Profilbild von Archer

Archer

Lesejury Star
offline

Archer ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Archer über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2017

Austausch der Besten

Lost in Fuseta
0

Ein europäisches Austauschprogramm von Kriminalbeamten macht es möglich: ein deutscher Kommissar kommt ins portugiesische Fuseta, das nur knapp vorm Ar... der Welt liegt. Sein Name ist Leander Lost und ...

Ein europäisches Austauschprogramm von Kriminalbeamten macht es möglich: ein deutscher Kommissar kommt ins portugiesische Fuseta, das nur knapp vorm Ar... der Welt liegt. Sein Name ist Leander Lost und er ist seltsam, finden seine neuen Kollegen Carlos und Graciana. Gekleidet wie ein Bestattungsunternehmer, trotz der septemberlichen Wärme, spricht er nach dreiwöchigem Sprachkurs fließend Portugiesisch und versteht trotzdem keiner der Witze oder Ironie der anderen. Gleich am ersten Tag macht er sich unbeliebt. Um einen Verbrecher zu stoppen, schießt er Carlos ins Bein. Kein Beginn einer wunderbaren Freundschaft, doch da ist etwas, das die anderen erst später erfahren - Lost ist Asperger mit Inselbegabungen, und er wird noch ein wertvolles Mitglied ihres Teams werden.

Ich habe diesen Krimi von der ersten Seite an genießen können. Mal davon abgesehen, dass hier mal ein wirklich originelles Setting in Portugal mit dem seltsamen Leander Lost aufgebaut wurde, gab es auch einen Schreibstil, der endlich mal wieder nicht in den Augen wehtat und eine Kriminalgeschichte mit Hintergrund, die nicht schon von hier bis Sibirien ausgelutscht und langweilig ist. Geradezu niederknien möchte man für die Protagonisten, die alle interessant und gut ausgearbeitet waren und hallelujah, keiner von ihnen war depressiv und/oder Trinker. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gab (und das ist ein pures Luxusproblem), dann der, dass mir relativ schnell klar war, wer hinter allem steckte, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich möchte mehr von diesem coolen Team lesen!

Veröffentlicht am 04.04.2017

Ratgeber und Nachschlagewerk

Mein Obstgarten
0

Dieses Buch bekommt gerade für Anfänger (wie ich es bin im Gartenbereich) eine absolute Empfehlung. Es ist nicht nur ein Ratgeber, sondern auch als Nachschlagewerk konzipiert, dank Querverweisen in den ...

Dieses Buch bekommt gerade für Anfänger (wie ich es bin im Gartenbereich) eine absolute Empfehlung. Es ist nicht nur ein Ratgeber, sondern auch als Nachschlagewerk konzipiert, dank Querverweisen in den einzelnen Themen.

Aufgebaut ist es so, dass erst einmal darüber darüber nachgedacht wird, welche Art von Garten man sich überhaupt vorstellen kann. Dabei wird sowohl auf wenig als auch auf viel Platz eingegangen, ob man mehr Wert auf Beeren, ganzjähriges Naschen, eher Bäume oder Sträucher, legt, oder ob man eine Kombination von allen oder mehreren umsetzen möchte (und kann). Hat man sich halbwegs entschieden und vielleicht schon angefangen, gibt es Ratschläge zu eigentlich allem. Beschneiden von Ästen, das korrekte Einpflanzen, welche Pflanzen wo am besten aufgehoben sind. Sehr gut finde ich die Illustrationen und Fotos, auch die zuvor schon erwähnten Querverweise zur Vertiefung eines Themas, denn ich habe das Buch mehr als Nachschlagewerk genutzt, da manche Themen (wie zum Wein und Kiwi) mich nicht primär interessierten.

Ich habe angefangen, vieles von dem umzusetzen, was in dem Buch erklärt wird; noch kann ich natürlich nicht sagen, ob alles funktioniert (außer der positiven Tatsache, dass bis jetzt nichts eingegangen ist), aber ich fühle mich mittlerweile weitaus sicher, was meinen Umgang mit dem Garten umgeht.

Eines finde ich noch erwähnenswert: Das Kapitel, in dem auf die Tiere im Gartenbereich eingegangen wird, denn bestimmte Tiere wirken sich positiv auf Pflanzen und deren Wachstum aus. Und last but not least ein paar Seiten, in denen beschrieben wird, wie man Marmelade oder Saft herstellt - absolut interessant. Also: sehr interessantes Buch mit vielen Anregungen und gut konzipiert.

Veröffentlicht am 17.03.2017

In der Schlangengrube

Animox 2. Das Auge der Schlange
0

Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Animox, für eventuelle Spoiler zu Teil 1 übernehme ich keine Verantwortung.

Simon Thorn ist jetzt seit zwei Monaten in L.A.G.E.R, dem Ausbildungszentrum ...

Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Reihe Animox, für eventuelle Spoiler zu Teil 1 übernehme ich keine Verantwortung.

Simon Thorn ist jetzt seit zwei Monaten in L.A.G.E.R, dem Ausbildungszentrum für junge Animox. Noch immer ist Orion hinter ihm her, seine Mutter ist genauso lange von Orion entführt. Simon vermisst Darryl und seine Mutter sehr, und als er Informationen über ihren Aufenthaltsort bekommt, beschließt er, sie zu befreien. Zum Glück für ihn, denn Simon ist wirklich großartig und sehr nobel, aber nicht immer bis zum Schluss durchdacht, beschließen seine Freunde, ihm zu helfen, und das ist auch gut so, denn Perrin, Orions Befehlshaber, ist ihm dicht auf den Fersen. Ein Roadtrip quer durch Nordamerika beginnt, an dessen Ende nicht nur für Simon viele Erkenntnisse stehen.

