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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein galaktisch guter Comic!

Space Bandits
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Meine Meinung:

Ein abgedrehtes Space Abenteuer im grellen 80er Jahre Stil und mit jeder Menge kreativer Einfälle liefert der britische Comic-Autor Mark Miller (»The Magic Order«) mit seinem galatkischen ...

Meine Meinung:

Ein abgedrehtes Space Abenteuer im grellen 80er Jahre Stil und mit jeder Menge kreativer Einfälle liefert der britische Comic-Autor Mark Miller (»The Magic Order«) mit seinem galatkischen Western »Space Bandits«. Für die schwungvoll-futuristischen Illustrationen, in die ich mich auf Anhieb verliebt habe, ist der italienische Künstler Matteo Scalera verantwortlich.

In der Geschichte geht es um zwei knallharte Frauen die sich in allerbester Ganoven-Manier das Geld zum Leben sichern. Die Orcadianerin Cody Blue nutzt ihre brillante Intelligenz sowie ihre telepathische Verbindung zu ihrer nibiruanischen Weissechse Cosmo auf äußerst schlaue Art und Weise. Als sie die besten Ganoven in der Galaxis für einen Coup zusammenbringt, wird sie von ihren männlichen Kollegen aufs Kreuz gelegt und landet im Strafgefängnis auf dem Krebstier.

Thena Khole ist eine gesuchte Verbrecherin und die Frau mit der nötigen Kraft fürs Schmutzige. Gemeinsam mit ihrem aalglatten Geliebten ziehen sie immer wieder die gleiche Masche ab und streichen zahlreiche Male das auf sie ausgesetzte Kopfgeld ein. Als Thena von ihrem Partner fallen gelassen wird, landet sie im gleichen Gefängnis.

Die betrogenen Frauen schließen sich zu einem charismatischen Banditen-Duo zusammen und haben ihr Ziel auf Rache klar vor Augen. Doch zunächst gilt es aus dem Sicherheit-Gefängnis zu entkommen. Hier beweisen Thena und Cody zum ersten Mal wie sich ihre Fähigkeiten ergänzen und was für ein unschlagbares Power-Gespann sie abgeben.

Die Jagd auf Abner Dax, der sich auf einer Regenbogenfarm auf der Wasserwelt von Prysm zur Ruhe gesetzt hat, Old Man Skinner, der nach seiner kriminellen Laufbahn ins Spa-Geschäft in Korax eingestiegen ist, Bowser Weex, der sein ergaunertes Geld für Nutten und Drogen verprasst, Kaiser Crowe, der als schnellster Schütze im Weltraum noch keine Lust auf Rente hat und sich lieber einen neuen Partner sucht und Viggo Lust, der sich mit Prinzessin von Most einen reichen Fang geangelt hat, ist eröffnet.

Die eingängige Story hat mich ab der ersten Seite abgeholt und konnte mit den fein gezeichneten Charakteren von Thena und Cody, der unangestrengten Abbildung von Diversität in der Gesellschaft und schräger Kreativität punkten. Besonders gut gefallen hat mir die Verbindung zwischen Cody und ihrer Weissechse Cosmo, denn dadurch wird die weiche und emotionale Seite der sonst so taffen und kompromisslosen Lady gezeigt.

Mark Miller vereint in seinem lebhaften Space-Western »Space Bandits« die Coolness der »Guardians of the Galaxy« mit der Skurrilität von »Saga« und die Bilder von Matteo Scalera unterstreichen die feminine Power mit einem unvergleichlichen hippen 80er-Jahre-Charme.

Bei diesem spaßigen, wie auch super unterhaltsamen Comic-Vergnügen handelt es sich um eine in sich abgeschlossene Geschichte, was es zu einem perfekten Einstiegspunkt für Comic-Neulinge macht. Die Leser*innen brauchen keine Vorkenntnisse und können sich durch die leicht verständlichen Panels direkt in das Abenteuer fallen lassen.

Fazit:

Ein genialer SciFi-Western mit dem wohl coolsten Gangster-Duo, dass die Galaxie je gesehen hat!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 17.06.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine aufwühlende Graphic Novel, die unter die Haut geht!

Bezimena
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Meine Meinung

Nicht ganz leicht zu verdauender Stoff liefert Nina Bunjevac, die in ihrer Graphic Novel »Bezimena« in die Haut eines Täters schlüpft und die erschreckenden Szenen mit dem griechischen Mythos ...

