Profilbild von Kristall86

Kristall86

Lesejury Star
offline

Kristall86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kristall86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2021

Fotografen und ihre Bilder

Die erstaunliche Welt der Tiere
0

Klappentext:

„Das Naturhistorische Museum in London veranstaltet seit über 50 Jahren einen Wettbewerb namens „Wildlife Photographer of the Year“, an dem Fotografen aus der ganzen Welt teilnehmen. Im Schnitt ...

Klappentext:

„Das Naturhistorische Museum in London veranstaltet seit über 50 Jahren einen Wettbewerb namens „Wildlife Photographer of the Year“, an dem Fotografen aus der ganzen Welt teilnehmen. Im Schnitt werden 50000 Fotografien eingereicht, 100 davon kommen in die nähere Auswahl.

Hier werden 100 atemberaubende, unvergessliche Fotos präsentiert, von Menschen, deren Liebe zur Natur und ihren Geschöpfen in jedem Motiv spürbar ist. Mit genauen Angaben über Brennweite, Belichtungszeit etc., Porträts der Fotografen und Geschichten über die Entstehung der Aufnahme.“



Das doch recht großformatige Buch erläutert dem Leser nicht nur die Fotografen und deren besondere Foto-Highlights, nein, auch beispielsweise das genutzt Equipment der Künstler wird beschrieben. In diesem Buch finden sich einige Fotografen-Größen, wie beispielsweise, Art Wolfe wieder. Ein wenig irritiert dennoch der Buch-Titel, denn man findet in diesem Buch nicht nur Tier-Fotografien sondern auch Landschaftsaufnahmen. Auch wird das Buch beschriebenen mit 100 „unvergesslichen“ Bildern....naja gut...wer sich für hochwertige Tierfotografie und deren Fotografen interessiert, wird hier keine großen unvergesslichen Highlights entdecken, denn die meisten Bilder kennt man als „Kenner“. Ebenso fehlen mir hier richtig großartige Künstler wie Paul Nicklen oder Cristina Mittermeier oder Andreas H. Bitesnich...nun gut....das ist immer alles Auslegungs- und Geschmacksache.

Das Buch ist dennoch hochwertig und klassisch aufgemacht und lässt einen ein wenig träumen. Egal ob unter Wasser oder in der Luft, die Fotografen haben mit ihren besonderen Aufnahmen ein Stück von sich für die Nachwelt hinterlassen.

Optik und Haptik: Man sollte das Buch auf Grund seiner Größe und des Gewichts besser auf einem Pult oder Tisch lesen. Die Seiten haben eine sehr gute Stärke so dass keine Farben des nächsten Fotos durchschimmern. Auch die Brillianz und Klarheit ist bestens.

Alles in allem vergebe ich 4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 18.03.2021

Das Grab in den Schären

Das Grab in den Schären
0

Klappentext:

„Auf einer Insel im schwedischen Schärengarten werden auf einer Baustelle menschliche Knochen gefunden. Thomas Andreasson und sein Kollege Aram ermitteln, sie überprüfen zunächst die Vermisstenakten, ...

Klappentext:

„Auf einer Insel im schwedischen Schärengarten werden auf einer Baustelle menschliche Knochen gefunden. Thomas Andreasson und sein Kollege Aram ermitteln, sie überprüfen zunächst die Vermisstenakten, und tatsächlich gelten zwei Frauen seit Jahren als vermisst: die 17-jährige Astrid und die 35-jährige Siri. Ist tatsächlich eine der Frauen einem Verbrechen zum Opfer gefallen und liegt auf der Insel begraben? Eine akribische Ermittlung beginnt…



Auf Telegrafholmen, der Schäreninsel gegenüber von Sandhamn, werden bei Bauarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden. Es ist ein ungewöhnlich heißer Spätsommer, und Thomas Andreasson wird mit den Ermittlungen betraut. Die Hinweise deuten auf zwei Frauen hin, die zehn Jahre zuvor als vermisst gemeldet wurden. Aber ist es wirklich eine der beiden Frauen, oder wer wurde tatsächlich auf der Insel begraben?



