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Veröffentlicht am 22.04.2017

✎ Nicholas Sparks - Wie ein Licht in der Nacht

Wie ein Licht in der Nacht
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Ich muss ehrlich gestehen, dass dies mein erstes Buch von Nicholas Sparks war - es wird aber nicht das letzte gewesen sein. Meine Befürchtung war immer, dass er zu schnulzig schreibt, aber er weiß scheinbar ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass dies mein erstes Buch von Nicholas Sparks war - es wird aber nicht das letzte gewesen sein. Meine Befürchtung war immer, dass er zu schnulzig schreibt, aber er weiß scheinbar genau, wie man (Frauen)Herzen trifft.

Aufgrund eines Tipps einer Freundin habe ich es zur Hand genommen und war erstaunt, wie schnell ich eigentlich durch die Seiten flog, obwohl es nicht gerade dünn ist. Das erste Mal seit Langem habe ich sogar die letzten Seiten bis tief in die Nacht gelesen, um zu erfahren, wie es ausgeht. Mich hat es also mehr als gefesselt.

Der Autor vermochte es mit jeder Seite mein Interesse mehr zu wecken. Katies Geheimnis kommt man sehr schnell auf die Schliche bzw. wird auch präsentiert. In diesem Fall hat das nicht die Spannung genommen, sondern mich mehr und mehr strapaziert. Manches Mal war ich sogar so aufgeregt, dass ich das Buch zur Seite legen und mich sammeln musste - meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und ich litt mit der Protagonistin mit.

"Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Das Adrenalin schoss durch ihren Körper." (S. 309)

Es ist eine typische Geschichte, in die man abtauchen und den eigenen Alltag vergessen kann, obwohl sie einen anderen - in einigen Familien präsenten - Alltag aufzeigt.
Was mich gewundert hat, ist, dass hier sogar ein paar Psychothrillerelemente auftauchen - damit hatte ich nämlich so überhaupt nicht gerechnet. Für mich hatte dies keinen negativen Einfluss auf die Geschichte.

Ich kann mich den begeisterten Stimmen jedenfalls nur anschließen und empfehle es all denjenigen, die auch mit einer einfachen Geschichte etwas anfangen können.

©2017

Veröffentlicht am 16.04.2017

✎ Sanny Regen - Diverse Töne Rot;

Diverse Töne Rot;
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Als mich der Verlag fragte, ob ich das vorliegende Buch lesen und rezensieren mag, habe ich nicht lange gezögert. Das Genre "Biographien / Erfahrungen" ist das meistgelesene Genre in meinem Repertoire, ...

Als mich der Verlag fragte, ob ich das vorliegende Buch lesen und rezensieren mag, habe ich nicht lange gezögert. Das Genre "Biographien / Erfahrungen" ist das meistgelesene Genre in meinem Repertoire, weil ich mich sehr für (fremde) Schicksale interessiere.

In Sanny Regens Geschichte rein zu kommen, ist auch gar nicht so schwer, wie anfangs angenommen. Wir bekommen zwei Erzählweisen serviert: Die dritte Person und der Ich-Erzähler - und das, obwohl das Buch komplett von der Autorin stammt. Ich persönlich fand diese Vorgehensweise sehr gut. Die Teile, in denen die Verfasserin in der Ich-Erzählweise schreibt, sind streckenweise wirklich heftig. Durch die Wechsel mit der unpersönlichen Sicht hatte ich das Gefühl, zwischendurch auch mal Luft holen zu können.

Ich bin auch nicht - wie so oft - durch die Publikation geflogen, sondern habe sie manchmal zur Seite gelegt, um mich zu sammeln oder einfach nachzudenken. Der Wiedereinstieg fiel jedes Mal leicht, denn die Schriftstellerin hat einen Schreibstil, der einen mitreißt. Einzig allein die Überschriften finde ich nicht ganz gelungen. Sie klingen ein wenig lieblos. Ich fragte mich oft, was genau man damit ausdrücken mag. Sind es tatsächlich die "Stationen", die Frau Regen durchlebt? Gibt es kontinuierlich einen Bruch? Das Gefühl habe ich als Leser nicht gehabt - aber vielleicht täuscht mich meine Empfindung dahingehend auch, möchte nicht alles an mich rankommen lassen, was wir in und zwischen den Zeilen erfahren.

