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Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine Klimaschutz-Fabel, die aktueller nicht sein könnte.

Unfollow
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Meine Meinung:

Die Graphic Novel »Unfollow« ist mein erster Kontakt mit Lukas Jüligers Artwork, das sich durch mangaeske Zeichnungen und einen ausgeprägten Stil mit Wiedererkennungswert auszeichnet. Jüliger ...

Meine Meinung:

Die Graphic Novel »Unfollow« ist mein erster Kontakt mit Lukas Jüligers Artwork, das sich durch mangaeske Zeichnungen und einen ausgeprägten Stil mit Wiedererkennungswert auszeichnet. Jüliger verzichtet vollkommen auf die übliche Panelführung und Sprechblasen, sondern reiht die Bilder untereinander an und lässt von einer auktorialen Erzählstimme durch die Geschichte des Klima-Influencer und Öko-Gruru »Earthboi« führen.

Zunächst kommt etwas Verwirrung auf, denn unweigerlich fragt man sich als Leser*in, wer denn da spricht und über das Leben von Earthboi, dessen Erinnerungen bis zum Kambrium zurückreichen und der als Inkarnation der Natur verstanden werden kann, berichtet. An dieser Stelle bitte am Ball bleiben, denn sobald sich der Blickwinkel erweitert und einem klar geworden ist, dass die Fangemeinschaft des Influencers, die sich mit Jüngern oder Sektenmitgliedern vergleichen lassen, die Erzählenden sind, bekommt die Geschichte noch einmal eine ganz neue Note.

Nach einer Kindheit die durch Besuche beim Kinderpsychologen und Psychiatrieaufenthalte geprägt ist, bricht der Junge mit der besonderen Verbindung zur Natur aus einer dieser Einrichtungen aus und folgt seiner Bestimmung. Um den Menschen die verheerenden Auswirkungen der Ausbeutung des Planeten Erde vor Augen zu führen, benutzt er die sozialen Medien und wird damit zum neuen Phänomen im World Wide Web.

Doch wie kann die Menschheit die nahende Klimakatastrophe abwenden, ohne dabei die Weltordnung völlig umzukrempeln?

»Earthboi« passt mit seinem digitalen Instrument und seiner Anpassung als stylische Influencer-Ikone ohne Frage in die moderne Zeit wie kein anderer, aber auch ihm fehlt noch der nötige Funke, um einen Prozess in Gang zu setzen, der die Welt verändert. Ein wichtiges Instrument hat er jedoch schon an der Hand: unzählige Follower und Anhänger.

»Earthboi« die Installationskünstlerin Yu kennenlernt, scheint das fehlende Puzzle-Stück gefunden. Gemeinsam gründen sie eine Art Öko-Kommune, die durch VIP-Besuche die nötige Aufmerksamkeit und Vermarktung erfährt. Die Botschaft der Gemeinschaft verbreitet sich immer rasanter. Doch Earthboi hat in Yu jemanden gefunden, der ihn menschlicher und für weltliche Genüsse verführbar macht. Das gefällt den Hardcore-Jüngern aber überhaupt nicht und so kommt es zu Differenzen im Paradies.

Lukas Jüliger legt mit »Unfollow« eine Graphic Novel vor, die sich durch die strukturierte Aneinanderreihung von Text und Bildern auch für Comic-Einsteiger anbietet. Zudem wird die Aufmerksamkeit durch die großflächige Kolorierung in Blau und zarten Rot-Tönen auf das Wesentliche gelenkt.

Lukas Jüliger wirft mit seiner kritischen Erzählung das Scheinwerferlicht auf die gegenwärtige Gesellschaft und gibt damit Denkanstöße. Trotz des wichtigen Themas und der gelungenen Umsetzung, die mit subtiler Spannung an die Seiten zu fesseln weiß, kam mir das Ende etwas zu abrupt und unrund daher.

Fazit:

»Unfollow« gleicht einer utopischen Fabel, die die Klimakrise und die bizarren Auswüchse der Social-Media-Kultur in einer Geschichte vereint.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 06.07.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine leicht zugängliche Lektüre für warme Sommerabende

Mythen der Antike: Ödipus (Graphic Novel)
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Meine Meinung:

Der Splitter Verlag hat sich einer Reihe um die »Mythen der Antike« angenommen, in der der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau Szenarien ...