Nora Linde ist nach einem tragischen Strafverfahren krankgeschrieben. Von Albträumen geplagt, kann sie nicht aufhören, über ihr Versagen nachzudenken. Als sie von den Ermittlungen auf Telegrafholmen erfährt, stürzt sie sich in die Arbeit und ermittelt auf eigene Faust, was ihre Freundschaft zu Thomas auf eine harte Probe stellt. Irgendjemand auf der Insel kennt die Wahrheit. Doch müssen noch mehr Menschen sterben, bevor sie ans Licht kommt?“



Gleich vorweg: es ist mein erster Krimi dieser Reihe und mein erster Krimi von Autorin Viveca Sten. Man muss die ersten Teil nicht kennen, aber nach meinem Start hier, bekommt man unheimliche Lust darauf auch die Vorgänger zu verschlingen.

Sten steht absolut für ihre Heimat und das merkt man in ihrem bildhaften Schreibstil. Von Beginn an steht man in der schwedischen Landschaft und egal ob auf der Baustelle oder den Schäreninseln, man hat alles als Leser klar vor Augen. Der Ermittler Thomas Andreasson war mir sofort sympathisch. Ich mag seine Art und die Art seiner Ermittlungen, aber auch Nora hat das gewisse Etwas. Ich muss aber gleich zugeben, das mir ihre Trinkphasen und ihre Launen doch eine gewisse Distanz zu hier haben wachsen lassen und es schwierig ist an sie heranzukommen. Vielleicht Taktik der Autorin?! Dafür kenne ich sie noch nicht gut genug...Aber trotzdem: Sten geht neben dem mysteriösen und gruseligen Fällen sehr detailliert auf Andreasson und Lind ein. Wir erfahren viel als Leser und genau das hat mit als Neuling der Reihe gut gefallen. Beide Charakter ergänzen sich auf gewisse Weise, sie brüllen sich, sich mögen sich, sie zicken herum, allen voran Nora...naja, eine Freundschaft muss viel aushalten bis der Faden aber auch mal reißt - hier bin ich wirklich gespannt wie es mit den beiden weiter geht.

Der Fall an sich war wirklich sehr gut strukturiert und für den Leser extrem spannend umgesetzt. Der Spannungsbogen ging immer mehr bergauf und die Vermutungen nahmen ihren Lauf, wurden aber dann doch ganz anders aufgeklärt. So mag ich Krimis! Die Mischung aus Kriminalfall und das Leben der Protagonisten ist hier recht ausgewogen gestaltet und fügt sich gut zusammen. Das ist mal eine andere Form von Krimi.

Kurzum: Nora muss ich mir erst noch „erlesen“, um zu verstehen warum sie so eine Kratzbürste ist und mit solcher Kraft ihre Krallen zeigt. Thomas hingegen mochte ich auf Anhieb - er war der ruhigere Pol der Ermittlungen. Die Geschichte im Ganzen war sehr unterhaltend und spannend und macht, wie bereits gesagt, Lust auf die Vorgänger-Bände. 4 von 5 Sterne vergebe ich und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2021

Anna kämpft sich durch

Das Leuchten der Inselblumen
0

Klappentext:
„Das blaue Meer, der Wind in den Haaren, das Leuchten der Dünen: Anna ist glücklich auf der schönen Nordseeinsel Texel. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Ole genießt sie die Zweisamkeit und ...

