Düster, rasant und spannend
The Run 1: Die Prüfung der GötterMeine Meinung
“Denn wenn jeder Mensch schweigt, dann wird nie auch nur irgendjemand seine Stimme erheben und die Schwachen werden auf ewig unterdrückt sein. In so einer Welt will ich nicht leben. Da riskiere ...
Meine Meinung
“Denn wenn jeder Mensch schweigt, dann wird nie auch nur irgendjemand seine Stimme erheben und die Schwachen werden auf ewig unterdrückt sein. In so einer Welt will ich nicht leben. Da riskiere ich lieber mein Leben.” (The Run: Prüfung der Götter, S. 234)
Die Gestaltung des Buches ist ein absolutes Highlight, sowohl das Cover als auch der Glitzereffekt haben es mir total angetan. Auch die Karte im Inneren ist wundervoll.
Der Schreibstil der Autorin ist rasant, mitreißend, düster und absolut fesselnd, dabei hätte ich mir gewünscht, dass es vielleicht auch noch etwas detailreicher und atmosphärischer ist. Grundsätzlich ist die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sari erzählt, jedoch erhalten wir auch ein paar Einblicke aus einer anderen Sicht.
Sari lebt um ihren Bruder zu beschützen, denn ihr Bruder ist ein Mutant und wird von der Regierung gejagt. Dabei kennt sie in ihrem Leben nichts anderes als ihren Bruder zu beschützen, erst zu The Run muss sie lernen, auch sich selbst zu beschützen. Denn es gibt in dieser Welt weit mehr gefahren. Sari entwickelt sich in der Geschichte wirklich unglaublich, denn von einem zurückhaltenden Mädchen wird sie zur Stimme eines Volkes. Aber mein Lieblingscharakter ist Keeran, der mächtige Schattenbringer. Er ist so zerrissen, undurchsichtig und geheimnisvoll, dass ich sofort mehr über ihn erfahren wollte, obwohl er wirklich nur sehr wenige Kapitel aus der eigenen Perspektive hat, merkt man seinen Zwiespalt zu jeder Zeit. Auch gefällt mir, dass man bei ihm nie wirklich weiß auf welcher Seite er steht.
The Run ist düster, mitreißend und spannend, ein Buch, dass man wirklich kaum mehr aus der Hand legen kann. Der Weltenentwurf ist interessant, magisch und faszinierend. Ich mag diese dunkle Atmosphäre, dass die Autorin auch kein Blatt vor dem Mund nimmt, sondern mit brutaler Ehrlichkeit keine Szene verschönt. Die ganze Idee der Handlung und auch die Charaktere sind absolut spannend gestaltet, man fällt einfach von einer Prüfung in die Nächste und genauso wie die Charaktere hat man eigentlich keine Atempause. Die Geschichte könnte für mich ein absolutes Jahreshighlight sein, wenn sie für mich mehr Raum bekommen hätte.
Ich finde, dass Carlsen Konzept mit dem Romantasy Highlights, die zumindest erstmal als Einzelband geplant sind, absolut super. Für mich hätte die Geschichte mehrere Bände haben dürfen, da ich das Gefühl habe, mir fehlt in der Geschichte was. Durch die rasante Handlung ging für mich so ein bisschen die Beziehung zu den Charakteren unter und auch einige Zusammenhänge mit der Magie und den Göttern habe ich nicht wirklich verstanden. Und ich wollte einfach noch viel mehr über die Welt, die Charaktere und deren Magie erfahren. Die Autorin schreibt so genial und man ist einfach super in der Geschichte drin, ich wäre halt am liebsten noch viel tiefer in The Run eingetaucht.
Mein Fazit
The Run: Prüfung der Götter ist mitreißend, düster, atmosphärisch und absolut faszinierend. Ich liebe das Worldbuilding, das brutale und wunderschöne Setting zu gleich, vor allem aber auch die Charakterkonstellation. Wem kann man vertrauen, wer hintergeht dich? Die Handlung ist obergenial und bis zum Schluss absolut spannend, sodass man die ganze Zeit mit fiebert. Jedoch hat mir auch so ein bisschen der Zugang zur Geschichte gefehlt, ich fühlte mich den Charakteren nicht so nah, wie ich es mir gewünscht hätte und auch einige Zusammenhänge gerade mit der Magie und den Gaben habe ich nicht verstanden. Ich wäre einfach am liebsten noch viel tiefer in The Run abgetaucht und hätte mir daher gewünscht, dass sich die Geschichte auf mehrere Bände aufteilt, um einfach noch mehr zu erleben.