Meine Meinung

Nicht ganz leicht zu verdauender Stoff liefert Nina Bunjevac, die in ihrer Graphic Novel »Bezimena« in die Haut eines Täters schlüpft und die erschreckenden Szenen mit dem griechischen Mythos von Artemis und Siproites verknüpft. In diesem Werk, dessen Titel in den meisten slawischen Sprachen »namenlos« bedeutet, verarbeitet die kanadisch-jugoslawische Künstlerin auf besondere Weise ihre eigene Erfahrung mit sexualisierter Gewalt.

Der unglaublich akkurate und geradlinige Stil von Nina Bunjevac zog mich von der ersten Seite an in den Bann, dabei unterstützt die ungewöhnliche Darbietung, bei der die Bilder nicht von Panels im Zaum gehalten werden, sondern durch ganzseitige Tusche-Zeichnungen mit feinen Schraffuren genügend Raum erhalten, um ihre ganze hypnotisierende Wirkung zu entfalten. Während die linken Seiten für die Sprechblasen der Erzählerin reserviert sind, gibt es auf den rechten Seiten die eindrucksvollen Zeichnungen Bunjevacs zu erkunden, bei denen die Leser*innen in eine voyeuristische Rolle gedrückt werden.

Eine Sage aus der antiken Mythologie über Artemis, die griechische Göttin der Jagd und Hüterin der Kinder und Frauen, berichtet über die Begebenheit als der kretische Jäger Siproites die jungfräuliche Göttin heimlich beim Baden beobachtet und als Strafe dafür in eine Frau verwandelt wurde. Für ein ähnliches Vergehen wurde auch der Jäger Aktaion von Artemis in einen Hirsch verwandelt woraufhin ihn seine eigenen Hunde zerfleischten.

Die strenge und grausame Göttin Artemis übernimmt in Bunjevacs Comic die Rolle der alten Frau Bezimena, die eine von Leid gepeinigte Priesterin unter Wasser drückt und ihr dadurch eine Neugeburt als Junge beschert. Somit wird in »Bezimena« die griechische Sage einmal auf den Kopf gestellt und eröffnet damit ein erschreckendes Sichtfenster.

In der Haut des Jungen Benedict, der durch das Wunder seiner späten Geburt seinen Namen, der »Glückskind« bzw. »Sohn des Glücks« bedeutet, erhielt, erfährt die Priesterin, die selbst Opfer sexualisierter Gewalt wurde, nun das Leid eines Täters am eigenen Leib.

Nina Bunjevac ist mir mit ihrer Geschichte tief unter die Haut gegangen, führt sie mit den immer wiederkehrenden Spiralen doch vor Augen, dass sich Opfer und Täter in einen immer wiederkehrenden Teufelskreis befinden. Mit »Bezimena« blickt die Künstlerin anhand eines Mythos über die Grenzen hinweg und vermittelt damit ein verstörendes wie auch erschreckendes Bild.

Eine Triggerwarnung möchte ich noch abschließend aussprechen, denn diese Graphic Novel ist durch die unzensierten Abbildungen sexueller Gewalthandlungen definitiv nichts für schwache Nerven.

Fazit:

Nina Bunjevac verknüpft in »Bezimena« brillant und beängstigend zugleich, den Horror sexueller Gewalt mit einer Sage aus der griechischen Mythologie.

Veröffentlicht am 05.06.2020

Abenteuerlich wie "Indiane Jones", episch wie "Die drei Musketiere" und verführerisch wie "Zorro"

Der Skorpion Gesamtausgabe 2
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Beschreibung

Dem machiavellistischen Adlerkardinal ist es durch die heilige Reliquie, das Petruskreuz, gelungen auf den Papststuhl zu gelangen. Doch der Skorpion hält das Kreuz für eine Fälschung und ...

Beschreibung

Dem machiavellistischen Adlerkardinal ist es durch die heilige Reliquie, das Petruskreuz, gelungen auf den Papststuhl zu gelangen. Doch der Skorpion hält das Kreuz für eine Fälschung und macht sich gefolgt von Trebaldis Mönchskriegern auf die Suche nach dem wahrhaftigen Petruskreuz, um den neuen Papst als Betrüger und Mörder zu entlarven und den Tod seiner Mutter endlich zu rächen.

