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Veröffentlicht am 18.03.2021

Geschichte hautnah miterleben

Eine Liebe zwischen den Fronten
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In dem Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ von Maria W. Peter bricht 1870 gerade der Deutsch-Französische Krieg aus. Mittendrin befinden sich die Französin Madeleine und der deutsche Arzt Paul, die ...

In dem Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ von Maria W. Peter bricht 1870 gerade der Deutsch-Französische Krieg aus. Mittendrin befinden sich die Französin Madeleine und der deutsche Arzt Paul, die sich eigentlich verloben wollten und sich nun auf gegnerischen Seiten wiederfinden. Madeleines Bruder Clement schließt sich einer paramilitärischen Einheit an, um Frankreich zu verteidigen. Außerdem kämpft der Algerier Karim eher unfreiwillig an der Seite der Franzosen, die sein Land als Kolonialmacht besetzt halten. Währenddessen arbeitet seine Schwester Djamila für die Familie von Madeleine als Hausmädchen. Was wird das Schicksal für diese Menschen während des Krieges bereitet halten?

Meinung:

Als Allererstes sollte man wissen, dass die Liebesgeschichte zwischen Paul und Madeleine keinen großen Raum in diesem Roman einnimmt. Ich finde sowohl der Titel als auch der Klappentext sind etwas unglücklich gewählt und vermitteln vielleicht ein falsches Bild davon, was einem in diesem Roman erwartet. Ich persönlich hatte tatsächlich mehr von Madeleine und Paul erhofft, allerdings konnte mich der Roman trotzdem für sich einnehmen und begeistern.

Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Natürlich gibt es bei fünf Figuren immer jemanden, den man lieber begleitet als den anderen. Ich mochte Paul und Madeleine am liebsten. Der spannendste, aber sicherlich auch der umstrittenste Charakter ist der von Clement. Durch das Einfließen von Dialekten und Französisch, das meistens direkt im Anschluss übersetzt wird, wirkt es noch glaubwürdiger.

Was mir sehr gut gefallen hat, dass wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erleben. Dabei sehen wir durch unterschiedliche Blickwinkel auf den Krieg. Paul und Madeleine lehnen den Krieg ab und sehen nicht jemanden als Feind, nur weil er im vermeintlich falschen Land geboren wurde. Dass es diesen Standpunkt unter den Protagonisten gibt, empfand ich als sehr wichtig und gelungen. Aber natürlich gibt es auch den Blickwinkel von Clement, der ein Befürworter des Krieges ist. Mit Karim haben wir auch jemanden dabei, der eher unfreiwillig an diesem Krieg teilnimmt und nur in die Armee eingetreten ist, um seine Familie zu ernähren. Die Beschreibungen des Krieges mit all seiner Zerstörung, den vielen Verletzten und Toten ist erschütternd und sehr authentisch, bildreich und nicht beschönigend beschrieben.

Die Geschichte ist extrem gut recherchiert und man lernt viel beim Lesen dazu. Viele Ereignisse, die in diesem Roman stattfinden, sind historisch belegbar. Man merkt, wie viel Zeit und Aufwand die Autorin betrieben hat, um ein möglichst genaues und zutreffendes Bild dieses Krieges zu zeichnen. Dass mit Karim und Djamila zwei Algerier in die Geschichte eingeflochten wurden, empfand ich als sehr gelungen. So wird auf der einen Seite die Kolonialmacht Frankreich angesprochen und auf der anderen Seite, dass nicht nur Franzosen auf der Seite von Frankreich kämpfen müssen. Den Umstand, für ein Land zu kämpfen, dass das eigene Land besetzt hält und dabei in der Armee fremd und ungewollt zu sein, fand ich extrem gut eingefangen.

Fazit: Ein toller historischer Roman, der durch ausgezeichnete Recherche glänzt. Die historischen Ereignisse sind toll in eine fiktive Geschichte eingearbeitet. Zwischendurch hatte es für mich ein paar Längen, außerdem erwartete ich anhand des Klappentextes eine größere Liebesgeschichte. Dennoch konnte mich der Roman begeistern, ich hatte ein paar schöne Lesestunden und habe eine Menge dazugelernt. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Ein US-Präsident unter Anklage

Der Fall des Präsidenten
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Man stelle sich vor: Ein ehemaliger US-Präsident muss sich vor Gericht für seine Taten als oberster Befehlshaber verantworten. Nicht etwa Barack Obama oder Bush Junior, von denen der eine regelmäßig Kollateralschäden ...

