Ein spaßiges Comic-Abenteuer mit Loki
Meine Meinung:
Der wohl gewiefteste Trickser unter den Göttern bekommt von Daniel Kibblesmith in »Loki: Der Gott, der zur Erde fiel« eine Geschichte auf den Leib geschneidert und Oscar Bazaldua liefert ...
Meine Meinung:
Der wohl gewiefteste Trickser unter den Göttern bekommt von Daniel Kibblesmith in »Loki: Der Gott, der zur Erde fiel« eine Geschichte auf den Leib geschneidert und Oscar Bazaldua liefert die passenden Bilder dazu, die vor allem mit den Splash-Pages die Leser*innen in den Bann zieht.
Während Lokis Bruder Thor über Asgard herrscht, sitz Loki auf dem Thron von Jotunheim und langweilt sich mit den weniger spannenden Angelegenheiten der Frostriesen, sodass er sich die Zeit mit vergnüglichen Ausflügen vertreibt bis ihm sein Bruder eine Standpauke bezüglich seiner Verantwortungslosigkeit hält. Loki wäre nicht Loki, wenn er kein Ass im Ärmel hätte und so zauber er sich mithilfe der Nornensteine einen frostigen Thronwärter herbei.
Bahn frei für unterhaltsame Spannung mit dem gewitzten Antihelden Loki! Mit seinem Plan als bekehrter Superheld, Teil der Avengers zu werden, sorgt Loki bei Tony Stark für blankes Entsetzen und bei Thor für ausgelassene Erheiterung. Unser gewitzter Gott muss erneut beweisen, dass er nicht nur Unheil stiften kann, sondern auch ein wertvoller Gewinn im Kampf gegen die bösen Buben ist.
Bei einem Besuch in Asgards Bibliothek muss Loki mit Entsetzen feststellen, dass ihm sein Buch ein äußerst langweiliges Leben in Frieden ohne Heldentum und Heldentod verspricht. Dort begegnet Loki Now und Then, die Children of Eternity, welche ihm das Haus der Ideen mit den umfangreichen Buchreihen der anderen Helden zeigen und ihm einen Deal anbieten, den er nicht ausschlagen kann. Schließlich kann es ja nicht angehen, dass der jüngere Wolverine mit seinen Abenteuern so viele Bücher füllt im Gegensatz zu ihm! Dem angehenden Helden ist bewusst, dass nichts umsonst ist, aber ob er dieses Mal als Gehörnter aus der Geschichte hervorgeht, bleibt abzuwarten…
Daniel Kibblesmith hat eine wundervoll abwechslungsreiche Story geschrieben, die Lokis Gewitztheit hervorragend zur Geltung bringt und dabei auch einen guten Unterhaltungswert liefert. Etwas Schade finde ich es allerdings, dass der Geschichte ein Rahmen fehlt und die Handlungsstränge nicht alle zu Ende erzählt werden. Es wird zum Beispiel über mehrere Panels Megan eingeführt, die dann nur dazu dient, dem Widersacher Nightmare den Weg in die Welt zu bereiten – hier hätte ich eine größere Rolle erwartet.
Zudem gibt es nach dem Kampf gegen Nightmare noch ein Wild West Abenteuer mit Wolverine und ein Kurzauftritt von Verity Willis, was regelrecht aus der Zeit gerissen wirkt. Die Ansätze des Comics sowie die fesselnden Illustrationen von Oscar Bazaldua haben mich vollkommen begeistern können, die einzelnen Handlungsstränge wirken jedoch noch nicht abgeschlossen und hinterlassen einige Fragezeichen.
Fazit:
Der Gott des Schabernacks und der Lügen will ein Held werden und Geschichte schreiben – dass darf man auf keinen Fall verpassen!