Seine Erkundungen führten den Skorpion mit seinem treuen Begleiter Husar sowie der ägyptischen Giftmischerin Méjaï und Ansea Latal auf eine gefährliche Reise nach Konstantinopel und Kappadokien, wo ihn neue Abenteuer erwarten.

Meine Meinung

Die zweite Gesamtausgabe der frankobelgischen Mantel- und Degen-Comic Serie »Der Skorpion« von Stéphen Desberg und Enrico Marini ist ganz frisch am 26. Mai 2020 in einem hochwertigen Hardcover-Format vom Carlsen Verlag neu herausgebracht worden und enthält die von 2005 bis 2009 als Softcover veröffentlichte Einzeltitel: »Das heilige Tal«, »Der Schatz der Templer«, »Im Namen des Vaters« und »Der Schatten des Engels«.

Zum Abschluss der ersten Gesamtausgabe führte die Suche nach Hinweisen zum Verbleib des wahren Petruskreuz den Skorpion mit seinen Begleiterinnen in das orientalische Konstantinopel, dort begeht Ansea Latal Verrat, sodass er und Méjaï als Gefangene enden. Der Auftakt in diesem Buch beginnt zunächst mit einer Rückblende in das 13. Jahrhundert, welche die Belagerung von Akkon und einen Auszug der Schlacht der Templer um die letzte bedeutsame Bastion des Königreiches Jerusalem abbildet, bevor wir erfahren was mit unserem Titelhelden und der schönen Ägypterin passiert und wie sie ihren Folterknechten entkommen.

Stéphen Desberg und Enrico Marinis Geschichte über den verwegenen Skorpion verknüpft auch in dieser zweiten Gesamtausgabe eine spannende fiktive Storyline mit historischen Hintergründen zu den Templern und dem Vatikan. Außerdem erfahren die Leser
innen in diesen Bänden mehr über die geheimnisvolle Herkunft des geschickten Degenkämpfers.

Die Dynamik zwischen den Charakteren entwickelt sich durch das gekonnte Spiel mit Stereotypen von Band zu Band weiter und macht durch die Kombination verschiedener Interessen-Bündnisse, die für eindrucksvolle Plot-Twists sorgen, einfach Spaß. Besonders gelungen finde ich die selbstbewussten Damen an der Seite des Skorpions, bei denen man sich nie so ganz sicher sein kann, auf welcher Seite sie gerade kämpfen. Für ausreichend Amore sorgt die aufgeladene Spannung zwischen Armando und Méjaï die zu einer ausgewachsenen Liebelei heranreift.

Ausgewogenheit zu der temporeichen Geschichte schafft Husar, der treue Sidekick des Skorpions, auf den man einfach immer bauen kann, auch wenn dieser nun eine Räuberin an die Seite gestellt bekommt.

Marini versteht es mit seiner schwungvollen Stiftführung Landschaften, Architektur und vor allen Dingen Charaktere in Bewegung abzubilden und diese mit lebendigen Farben zu aquarellieren. Durch das fantastische Artwork des Illustrators gelingt es direkt in die erdachte Welt einzutauchen, dabei folgt man den Weggefährten in eine orientalische Welt, sieht den Derwischen beim hypnotischen Tanz zu und bekommt Gelegenheit bei actionreichen Verfolgungsjagden und westernmäßigen Kämpfen mit den Mönchskriegern mitzufiebern.

Fazit

Ein filmreifes Mantel- und Degen-Abenteuer das mit den wundervoll aquarellierten Bildern Marinis und einem reizvollen Mix aus Action und einprägsamen Protagonisten besticht.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.06.2020

Spannung, Humor und amouröse Verstrickungen

Der Skorpion Gesamtausgabe 1
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Beschreibung

Der Reliquienhändler Armando Catalano führt mit seinem Handlanger Husar eigentlich ein angenehmes Leben als Schatzjäger, dem die Frauen reihenweise zu Füßen liegen. Doch als ihn der Hass ...

Beschreibung

Der Reliquienhändler Armando Catalano führt mit seinem Handlanger Husar eigentlich ein angenehmes Leben als Schatzjäger, dem die Frauen reihenweise zu Füßen liegen. Doch als ihn der Hass des Kardinals Trebaldi erreicht und dieser ihm nach seinem Leben trachtet, holt ihn seine Vergangenheit ein.

