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Tine_1980

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Veröffentlicht am 18.03.2017

Spannung bis zum Schluß

Schatten
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Der vierte Fall des Ermittlerduos Beatrice Kaspary und Florin Wenninger führt uns in die Vergangenheit. Drei Leichen, alle sind Beatrice bekannt, die Gemeinsamkeit liegt in der Tatsache, dass sie die Personen ...

Der vierte Fall des Ermittlerduos Beatrice Kaspary und Florin Wenninger führt uns in die Vergangenheit. Drei Leichen, alle sind Beatrice bekannt, die Gemeinsamkeit liegt in der Tatsache, dass sie die Personen nicht leiden konnte. Schon bei der ersten entdeckt sie etwas, was sie zurückkatapultiert zu einem schrecklichen Ereignis. Sie versinkt in ihren Erinnerungen und versucht herauszufinden, was das Geheimnis hinter der ganzen Sache ist.

Ich habe gespannt auf diesen 4. Fall der Buchreihe gewartet und ich wurde wieder nicht enttäuscht.
Florin und Beatrice mag ich als Ermittler sehr gerne, sie sind sympathisch und wachsen mir von Buch zu Buch mehr ans Herz. Die Beiden sind heimlich zusammen und genießen die gemeinsame Zeit, doch immer wieder funkt der Exmann dazwischen. Die Gefühle rund um Beatrice und Kaspary sind gut in die Geschichte eingesponnen, jederzeit spürbar und nehmen einen wichtigen Teil der Geschichte ein, ohne zu sehr in den Vordergrund gespielt zu werden.
Die Spannung und der Aufbau der Ermittlungen sind detailliert und spannungsgeladen beschrieben. Poznanski schafft es die Spannungskurve durchgängig zu halten, so dass keine Langeweile aufkommt. Auch der rote Faden, der sich durch die Geschichte zieht, reißt einen mit und lässt einem das Buch nur ungern aus den Händen legen.
Die Szenen mit Beatrice, die ich nicht näher beschreiben kann, waren sehr realistisch dargestellt und Florin lernt man in diesem Band richtig kennen. Auch dass Spagat zwischen Arbeit und Privatleben wird authentisch aufgezeigt und die damit verbundenen Gewissensbisse konnte man nachvollziehen. Ursula Poznanski schafft eine ganz besondere Atmosphäre, das Buch punktet nicht mit besonders grausam beschriebenen Leichenfunden, sondern eher durch die Aufklärung, wie man Stück für Stück zur Lösung geführt wird.
Als Beatrice meinte, sie wüsste die Lösung war ich auch auf dem richtigen Weg und doch ist das Buch weiterhin so mitreißend, dass man einfach nur weiterlesen muss, um herauszufinden, ob man wirklich richtig liegt. Ich war knapp daran vorbei 
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und man ist leider viel zu schnell durch die über 400 Seiten geflogen, ohne sich nur einmal zu langweilen.

Beginnt diese Buchreihe unbedingt am Anfang, natürlich kann man die Bücher auch einzeln lesen, aber sie sind verdammt gut und ich würde mir auch die Vorgängerbände nicht entgehen lassen. Spannung vom Anfang bis zum Ende, tolle Ermittler und eine Story, die nichts zu wünschen übrig lässt. Volle Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.03.2017

Bisy und Karl-Heinz muss man lesen!

Mach die Biege, Fliege!
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Karl-Heinz und Bisy sind richtig gute Freunde geworden und leben glücklich zusammen im Wohnzimmer. Doch was ist das? Staubsauger, Staubwedel – Hilfe der Frühjahrsputz beginnt und auf einmal haben die Spinne ...

Karl-Heinz und Bisy sind richtig gute Freunde geworden und leben glücklich zusammen im Wohnzimmer. Doch was ist das? Staubsauger, Staubwedel – Hilfe der Frühjahrsputz beginnt und auf einmal haben die Spinne und die Fliege ein großes Problem. So beginnt ihre Reise in den Garten, wo sie ein neues Zuhause suchen. Auf dem Weg begegnen sie gar wundersamen Gartenbewohnern. Ob sie wieder ein ruhiges Plätzchen finden werden?