Klappentext:
„Das blaue Meer, der Wind in den Haaren, das Leuchten der Dünen: Anna ist glücklich auf der schönen Nordseeinsel Texel. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Ole genießt sie die Zweisamkeit und endlich hat sie den Mut, einem Geheimnis aus ihrer Kindheit auf den Grund zu gehen. Nur ihr Blumencafé bereitet ihr Sorgen, denn immer mehr Kunden bleiben aus. Da erfährt sie von einer unerwarteten Erbschaft: Ihre verstorbene Nachbarin Roos hat ihr das Haus mit dem wunderschönen Rosengarten vermacht. In Anna reifen Pläne für eine neue Zukunft und sie hat eine Idee, wie sie ihr Café zu neuem Leben erwecken kann. Doch dann steht auf einmal ihre gesamte Existenz auf dem Spiel ...“

Autorin Mina Gild geht mit ihrer Geschichte rund um die Inselblumen in die zweite Runde. Vorab: ich kannte den ersten Teil nicht und wusste nicht was mich erwartet, aber dennoch war das Lesevergnügen groß und man benötigt kein Vorwissen um diese Geschichte zu verstehen. Ich habe das Buch an einem Abend durchgelesen - kurzum ein flotter Schreibstil! Allein dafür gibt es schonmal zwei Sternchen. Neben dem bezaubernden Cover überzeugt das Buch auch mit seinen Protagonisten und deren Handlungen. Der Prolog gibt schon eine spannende Stimmung vor und lässt uns Leser neugierig werden. Die quirlige Anna und ihr Hund Prince Harry graben sich schnell ins Leserherz und man steht mit ihr zusammen auf Texel und lässt den rauen Nordsee-Wind um die Nase wehen. Anne und Ole sind ein wirklich herrliches Paar. Hier werden nicht nur Emotionen und Gefühle gezeigt, sondern auch gelacht und gewitzelt, aber alles auf einem schönen respektablen Niveau. Das ihre liebe Nachbarin Roos verstorben ist, trifft Anna schwer und man kann sie nur zu gut verstehen in ihrer Trauer. Auch das Blumencafé läuft nicht rund und Dackel Prince Harry erst recht nicht, denn seine Leibesfülle ist immer wieder Thema und lässt mich als Hundebesitzerin aufhorchen. Der kleine Dackel wird umtüdelt von allen und jedem und wedelt sich nicht nur bei den Protagonisten und Nebendarstellern ins Herz sondern auch bei den Lesern. Eine Diät ist unumgänglich.
Sie merken selbst, für Anna steht neben ihrem geliebten Dackel viel auf dem Spiel und es wird nicht einfach für sie....Und dann ist da noch die ominöse Frage nach dem Tot ihre Schwester Anouk....Viele Fragen werden beantwortet aber viele auch nicht und so müssen wir Leser uns auf Band 3 gedulden.
Autorin Mina Gold hat einen flüssigen und seichten Roman für zwischendurch geschrieben. Man geht gern über die Insel und erlebt das Leben rund um Anna. Tiefgreifend oder gar anspruchsvoll ist diese Geschichte weniger, aber dennoch ein wenig Seelenfutter und ein sehr gutes Buch zum wegträumen - 4 von 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.03.2021

Wenn die Seuche kommt...

Der letzte Mensch
0

Klappentext:
„Die Welt im 21. Jahrhundert: Eine neuartige und tödliche Seuche breitet sich aus. Sie hat verheerende Auswirkungen auf die Menschheit, auf Wirtschaft und Politik. Über allen schwebt eine ...

Klappentext:
„Die Welt im 21. Jahrhundert: Eine neuartige und tödliche Seuche breitet sich aus. Sie hat verheerende Auswirkungen auf die Menschheit, auf Wirtschaft und Politik. Über allen schwebt eine Frage: Was ist angesichts einer weltweiten Krise der öffentlichen Gesundheit zu tun?“