Armandos Mutter wurde von der Kirche als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen verbrannt und er selbst trägt als teuflischer Nachkomme ein Mal in Form eines Skorpions auf der Schulter. Um das Schicksal seiner Mutter zu rächen, schwört Armando der Kirche Vergeltung und stößt bei seiner Recherche auf eine Information, die belegt, dass sein Vater in den höchsten Rängen des Vatikans zu finden ist. Während der Skorpion der Wahrheit näher kommt, schmiedet Trebaldi ein Komplott um den Papst zu stürzen und sich an die Spitze der Macht zu setzen.

Meine Meinung

Die erste Gesamtausgabe der frankobelgischen Mantel- und Degen-Comic Serie »Der Skorpion« von Stéphen Desberg und Enrico Marini wurde im Dezember 2019 in einem hochwertigen Hardcover-Format vom Carlsen Verlag neu herausgebracht und enthält die ersten vier von 2001 bis 2004 als Softcover veröffentlichte Einzeltitel: »Das Teufelsmal«, »Das Geheimnis des Papstes«, »Das Petruskreuz« und »Der Dämon im Vatikan«.


Stéphen Desberg und Enrico Marini präsentieren in ihrem abenteuerlichen Epos das mit historischen Einflüssen besticht, eine ziemlich gelungene Mixtur, die sich am einfachsten als Mischung aus »Indiana Jones«, »Zorro« und »Die drei Musketiere« beschreiben lässt.

Der attraktive Titelheld Armando Catalano ist aufgrund seines Males als »Der Skorpion« bekannt, durch seine Tätigkeit als Reliquienhändler auch in der gehobenen Gesellschaft ein gern gesehener Gast und wird von hübschen Frauen umschwärmt, als wäre er der süßeste Honig. Davon lässt sich der Haudegen zumeist wenig beeindrucken, doch die Giftmischerin Méjaï, welche mit seinem Mord beauftragt wurde und die feurige Rothaarige, Ansea Latal, scheinen wenig beeindruckt und wecken damit sein Interesse.

Im Fokus der actionreichen Geschichte stehen aber vielmehr neun mächtige Familien, die seit Jahrhunderten die Fäden des Geschehens in ihren Händen halten und für die maßgebliche Politik verantwortlich sind. Der Adlerkardinal mit seiner machiavellistische Gesinnung gehört einer dieser Familien an und schmiedet ein Mordkomplott gegen den Papst, um sich die gesamte Macht zu sichern. Mithilfe seiner mörderischen Mönchskrieger und der Auftragskillerin Méjaï trachtet er dem Skorpion nach seinem Leben. Warum das so ist, bleibt vorerst allerdings im Dunkeln.

Enrico Marini überzeugt mit detailverliebten Hintergründen und einer kräftigen Aquarell-Kolorierung, die das Rom des 18. Jahrhunderts brillant in Szene setzen. Die Charakterillustrationen suchen ihresgleichen, denn Marini versteht es die Figuren durch viele Bewegungsabbildungen lebendig werden zu lassen. Der verwegene Skorpion und die Damen des Abenteuers versprühen einen ästhetischen Sexappeal, dem man sich nicht entziehen kann, während die Schurken mit hervorstechenden Gesichtszügen oder gar Masken eine subtile Abneigung heraufbeschwören. Die künstleriche Gesamtumsetzung hat mich vollkommen überzeugt und im Zusammenspiel mit der fesselnden Geschichte für ein furioses Kopfkino gesorgt.

Stéphen Desberg und Enrico Marini haben aus Fiktion und einem Hauch Geschichte einen fesselnden Comic über die Macht hinter Religon und Kirche ersponnen und diese mit Intrigen, Verrat, und Moralphilosophie gewürzt. Leser*innen denen verschwörerische Abenteuergeschichten mit historischen Einflüssen am Herzen liegen, werden bei diesem Mantel- und Degen-Epos auf ihre Kosten kommen. Allerdings sei gesagt, dass die Kirche und die Templer zwar eine Rolle in diesem Comic einnehmen, die restliche Handlung jedoch frei erdacht ist. Etwas Schade finde ich, dass dieser Gesamtausgabe nur zwei Skizzenseiten und kein zusätzliches Material zu den Hintergründen beigefügt wurde.

