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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2021

Nicht perfekt aber gut

Falcon Peak – Wächter der Lüfte (Falcon Peak 1)
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Wächter der Lüfte ist ein Buch, das man getrost in eine Reihe ähnlicher Bücher einordnen könnte: Eine ungewöhnliche Schule und Schüler mit besonderen Fähigkeiten. Einiges davon ist ausgefeilt und umfangreich ...

Wächter der Lüfte ist ein Buch, das man getrost in eine Reihe ähnlicher Bücher einordnen könnte: Eine ungewöhnliche Schule und Schüler mit besonderen Fähigkeiten. Einiges davon ist ausgefeilt und umfangreich wie Harry Potter, anderes ist einfacher gestrickt, aber unterhält nicht weniger.
Falcon Peak scheint eine normale Schule zu sein, aber schnell wird man eines Besseren belehrt. Ich gebe zu, dass einiges durchaus vorhersehbar war, aber das tut der Unterhaltung keinen Abbruch. Heiko Wolz erzählt eine spannende Geschichte, die nur durch Kleinigkeiten getrübt werden, die aber vielleicht ein Erwachsener anders sieht als jemand, der in die Zielgruppe gehört (10 – 12 jährige): Das Buch endet zu abrupt, das ist etwas schade, da sich die Geschichte am Anfang durchaus zeit lässt um sich zu entfalten (ohne dabei langweilig zu werden). Die andere Kleinigkeit ist die Schwärmerei von Kendrick für zwei Mädchen. Das wirkt für mich doch etwas frühreif. In diesem Alter denkt man wohl eher an Freundschaft (wenn man überhaupt etwas mit Mädchen zu tun haben will)
Das Buch ist aber noch ausbaufähig. Zugunsten der Story wirken einige der Protagonisten noch farblos und austauschbar, aber das wird sich hoffentlich mit den nächsten Bänden ändern.
Auf jeden Fall ist Wächter der Lüfte, wenn auch kein perfekter, so doch ein interessanter Auftakt einer vielversprechenden neuen Serie.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Nach den Bienen sterben die Imker

Imkersterben
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Nicht nur Bienen sterben…
Patricia Brandt hat in Imkersterben mehrere (verwandte) Themen verarbeitet: Bienen(sterben), Glyphosat, Hobbyimkerei. Das ganze dann noch als schleswig-holsteinischer Lokalkrimi, ...

Nicht nur Bienen sterben…
Patricia Brandt hat in Imkersterben mehrere (verwandte) Themen verarbeitet: Bienen(sterben), Glyphosat, Hobbyimkerei. Das ganze dann noch als schleswig-holsteinischer Lokalkrimi, gespickt mit Originalen und reizvollen Landschaften.
Das alles zusammen hätte eine interessante Geschichte werden können, aber vielleicht liegt es auch an der Kürze und den starken Ambitionen der Autorin, dass der Funke nicht ganz herüberspringen wollte. Es wird aus vielen Sichtweisen erzählt, und das ist manchmal zu viel, zu verwirrend und lenkt von der Story ab (die man teilweise auch ganz aus dem Gedächtnis verlieren kann und man sich oft in Erinnerung rufen muss, dass man es hier mit einem Krimi zu tun hat, in dem es auch ein tödliches Verbrechen gibt und nicht nur um Honig (wobei ich letzteres vermutlich sogar passender und amüsanter gefunden hätte).
Die Figuren sind teilweise etwas überzeichnet oder zu blass, oder zu nervig, eigentlich eine bunte Mischung, die es leider nicht einfacher macht der Handlung zu folgen, und im Falle des Kölner Gotts, auch schwer zu verstehen (wobei ich auch nicht der einzige bin, was durchaus auch wieder reizvoll ist)

Es hätte durchaus nett sein können und manche Passagen sind auch amüsant und unter diesem Aspekt ist Imkersterben auch gut zu lesen.
Man darf keinen spannenden Krimi erwarten, das habe ich vermisst … wer aber eine durchaus unterhaltsame, leicht abgedrehte Geschichte rund um Honig lesen möchte wird bestens unterhalten. Und keine Angst… so abgedreht ist die Geschichte nicht, aber … man darf Schmunzeln.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Gut für Einsteiger

Rettet die Vögel! Lebensraum, Fütterung, Nisthilfen, Vogelschutzprojekte
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Nicht nur die Insekten sterben, auch die Vögel … oder anders gesagt: Die Anzahl der Vögel geht zurück und jeder aufmerksame Beobachter kann das selber feststellen. Und Vögel sind leichter zu bemerken als ...

Nicht nur die Insekten sterben, auch die Vögel … oder anders gesagt: Die Anzahl der Vögel geht zurück und jeder aufmerksame Beobachter kann das selber feststellen. Und Vögel sind leichter zu bemerken als Insekten (weil größer und lauter).
Trotz des Namens ist Rettet die Vögel ein Bestimmungsbuch heimischer Vögl für Anfänger. 54 Arten werden in kurzen Portraits vorgestellt, darunter bekannte und häufige Arten wie Amsel, Blaumeise und Star, aber auch weniger bekannte und scheue Arten wie Wintergoldhähnchen oder Fitis. Die Portraits sind nach Größe geordnet, vom Wintergoldhähnchen bis zur Rabenkrähe (wobei die Nebelkrähe ignoriert wird), und leicht verständlich (wie der Rest des Buchs).