Meine Meinung:

Der Splitter Verlag hat sich einer Reihe um die »Mythen der Antike« angenommen, in der der ehemalige französische Bildungsminister Luc Ferry in Zusammenarbeit mit Clotilde Bruneau Szenarien aus der griechischen Mythologie aufgreifen und gemeinsam mit verschiedenen Illustrator*innen nun zu neuem Leben erwecken. »Ödipus«, der vierte Band aus dieser anspruchsvollen Reihe, mit Illustrationen von Diego Oddi befasst sich mit der wohl bekanntesten Tragödie.

Als Säugling wurde Ödipus von seiner königlichen Familie dem Tod überlassen, um den Fall Thebens zu verhindern, doch das Schicksal verhinderte seinen frühzeitigen Tod und brachte ihn an den Königshof von Korinth, wo er, ohne Wissen über seine wahre Abstammung, als Thronerbe erzogen wurde.

Ödipus, der sein Leben in vollen Zügen genießt, wird als er in das heiratsfähige Alter kommt bei einem rauschenden Fest die Wahrheit über seine Adoption offenbart. Als er seine Familie mit der Verleumdung konfrontiert, leugnet diese die Tatsache. Außer sich vor Wut macht sich Ödipus auf den Weg zum Orakel von Delphi, um die Wahrheit herauszufinden, doch die Antwort der Pythia ist wie üblich kryptischer Natur und besagt nur, dass er seinen Vater töten und seine Mutter heiraten wird.

Die Prophezeiung zieht eine Verkettung von Ereignissen nach sich, denen der junge Mann mit seinem Unwissen vollkommen ausgeliefert ist. So kommt es, dass sich die Vorhersage erfüllt, ohne dass dies Ödipus bewusst ist. Trotz der Umstände, muss er die Folgen für sein Handeln tragen.

Aus diesem Stoff haben Luc Ferry und Clotilde Bruneau einen kurzweiligen Comic kreiert, der mit den detailverliebten Illustrationen des Künstlers Diego Oddi die griechische Mythologie greifbar macht. Allerdings handelt es sich bei dieser Geschichte um ein recht kurzes Intermezzo, das vielmehr zum Nachdenken anregt, als dass es eine umfangreiche Handlung darbringt.

Wie auch schon bei den anderen erschienenen Ausgaben der »Mythen der Antike« eignet sich auch dieser abgeschlossene Comicband über die Tragödie des Ödipus für Comic-Neulinge. Die Panels sind leicht verständlich angeordnet und der Geschichte lässt sich gut folgen. Zusätzlich gibt es im Anhang noch ausreichend Zusatzinformationen zur Geschichte.

Im Oktober 2019 erschien mit dem Titel »Daedalus & Ikarus« der erste Band aus der Reihe »Mythen der Antike«, im Dezember folgte »Die Ilias«, im Februar 2020 »Jason und das Goldene Vlies« und im April »Ödipus«. Weitere Ausgaben sind mit Erscheinungsterminen im Juli 2020 »König Midas« und im September 2020 »Perseus und Medusa« geplant. Die Originalreihe, für die 30 Bände geplant sind, darunter allerdings einige mehrbändige Titel, die in der deutschen Version in einem Band zusammengefasst werden, trägt im französischen den Titel »La Sagesse des mythes« und nahm bereits im Jahre 2016 ihren Lauf.

Fazit:

Die wohl bekannteste Tragödie der griechischen Mythologie als griffiger Comic! Eine leicht zugängliche Lektüre für warme Sommerabende, die für Unterhaltung sorgt und dennoch in den Gedanken nachhallt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 29.06.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein spannender Krimi der zum mitraten einlädt.

Der Fall Alice im Wunderland
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Beschreibung:

Der junge argentinische Mathematik-Student G. und Logik Professor Arthur Seldom werden zu Rate gezogen, als ein brisantes Fundstück für die Lewis-Carroll-Bruderschaft entdeckt wird. Die ...

Beschreibung:

Der junge argentinische Mathematik-Student G. und Logik Professor Arthur Seldom werden zu Rate gezogen, als ein brisantes Fundstück für die Lewis-Carroll-Bruderschaft entdeckt wird. Die Tagebücher des weltberühmten Autors von »Alice im Wunderland« sind nicht vollständig, und nun ist eine bisher verschollen geglaubte Seite aufgetaucht, deren Inhalt ein neues Licht auf die Gerüchte um den Autor werfen könnte.