Fazit

Spannung, Humor und amouröse Verstrickungen sorgen vor einem historischen Hintergrund des 18. Jahrhunderts für knisternde Popcorn-Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein herrlich lustiger Comic

Hexen hexen
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Der walisische Schriftsteller Roald Dahl, der von 1916 bis 1990 lebte und dessen Werke in über 60 Sprachen übersetzt wurden, ist für seine fantasievollen Kinderbücher wie z. B. »Charlie und die Schokoladenfabrik« ...

Der walisische Schriftsteller Roald Dahl, der von 1916 bis 1990 lebte und dessen Werke in über 60 Sprachen übersetzt wurden, ist für seine fantasievollen Kinderbücher wie z. B. »Charlie und die Schokoladenfabrik« (engl. »Charlie and the Chocolate Factory«), »Matilda« (engl. »Matilda«) und »Sophiechen und der Riese« (engl. »The BFG«) uvm. berühmt. Die meisten seiner Kinderbücher haben es sogar als Filmadaptionen namhafter Regisseure wie Tim Burton, Steven Spielberg und Robert Zemeckis mit Starbesetzung (Johnny Depp als Willy Wonka, Danny DeVito als Harry Wurmwald) auf die große Kinoleinwand geschafft.

Der Film zu »Hexen hexen« lief 1990 in den deutschen Kinos und wird mit einer Neuverfilmung mit Anne Hathaway als Großhexe und Octavia Spencer als Großmutter unter dem Titel »The Witches« voraussichtlich Ende des Jahres 2020 ein Revival erleben.

Die französische Illustratorin Pénélope Bagieu hat sich ebenfalls der urkomischen und teilweise ganz schön gruseligen Kindergeschichte angenommen und daraus einen Comic kreiert, der auch Erwachsene hervorragend zu unterhalten weiß. Ich habe mich direkt in die fantasievolle Geschichte über einen Waisenjungen, seine supercoole Oma und den Kinder hassenden Hexen, die sich nur durch ein paar Merkmale von normalen Frauen unterscheiden.

Die kettenrauchende Oma mit den fliederfarbenen Haaren ist der Star des Comics und wird von Pénélope Bagieu ganz herrlich in Szene gesetzt. Trotz ihrer kleinen Körpergröße und den dicken Brillengläsern sieht sie die Welt mit offenen Augen und steht ihrem Enkel in der schweren Zeit nach dem Verlust seiner Eltern bei. Damit er sich vor weiteren Gefahren schützen kann, erzählt sie ihm eine Geschichte über Hexen, die tatsächlich existieren und woran er diese erkennen kann.

Durch Zufall wird der Junge Zeuge einer Hexenversammlung und bekommt den teuflischen Plan der Großen Hochhexe zu Ohren, als diese ihren Mithexen erklärt, wie sie alle Kinder vernichten will, indem sich diese mit einer geheimen Formula 86 versetzten Süßigkeiten in Mäuse verwandeln. Die Hexen entdecken allerdings den kindlichen Mithörer und verwandeln ihn sofort in eine Maus.

»Hexen hexen« entwickelt sich nach und nach zu einer abenteuerlichen Geschichte mit jeder Menge Action und gruseligen Hexen, deren Plan es zu vernichten gilt. Gemeinsam mit einer Mäuse-Freundin und der Hilfe seiner Oma gelingt es dem mutigen Mäuse-Jungen den Spieß herumzudrehen, was zu einer herrlichen Slapstick-Szene in der Hotelküche führt. Bagieus cartooneske Illustrationen fügen sich perfekt in die kreative Geschichte Dahls ein und in ihren Panels beweist die Zeichnerin immer wieder ein gutes Händchen für Perspektivwechsel. Trotz ein paar kleinerer Änderungen bleibt Pénélope Bagieu recht nahe an der Originalgeschichte und verleiht dieser, gerade im Hinblick auf Gleichberechtigung, einen moderneren Anstrich.

Dieser Kindergeschichte lässt sich in den leicht verständlichen Panels ohne Probleme folgen und eignet sich daher für alle Leser*innen, die gerne eine humorvolle Hexengeschichte mit herzlichen Charakteren lesen möchten und den Einstieg in die Welt der Comics wagen möchten.

Fazit

Die originelle Hexengeschichte von Roald Dahl bekommt in der Comicadaption von Pénélope Bagieu ein etwas moderneres Gewand verpasst und unterhält mit ihren feinen Zeichnungen famos!

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