Ganz gespannt haben wir hier auf die Fortsetzung von <> gewartet, denn die Weihnachtsgeschichte hat uns allen super gefallen.
Kaum durften wir das Buch in den Händen halten, hat es sich mein Sohn geschnappt und gelesen. Des Öfteren hat er mir Stellen vorgelesen oder Bilder gezeigt, die ihm besonders gefallen haben. Auch meine Tochter hat gespannt gelauscht und mein Mann hat gerne vorgelesen.
Schon allein das Cover ist super, Bisy und Karl-Heinz im Spinnennetz in einer Hecke. Wer den ersten Band kennt, wird die Beiden auch hier wieder erkennen.
Auch mir hat die Geschichte wieder super gefallen. Die humorvolle Erzählung der Reise in den Garten ist einfach genial. So viele Ideen sind in dieses Buch gepackt, vom Frühjahrsputz, wo ich ja fast Mitleid mit meinen Spinnen hier bei mir habe, die ich regelmäßig einsauge (wie kann ich nur, nachdem ich das Buch gelesen habe), über Ameisensoldaten, ganz putzigen liebenswerten Kellerasseln und die miesepetrige Blattwanze, die unbedingt eine Baugenehmigung für das Netz möchte.
Karl-Heinz lernt mutig zu sein, denn so ein Umzug in ein völlig neues Terrain ist ja wie für uns ein Umzug in ein fremdes Land. Das er da Angst hat und lieber im warmen Wohnzimmer ohne irgendwelche Wetterkapriolen bleiben möchte ist verständlich.
Doch Bisy und er als sehr ungewöhnliches Duo wagen sich hinaus in die weite Welt. Auch für Bisy gibt es Gefahren, wie die Libellen, die ihm nachjagen oder Raupen, die Karl-Heinz den Kopf verdrehen.
Zusammen lernen sie ganz viele neue Insekten kennen, nicht alle begegnen ihnen freundlich, doch wenn man dann mal ein Plätzchen gefunden hat, ist es doch schön.
Neben der fantastischen Geschichte mit vielen lustigen Elementen zeigt die Erzählung aber auch, dass zwei ganz unterschiedliche Charaktere gut miteinander harmonieren können und jeder etwas vom Anderen lernen kann. Freundschaft und Zusammenhalt werden ganz groß geschrieben.
Die Geschichte eignet sich wunderbar zum Vorlesen wie auch zum Selbstlesen egal ob jung oder alt. Hier werden alle ihre Freude haben und die Lacher sind vorprogrammiert. Doch besticht dieses Abenteuer auch durch die ernsteren Momente, die aber für Kinder gut auszuhalten sind.
Ganz großes Lob muss man hier auch für die Illustrationen aussprechen, sie machen das Buch noch liebenswerter. Viele Details zeigen hier die Welt von Bisy und Karl-Heinz, unterstreichen die Erzählung und laden zum Betrachten ein.

Ganz klare Leseempfehlung. So muss ein Kinderbuch sein: witzig, spannend, einfallsreich, liebenswert und mit zwei ganz besonderen Charakteren. Wir hoffen auf weitere Abenteuer mit Karl-Heinz und Bisy!

Veröffentlicht am 13.03.2017

Wunderschöne Geschichte!

Kasimir Karton – Mein Leben als unsichtbarer Freund
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Kasimir lebt zusammen mit seiner Schwester und seinen Eltern und erlebt allerhand. Doch irgendwie ist es ab und zu doch komisch, denn niemand wählt ihn in sein Sportteam und seine Eltern scheinen ihn manchmal ...

Kasimir lebt zusammen mit seiner Schwester und seinen Eltern und erlebt allerhand. Doch irgendwie ist es ab und zu doch komisch, denn niemand wählt ihn in sein Sportteam und seine Eltern scheinen ihn manchmal auch zu vergessen. Als er eines Tages ein Gespräch zwischen seinen Eltern lauscht ist er völlig schockiert: Er ist Fleurs unsichtbarer Freund.
So bietet er Fleur darum, ihn gehen zu lassen, damit er herausfinden kann, wer er ist.

