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Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine Geschichte voller Trauer, Hoffnungslosigkeit und der großen Liebe

Stay away from Gretchen
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Um was geht’s?
Der Roman erzählt von Tom Monderath, welcher ein bekannter Nachrichtenmoderator ist. Toms arbeitsbestimmendes Leben wird auf den Kopf gestellt, als seine Mutter immer mehr vergisst, da sie ...

Um was geht’s?
Der Roman erzählt von Tom Monderath, welcher ein bekannter Nachrichtenmoderator ist. Toms arbeitsbestimmendes Leben wird auf den Kopf gestellt, als seine Mutter immer mehr vergisst, da sie an Demenz erkrankt, doch gleichzeitig kommen Erinnerungen an ihr früheres Leben ans Licht. In Kapiteln, die abwechselnd von Heute und Früher erzählen, erfährt man nach und nach von den jungen Jahren seiner Mutter Greta. Greta, die ihre Kindheit während des Naziregimes in Ostpreußen verbracht hat, sich danach auf der Flucht vor russischen Soldaten befand, bis sie nach einer langen harten Zeit endlich in Heidelberg ankommt. Doch dort wird sie auch nicht gerade mit offenen Armen empfangen, sondern muss den harten Nachkriegsalltag unter den Augen der Besetzer meistern. In dieser Zeit, die von Unbarmherzigkeit und Hoffnungslosigkeit geprägt ist, genauso wie mit schönen Momenten, trifft Greta auf das letzte, auf was sie gehofft hatte und doch stellt diese Begegnung ihr komplettes Leben auf den Kopf. Über sechzig Jahre später bringt ihr Sohn in einer aussichtslos scheinenden Spurensuche die Vergangenheit ans Licht, welche von Traurigkeit und Glück erzählt und Auswirkungen bis in die Gegenwart hat.

Wie hat mir der Inhalt gefallen?
Ich muss gestehen, der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr schwergefallen. Den Anfang fand ich verwirrend, das ständig zwischen den Sichtweisen gewechselt wurde und auch die Situation nicht wirklich übersichtlich war. Tom war mir anfangs nicht wirklich sympathisch. Ich hätte auch mehr erwartet von Gretas Leben in Ostpreußen und von der Flucht zu erfahren, doch das war nicht der Fall, da die Geschichte erst nach der Ankunft in Heidelberg richtig zu laufen anfängt. Den Moment, als ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte, kann ich nicht genau sagen, doch irgendwann hat Gretas Geschichte mich vollkommen abgeholt und ich fühlte mit ihr in ihren glücklichen Momenten, genauso wie in ihren schmerzhaften, teilweise unaushaltbaren Momenten. Der Spannungsbogen zieht ohne Vorwarnung an und plötzlich ist man gefangen, möchte die Schicksale zweier Menschen kennenlernen, die aus völlig verschiedenen Welten kommen. Eine Liebesgeschichte, die gespickt an Vorurteilen, Trauer, Wut und verdammt viel Hoffnungslosigkeit ist, dass ich mir kaum vorstellen vermag, wie die Menschen damals ähnliche Schicksale aushielten.
Susanne Abel hat mit ihrem Roman eine mir völlig neues Kapitel der damaligen Zeit thematisiert, den sogenannten „Brown Babys“ und sorgfältig recherchierten Punkte geschickt in die Geschichte hineingeflochten.
Außerdem fand ich den Punkt sehr interessant, dass die Autorin parallelen zur Heutigen Zeit gezogen hat. Denn siebzig Jahre später (Buch spielt 2015), fliehen Menschen wieder aus ihrer Heimat, weil sie Verfolgt und Vertrieben werden. Die Schicksale und die Geschehnisse sind vielleicht andere, doch der Kern bleibt der Gleiche. Umso erschütternder ist der Gedanke, dass die Menschen, welche auch in diesem Buch beschrieben werden, die gegen die Ankunft der Flüchtlinge protestierten, Nachkommen der 25-30 Millionen sein könnten, die im und nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden oder geflohen sind.
Toms Suche nach der Vergangenheit seiner Mutter ist vielleicht auch deswegen so aufwühlend, da es vielen der Nachfolgegenerationen genauso oder ähnlich ergeht. Denn es ist eine oft unerwartete Suche, bei der man nicht nur mehr über das Leben seiner Eltern erfährt, sondern diese Schicksale auch seine Geschichte beeinflussen.

Fazit:
Eine aufwühlende Geschichte eines Mädchens, welches ihre Heimat, ihre Hoffnung und ihre Liebe verliert und alles hinter einem Schleier des Schweigens verbirgt, was ihren Sohn über sechzig Jahre später dazu bringt die Vergangenheit ans Licht zu holen.

Sterne: 5 von 5 Sterne

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar durch Netgelley.de zu Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Historienroman mit Nachhall

Als die Liebe endlich war
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Story:
1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen ...

Story:
1938, kurz bevor es zu spät dafür ist, flieht der junge Carl aus Regensburg mit Mutter und kleiner Schwester aus der Heimat und immigriert in Shanghai. Eine aufwühlende, lange Reise nach einer neuen Heimat beginnt, hinter ihm liegt sein jüdisch geborener Vater, der seine Heimat, Deutschland nicht verlassen wollte. In den USA findet Carl endlich den so lange gesuchten halt und lernt seine künftige Frau Emmi kennen. Gemeinsam lassen sie ihre Vergangenheit hinter sich, doch Jahrzehnte später wird er von einer Nachbarin gebeten den Nachlass ihres Mannes durchzusehen, dort stößt er auf Dokumente und Briefe, die längst vergessene Ereignisse und Erzählungen aus seiner Vergangenheit wachrütteln und Hinweise auf Emmis Vergangenheit bergen. Das Fundament aus Schweigen, auf dem das Glück ihrer Ehe ruht, beginnt schleichend zu bröckeln.

Schreibstil/Inhalt:
Die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit ist sehr gut gelungen. Die Geschichte ist stimmig, interessant und unterhaltsam. Außerdem bietet sie tiefblickende Einblicke in eine Zeit, die so lange her zu sein scheint und durch die Perspektive der Gegenwart plötzlich ganz nah wird. Andrea Maria Schenkel behandelt in diesem Buch unter anderem Themen, wie Antisemitismus, Nationalsozialismus und den Holocaust. Sie hat es geschafft Themen, die nicht gerade leicht verdaulich sind, da sie mit Schuld, Hass und Angst verbunden sind bzw. diese Gefühle hervorrufen, in gewisser weise Leben einzuhauchen und die Geschehnisse aus verschiedenen Sichtweisen zu erzählen ohne respektlos zu sein. Der Autorin ist es gelungen einen aufwühlenden, historischen Roman ruhig und entspannt, aber mit einer inneren Tiefe zu erzählen, das einem nicht langweilig wird, sondern eher das Gegenteil erzeugt, nämlich das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.

Charaktere:
Die Entwicklung der Charaktere und deren Umfeld war gut durchdacht und beschönigt keinesfalls deren Taten, sondern erklärt auch deren Hintergründe, Ursachen und Folgen. Die Autorin lässt durchaus Spielraum zur Spekulation bezüglich der Konfrontation gegenüber dem jüngeren ich beider Charaktere mit ihrem gealterten. Doch das wichtigste an Geschichten, vor allem wenn es um eine mit historischem Hintergrund geht, ist das glaubhafte und überzeugende auftreten der Menschen, sodass man sich gewissermaßen in fiktive Personen hineinversetzten kann und das ist hier definitiv der Fall.

Fazit:
„ALS DIE LIEBE ENDLICH WAR“ ist ein wundervoller Roman, der mich sehr berührt und zutiefst ergriffen hat, sodass mir die Geschichte, auch nach dem ich sie beendet hatte, nicht mehr aus dem Kopf ging.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Eine schicksalshafte Liebe, die mich verzaubert hat!

The Sun is also a Star
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Inhalt:
Daniel und Natasha lernen sich rein zufällig mitten in New York City kennen. Daniel verliebt sich sofort in sie, doch Natasha glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick. Also setzt Daniel alles ...

Inhalt:
Daniel und Natasha lernen sich rein zufällig mitten in New York City kennen. Daniel verliebt sich sofort in sie, doch Natasha glaubt nicht an Liebe auf den ersten Blick. Also setzt Daniel alles daran Natashas Herz für sich zu gewinnen, doch ihnen bleibt nur ein einziger Tag, denn Natasha soll noch am Abend abgeschoben werden und auf Daniel wartet ein Interview für ein Elitecollege. So viele Dinge mussten Geschehen, damit ihre beiden Seelen zueinander finden, das Schicksal hat seine Finger kräftig im Spiel.

Charaktere:
Daniel ist ein sehr angenehmer Hauptcharakter. Er ist der typische Teenager, der nicht weiß, was er einmal werden will, aber durch seine Eltern regelrecht zu einem Medizinstudium gezwungen wird. Seine Eltern sind Koreaner und sein Vater möchte, dass sein Sohn es einmal besser hat als er.
Natasha ist ein taffer Charakter, bei der man sich oft frägt, wie sie dem Druck standhält, wegen ihrem Vater das Land verlassen zu müssen, in welchem sie seit ihrer Kindheit lebt und hier ihre gesamten Freunde hat und ständig von ihm aufs neue enttäuscht zu werden.
Alle beide sind gefangen zwischen zwei Welten, auch wenn sie in derselben Stadt wohnen und dieselbe Sprache sprechen. Sie haben mit Vorurteilen in den USA gegenüber ihren Wurzeln zu rechnen und doch sind ihnen trotz der Eltern ihre Herkunftsländer fremd. Diese Gemeinsamkeit verbindet ihre Leben und schweißt sie zusammen, auch wenn sie so unterschiedlich sind.