Man stelle sich vor: Ein ehemaliger US-Präsident muss sich vor Gericht für seine Taten als oberster Befehlshaber verantworten. Nicht etwa Barack Obama oder Bush Junior, von denen der eine regelmäßig Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung im Kampf gegen den Terror in Kauf nahm, der andere sich offen für Folter von Terroristen und Terrorverdächtigen ausgesprochen hat, sondern ein gerade erst aus dem Amt gewählter US-Präsident. Zwar nennt Elsberg hier bei dem Protagonisten dieses gewohnt gut recherchierten Romans nicht den Namen, doch man kann sich vorstellen, wen er wohl meint.
Die realen Amtsvorgänger und ihr sicher ebenfalls kritikwürdiges Verhalten werden aber sehr wohl genannt. So kann der Leser selbst einordnen, welche Grenze der mit Pseudonym belegte Amtsnachfolger (natürlich nur fiktiv) überschritten hat und weshalb der Internationale Gerichtshof eine Festnahme bei einem Besuch in Griechenland organisieren konnte.
Die Zeit, die der Haftprüfungstermin in Athen beansprucht, wird vom amtierenden Präsidenten (dem Nachfolger, ebenfalls mit Pseudonym versehen) genutzt um auf diplomatischem Weg die Auslieferung in die Niederlande zu verhindern. Dass dabei auch vor Gewalt und nicht-rechtstaatlichen Mitteln fast schon wie selbstverständlich nicht zurückgeschreckt wird und ein Whistleblower, auf den sich die Anklage stützt, systematisch „zerstört“ werden soll, ist alles gut nachvollziehbar, selbst wenn der amtierende US-Präsident kein Fan seines Amtsvorgängers ist. Die USA erkennen den Internationalen Gerichtshof nicht an (das tun sie tatsächlich nicht) und werden alles tun, um den Ex-Präsidenten vor diesem Gerichtsprozess zu schützen. Doch wie weit werden sie wirklich gehen?

Fazit: Nachdem der Leser über mehr als 3/4 des Romans verschiedene handwerklich gut ausgearbeitete und ineinander verwobene Handlungsstränge verfolgt hat – wobei es viel über Diplomatie, Staaatsräson und internationale Verträge zu lernen gibt – folgt endlich der Showdown. Der ist ein wenig hektisch und in meinen Augen auch zu wild und verwirrend. Etwas mehr Spannung im vorderen Buchteil und etwas weniger Hektik zum Schluss, hätten dem Buch gutgetan. Daher gibt es von mir auch nur gute 4 von leider knapp verpassten 5 Sternen. Ein dickes Dankeschön an den Autor aber für die überraschende Wendung am Ende, die hier natürlich nicht gespoilert wird.

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Cowboy & City-Girl

Ein Cowboy zum Anbeißen
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In dem Roman „Ein Cowboy zum Anbeissen“ von Joya Ryan wurde Tripp von seiner Freundin kurz nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Gracie verlassen. Seitdem ist er sehr vorsichtig und lässt keine Frau ...

In dem Roman „Ein Cowboy zum Anbeissen“ von Joya Ryan wurde Tripp von seiner Freundin kurz nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Gracie verlassen. Seitdem ist er sehr vorsichtig und lässt keine Frau näher an sich und Gracie heran, weil er Angst davor hat, wieder verlassen zu werden und auch seine Tochter davor beschützen möchte. Eines Tages taucht Charlotte in seiner Stadt auf und bringt alles durcheinander.

Meinung:

Der Schreibstil ist angenehm und locker zu lesen, ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen. Die Story wird uns abwechselnd von Tripp und Charlotte in der dritten Person erzählt. So lernen wir beide Protagonisten besser kennen.

Tripp ist ein unglaublicher toller Vater. Die Beziehung zu seiner Tochter ist warmherzig, beschützend und man spürt die Liebe zwischen den Zeilen. Auch Charlotte geht unglaublich toll mit Gracie um. Es gibt viele kleine liebevolle Momente zwischen den beiden.

Zwischen Tripp und Charlotte sprüht es auf Anhieb Funken. Es wurde super eingefangen, wie die beiden langsam ihre Mauern herunterfahren und sich auf den anderen einlassen. Die Chemie zwischen ihnen ist absolut spürbar und auch die expliziten Szenen passen wunderbar zur Geschichte.

Die Nebencharaktere Bo und Cash haben mir gefallen und ich hoffe, die beiden bekommen ihre eigene Geschichte.

Fazit: Die Story ist süß und daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Wenn die Mafia dein Leben bestimmt

In den Fesseln der Vergangenheit
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In dem Roman „In den Fesseln der Vergangenheit“ von Sara-Maria Lukas wurde die Familie von Jayden von der Mafia getötet, genauer gesagt von Trevor Mendoza. Daher entführt er Katie, die Frau von Trevor, ...

In dem Roman „In den Fesseln der Vergangenheit“ von Sara-Maria Lukas wurde die Familie von Jayden von der Mafia getötet, genauer gesagt von Trevor Mendoza. Daher entführt er Katie, die Frau von Trevor, um an den Mörder seiner Familie heranzukommen und sich rächen zu können. Jayden glaubt nicht, dass die beiden sich wirklich haben scheiden lassen, wie es öffentlich behauptet wird. Doch Katie ist wirklich Trevors Exfrau, konnte den Fängen der Mafia entkommen und hat tatsächlich keine Ahnung wo Trevor sich aufhält.