Zusammen mit dem Sprecher Ulrich Noethen ist es der Autorin Michelle Cuevas gelungen hier eine ganz besondere Geschichte zu schreiben und zu vertonen. Die Geschichte rund um Kasimir ist herzallerliebst, mitreißend und es wird liebevoll das Thema unsichtbarer Freund hergenommen und ganz toll verpackt.
Kasimir ist der Bruder von Fleur, er kennt es nicht anders und fühlt sich sehr wohl. Doch nach dem Belauschen des Gesprächs seiner Eltern ist er völlig vor den Kopf gestoßen. So entdeckt er, dass er ein unsichtbarer Freund ist und die Geschichte entwickelt sich neben dem ernsteren Thema „imaginärer Freund“ auch in eine witzige Geschichte. Dort gibt es eine Selbsthilfegruppe <> zu der andere unsichtbare Freunde wie Stinkesocke, Cowgirl oder Uggly Buggly gehören.
Als Kasimir sich entschließt Fleur zu bitten ihn gehen zu lassen entwickelt sich das Ganze in eine fantasievolle Erzählung über seine Erlebnisse in der neuen Freiheit, die gar nicht so frei ist. Es werden die Behördengänge humorvoll eingebaut, aber auch die Begegnungen mit anderen Unsichtbaren oder neuen Freunden, denen Kasimir mit Rat und Tat beiseite steht. Doch trotz all der Erlebnisse vergisst er nie seine Zeit bei Fleur.
Kasimir ist humorvoll, liebenswert und nimmt einen mit seiner herzlichen Art einfach ein.

Kinderbücher über imaginäre Freunde habe ich vorher nur eines gelesen, doch ist bei diesem das Besondere, dass es aus der Sicht des unsichtbaren Freundes geschrieben ist. So kann man als Kind, aber auch als Erwachsener in die fantastische Gedankenwelt eintauchen und ja man kann sich Kasimir super vorstellen. Auch die Kinder, die sich diese Freunde vorstellen werden hier einfach super aufgezeigt.
Der Sprecher Ulrich Noethen liest diese einzigartige und berührende Geschichte facettenreich vor. Er versteht es die Gefühle, die hier nicht zu kurz kommen, wunderbar zu transportieren und jedem Charakter eine eigene Stimmnuance zu leihen.

Hier findet man eine wunderschöne, berührende Erzählung, die dieses Mal aus dem Blickwinkel des unsichtbaren Freundes erzählt wird. Zusammen mit dem tollen Hörbuchsprecher ist hier eine einzigartige Geschichte entstanden, die ein kleiner Hörbuchschatz ist. Begleitet Kasimir unbedingt auf seiner Reise zu sich selbst.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Wer will keinen Norbert?

Nur mal schnell das Mammut retten
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Henry wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund, doch seine Eltern finden immer wieder Ausflüchte. Als er dann aus lauter Frust durch den Wald radelt und stürzt, traut er seinen Augen kaum. Unter dem ...

Henry wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund, doch seine Eltern finden immer wieder Ausflüchte. Als er dann aus lauter Frust durch den Wald radelt und stürzt, traut er seinen Augen kaum. Unter dem Blätterhaufen verbirgt sich ein zotteliges Wesen mit Stoßzähnen. Zusammen mit seinen Freunden bringt er das Tier zu sich nach Hause. Doch so einfach ist es nicht Norbert zu verstecken und was isst es überhaupt?


Das Cover zeigt Norbert, der Henry hinter sich herzieht und macht einen witzigen Eindruck. Auch der Klappentext hörte sich spitze an und so sind wir doch gerne zusammen mit Henry und seinen Freunden ins Abenteuer gestürzt.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Henry möchte seinen Traum vom eigenen Hund nicht aufgeben und argumentiert mit gut recherchierten Punkten. Im Laufe der Geschichte wird er immer mutiger und gibt nicht auf, eine Lösung für Norbert zu finden.
Finn und Zoe ergänzen sich zusammen mit Henry perfekt und so trägt jeder seinen Teil zur Lösung bei.
Besonders hat mir Granny gefallen, die immer die passenden Worte für Henry hatte und ihm auch sehr gut getan hat. Sie war richtig witzig, hatte Einfühlungsvermögen und immer ein offenes Ohr.
Die Geschichte eignet sich meiner Meinung nach schon ab 6 Jahren zum Vorlesen und ab 8 Jahren zum Selber lesen. Verpackt in nicht zu lange Kapitel, mit einer angenehmen Schriftgröße und einer lustigen, rasanten, aber auch nachdenklichen Erzählung kann dieses Buch bei den jungen Lesern punkten.
Der Autor verpackt hier wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Mut. Ich finde es schön, wie viele Gedanken sich die Kinder um das Mammut machen und was daraus für teils witzige Situationen entstehen. Auch die Infos dieser besonderen Mammutart sind interessant, denn es hat sie ja wirklich gegeben.

