibstil holpert ab und zu und ich denke, das ist der Uebersetzung geschuldet. Ich denke auch, wer eine anspruchslose Geschichte mit vielen Gesprächen zwischen blutleeren Figuren lesen will, ist mit „die azurblaue Insel„ gut beraten.

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