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Veröffentlicht am 23.04.2017

Sag mir wo die Bienen sind

Die Geschichte der Bienen
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Wie hängt alles zusammen?
In 3 Handlungsfäden führt uns die Autorin die Geschichte der Bienen vor Augen:
1852, England. Williams Familie führt einen Samenladen und eine Bienenzucht. Doch der Vater ist ...

Wie hängt alles zusammen?
In 3 Handlungsfäden führt uns die Autorin die Geschichte der Bienen vor Augen:
1852, England. Williams Familie führt einen Samenladen und eine Bienenzucht. Doch der Vater ist seit Wochen nicht mehr aufgestanden. Erst als Sohn Edmund ihn ermutigt, beginnt er, sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Doch er scheitert erneut.

USA, 2007: George hat eine Bienenzucht und ist glücklich. Doch seine Pläne, diese seinem Sohn Tom zu vererben scheitern, als dieser Journalismus studiert.

China 2098: Die Bienen fehlen und die Welt hat sich radikal verändert. Tao ist eine „Bestäuberin“. An ihrem freien Tag geschieht etwas Unvorhergesehenes und sie versucht mit allen Mitteln, hinter das Geheimnis zu kommen und ihren Sohn wieder zu finden.

3 Familien, 3 Schicksale, 3 lesenswerte Storys. Am meisten gefesselt hat mich Taos Geschichte. Wie sie alles dafür tut, um ihr Söhnchen zu finden. Wobei alle Geschichten von Menschen handeln, die niemals aufgeben. Als George’s erste Bienen sterben, versinkt er nicht in Schwermut, sondern beginnt den Kampf um die Bienen von Neuem. Auch William lässt sich durch einen ersten Rückschlag seiner Pläne nicht entmutigen und findet in Tochter Charlotte eine Unterstützerin.

Der Leser fragt sich oft, wie die Stränge wohl zusammenfinden oder ob der rote Faden nur die Bienen sind. Aber am Ende gibt es dann doch noch das AHA-Erlebnis.

Lunde schreibt fesselnd und fundiert. Die Tatsachen sind fundiert recherchiert und doch so lässig verpackt, so dass auch Laien die Hintergründe verstehen.

Ein schönes, ruhiges Buch, das sicher noch eine Weile nachwirkt. Denn die Realität ist nah und Handlungsbedarf dringend nötig.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Neue Besen kehren gut

Die Grausamen
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Detective Gabe Dickinsson und Detective Marta Rodriguez- Johnson haben beide mit Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und sind an ihrem angestammten Arbeitsplatz nicht mehr tragbar. Deshalb wird ...

Detective Gabe Dickinsson und Detective Marta Rodriguez- Johnson haben beide mit Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und sind an ihrem angestammten Arbeitsplatz nicht mehr tragbar. Deshalb wird eine neue Abteilung für Cold Cases gegründet, wo die beiden vermeintlich auf dem Abstellgleis landen. Doch Gabe und Marta finden eine Spur zu einem alten Entführungsfall. Was hat es mit den 4 toten Männern auf sich, die im selben Jahr zu den unerledigten Fällen gewandert sind? Die beiden Ermittler stochern in ein Wespennest und geraten selbst in Gefahr.

Normalerweise ist Katzenbach ja für seine harten Thriller bekannt. Dieses Buch, auch wenn es „Die Grausamen“ heißt, kommt eher zahm daher, ist eher dem klassischen „Who-done-it“ Krimi zuzuordnen. Die Tat ist länger her, was es den Ermittlern schwer macht und den Leser Nägel kauend das Ende erwarten lässt. Denn er will endlich wissen, was mit Tessa passiert ist! Auf die Auflösung muss man lange warten und die ist dann auch sehr überraschend.
Schade, dass mit den beiden Ermittlern wieder ein Paar zusammenkommt, das immense Probleme hat. Diese nehmen zwar nur einen kleinen Teil der Handlung ein, aber für mich ist das trotzdem etwas störend und unpassend. Denn der Fall an sich ist spannend genug und bietet genug Raum um ein Buch zu füllen.
Katzenbachs Schreibweise hat mir wieder sehr gut gefallen, er schreibt so flüssig, dass sich das Buch fast von alleine liest und man gar nicht merkt, dass man am Ende fast 600 Seiten verschlungen hat.

Veröffentlicht am 21.03.2017

ragdoll

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ein bizarrer Leichenfund hält die Polizei von London in Atem. Eine Marionette aus 6 unterschiedlichen Menschen in einem Raum drapiert und mit dem Finger auf die Wohnung von Detective Fawkes, genannt Wolf, ...

Ein bizarrer Leichenfund hält die Polizei von London in Atem. Eine Marionette aus 6 unterschiedlichen Menschen in einem Raum drapiert und mit dem Finger auf die Wohnung von Detective Fawkes, genannt Wolf, gerichtet. Als dann noch eine Liste mit Namen auftaucht, von Personen die demnächst sterben, ermitteln die Detectives fieberhaft. Doch der Täter ist ihnen immer weit voraus und nur einer weiß mehr…


Anfangs überlegte ich noch, was wohl Fawkes mit Wolf gemein hat, dass der Ermittler so genannt wird. Die Lösung erfolgt etwas später: Wolf sind die Initialen seines Names.