Schreibstil/Inhalt:
Mir gefällt dieser Roman so unglaublich gut! Eigentlich glaube ich nicht wirklich ans Schicksal, doch Nicola Yoon hat ein Buch verfasst, in dem so viele Dinge passieren, dass mir nichts anderes übrigbleibt, als ihren Worten zu verfallen. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und springen zwischen den beiden Hauptcharakteren und Nebencharakteren, die mit ihrem Leben verbunden sind, hin und her, doch das störte mich keinesfalls. Ich finde es sogar interessant etwas über Personen zu erfahren, die so viel Einfluss auf die Entscheidungen von Daniel und Natasha nehmen, auch wenn sie auf den ersten Blick unscheinbar erscheinen. Der Schreibstil der Autorin ist auch sehr angenehm, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, vor allem da ich wissen musste, wie die Geschichte endet und dieses war irgendwie gemein.
In ihrem Roman behandelt Nicola Yoon viel mehr als Schicksal und Liebe auf den ersten Blick, sie zeichnet die Leben zweier völlig verschiedener Leben auf, welche durch Rassismus, Kultur und die Vorfahren in völlig verschiedenen Welten leben, obwohl beide in der selben Stadt Leben.

Fazit:
Ein sehr gefühlvoller Roman über Angst, Verlust, der Kraft der Schicksals, der großen Liebe und dem Erwachsenwerden.

Sterne:
5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Klassiker vom Feinsten

Anne Elliot
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Story:
Anne Elliot wächst als Tochter eines Baronets in Kellynch Hall auf. Kaum im heiratsfähigen Alter möchte sich der mittellose Seeoffizier Frederick Wentworth mit ihr verloben, doch Anne lehnt diesen ...

Story:
Anne Elliot wächst als Tochter eines Baronets in Kellynch Hall auf. Kaum im heiratsfähigen Alter möchte sich der mittellose Seeoffizier Frederick Wentworth mit ihr verloben, doch Anne lehnt diesen Antrag auf Anraten einer Freundin, trotz der Liebe zu dem jungen Mann, ab. Jahre gehen ins Land in denen sie nur reifer und gebildeter wird, doch kein Mann scheint gewillt ihr Herz zu erobern. Erst als Annes Vater das Anwesen vermieten muss, begegnet die nun 27-Jährige Frederick erneut. Dieser hat sich nun zum Kapitän hochgearbeitet und ist ein wohlhabender Mann. Doch Verstrickungen in der Gesellschaft, in der sie beide nun verkehren, hindern die beiden daran sich wieder annähern zu können und ein erneutes Aufkeimen ihrer Gefühle erscheint durch andere aussichtslos.

Charaktere:
Anne ist trotz dem frühen Verlust ihrer Mutter im Jugendalter zu einer reifen Frau herangewachsen, sie weiß wie man sich in der Gesellschaft benimmt und selbst in Adelskreisen verkehrt. Die Ablehnung, die sie Frederick zukommen lässt, beschäftigt sie sehr lange und doch scheint sie über dieses Kapitel ihres Lebens hinwegzukommen. Sie blüht regelrecht auf in der Gesellschaft und weiß ihre Umgebenen zufrieden zu stellen, auch wenn sie nicht wirklich mit ihrer Schwester Elizabeth zurechtkommt und die andere, Mary, immerzu sich benachteiligt fühlt. Erst das Zusammentreffen mit ihrem Verflossenen bringt ihr Leben ins Wanken und immerzu versteift sie sich in seiner Nähe, auch wenn sie sich schnell fängt und die beiden schnell lernen miteinander zu leben. Ihnen wird beiden eine baldige Verlobung angedichtet, was sie mit mehr oder weniger Begeisterung zur Kenntnis nehmen. Lange denkt man, ihre Liebe ist auf immer zertrümmert, doch nach vielen Umwegen finden ihre Persönlichkeiten doch noch zueinander und die Geständnisse ihrer Gefühle sind so herzwärmend, dass man kaum glauben kann, was zwischen ihnen lag. Die Harmonie zwischen den Beiden scheint wahrhaftig echt.

Inhalt:
Wie in jedem ihrer Romane hat auch hier Jane Austen ihr Talent, das Schreibhandwerk voll ausgelebt. Mit einer Gewieftheit weiß sie eine ganze Gesellschaft ihrer Zeit in ein Buch zu verpacken, sodass es sinnvoll und spannend ist. Die Gefühle und Hoffnungen der Hauptcharaktere werden sehr sprachgewandt vorgebracht, mit solch einem Gefühl, dass man sich regelrecht selbst in dieser Zeit auf den Straßen Baths spazieren sieht. Ein Roman der keine Sekunde langweilt und einen in der Zeit reisen lässt, wie man es heutzutage selten zu finden vermag.