Bevor etwas über den Inhalt des Fundes veröffentlicht werden kann, ereignen sich jedoch Mordfälle die im direkten Bezug zu der Person von Carroll, seinem literarischen Werk und der Lewis-Carroll-Bruderschaft stehen. Professor Seldom, der selbst Mitglied der Bruderschaft ist, und sein argentinischer Freund stehen erneut vor einem rätselhaften Fall…

Meine Meinung:

Der argentinische Schriftsteller Guillermo Martínez kehrt siebzehn Jahre nach Veröffentlichung seines ersten weltweit erfolgreichen Kriminalfalles »Die Pythagoras-Morde«, welcher 2008 mit Elijah Wood und John Hurt verfilmt und nun unter dem Titel »Die Oxford-Morde« neu aufgelegt wurde, in »Der Fall Alice im Wunderland« zurück.

Die Handlung des neuen Romanes trägt sich 1994, ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Falles, für Logik Professor Arthur Seldom und Guillermos alter Ego, dem Mathematik Student mit dem für die Briten unaussprechlichen Namen, daher von allen nur G. genannt, zu. Auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lässt sich dieser unglaublich britische Romanstoff, der durch sein »Ermittler-Trio« Assoziationen zu Sherlock Holmes weckt, genießen. Trotz oder auch gerade aufgrund dieser Ähnlichkeit verfügt Guillermos Roman über unglaublich viel Charme. Denn während die intelligenten Schlussfolgerungen Seldoms die gewonnenen Erkenntnisse des Erzählers G. noch zu überflügeln scheinen, tappt Polizeiinspektor Peterson noch völlig im Dunkeln.

Alles beginnt mit dem unglaublichen Fund einer Doktorandin, die auf ein verschollenes Stück aus den Tagebüchern des berühmten Autors von »Alice im Wunderland« stößt und die ersten verheißungsvollen Worte Seldom und G. anvertraut. Noch bevor der wichtige Fund in der Lewis-Carroll-Bruderschaft, die vom Autor nach dem Vorbild der Lewis Carroll Society erschaffen wurde, publik gemacht wird, ereignet sich ein schrecklicher Unfall und eine Mord-Reihe, die in klarem Bezug zu Lewis Carrolls Persönlichkeit und seinem Kinderbuchklassiker stehen.

»L.C. erfährt von Mrs. Liddell, dass…«

Dieser Satz könnte ein völlig neues Licht auf das Wissen um Charles Lutwidge Dodgson, bekannt als Lewis Carroll, der Professor für Mathematik war und sich für die frühe Fotographie interessierte, werfen. Seine Vorliebe für junge Mädchen und seine Fotographien, die diese leicht bekleidet und in aufreizenden Posen zeigen, führten erst Jahre später zu Vermutungen, dass seine Beziehung zu den Mädchen pädophiler Natur gewesen sein könnte. Guiellermo stellt auf fundierte Weise die Unterschiede von der damaligen Zeit zur heutigen Sichtweise gegenüber. Denn damals erregten Carrolls Bilder in keinster Weise dieses skandalöse Aufsehen.

Die wohl bekannteste seiner Fotographien zeigt Alice Liddell in einem zerrissenen Gewand als Bettlerin, und nur den wenigsten dürfte bekannt sein, dass dieses Foto nur ein Teil seiner Darstellung zeigt, denn Dodgson hat auch noch eine weitere Fotographie angefertigt, in der Alice ein feines Kleid trägt, um damit die Gegensätze von Arm zu Reich aufzuzeigen. Zwischen Dodgson und Mrs. Liddell gab es ein Zerwürfnis unbekannter Natur, welches jedoch dazu führte, dass ihm der Umgang mit Alice untersagt wurde. Ein paar Jahre später wurde diese jedoch widerrufen.

Doch wer hat ein Interesse daran, die Veröffentlichung der neuen Erkenntnisse zu torpedieren? Wer mordet sogar deshalb?

Dieser Krimi beginnt zwar etwas verhalten und gemächlich, denn die Mordserie und die damit aufkommende Spannung beginnt sich erst recht spät zu entfalten. Umso besser hat mir die Auseinandersetzung mit Lewis Carroll, um dessen Persönlichkeit sich der gesamte Fall entspinnt, gefallen. Obwohl es sich um eine erdachte Geschichte handelt, steckt nämlich ein Körnchen Wahrheit dahinter. Die im Roman vorkommende Lewis-Carroll-Bruderschaft ist fiktiver Natur, aber den Zettel gab es wirklich – dieser wurde in den Neunzigerjahren von Karoline Leach in einem Archiv gefunden.

Fazit:

Ein unterhaltsamer Rätselkrimi, der gekonnt zwischen Logik und Moral jongliert.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Die lang ersehnte Fortsetzung!