Uns hat das Abenteuer gut gefallen und wir wären gespannt auf weitere Abenteuer, um zu erfahren, wie es mit Henry und Norbert weiter geht. Die Kinder erwartet hier eine humorvolle Geschichte rund um ein Mammut!

Veröffentlicht am 05.03.2017

So einen Bruder hätte ich auch gerne!

Caspar und der Meister des Vergessens
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Von einem auf den anderen Tag ist Caspars Bruder Till verschwunden und seine Eltern erinnern sich nicht mal mehr an ihn. Alles was an ihn erinnert hat ist aus dem Haus verschwunden. Durch den Gesellen ...

Von einem auf den anderen Tag ist Caspars Bruder Till verschwunden und seine Eltern erinnern sich nicht mal mehr an ihn. Alles was an ihn erinnert hat ist aus dem Haus verschwunden. Durch den Gesellen Anatol kommt er hinter das Geheimnis eines uralten Vertrages, der besagt, dass alle 50 Jahre das jüngste Kind dem Meister gehören soll. Doch Caspar kann Till nicht aufgeben und macht sich auf die Suche. Doch ist das Retten nicht so einfach, denn er muss gegen den Meister und gegen das Vergessen kämpfen.

Schon im Cover findet sich die Puppenspielerei wieder und auch die düstere Atmosphäre kommt gut herüber. Ich finde es sehr passend gewählt.
Das Buch ist ab 10 Jahren angepriesen und dies finde ich auch eine gute Altersangabe. Die Geschichte ist ein kleines bisschen komplexer, etwas düster, aber es kann bestimmt als Vorlesebuch auch schon etwas eher erzählt werden. Die Geschichte hat aber nicht nur meinem Sohn Spaß gemacht, sondern hat auch mich bewegt.
Die Autorin hat ein wunderschönes Buch mit einer spannenden, witzigen, traurigen und fantastischen Geschichte geschaffen.
Ist man einmal nach Memoria eingetaucht, möchte man gar nicht mehr auftauchen. Die Geschichte zieht einen in seinen Bann und lässt einen auch nach dem Zuklappen nicht mehr so schnell los. Gerade den Schluss konnte ich kaum noch vorlesen, da ich einen riesigen Klos im Hals hatte.
Caspar und Till sind mir total ans Herz gewachsen, jeder war auf seine eigene Art mutig und liebenswert.
Caspar hat in einer Selbstlosigkeit seinen Bruder gesucht und nachdem er ihn gefunden hat, retten wollen. Er hat so viel Mut bewiesen, wächst über sich hinaus und gibt nie auf.
Auch der kleine Till ist so zuckersüß und trotz seines Vergessens merkt man die Bindung der Beiden, die sich einfach finden und gut miteinander auskommen.

Zuviel kann man nicht verraten, doch es ist eine fantastische, magische Erzählung, die über die Familienbindung, Mut, Selbstlosigkeit und Liebe erzählt und dies mit Kopenhagener Lokalkolorit verbindet. Sie ist nicht immer leicht wegzustecken, denn die düstere Atmosphäre ist spürbar und die Kälte kriecht einem in die Glieder, doch ist es trotz allem so geschrieben, dass Kinder ab 10 Jahren damit zurechtkommen.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen und macht auch beim Vorlesen viel Freude. Das Buch hat mich mit seiner Handlung gefesselt und außer der etwas längeren Einführung in die Geschichte war es so spannend, dass ich ungern aufgehört habe vorzulesen.

Tolle Idee, liebenswerte Charaktere und mit einem bewegendem Ende! Wir vergeben gerne eine Leseempfehlung für diese fantastische und spannende Geschichte.