Ich muss gestehen, das ich Mary Shelley immer nur mit ihrem großen Erfolg „Frankenstein“ (einer Dystopie im besonderen Sinne)in Verbindung gebracht habe, aber nicht mit so einer Dystopie die heute an Aktualität schon wahrlich erschreckend ist. Umso besser das Reclam dieses Buch neu aufgelegt hat und es gebe keinen besseren aktuellen Zeitpunkt als diesen dafür!
Lionel Verney, Shelleys Hauptprotagonist, gerät in Griechenland mit einer neuartigen Pest in Berührung, deren Ausbreitung schlimmer und schneller vonstatten geht, als das bekannte Lauffeuer seine Runden dreht. Die Menschen haben keine Ahnung von dem, was sie erwartet, was die Seuche mit ihnen macht, wie sie sich verhalten sollen...Verney begreift schnell und nimmt die Lage durch alle möglichen Öffentlichen Punkte auf und macht sich sein Bild der Lage und schnell ist klar, es bleibt nur noch die Flucht vor dieser Pest - das Ende der Menschheit naht, die Natur rächt sich für alles und übrig bleibt „Der letzte Mensch“?! Lesen Sie selbst!
Es ist wahrlich erstaunlich welche Präsenz und welche Aktualität dieser „alte“ Roman von Mary Shelley aus dem Jahr 1826 hat. Sie war definitiv ihrer Zeit voraus, das wissen Kenner und Liebhaber ihrer Literatur, aber ich glaube, niemand hätte es für möglich gehalten, das uns im 21. Jahrhundert eine ähnliche Welle in der Menschheit trifft und die Welt in einer Pandemie steckt, deren Virus mit allen Mitteln bezwungen werden muss. Man bleibt nach diesem grandiosen Buch wirklich erschrocken zurück und staunt über Shelleys Intelligenz, ihren Weitblick und ihre Fantasie. Ihr Schreibstil ist wieder erstaunlich und auch ihre Wortwahl ist ein Fest für den Leser!
Ich vergebe hier 4 von 5 Sterne für dieses Werk!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2021

Simonopio

Das Flüstern der Bienen
0

Klappentext:
„Nur wer schweigt, hört das Flüstern der Natur

In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden ...

Klappentext:
„Nur wer schweigt, hört das Flüstern der Natur

In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden hat. Von einem Bienenschwarm umhüllt, erweckt der kleine Simonopio zunächst Misstrauen bei den abergläubischen Dorfbewohnern. Doch die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den wilden stummen Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Während die Spanische Grippe die Region trifft, und um sie herum die mexikanische Revolution wütet, lernen sie Simonopios Gabe zu vertrauen und können die Familie so vor dem größten Unheil bewahren. Doch nicht alle Bewohner der Hacienda meinen es gut mit dem Jungen …“

Ach, was war das für ein Lesegenuss! Dieses Buch „Das Flüstern der Bienen“ ist wie ein Märchen für Erwachsene. Es geschehen seltsame Dinge mit einem Findelkind und dennoch wird es von seinen Pflegeeltern geliebt als wäre es das Eigene und dann nimmt die Reise ihren Lauf....Autorin Sofía Segovia hat mit ihrer Geschichte wirklich eine Kerbe in meiner Leseseele hinterlassen, so harmonisch, so emotional, so gefühlvoll ist dieses „Märchen“. Die Eindrücke, die wir als Leser kennenlernen und später dann auch langsam verstehen, werden uns ruhig und mit Bedacht erzählt. Hier gibt es keine Aufregung, hier gibt es nur das Lauschen/Aufnehmen der Geschichte vor dem inneren Auge und der inneren Stimme. Segovia ist unheimlich fein und mit ganz viel Fingerspitzengefühl unterwegs. Hier wird niemand (Protagonisten oder Nebendarsteller gleichermaßen) grundlos diffamiert oder in den Himmel gelobt - alles hat seine berechtigte Fügung. Als Leser erwarten uns hier viele Charaktere und somit sehr viele Sichtweisen. Genau diesen Punkt fand ich spannend, denn es ist eine Kunst, hier nicht den roten Faden der eigentlichen Geschichte zu verlieren. Segovia hat dies aber in meinen Augen bravourös gemeistert. Sie bringt einen wunderbaren und für Lateinamerika typischen Schreibstil hier zu uns und verzaubert damit ihre Leserschaft. Ich bin immer schon begeistert gewesen von den Autoren aus diesem Landstrich!
Simonopio ist ein außergewöhnlich Junge, den man in sein Herz schließt und der dem „Märchen“ seinem Lauf lässt.
Ein modernes Märchen von einem anderen Kontinent, welches verzaubert und den Leser beflügelt zurück lässt - 4 von 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere