Nichts zu lachen
Katja Zimmermann wird bereits vor der Geburt vom Vater ihrer Zwillinge verlassen. Fortan muss sie ihr Leben alleine meistern, was sie mit einer großen Portion Pragmatismus auch schafft. Nach zwölf Jahren ...
Katja Zimmermann wird bereits vor der Geburt vom Vater ihrer Zwillinge verlassen. Fortan muss sie ihr Leben alleine meistern, was sie mit einer großen Portion Pragmatismus auch schafft. Nach zwölf Jahren wirft sie einen Blick zurück und schildert, wie das Leben als Alleinerziehende aussehen kann. Immer wieder lässt sie auch andere Alleinerziehende verschiedener Altersgruppen zu Wort kommen.
Aufgrund des Titels, des Covers und des ersten Satzes („Ich liebe mein Leben“) hatte ich den Bericht einer Frau erwartet, die mit sich und der Welt im Reinen ist, die tatsächlich mit der sicher oft schwierigen Situation klarkommt und eine positive Grundstimmung/Einstellung aufweist. Zudem habe ich die eine oder andere amüsante Beschreibung oder Erzählung erwartet. Das habe ich leider nicht vorgefunden. Die Autorin gibt einen sehr ehrlichen und tiefen Einblick in das Leben als Alleinerziehende. In den ersten Kapiteln hatte ich jedoch den Eindruck, dass sie sich das Leben einer „Normalfamilie“ sehr idealisiert und grundsätzlich einfacher vorstellt. Hier hätte ich mir eine wertungsfreie, offenere Haltung gewünscht. Im weiteren Verlauf folgt in kurzen Kapiteln eine Aneinanderreihung relativ nüchtern und kühl geschilderter Situationen und Themen. Das Buch zeigt sehr gut, wie schwer es Alleinerziehende in vielen Bereichen haben und ich habe Respekt vor dem, was diese Mütter/Väter leisten. Den Eingangssatz spiegelt das Buch für mich leider nicht wider und auch die absurd-komischen Momente habe ich vermisst.