Meinung:

Mir hat es sehr gut gefallen, dass Katie und Jayden sich nichts geschenkt haben. Sie haben dem Anderen nicht vertraut, waren misstrauisch und witterten überall Verrat und Lügen. Dieses Verhalten fand ich sehr authentisch. Nichts hätte ich schlimmer gefunden, als wenn die beiden sich nach nur kurzer Zeit verliebt und bedingungslos vertraut hätten. Es entstehen ein paar Entwicklungen und es tauchen Wendungen auf, die ich so nicht erwartet habe. Daher bleibt es immer spannend und die Seiten fliegen nur so dahin.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Jayden als auch aus der Sicht von Katie erzählt. Das hat mir sehr gefallen und war für die Story unerlässlich. So erfährt der Leser, was Katie denkt, warum sie entführt wurde. Und Jayden fragt sich, warum Katie so anders reagiert als erwartet und einfach nicht redet.

Ich würde den Roman unter „Romantic-Thriller“ einordnen. Wobei der Schwerpunkt schon deutlich auf den Thriller-Elementen liegt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und der Handlung angemessen. Sie nimmt aus meiner Sicht in diesem Roman keinen großen Raum ein, obwohl es schon knistert zwischen den Protagonisten und auch explizite Szenen vorhanden sind, die sich wunderbar in die Geschichte einfügen.

Einen Punkt Abzug gibt es leider für das überstürzte Ende. Daraus hätte man einfach mehr machen können, wenn man sich mehr Zeit gelassen hätte. Dafür hätten es auch gerne hundert Seiten mehr sein dürfen. Es lief aus meiner Sicht einfach viel zu schnell und zu glatt. Ich hätte mir mehr Hindernisse gewünscht.

Fazit: Die Geschichte konnte mich sehr gut unterhalten und über einen sehr langen Zeitraum hätte ich fünf Sterne vergeben, doch der Schluss hat mir leider nicht sehr gefallen, daher gibt es von mir nur 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Der Anfang ist stark, der Schluss schwächelt leider

The Arrangement: Zweite Chance für die Liebe
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In dem Roman „The Arrangement 2 – Zweite Chance für die Liebe“ von Lia K. Harry wurde die Ehe von Chris und Layla annulliert, allerdings hat Chris den Grund der Annullierung nie erfahren. Bei einem Unfall ...

In dem Roman „The Arrangement 2 – Zweite Chance für die Liebe“ von Lia K. Harry wurde die Ehe von Chris und Layla annulliert, allerdings hat Chris den Grund der Annullierung nie erfahren. Bei einem Unfall verliert Layla ihr Gedächtnis und kann sich an die letzten vier Jahre ihres Lebens nicht erinnern – auch nicht an ihre Ehe mit Chris. Chris nutzt seine Chance, um Layla erneut für sich zu gewinnen.

Meinung:

Über weite Strecken hätte ich diesem Roman 5 Sterne gegeben und ich fand diesen Teil noch besser als den Auftakt. Chris hat mir unglaublich gut gefallen, ich fand ihn unheimlich süß, wie er um Layla gekämpft hat und wie verliebt er war. Die Einbindung von Songs und Songtexten hat mir super gefallen, was vielleicht daran lag, dass ich viele der angesprochenen Lieder kenne und mag. So konnte ich mich noch besser in die Situation hineinversetzen – eine Playlist dazu wäre perfekt gewesen. Die Geschichte wird nicht nur aus der Perspektive von Chris und Layla erzählt, sondern auch einige Nebencharaktere kommen kurz zu Wort.

Aus meiner Sicht wird das Buch allerdings im letzten Drittel schwächer. Die Beziehung von Layla und Chris bleibt sehr oberflächlich und entwickelt sich nicht. Ihre Beziehung scheint nur daraus zu bestehen, dass die beiden ins Bett gehen. Das war mir einfach zu viel des Guten. Außerdem hat mich Laylas Verhalten am Schluss so dermaßen aufgeregt, dass ich sie nur noch schütteln wollte. Ihr Verhalten war einfach nur kindisch. Von ihrer Seite findet null Kommunikation statt, sie geht vom Schlimmsten aus und läuft davon. Aus meiner Sicht war dieses Verhalten überhaupt nicht nachvollziehbar, besonders wenn die Protagonistin erwachsen ist und mitten im Leben steht.

Fazit: Der zweite Teil hat mir im Großen und Ganzen besser gefallen als sein Vorgänger. Leider gab es zum Schluss doch ein paar Dinge, die mir nicht so gefallen haben, daher gibt es von mir 4 Sterne.

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