His Dark Materials 4: Ans andere Ende der Welt
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Beschreibung:

Lyra Listenreich, geborene Belacqua, ist nun zu einer zwanzigjährigen jungen Frau herangewachsen und studiert an der St. Sophia Universität in Oxford. Als ihr Dæmon Pantalaimon Zeuge eines ...

Beschreibung:

Lyra Listenreich, geborene Belacqua, ist nun zu einer zwanzigjährigen jungen Frau herangewachsen und studiert an der St. Sophia Universität in Oxford. Als ihr Dæmon Pantalaimon Zeuge eines schrecklichen Mordes wird, und sich ihre Wege durch unüberbrückbare Meinungsverschiedenheiten trennen, beginnt Lyra an ihrer Vergangenheit und ihrem Wissen zu zweifeln. Auf sich gestellt macht sich die junge Studentin auf die Suche nach der Wahrheit und reist in die Wüste Lop Nor, wo sich nicht nur ein mystischer Ort voller Dæmonen befinden soll, sondern auch ein wertvolles Rosenöl gewonnen wird, das durch seine Wirkung bei wirtschaftlichen Interessensgruppen für Furore sorgt.

Meine Meinung:

Die weltweit erfolgreiche »His Dark Materials« Fantasy-Reihe von Philip Pullman erhält 25 Jahren nachdem der erste Band »Der goldene Kompass« erschien und seine Leser in eine Welt entführte, die unserer zwar recht ähnlich ist, in der aber jeder Mensch mit einem tierischen Dæmon durch ein unzertrennbares Band verbunden ist und Antworten auf beliebige Fragen durch eine kompassähnliche Gerätschaft, dem »Alethiometer«, gelesen werden können, ein weiteres Kapitel.

Mit »Ans andere Ende der Welt« ist nun die lang ersehnte Fortsetzung erschienen und die Fans erfahren endlich, wie es mit Lyra Belacqua, jetzt Lyra Listenreich, und ihrem Baummarder-Dæmon Pandalaimon weitergeht.

Lyra und Pan sind sich fremd geworden, denn die zweifelhaften akademischen Bücher, die Lyra als Studentin zu Rate zieht und ihre Auffassung der Dinge verändert, vielleicht aber auch ihre Fähigkeit sich voneinander trennen zu können, haben dafür gesorgt, dass sie sich fast nichts mehr zu sagen haben.

Als Pandalaimon einen Mord beobachtet und sich eine komplexe Verschwörung um Interessensgruppen der Geistlichen und der Wirtschaft eröffnet, gerät Lyras Weltsicht erneut ins Wanken. Während sich Pandalaimon auf die Suche nach Lyras Fantasie macht, bietet das Umfeld der Universität für Lyra keinen Schutz mehr und so begibt sie sich alleine auf eine gefährliche Reise in die Wüste, in der sie hoffentlich das Rätsel um die Wahrheit lösen kann und wieder zu Pan findet. Ihre einzige Unterstützung erhält sie von Malcolm Polstead der für die unterbezahlte Geheimorganisation Oakley Street tätig ist und Lyra schon seit ihrer Kindheit beschützt.

Meine Erwartungen an die Fortsetzung der »His Dark Materials« Reihe waren ziemlich hoch und konnten leider nicht auf ganzer Linie erfüllt werden. Philip Pullman liefert mit »Ans andere Ende der Welt« einen recht philosophisch durchwirkten Roman ab, in dem die Hauptprotagonistin Lyra mittlerweile zu einer jungen Erwachsenen herangereift ist, was sich auch in ihrer Findungsphase und ihrer starken Veränderung widerspiegelt. Ihr Dæmon Pan, der ein Teil ihrer Persönlichkeit ist, hat damit seine Probleme und so kommt es einer Suche nach sich selbst gleich, als Lyra durch die halbe Welt reist, um Pan zu finden.

Zwischen den phantastischen Abenteuern von Lyra und Co. gelingt es Pullman aktuelle Themen wie die Flüchtlingskrise und gesellschaftskritische Betrachtungen einfließen zu lassen. Dabei hatte ich allerdings manchmal das Gefühl, dass er sich bei all den Botschaften, die er einflicht, verzettelt und dabei die eigentliche Geschichte aus den Augen verliert.

Philip Pullman hat mich mit der Fortsetzung seiner Fantasy-Geschichte im Ganzen betrachtet jedoch gut unterhalten und es war unglaublich schön, nach so vielen Jahren wieder mit Lyra unterwegs zu sein.