Würde eigentlich solch ein heftiger Auftakt schon reichen, steigert sich die Spannung durch die Liste der Todeskandidaten ins Unermessliche. Mehr als raffiniert geht der Mörder vor und hat immer wieder Erfolg, wo man als Leser nur denkt, wie will er das schaffen? Zusätzliche Brisanz ergibt sich aus der Tatsache, dass Wolf selber auf der Liste steht und fieberhaft nach dem Täter sucht. Denn er weiß: Er oder ich!

Der Autor war mir bisher unbekannt und auch beim Googeln konnte ich nicht viel finden. Umso erstaunlicher, dass gleich sein erstes Werk (?) so einschlägt. Sein Hauptcharakter ist wieder mal kein einfacher. Beladen mit einer Schuld aus der Vergangenheit und schnell in Rage zu bringen – eigentlich untragbar für die Polizei. Und so wundert einen das Ende nicht. Da dieses Buch aber der Auftakt zu einer Reihe rund um Detekive Wolf ist, bin ich sehr gespannt, wie die Handlung das Ende im nächsten Band aufgreift. Denn so ganz einig war ich mit dem Ende leider nicht

Veröffentlicht am 12.03.2017

Ergreifend

Unsere Seelen bei Nacht
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„Ich möchte einfach nicht alleine sein“

Wie gut kann man Addie hier verstehen! Warum soll das Leben jenseits der 70 einsam sein? Sie nimmt all ihren Mut zusammen und fragt ihren Nachbarn ob er nicht nachts ...

„Ich möchte einfach nicht alleine sein“

Wie gut kann man Addie hier verstehen! Warum soll das Leben jenseits der 70 einsam sein? Sie nimmt all ihren Mut zusammen und fragt ihren Nachbarn ob er nicht nachts zu ihr kommen wolle, um die langen Nächte zu teilen. Was anfangs sehr gut klappt, scheitert bald an den kleingeistigen Ansprüchen der Angehörigen. Und Addie hat dann einfach keine Kraft mehr, sich dem zu widersetzen.

Ein zauberhaftes Büchlein. Ich hatte beim Lesen die zwei älteren Leute gut vor Augen, auch ohne dass sie groß beschrieben worden wären. Denn wer hat keine Großeltern, die evtl. schon einen Partner verloren haben? Da liegt es ja nahe, dass man sich wieder jemanden sucht. Nicht allein sein zu müssen – das gibt dem Leben Sinn und das wird in dem Buch von Kent Haruf auch glaubhaft transportiert. Wie die zwei alten Herrschaften wieder aufleben. Allein durch die Gesellschaft des anderen. Und wie sich die Kleinstadtmeute dann die Mäuler zerreißt und alles kaputt macht!

Ein Buch, das Mut macht. Einfach mal unkonventionell sein und etwas wagen- egal in welchem Alter. Und nicht so engstirnig sein.
Für mich hätte das Büchlein ruhig noch ein paar Seiten mehr haben dürfen.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Das Scherbenhaus

Das Scherbenhaus
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Ellen wohnt in Berlin und fühlt sich bedroht. Sie ruft ihre Halbschwester Clara zu Hilfe, der die Flucht aus ihrem norddeutschen Dorf gerade recht kommt, weil sie anonyme Briefe bekommt. Doch bevor Ellen ...

Ellen wohnt in Berlin und fühlt sich bedroht. Sie ruft ihre Halbschwester Clara zu Hilfe, der die Flucht aus ihrem norddeutschen Dorf gerade recht kommt, weil sie anonyme Briefe bekommt. Doch bevor Ellen sich Clara anvertrauen kann, stirbt sie. Sie konnte Clara noch mitteilen, dass sie die Nachbarn befragen soll und so zieht Clara in Ellens Wohnung. Schnell fasst sie Vertrauen in den älteren Milan und verliebt sich in den smarten Christian. Dann wird erneut eine Tote im Haus gefunden – und Clara weiß nicht mehr, wem sie trauen kann und wem nicht.







So ein perfider Täter ist mir ja selten untergekommen! Sehr manipulativund überraschend. Viel mehr kann man hier nicht schreiben, ohne zu spoilern, denn eigentlich könnte ja jeder der Böse sein. Denn jeder hat irgendwie ein Geheimnis. Raffiniert baut die Autorin ihre Charaktere auf, so dass sogar der Leser ins Zweifeln kommt. Und bis zur letzten Zeile dachte ich noch, dass die Auflösung vielleicht doch nicht stimmt.


Susanne Kliem nutzt die Tatsache des engen Miteinander in dem Designerhaus, das voll technisiert ist, um die Bedrohung echt wirken zu lassen. Der Täterkreis ist im Grunde klein und Auswege gibt es auch kaum. Dabei kommt sie ohne viel Splatter aus. Stellenweise ist die Handlung doch ganz schön blutig, aber nicht so detailreich, dass man sich ekeln müsste. Und beim großen Showdown wird ihre ganze manipulative Kraft sichtbar. Meine Augen haben förmlich an der Szene geklebt und ich dachte mir, das gibt’s doch nicht, wie der sich herauswindet!


Das Ende war dann doch relativ schnell abgehandelt und leider blieben auch ein paar Fragen offen.



Fazit: sehr unterhaltsamer Psychothriller, der mit der Furcht des Menschen spielt, manipuliert zu werden.