Neben den Portraits gibt das Buch Tipps wie man Vogelschutz im Garten betreiben kann, wenn man denn einen eigenen besitzt, was in der heutigen Zeit und vor allem in den Städten nicht immer der Fall ist. Aber auch ohne Garten ist Vogelschutz möglich.
Das Buch gibt aber auch die Gründe an, die zum Rückgang der Vogelwelt führen, wobei das die allseits bekannten Verdächtigen wie Landwirtschaft und Klimaveränderung (um die wichtigsten zu nennen, Glasscheiben und Katzen würde ich nicht unbedingt als wirkliche Gründe für den Vogelrückgang erwähnen, Windräder dagegen fehlen …)

Rettet die Vögel ist ein kurzes, informatives Buch über die heimische Vogelwelt, das eher oberflächlich mit dem Titelthema umgeht und mehr auf die Vogelbestimmung eingeht. Zum Nachdenken regt es aber auf jeden Fall an … und manchmal hilft es zu kennen was man schützen will (auch wenn das inzwischen wie eine abgedroschene Phrase klingt)

Es gibt bessere Bücher zum Thema, die auch ausführlicher sind, aber … das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.
Mehr kann man nicht erwarten.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Eine Reise durch die Zeit, kurzweilig aber oberflächlich

Wie Krankheiten Geschichte machen
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Wie Krankheiten Geschichte machen verleitet bereits zu Beginn zu den Gedanken wie es wäre wenn bestimmte Dinge anders verlaufen wären. Das beliebte Was wäre wenn-Spielchen.
Und natürlich stecken wir selbst ...

Wie Krankheiten Geschichte machen verleitet bereits zu Beginn zu den Gedanken wie es wäre wenn bestimmte Dinge anders verlaufen wären. Das beliebte Was wäre wenn-Spielchen.
Und natürlich stecken wir selbst in einer Situation in der eine Krankheit Geschichte macht. Wer weiß wie diese Situation gerade in späteren Geschichtsbüchern zu finden sein wird.
Wie Krankheiten Geschichte machen ist ein interessantes Buch, das kurzweilig und verständlich geschrieben ist. Nur habe ich etwas anderes erwartet. Mehr eine Auswirkung auf eine Krankheit wie etwa Pest und Cholera (Ebola, HIV ...) und teilweise wird mir das geboten, Ein Großteil des Buches befasst sich mit der Krankheitsgeschichte berühmter Persönlichkeiten (zwar immer mit dem "Was wäre wenn" im Hintergrund) und ist manchmal mehr oder weniger detailgetreu. Manchmal auch etwas oberflächlich.
Es handelt sich um eine interessante Reise durch die Geschichte, berichtet von den Problemen von Königen und Päpsten, von Diktatoren oder Künstlern ... und bietet in einer Hinsicht zu viel (was die Anzahl der beschriebenen Persönlichkeiten anbelangt) in anderer Hinsicht zu wenig (was die geschichtliche Veränderung durch manche Krankheiten betrifft).

Wer sich für historische Personen jeder Epoche interessiert, wird einigermaßen Freude an diesem Buch haben, wer sich mehr für den medizinischen Aspekt und der Auswirkungen diverser Krankheiten interessiert, wird am Ende etwas unbefriedigt zurückbleiben.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Gute Grundidee

Eden
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Eden bietet einen interessanten Ansatz und Tim Lebbon schafft es von Anfang an eine düstere, erwartungsvolle Grundstimmung zu schaffen. Es passiert nicht viel, eine Gruppe von "Abenteurern" betreten eine ...

Eden bietet einen interessanten Ansatz und Tim Lebbon schafft es von Anfang an eine düstere, erwartungsvolle Grundstimmung zu schaffen. Es passiert nicht viel, eine Gruppe von "Abenteurern" betreten eine verbotene Zone mit gefährlichen Ruf. Jeder hat einen anderen Grund für das Abenteuer. Es passiert nicht viel, trotzdem wird es nicht langweilig. Dann werden die ersten Leichen gefunden und Vermutungen zu anderen (feindlichen) Bewohnern der Zone werden laut. Es ist die Ungewissheit, die auch der Leser hat, welche für Spannung und Gänsehaut sorgt.
Bis dahin ist es ein interessanter (wenn auch nicht tiefgründiger) Science-Fiction-Ökothriller. Und das ist auch die Stärke des Romans. Gegen Ende mutiert der Roman jedoch zum Monsterhorror und das schadet dem Roman, da dadurch die mysteriöse Atmosphäre zerstört. Ohne Monster hätte mich Eden vielleicht ganz überzeugen können, so aber war mir die Lösung etwas billig. Ich mag Monsterjagden wenn sie gut beschrieben werden, und ich gebe zu, dass es in diesem Fall auch der Fall ist, aber ich fand es unpassend, eine realistische Auflösung hätte mir mehr zugesagt.
Tim Lebbon schafft es langsam Spannung aufzubauen und diese dann relativ schnell in Banalitäten verpuffen zu lassen.
Zurück bleibt ein gut geschriebener, vielversprechender Anfang der im klassischen klischeebeladenen Monsterjagen endet.
Die Grundidee gefällt mir gut. Die Umsetzung ist nicht schlecht, aber es wäre hier noch mehr Luft nach oben gewesen (die vielleicht auch innovativer als das Monster gewesen wären).

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