Profilbild von FroileinWonder

FroileinWonder

Lesejury Star
offline

FroileinWonder ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FroileinWonder über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2021

Genau die richtige Lektüre zum Abschalten an einem heißen Sommertag!

Tatacoa
0

Beschreibung:

Daniel kommt zu seinem Onkel nach Kolumbien, wo er für ihn als Tourguide mit einer jungen Touristen-Gruppe durch die Tatacoa-Wüste reist. Als drei Personen aus seiner Reisegruppe verschwinden ...

Beschreibung:

Daniel kommt zu seinem Onkel nach Kolumbien, wo er für ihn als Tourguide mit einer jungen Touristen-Gruppe durch die Tatacoa-Wüste reist. Als drei Personen aus seiner Reisegruppe verschwinden begibt sich der 19-Jährige zusammen mit Amelia, deren Vater ebenfalls als vermisst gilt, auf die Suche. Diese führt sie tief unter die Wüstenoberfläche und schon bald gelangen sie zu einem alten Bergwerk, in dem eine kriminelle Bande ihr Unwesen treibt. Die Eindringlinge bleiben nicht unbemerkt und scheinen durch ihre Bildung genau an diesen Ort gelotst worden zu sein, um für den Drahtzieher unter der Erdoberfläche etwas zu finden, von dem schon die Sagen der Ureinwohner berichten…

Meine Meinung:

Der Roman »Tatacoa: Gefangen unter der Wüste« von Thomas Zeller ist eine Mischung aus Jugendroman, Thriller, SciFi und Horror und entführt seine Leser*innen in die kolumbianische Wüste Tatacoa, die ihren Namen den einstmals dort lebenden Schlangen zu verdanken hat.

Der flüssige Schreibstil von Thomas Zeller hat sehr gut zu dem Genremix gepasst und führt schnell zu einem temporeichen Spannungsroman, der sich allerdings oftmals in sehr technischen Beschreibungen verliert, denen meine Vorstellungskraft nicht immer ganz folgen konnte. Es werden Tunnelgänge, Höhlen, Konstrukte und Gerätschaften beschrieben, die sich in dem labyrinthartigen Bergwerk unter der Wüste verstecken. Der Romanstoff würde sich in meinen Augen sicherlich auch sehr gut für einen unterhaltsamen Teenage-Horror-Streifen eignen.

Die Geschichte lässt sich gut lesen, wirkt jedoch auch sehr konstruiert und besteht fast nur aus einer Reihe gefährlicher Situation, die sich die Klinke in die Hand geben, sodass kaum Raum für eine detaillierte Ausarbeitung der Protagonisten bleibt. Daher fällt es schwer eine Beziehung zu den einzelnen Charakteren aufzubauen und ihr Handeln ist nicht immer nachvollziehbar.

»Tatacoa: Gefangen unter der Wüste« ist der perfekte Roman für alle, die eine spannende Geschichte mit Thrill & Horror in einem bedrückenden Setting unter der Wüstenoberfläche und ohne viel Drumherum genießen wollen.

Fazit:

Genau die richtige Lektüre zum Abschalten an einem heißen Sommertag!

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 16.07.2020

Veröffentlicht am 03.06.2020

Brutal und gnadenlos

Deadpool - Legacy
0

Deadpool, der wohl unfreundlichste (Anti)Held aus der Nachbarschaft, konnte mich bisher durch seine Auftritte auf der großen Kinoleinwand und mit seiner dreckigen Art und Weise, der ein ganz spezieller ...

Deadpool, der wohl unfreundlichste (Anti)Held aus der Nachbarschaft, konnte mich bisher durch seine Auftritte auf der großen Kinoleinwand und mit seiner dreckigen Art und Weise, der ein ganz spezieller Humor innewohnt, für sich begeistern. Nun möchte ich mit der neuen Marvel-Legacy Reihe und dem ersten Band »Deadpool killt Cable« von Gerry Duggan und Scott Koblish auch den Einstieg in das Deadpool-Comicverse wagen.