Ein ganz klein wenig fällt dieses Buch im Vergleich zum ersten ab, aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck, denn ich kann normalerweise mit Roadtrips so gar nichts anfangen. In dem Fall war es mir eine Zeitlang zu viel - durch die Gegend fahren, fast geschnappt werden, fliehen, dann auf ein Neues. Doch wie schon im ersten Band schafft es die Autorin, ihre Geschichte einfach nur großartig zu erzählen, so dass das fast zum Luxusproblem wird. Der Schluss gestaltet sich wieder so rasant und mit einigen Wendungen, die ich nicht vorhergesehen habe, dass ich (fast) wieder vollständig zufrieden bin. Auf jeden Fall bin ich noch immer absolut heiß auf die Serie und warte jetzt auf den dritten Band. 4,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Beast inside

Monstress 1
0

In dieser Graphic Novel existiert ein komplexer Weltenaufbau, den man grob so zusammenfassen könnte: Es gibt die Unsterblichen, die Menschen und die Arkanen. Letztere sind wahrscheinlich die Abkömmlinge ...

In dieser Graphic Novel existiert ein komplexer Weltenaufbau, den man grob so zusammenfassen könnte: Es gibt die Unsterblichen, die Menschen und die Arkanen. Letztere sind wahrscheinlich die Abkömmlinge von Menschen und Unsterblichen, oder auch nicht, denn die Aufzeichnungen darüber sind recht ungenau und alles, was man darüber erfährt, stammt von einem Kater (!), einem Gelehrten namens Tam Tam. Seit einem verheerenden Krieg sind die Menschen und Arkaner verfeindet, und die Arkaner werden gnadenlos gejagt, als Sklaven gehalten und/oder für Experimente missbraucht. In dieser Welt versucht die junge Maika Halbwolf herauszufinden, was mit ihr und ihrer Mutter passiert ist und sie erfährt dabei etwas über sich selbst, das sie wahrscheinlich lieber nicht gewusst hätte.

Was für eine krasse Geschichte! Die Idee und Umsetzung ist ein mega Hammer, absolut gestützt durch die genialen Zeichnungen, die man immer wieder ansehen und dabei Neues entdecken kann. Man versteht nicht immer sofort, worum es geht oder was passiert, darauf muss man sich einlassen, denn je weiter die Geschichte fortschreitet, desto mehr Informationen bekommt man. Es gibt irre Wendungen, an allen Ecken lauern Intrigen und Verrat, ständig spritzt Blut und das muss man sagen, das Ganze ist sehr brutal und absolut keine Kindergeschichte. Und dann hängt man am Schluss von einer Klippe und denkt sich: Oh, Mist, jetzt muss ich bis zum Sommer auf Teil 2 warten! :D Klasse, wenn so was Autoren/Zeichnern gelingt. Übrigens ist kein Steampunk vorhanden. Ein paar herumfliegende Luftschiffe machen noch keinen Steampunk, aber das schmälert die Geschichte trotzdem nicht.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Die Pforte der Geister

House of Ghosts - Das verflixte Vermächtnis
0

So richtig begeistert (man beachte meine subtile Anspielung) ist Melli nicht, als sie und ihre Familie, bestehend aus ihr selbst, ihrer Mutter, ihrem Vater, genannt Big Bobby und ihrem Bruder Bobbyboy ...

So richtig begeistert (man beachte meine subtile Anspielung) ist Melli nicht, als sie und ihre Familie, bestehend aus ihr selbst, ihrer Mutter, ihrem Vater, genannt Big Bobby und ihrem Bruder Bobbyboy , umziehen. Verständlich, geht es doch von New York ins hinterletzte deutsche Kaff, nahezu ans Ende der Welt. Doch was macht man, wenn sich der Vater verspekuliert hat und man eine Villa erbt? Dass diese Villa nicht gerade Schloss Sanssouci ist, ist nichts, was eine Familie ohne Geld groß beanstanden kann. Auch nicht, dass Melli im Testament als eigentliche Besitzerin genannt wird. Die sieht plötzlich Geister und Geisterjäger, einäugige Wesen, eine riesige Dogge und muss sich mit bösartigen dunklen Mächten herumschlagen. Gut, dass sie fast sofort in dem etwa 10jährigen erfahrenen Geisterjäger und seinem Hund ein cooles Team an ihrer Seite hat.

Ein cooles Kinderabenteuer, für das ich jedenfalls nicht zu alt war. Mir gefiel, wie die Leute aufgebaut waren, das waren keine substanzlosen Schatten, die immer mal vorgeholt wurden, wenn man sie brauchte. Die hatten Leben und Eigenheiten, einen ganzen Sack davon, die konnte man sich vorstellen, über sie grinsen oder sich vor ihnen gruseln, je nachdem. Die bildhafte Sprache, eine originelle Auslegung von Geiserjägern und Geistern-über-den-Jordan-Helfern und die wirklich mega Zeichnungen machten das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen, bei dem ein ernsthaft fieser Cliffhanger uns jetzt zappelnd auf den zweiten Band warten lässt.