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Veröffentlicht am 31.03.2021

Stigma einer koreanischen Frau

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Inhalt:
„In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen ...

Inhalt:
„In einer kleinen Wohnung am Rande der Metropole Seoul lebt Kim Jiyoung. Die Mittdreißigerin hat erst kürzlich ihren Job aufgegeben, um sich um ihr Baby zu kümmern – wie es von koreanischen Frauen erwartet wird. Doch schon bald zeigt sie seltsame Symptome: Jiyoungs Persönlichkeit scheint sich aufzuspalten, denn die schlüpft in die Rollen ihr bekannter Frauen. Als die Psychose sich verschlimmert, schickt sie ihr unglücklicher Ehemann zu einem Psychiater. Nüchtern erzählt eben dieser Psychiater Jiyoungs Leben nach, ein Leben bestimmt von Frustration und Unterwerfung. Ihr Verhalten wird stets von den männlichen Figuren um sie herum überwacht – von Grundschullehrern, die strenge Uniformen für Mädchen durchsetzen; von Arbeitskollegen, die eine versteckte Kamera in der Damentoilette installieren und die Fotos ins Internet stellen. In den Augen ihres Vaters ist es Jiyoung’s Schuld, dass Männer sie spät in der Nacht belästigen; in den Augen ihres Mannes ist es Jiyoung’s Pflicht, ihre Karriere aufzugeben, um sich um ihn und ihr Kind zu kümmern.“


Schreibstil/Art:
Die Unterdrückung und die vermeintlichen Rechte einer koreanischen Frau ziehen sich hier als Leitthema durchs ganze Buch. Viele verschiedene Einblicke und Auszüge in unterschiedliche Lebensphasen erschaffen ein unwirkliches Bild. Bei den Verweisen auf Statistiken kann man nur mit den Kopf schütteln. Gleichberichtigung existiert in diesem Land so gut wie gar nicht.

Der Stil ist hier eher nüchtern und sachlich – das erklärt auch die Kürze des Buches. Ein richtiger Spannungsbogen ist nicht vorhanden aber die Thematik reicht aus um den Leser/die Leserin nachdenklich zu stimmen.


Fazit:
Vor diesem Thema darf man keinesfalls die Augen verschließen aber durchgehend fesseln konnte es mich leider nicht. Zwar lässt sich nichts beschönigen und die Fakten sind nun mal so wie sie sind aber ein paar mehr Emotionen hätte ich schon schön gefunden.

Vieles lässt sich zwischen den Zeilen lesen, was an und für sich nicht schlecht ist aber das Ganze wirkte auf mich etwas zu kühl und stumpf. Den Hype kann ich nicht ganz nachvollziehen da das Buch nicht ganz meinen Geschmack getroffen hat – auch wenn die Einblicke interessant gewesen sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2021

Vielversprechender Klappentext – enttäuschender Inhalt

Geiger
8

Inhalt:
„Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. ...

Inhalt:
„Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab.


Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit ...“


Schreibstil/Art:
Bereits nach nur wenigen Seiten ist man schnell in der Geschichte drin, denn das Telefon klingelt bereits zu Anfang. Ab diesem Moment erwartete ich einen Plot der mich fesselt und begeistert. Dass sich aber ein politikbeladener Krimi herausstellt, habe ich nicht vermutet. Das Thema enttäuschte mich, lediglich der unkomplizierte Schreibstil ließ sich mühelos lesen. Wobei ich auch hier Schwierigkeiten hatte die vielen Namen immer wieder richtig zuzuordnen und bei den ganzen Wirrwarr an Spionagen, Intrigen und Zeitsprüngen mitzukommen.

Mit Kommissarin Sara Nowak kommt ein wenig mehr Schwung in die Geschichte rein. Ihr Charakter ist eigensinnig, eckt an und ihr stures, trotziges Verhalten provoziert.
Ihre Verbindung zur Familie ist einer der Bestandenteile dieser Story und machte für mich vieles wieder gut.


Fazit:
Viele Momente schockierten, machten fassungslos und fesselten zugleich. Einige Szenen konnte ich dennoch nicht immer nachvollziehen und wunderte mich bspw. über das ausführlich beschriebene Privatleben von Sara. Aus diesem Grund würde ich zumindest den zweiten Teil lesen wollen um zu erfahren um welche Thematik es sich diesmal handelt und wie es mit Sara & Co. weitergeht.

Eine faire und gerechte Bewertung ist schwer abzugeben. Einerseits bewundere ich die Idee, die Recherche und die Kombination zwischen Fiktion und wahren Begebenheiten, andererseits hat es nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Den Klappentext hätte ich mir hier ausführlicher gewünscht. Politische Themen interessieren leider nicht jeden, für politikinteressierte Krimi Fans aber vermutlich genau das Richtige.

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  • Cover
  • Handlung
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.03.2021

Ein großes Verwirrspiel

Broken Things – Alles nur (k)ein Spiel
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Inhalt:
„Was damals tatsächlich im Wald geschah …

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das alle, weil die Mädchen die Tat detailliert ...