Die Dynamik zwischen Deadpool und dem kybernetischen Mutanten Cable hat mir sehr gut gefallen, es kommt keine Langeweile auf und ein actiongeladenes Panel jagt das Nächste. Die Zeichnungen von Scott Koblish sind sehr maskulin und kantig gehalten und sind oftmals von einer blutigen roten Farbgebung bestimmt, außerdem wird die temporeiche Story gut abgebildet. Es geht ganz schön derb zu, an blutigen Szenerien fehlt es auch nicht und Gerry Duggan haut jede Menge Sprüchen in klassischer Deadpool-Manier raus.

Als Neueinsteiger in die Deadpool-Comics blieben mir allerdings viele Hintergründe zu den einzelnen Akteuren verborgen und ich konnte sicherlich einige Bedeutungen nicht herauslesen. Klar ersichtlich hingegen ist, dass sich Deadpool von seiner Zeit als Avenger lossagt und wieder in alte Verhaltensmuster verfällt. Vielleicht hätte man für Neuleuser kleine Rückblenden einbauen können, um dem ganzen noch etwas mehr Nachdruck zu verleihen.

Fazit

Brutal und gnadenlos – Deadpool in Action, mit fiesen Sprüchen auf den Lippen und in einem erbittertem Kampf mit Cable verstrickt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2019

Eine interessante Komposition aus diversen Kurzgeschichten

Grenzenlos
0

Meine Meinung

Die preisgekrönte Künstlerin Jillian Tamaki versammelt in ihrem Werk »Grenzenlos«neun divergente Comic-Kurzgeschichten, die sich durch ihren Stil und Inhalt stark unterscheiden. Eines haben ...

Meine Meinung

Die preisgekrönte Künstlerin Jillian Tamaki versammelt in ihrem Werk »Grenzenlos«neun divergente Comic-Kurzgeschichten, die sich durch ihren Stil und Inhalt stark unterscheiden. Eines haben die Geschichten dennoch miteinander gemein, sie zeigen einen Ausschnitt von ziemlich abstrusen und kuriosen Einfällen, bei denen Tamaki z. B. mit einer außerehelichen Affäre und Insektenbefall (»Bettwanzen«) oder dem Schneeballsystem zur Vermarktung einer Gesichtscreme (»Das Clairtree-System«) spielt.

Die meisten Geschichten sind sehr ansprechend gestaltet und überzeugen durch die Wandelbarkeit von Jillian Tamakis Zeichenstil. Es machte wirklich Spaß die unterschiedlichen Stilmittel und Darstellung der Panels auf sich wirken zu lassen. Auf der anderen Seite der Medaille gab es allerdings auch Geschichten die zusätzlich zu ihrer Kuriosität sehr abstrakt und unnahbar auf mich wirkten, ähnlich wie ein modernes Kunstobjekt bei dem es dem Betrachter überlassen ist etwas hineinzuinterpretieren. Ich persönlich bevorzuge einen klaren Stil der die Richtung auf dem Weg etwas deutlicher vorzeichnet.

In meinen Augen sind die besten Erzählungen der Sammlung »1. Jenny«, bei der die Protagonistin immer wieder auf die Spiegelfacebook Seite schaut um zu sehen wie viel besser ihr Leben in dieser digitalen Parallelwelt läuft nur um dann festzustellen, dass es in ihrer Hand liegt etwas an ihrem realen Leben zu ändern und zu ihren Gunsten zu verbessern und die hippiemäßige Geschichte »Sexcoven« in der ein spezielles Musiktape für den Start einer ganze Bewegung sorgt.

Besonders interessant fand ich die horizontale Ausrichtung der Geschichten »Weltstadt«und »Grenzenlos«, die einen zu Beginn und Ende der Sammlung das Buch um 90 Grad drehen lassen um die Illustrationen über eine Doppelseite hinweg betrachten zu können.

Jillian Tamaki hat mit ihren in »Grenzenlos« vorgelegten Comic-Kurzgeschichten ihre Begabung als Zeichnerin gekonnt unter Beweis gestellt. Lediglich mit der expressionistischen Erzählstruktur bin ich nicht immer warm geworden.

Fazit

Eine interessante Komposition aus diversen Kurzgeschichten, die durch einzigartigen Spiel der Stilrichtungen Tamakis glänzen.

Bei der Erzählart hätte ich jedoch eine klarere Linie bevorzugt.

Veröffentlicht am 18.06.2019

“Das Biest in ihm” bietet einen bezaubernd neuartigen Blick auf das bekannte Disney-Märchen mit vollkommen neuen Bösewichten.