Bei diesem Roman handelt es sich um einen Jugendroman, der sich in meinen Augen jedoch eher an Erwachsene Leser*innen richtet und sicherlich sind die expliziten Gewaltdarstellungen nicht für alle Jugendliche ab 14 Jahren leicht verdaulich. Auch wenn es sich nur um wenige brutale Szenen handelt, gehört für mich eine Triggerwarnung bezüglich Suizid und sexueller Gewalt auf das Buch.

Am Ende bleiben noch einige Fragen offen, die der Autor hoffentlich schon bald in seinem abschließenden Band beantworten wird. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt darauf!

Fazit:

Eine lang ersehnte Fortsetzung, die zuweilen den Fokus etwas aus dem Blick verliert, der aber dennoch genügend Magie zum Verzaubern innewohnt. Für Fans der »His Dark Materials« Reihe ein absolutes MUSS!

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein spaßiges Comic-Abenteuer mit Loki

Loki - Neustart: Der Gott, der zur Erde fiel
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Meine Meinung:

Der wohl gewiefteste Trickser unter den Göttern bekommt von Daniel Kibblesmith in »Loki: Der Gott, der zur Erde fiel« eine Geschichte auf den Leib geschneidert und Oscar Bazaldua liefert ...

Meine Meinung:

Der wohl gewiefteste Trickser unter den Göttern bekommt von Daniel Kibblesmith in »Loki: Der Gott, der zur Erde fiel« eine Geschichte auf den Leib geschneidert und Oscar Bazaldua liefert die passenden Bilder dazu, die vor allem mit den Splash-Pages die Leser*innen in den Bann zieht.

Während Lokis Bruder Thor über Asgard herrscht, sitz Loki auf dem Thron von Jotunheim und langweilt sich mit den weniger spannenden Angelegenheiten der Frostriesen, sodass er sich die Zeit mit vergnüglichen Ausflügen vertreibt bis ihm sein Bruder eine Standpauke bezüglich seiner Verantwortungslosigkeit hält. Loki wäre nicht Loki, wenn er kein Ass im Ärmel hätte und so zauber er sich mithilfe der Nornensteine einen frostigen Thronwärter herbei.

Bahn frei für unterhaltsame Spannung mit dem gewitzten Antihelden Loki! Mit seinem Plan als bekehrter Superheld, Teil der Avengers zu werden, sorgt Loki bei Tony Stark für blankes Entsetzen und bei Thor für ausgelassene Erheiterung. Unser gewitzter Gott muss erneut beweisen, dass er nicht nur Unheil stiften kann, sondern auch ein wertvoller Gewinn im Kampf gegen die bösen Buben ist.

Bei einem Besuch in Asgards Bibliothek muss Loki mit Entsetzen feststellen, dass ihm sein Buch ein äußerst langweiliges Leben in Frieden ohne Heldentum und Heldentod verspricht. Dort begegnet Loki Now und Then, die Children of Eternity, welche ihm das Haus der Ideen mit den umfangreichen Buchreihen der anderen Helden zeigen und ihm einen Deal anbieten, den er nicht ausschlagen kann. Schließlich kann es ja nicht angehen, dass der jüngere Wolverine mit seinen Abenteuern so viele Bücher füllt im Gegensatz zu ihm! Dem angehenden Helden ist bewusst, dass nichts umsonst ist, aber ob er dieses Mal als Gehörnter aus der Geschichte hervorgeht, bleibt abzuwarten…

Daniel Kibblesmith hat eine wundervoll abwechslungsreiche Story geschrieben, die Lokis Gewitztheit hervorragend zur Geltung bringt und dabei auch einen guten Unterhaltungswert liefert. Etwas Schade finde ich es allerdings, dass der Geschichte ein Rahmen fehlt und die Handlungsstränge nicht alle zu Ende erzählt werden. Es wird zum Beispiel über mehrere Panels Megan eingeführt, die dann nur dazu dient, dem Widersacher Nightmare den Weg in die Welt zu bereiten – hier hätte ich eine größere Rolle erwartet.

Zudem gibt es nach dem Kampf gegen Nightmare noch ein Wild West Abenteuer mit Wolverine und ein Kurzauftritt von Verity Willis, was regelrecht aus der Zeit gerissen wirkt. Die Ansätze des Comics sowie die fesselnden Illustrationen von Oscar Bazaldua haben mich vollkommen begeistern können, die einzelnen Handlungsstränge wirken jedoch noch nicht abgeschlossen und hinterlassen einige Fragezeichen.

Fazit:

Der Gott des Schabernacks und der Lügen will ein Held werden und Geschichte schreiben – dass darf man auf keinen Fall verpassen!