Die Urheberin zeigt auf, was es bei ihr heißt, Borderlinerin zu sein - und dass nicht alle gleich sind. Beim Lesen sollte man sich vor Augen halten, dass man ein Schicksal liest, keine fiktive Geschichte; dass dies gewiss bereits so oder so ähnlich publiziert wurde, Sanny Regen jedoch ihre Story mitteilen mag - und diese noch nicht zu Ende erzählt ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es in ein paar Jahr(zehnt)en erneut etwas von ihr zu lesen gibt - und darauf wäre ich sehr gespannt.

Zum Schluss noch eine Warnung: Die Lektüre kann Betroffenen helfen, aber sie kann auch triggern. (und dies nicht zu knapp) Das sollte man bedenken, wenn man zu diesen Zeilen, die ich gerne weiterempfehle, greift.

©2017

Veröffentlicht am 18.03.2017

✎ Sigge Eklund - Das Labyrinth

Das Labyrinth
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Ich könnt schreien, heulen, wüten,.. und doch bin ich fasziniert.

Als mir eine Kollegin dieses Buch ausgeliehen hat, habe ich ziemlich schnell danach gegriffen, denn ich wollte unbedingt wissen, was mit ...

Ich könnt schreien, heulen, wüten,.. und doch bin ich fasziniert.

Als mir eine Kollegin dieses Buch ausgeliehen hat, habe ich ziemlich schnell danach gegriffen, denn ich wollte unbedingt wissen, was mit der kleinen Magda geschieht. Außerdem liebe ich Geschichten, die im hohen Norden spielen, da die Landschaftsbeschreibungen meist wunderschön sind.

Auf die tolle Umgebung musste ich verzichten - damit hält sich der Schriftsteller nicht auf. Dafür widmet er sich mehr oder weniger intensiv den Menschen. Immer wieder wechselt die Perspektive bzw. der Erzähler. Durch die Personen- und Zeitsprünge, fühlt man sich stellenweise selbst wie in einem Labyrinth. Man folgt einem Pfad und plötzlich dreht man um, weil man einen anderen einschlagen möchte, von dem man annimmt, dass dieser zum Ziel führt.

Anfangs noch eher verhalten, hatte mich der Psychothriller irgendwann richtig in seinem Bann. Gerade die letzten Seiten habe ich atemlos hinuntergeschlungen.

Als alles sich dann dem Ende näherte und ich hoffte, dass meine Vermutungen sich bestätigen, tut der Autor etwas, womit ich so gar nicht klar komme: Er verwendet ein Stilmittel, welches für mich persönlich ein absolutes NoGo ist, was ich aber hier nicht weiter erläutere, da ich sonst spoiler..

Auch jetzt - einige Tage nach dem Auslesen - bin ich wütend und fasziniert zugleich, denn Sigge Eklund hat für mich einen Psychothriller geschaffen, der mich nicht mehr loslässt..

Ich empfehle ihn allen Lesern, die mal eine andere Art von Psychothrillern kennenlernen möchten. Man muss sich darauf einlassen - und ich bin sicher, keiner rechnet mit diesem Ende.

©2017

Veröffentlicht am 18.03.2017

✎ Cecelia Ahern - Perfect 1 Flawed, Wie perfekt willst du sein?

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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In letzter Zeit war ich ja eher weniger begeistert von Cecelia Ahern. Sie konnte mich mit keiner Geschichte mehr wirklich abholen und ich hatte schon damit abgeschlossen, dass sie eine Autorin für mich ...

In letzter Zeit war ich ja eher weniger begeistert von Cecelia Ahern. Sie konnte mich mit keiner Geschichte mehr wirklich abholen und ich hatte schon damit abgeschlossen, dass sie eine Autorin für mich ist.

Bei diesem Hörbuch jedoch war ich sofort in der Geschichte drin. Sie spricht klar ein junges Publikum an, aber auch ich, die dem Alter längst entwachsen ist, konnte mich gut mit den Figuren identifizieren.

Ich habe Celestines Gedanken oft nachvollziehen können, auch wenn sie an manchen Stellen reichlich naiv wirkt. Die Autorin gibt im Unterbewusstsein so viele Hinweise auf unsere Welt, unser Verhalten - man merkt richtig, dass sie sich mal wieder tiefergehende Gedanken gemacht hat und unsere Systeme mit einem kritischen Auge sieht.