Inhalt:
Was damals tatsächlich im Wald geschah …

Vor fünf Jahren, mit gerade einmal 13, ermordeten Mia und Brynn ihre beste Freundin Summer. Zumindest dachten das alle, weil die Mädchen die Tat detailliert in einer Fan-Fiction zu ihrem Lieblingsbuch aufgeschrieben hatten. In Wirklichkeit war jedoch alles ganz anders: Mia und Brynn wurden fälschlicherweise verdächtigt und haben seit damals keinen Kontakt mehr. Doch jetzt zwingt ein erstaunlicher Fund sie dazu, gemeinsam der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Denn wie die Mädchen herausfinden, hatte Summer ein dunkles Geheimnis, und der wahre Täter ist weiterhin auf freiem Fuß …“


Schreibstil/Art:
Auf Anhieb ein übersichtliches Gesamtbild zu bekommen, fiel mir echt schwer. Zwar waren die Rückblicke in die Vergangenheit interessant aber die Schulzuweisungen und Argumente konnte ich nicht nachvollziehen. Genauso wenig die Beschuldigungen gegenüber Mia und Brynn. Einen Zugang zu den beiden zu finden war ebenfalls nicht einfach. 



Gut umgesetzt hat die Autorin die Entwicklung der Charaktere. Der jugendliche Leichtsinn sowie einige Jugendsünden und der Verlauf der Freundschaften wurde authentisch umschrieben.


Die kursiven Auszüge aus „Lovelorn“ dem Fan-Fiction Buch hätte ich nicht gebraucht.


Fazit:
Auf mich wirkte das Ganze nicht rund und stimmig. Auch die Auflösung hat mich nicht schockiert. Die Handlung plätscherte so vor sich hin und konnte mich nicht mit sich reißen. 


Der Aufbau war eher solala, punkten kann das Buch eher mit den realistischen Ermittlungen und den Entwicklungen der Charaktere.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2021

Gespaltene Meinung

Zweiunddieselbe
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Inhalt:
„»Ich bin alles, was möglich ist.«

Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der Mensch, als den ...

Inhalt:
»Ich bin alles, was möglich ist.«

Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der Mensch, als den ihre Eltern sie beschreiben, bleibt ihr fremd. Die Wahrheit, der sie schließlich Stück für Stück auf die Spur kommt, ist ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall – und ihre Eltern haben alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu erhalten. Doch ist sie wirklich noch dieselbe?

Ein zeitloser Roman über ethische Fragen in einer zukünftigen Welt voller medizinischer Fortschritte – hoch spannend bis zur letzten Seite.“


Schreibstil/Art:
Anfangs hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen und einen Draht zu Jenna zu finden. Zunächst fand ich es noch interessant mit ihr alles zu entdecken und sich nach und nach an die Vergangenheit zu erinnern. Aber genau das hat sich meiner Meinung nach etwas gezogen, hier hätte ich mir ein wenig mehr Tempo gewünscht.

Die Sprache ist schlicht und gefällig. Fachbegriffe werden gut umgeschrieben und verständlich erklärt. Mit den anderen Charakteren war ich nur mäßig zufrieden.


Fazit:
Ein zukunftsorientierter Science-Fiction Roman mit Fragen und Antworten zu moralischen und ethischen (vertretbaren?) Handlungen. 



Ist es realistisch Menschen nicht sterben zu lassen und diese medizinisch einfach immer und immer wieder zu erneuern? 
Klingt ein wenig abgespacet, ist aber gar nicht so unrealistisch. Trotzdem konnte mich nicht jeder Schritt, nicht jede Entscheidung überzeugen. Jenna wirkte auf mich oftmals sehr unnahbar und nicht greifbar. Ihre Gefühlsausbrüche konnte ich zwar zum Teil nachvollziehen, fand sie aber nicht gut vermittelt. 



Unterm Strich ist dieses Buch einfach mal was anderes. Meinen Geschmack hat es zwar nicht ganz getroffen, macht aber neugierig auf die beiden weiteren Werke dieser Trilogie.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Etwas zu langatmig da der Klappentext zu viel verrät

Hüte deine Zunge
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Inhalt:
„Gerade erst hat Emily zwei lukrative Aufträge an Land gezogen, als die professionelle Aufräumerin plötzlich des Mordes verdächtigt wird: Denn der Tote ist der Ehemann einer ihrer neuen Kundinnen ...

Inhalt:
„Gerade erst hat Emily zwei lukrative Aufträge an Land gezogen, als die professionelle Aufräumerin plötzlich des Mordes verdächtigt wird: Denn der Tote ist der Ehemann einer ihrer neuen Kundinnen und der Tatort ein Lagerraum, den Emily entrümpeln sollte. Alles Zufall? Nein, Emily findet sich in einem fein gesponnenen Netz von Intrigen und Indizien wieder, das sich immer mehr zuzieht …“


Schreibstil/Art:
Der Einstieg in die Geschichte ist einfach, die Sicht von Emily verständlich und informativ. Leider zieht sich die Vorstellung der Charaktere und der weitere Verlauf extrem. Der Klappentext verrät bereits das meiste und auf die Geschehnisse wartet man bis zum letzten Drittel. Meiner Meinung nahm es viel Spannung und Nervenkitzel im Voraus raus. Die Ereignisse zum Schluss überschlugen sich förmlich. Gut fand ich wiederum, dass es keine offenen Fragen am Ende gibt.

Einige Charaktere wirkten auf mich relativ unnahbar, drüber und stellenweise klischeehaft. Mehr ausgeklügelte Schachzüge hätten der Geschichte gut getan.


Fazit:
Ein Roman mit einigen wenigen dramatischen Szenen. Leider hat die Autorin meiner Meinung nach zu viel gespoilert, mal hier ein Detail, mal dort ein Hinweis zu viel. Den Ausgang der Geschichte konnte ich mir in etwa denken und brauchte nur eins und eins zusammenzählen – schade!

Im Großen und Ganzen ein solider (Spannungs)-Roman mit einem passenden Titel und tollem Cover. Die Kapitel sind in gute Längen eingeteilt und bringen das Lesen schnell voran.

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