Fazit:
Ein Auge für die Gesellschaft ihrer Zeit (dem 19. Jahrhundert), sowie das verstricken von Gefühlen durch andere Verpflichtungen, bis sie zur wahren Erkenntnis über ihre Liebe zueinanderkommen, macht Jane Austens Roman zu einem muss, für jeden Romantiker.

Sterne:
5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Klar, unverblümt und wahr

Nach der Flut das Feuer
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„Das Leben ist tragisch, weil die Erde sich dreht und die Sonne unerbittlich auf und untergeht und eines Tages für jeden von uns, ein letztes Mal untergehen wird.“ - James Baldwin Seite 111
Wahre Worte. ...

„Das Leben ist tragisch, weil die Erde sich dreht und die Sonne unerbittlich auf und untergeht und eines Tages für jeden von uns, ein letztes Mal untergehen wird.“ - James Baldwin Seite 111
Wahre Worte. James Baldwin findet auf den ersten Blick sehr oft Worte, die auf einen Christen sehr ungläubig klingen mögen. Doch Baldwin hat hier kein Werk geschaffen, welches durch und durch über Christen herzieht – keineswegs. In den Briefen, kann man sehr deutlich seine Gefühls- und Gedankenwelt mitverfolgen, da er sie sehr offen darlegt.
Der Verfasser erzählt von einem Jahrestag, an dem sich die Befreiung der Sklaven zum 100. Mal nähert. Ein Jubeltag sollte man meinen, doch ist er dies keineswegs. Bereits im Jungendalter muss Baldwin feststellen, dass die Welt nicht der rosige Ort aus seiner Kindheit ist.
„Beschützt eure Frauen: in einer Kultur, die Männer entmannt und Frauen missbraucht und die Männer zwingt, vom Broterwerb der Frauen abzuhängen.“ – Seite 97
Die Rassentrennung steht an der Tagesordnung. Er muss dabei zusehen, wie seine Freunde sich dem System in dem sie Leben beugen, um nicht erdrückt zu werden. Sie verfallen dem Alkohol und Gewalt, das System, in dem die Weißen sie wie „moderne“ Sklavenhalter benutzen, sie nicht nach einer besseren Zukunft streben lässt. Baldwin drohte das Gleiche, wenn sein Freund ihn nicht in seine Gemeinde mitgenommen hätte. Dort durchlebte er eine Zeit in der er Erlösung und auch einen Sinn im Leben findet. Doch er verliert nicht die bittere Realität aus den Augen, welche außerhalb der Kirchenmauern vor sich geht, in der die Weißen an der Macht sind und Menschen, die wie er eine dunkle Hautfarbe haben, wie Tiere behandelt werden. Die Grausamkeit, welche klar vor seinen Augen liegt, lässt ihn zu dem Entschluss kommen, dass Gott weiß ist und da die Kirche von weißen Menschen, die in einem Moment brav in der Kirche beten und im nächsten Moment Schwarze wie Sklaven, als minderwertige Ware behandeln, kein Ort ist, dem man sich wenn man für eine gerechtere Welt kämpft, ohne Schuld anschließen kann.
Auf dem ersten Blick sind dies sehr kritische Worte, doch Baldwin hat sich sehr stark mit seiner Welt auseinandergesetzt. Oft sind die wahren Gläubigen eben nicht die, die jeden Sonntag zur Kirche gehen und wann hat es schließlich ein Schwarzer die das Papstamt bekleidet?!
Doch Baldwin muss sich nicht nur der christlichen Welt mit seinen Ansichten entgegenstellen, auch die Muslime wollen ihn für sich gewinnen, schließlich ist laut seinen Worten die der Islam eine Religion der Schwarzen. Doch Baldwins Gedankengänge sind so zahlreich und wohlüberlegt, dass selbst diese Gläubigen ihn nicht für sich gewinnen können. Er zeigt, dass er über den Glauben hinwegsehen kann, denn schließlich ist er mit einem weißen Juden befreundet.
Fazit:
Ein unglaublich aufrüttelnder Roman, der viel zum Nachdenken anregt und auch im 21. Jahrhundert noch hochaktuell mit seinen Ansichten ist, da Rassismus nach wie vor auf der ganzen Welt ein großes Thema ist. Unverblümt spricht er über den Alltagsrassismus, Christen, die Weißen und ihre Sklaven, die eigentlich Frei waren, doch durch das Gesetz der Rassentrennung keinesfalls frei ihr Leben konnten.

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