Die Charakterzeichnungen sind der Schriftstellerin in dieser Dystopie gut gelungen. Man lernt viele verschiedene Menschen kennen, mit denen man mehr oder weniger sympathisiert. Kein Nebencharakter bleibt blass. Die Namenswahl fand ich ebenfalls interessant.

Ein mega fettes Lob muss ich an dieser Stelle auch mal an die Sprecherin loswerden. Die Stimme passt einfach perfekt zum Hauptcharakter, aus deren Sicht wir alles erleben.

Ich springe hier ganz klar auf den Zug der Begeisterten auf und freue mich auf den 2. Teil, der hier bereits vorliegt. Mir wird die Geschichte bestimmt noch eine Weile im Gedächtnis bleiben - was sie mit ihren anderen bei mir nicht geschafft hat. ("P.S. Ich liebe dich" bildet da derzeit eine absolute Ausnahme)

©2017

Veröffentlicht am 23.02.2017

✎ Sabine Ebert - Hebammen-Saga 1 Das Geheimnis der Hebamme

Das Geheimnis der Hebamme
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Vorweg möchte ich schicken, dass ich noch nicht 'Die Wanderhure' gelesen habe und somit auch keinen Vergleich anstelle. (was aber nicht heißt, dass ich die Reihe nicht auch noch lesen mag)

Obwohl ich ...

Vorweg möchte ich schicken, dass ich noch nicht 'Die Wanderhure' gelesen habe und somit auch keinen Vergleich anstelle. (was aber nicht heißt, dass ich die Reihe nicht auch noch lesen mag)

Obwohl ich historische Romane wirklich gerne mal lese, kommen sie in meinen Regalen doch eher selten vor. Das liegt zum einen daran, dass ich in der Stimmung für dieses Genre sein muss. (zumal diese Bücher auch oft Wälzer sind und ich meist Angst vor Ausschweifungen habe) Zum anderen gefällt mir schon zumeist der Klappentext nicht, sodass ich gar nicht überlege, rein zu lesen.

Das Thema, welches hier verarbeitet wird, ist aber ein ganz interessantes. Außerdem hat das Buch eine deutsche Autorin geschrieben, sodass ich hoffte, dass der Lesefluss ein ganz angenehmer sein wird.

Schon sehr schnell hatte die Geschichte mich in ihrem Bann, denn Sabine Ebert beschreibt toll die Umgebung und auch die Menschen, die vorkommen. Dabei muss man aber erwähnen, dass zum Beispiel brutale Szenen auch sehr anschaulich beschrieben werden. Für mich war dies kein Problem - aber für Leser mit schwachen Nerven ist es dann eher nicht so geeignet.

Generell wechselten sich die Gefühle ständig ab: Freude, Bangen, Hoffnung, Verzweiflung,.. Kaum ein Gefühl bleibt verborgen.

Es ist keine schwere Kost, sondern hat einen großen Unterhaltungswert - und das zählte für mich bei diesem Buch. Man kann es gut nebenbei lesen und trotzdem konnte ich mich zu jeder Zeit in die Geschichte fallen lassen. Auch wenn man einige Wendungen voraussehen kann, gibt es doch genug Stellen, die überraschen - und wenn es nur Worte sind, die mir imponierten.

Ich werde Marthes Weg jedenfalls noch weiter verfolgen und bin gespannt, ob mich die nächsten 4 Bände genauso fesseln können. Für Band 1 gibt es von mir jedenfalls eine klare Leseempfehlung!

©2017

Zitate:

"Aber einen Menschen welken zu sehen, weil es zu wenig zu Essen gab,
das machte Marthe jedes Mal traurig und wütend zugleich." (S. 60)

"Die Ritter ziehen in die Schlacht, um Ruhm zu ernten und Beute zu machen,
aber die einfachen Leute trifft es immer am schlimmsten." (S. 216)

"Die Welt duldet keine junge Frau, die eigene Gedanken hat
und sie auch noch äußert, statt zu schweigen, [...]" (S. 238)

"Manchmal müssen von all den ungeweinten Tränen auch ein paar vergossen werden." (S. 343)

"»Zwischen Ehrlosigkeit und Vorsicht gibt es einen großen Unterschied -
wie auch zwischen Mut und Leichtsinn«,[...]" (S. 471)

"»Christian sagt, Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben,
sondern seine Angst zu überwinden«,[...]" (S. 486)

"»Es gibt kein schlimmeres Gesindel als Bewaffnete,
die sich an Kindern und Frauen vergehen«,[...]" (S. 593)