Disney Villains 2: Das Biest in ihm
0

Meine Meinung

Märchen habe ich schon als Kind sehr geliebt und es war immer das Größte, sie Abends am Bett von Opa vorgelesen zu bekommen. Die traumhaft schönen Disney Filme sind mir schon früh ans Herz ...

Meine Meinung

Märchen habe ich schon als Kind sehr geliebt und es war immer das Größte, sie Abends am Bett von Opa vorgelesen zu bekommen. Die traumhaft schönen Disney Filme sind mir schon früh ans Herz gewachsen und auch jetzt als Erwachsene bin ich immer noch ein großer Fan von Walt Disneys Werken. In den Disney Filmen wird die Perspektive der “guten” Charaktere in den Vordergrund gestellt. Serena Valentino lässt uns in ihrer »Disney Villains« Reihe die bekannten Disney Märchenadaptionen von einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Nachdem die Autorin in “Die Schönste im ganzen Land” bereits die Hintergründe der bösen Stiefmutter aus »Schneewittchen« ergründet hat, wird nun im zweiten Band der Reihe mit dem Titel “Das Biest in ihm”, dem Biest aus »Die Schöne und das Biest« auf den Zahn gefühlt.

Das Cover ist sagenhaft schön – die Vorderseite ziert die Gesichtshälfte des Biestes, während uns von der Rückseite die Gesichtshälfte des hübschen Prinzen entgegenblickt. Das Motiv ist direkt auf dem Buchdeckel aufgedruckt und der Buchtitel zieht die Blicke durch eine glänzende Silberschrift auf sich. An das matt-samtige Material der Oberfläche muss man sich allerdings etwas gewöhnen. Es sieht zwar toll aus, ist für Kratzer etc. allerdings sehr anfällig und die Haptik lag mir auch nicht besonders, sodass ich sogar beim Lesen einen Schutzumschlag um das Buch gespannt habe.

Nachdem im ersten Teil der »Disney Villains« Reihe bereits die drei Hexen-Schwestern Lucinda, Martha und Ruby ihren Auftritt hatten, bestätigte sich nun meine Vermutung, dass diese Figuren ihre Rolle noch nicht erfüllt haben, denn auch in “Das Biest in ihm” verkörpern sie schlichtweg das Böse. Serena Valantino knüpft jedoch im Vergleich zum ersten Teil ihrer Reihe nicht nur im Vorfeld des bekannten Disney Märchens an, sondern lässt die Geschichte über einen großen Teil parallel in das “Original” einfließen.

Auf dem Instagram Account der Autorin habe ich sogar ein paar schöne Illustrationen der Schwestern gefunden.

Der junge und attraktive Prinz verliebt sich in die schöne Circe und schon bald sollen die Hochzeitsglocken läuten, doch hier kommt eine aus der Disney Adaption bekannte Figur ins Spiel und nimmt Einfluss auf die Zukunft des Prinzen. Bei einem gemeinsamen Jagdausflug wird der Prinz von seinem Freund zu einem ärmlichen Häuschen gelockt und dort wird er Zeuge der ärmlichen Herkunft seiner angebeteten Braut. Eitelkeit und Scham lassen den Prinzen die Verbindung auflösen, woraufhin die schöne Circe am Boden zerstört ist. Der Prinz konnte ja nicht ahnen, dass Circe drei Schwestern hat, die sich für die psychische Verletzung an Circe rächen würden. Der Prinz wird also mit einem Zauber belegt, der sich anders als im Disney-Film erst nach und nach über ihn und das ganze Schloss legt.

Das Märchen über »Die Schöne und das Biest« gehört zu meinen absoluten Lieblingswerken aus dem Hause Disney. Vielleicht hatte ich genau aus diesem Grund auch besonders hohe Erwartungen an diese Story, die dann nicht ganz erfüllt wurden. Ich hatte mir eine komplette Vorgeschichte gewünscht in der man in die Tiefe der Psyche des Biestes bzw. des Prinzen eintaucht. Leider hat das Serena Valentino nur zu einem kleinen Bruchteil aufgegriffen. Den Großteil der Geschichte erlebt man das Disney-Märchen einfach aus der Sicht des Biestes. Zwar liefert die Autorin damit auch schon einige interessante Details, die für jeden Disney-Fan spannend sein dürften, aber es fehlte mir hier ein wenig an Tiefgang.

Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt welche märchenhaften Geschichten Serena Valentino noch für uns bereit hält! In diesem Buch lässt sie schon die ein oder anderen Mitspieler aus dem Disney-Universum erkennen und bereits im August geht es dann auch schon mit der Geschichte über die böse Meerhexe Ursula weiter.

Fazit

“Das Biest in ihm” bietet einen bezaubernd neuartigen Blick auf das bekannte Disney-Märchen mit vollkommen neuen Bösewichten. Jedoch hat mir dieser Band nicht ganz so gut wie der erste Teil der »Disney Villains« Reihe gefallen.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Ein faszinierendes Werk, dass sich jedoch eher für die eingefleischte Game of Thrones Fan-Gemeinschaft eignet als für einen Einsteiger.

Feuer und Blut - Erstes Buch
0

Bereits Ende November 2018 erschien mit George R. R. Martins “Feuer und Blut” das erste Buch zu der Vorgeschichte des Hauses Targaryen und der Eroberung des Eisernen Thrones durch Aegon Targaryen. Die ...

Bereits Ende November 2018 erschien mit George R. R. Martins “Feuer und Blut” das erste Buch zu der Vorgeschichte des Hauses Targaryen und der Eroberung des Eisernen Thrones durch Aegon Targaryen. Die Fangemeinschaft der erfolgreichen “Game of Thrones” Reihe (dt. “Das Lied von Eis und Feuer”) erwartet sehnlichst die Fortsetzung des eigentlichen Epos und nun liefert der Autor eine fast 900 Seiten mächtige geschichtliche Abhandlung.

Mein Einstieg in die Welt von Westeros erfolgte vor dem heimischen Fernseher durch die erfolgreiche Serienadaption von HBO. Die zu Grunde liegenden Romane von George R. R. Martin dazu habe ich bisher nicht gelesen (möchte dies aber definitiv noch nachholen). Eigentlich dachte ich die Vorgeschichte über das Haus der Targaryen wäre für mich der perfekte Einstieg in die literarische Welt George R. R. Martins. Allerdings habe ich mich mit der Zeit etwas schwer mit diesem dicken Schinken getan und fühlte mich irgendwann schlichtweg erschlagen von zuviel Input.

Mir war von Anfang an bewusst, dass ich es bei “Feuer und Blut” nicht mit einem handelsüblichen Roman zu tun habe, sondern mit einer Chronik die mit der nüchternen Abhandlung der Ereignisse eher an ein Geschichtsbuch erinnert. Soweit so gut – immerhin bin ich ein großer Fan von J. R. R. Tolkien und mit vielen seiner Werke (so auch mit dem Silmarillion) bereits vertraut. Während mir der Einstieg in das Buch noch recht leicht fiel und ich vollkommen begeistert von Martins Aufbau der umfangreichen Familiendynastie war, umso schwerer wurde es für mich mit dem zunehmenden Voranschreiten in der Geschichte die unzähligen Namen (von denen zu meiner Verzweiflung einige auch gleich mehrfach vergeben wurden) nicht durcheinander zu bringen. Aus diesem Grund habe ich auch eine recht lange Zeit benötigt um mich durch diese Geschichte zu lesen, und dennoch habe ich das Gefühl nicht im Ansatz alle Zusammenhänge zu begreifen.

Die Eroberung des eisernen Throns durch Aegon war für mich tatsächlich sehr spannend und interessant, auch die ersten Nachfolger auf den Thron die sich alleine durch ihr Naturell sehr unterschieden, fesselten meine Aufmerksamkeit, jedoch spätestens beim Tanz der Drachen wurde es für mich als Einsteiger zu komplex. “Feuer und Blut” wird durch seine unglaublich hochwertige Aufmachung und den schönen schwarz-weiß Illustrationen von Doug Wheatley einen besonderen Platz in meinem Buchregal erhalten. Bestimmt werde ich das Buch in der Zukunft als Nachschlagewerk nutzen, denn diesen Sinn scheint es in meinen Augen eher zu entsprechen als dem eines Romans den man sich zum Zwecke der Unterhaltung widmet.

Fazit

Ein faszinierendes Werk, dass sich jedoch eher für die eingefleischte Game of Thrones Fan-Gemeinschaft eignet als für einen Einsteiger.