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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ich mag den Schreibstil der Autorin - Sommerunterhaltung

Inselträume
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Band 1 und 2 habe ich regelrecht verschlungen. Auch in Band 3 dreht sich alles um Jannike Loog und die kleine Insel, auf der sie lebt. Bei Band 3 hatte ich zunächst etwas Mühe, wieder in die Geschichte ...

Band 1 und 2 habe ich regelrecht verschlungen. Auch in Band 3 dreht sich alles um Jannike Loog und die kleine Insel, auf der sie lebt. Bei Band 3 hatte ich zunächst etwas Mühe, wieder in die Geschichte hinein zu finden. Dies dauerte aber wirklich nur kurz und dann hatte mich die Geschichte wieder in ihren Bann gezogen. Jannike ist gewohnt sympathisch und hat in diesem Band sehr mit Schwierigkeiten im Gefühlsbereich zu kämpfen. Da mir Jannike inzwischen total ans Herz gewachsen ist fiel es mir nicht schwer, mit ihr zu leiden. Dennoch hält sie den Kopf oben, macht ihren Job und die anstrengende Vorbereitung für das Inselduell ohne zu murren. So ist Jannike eben.

Danni und Siebelt haben einen Pflegesohn aufgenommen, der in der Großstadt Mist gebaut hat und nun auf der abgeschiedenen Insel zur Ruhe kommen soll. Um Lasse dreht sich auch ein großer Teil der Geschichte. Sehr spannend baut Sandra Lüpkes diese auf, so dass der Leser auch manchmal nicht mehr weiß, ob Lasse zu trauen ist, oder nicht.

Auch die Nebenfiguren, wie Bischof, die Lehrerin Sonka, Nils der Bademeister und Pepsi, der Hund, sind wunderbar ausgearbeitet. Sie alle haben ihre Berechtigung in der Geschichte und jede von ihnen ist auf ihre Art wichtig.

Insgesamt haben wir dieses mal, neben der Geschichte um das Inselhotel auch einen kleinen Krimi eingewoben bekommen. Ein Feuerteufel treibt auf der Insel sein Unwesen. Hier war mir allerdings das Verhalten der Inselbewohner etwas zu platt. Außer Bogdana, die noch einen anderen Verdacht hat, hat jeder sofort einen Verdächtigen im Kopf und es ist bei allen derselbe. Zum einen gibt es noch genug Urlauber auf der Insel, auf die der Verdacht auch fällen könnte. Zum anderen hat sicher auch der eine oder andere einen Nachbarn, dem er so etwas zutrauen würde. Wenn jeder den anderen verdächtigt und mißtrauisch beäugt, dann hätte man da durchaus noch etwas Spannung aufbauen können.

Inzwischen hat man, durch die bildhafte Schreibweise von Sandra Lüpkes, schon einen wirklich guten Eindruck von der Insel. Wenn ich die Bücher lese, jetzt Band 3, und mit Jannike vom Leuchtturm in den Ort fahre, dann kann ich mir das richtig gut vorstellen. Genau das mag ich an der Art der Autorin zu schreiben. Sie sagt nicht so viel, dass man sich keine eigenen Vorstellungen mehr machen kann, aber genug, dass man ein gutes Bild im Kopf bekommt.

Von mir gibt es für die Inselträume 4 Sterne und die Empfehlung, diese Reihe zu lesen. Ich hoffe sehr auf Band 4, in dem es dann hoffentlich erneut eine Hochzeit geben wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Im zweiten Anlauf hat es mir gefallen

Alisik 1: Herbst
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Als ich Alisik zum ersten Mal zur Hand nahm war ich irgendwie überhaupt nicht angetan. Ich konnte mit einem Buch im Comic-Stil nicht so recht etwas anfangen. Jetzt habe ich diesen Comic noch einmal zur ...

Als ich Alisik zum ersten Mal zur Hand nahm war ich irgendwie überhaupt nicht angetan. Ich konnte mit einem Buch im Comic-Stil nicht so recht etwas anfangen. Jetzt habe ich diesen Comic noch einmal zur Hand genommen und anscheinend war es der richtige Zeitpunkt dafür. Mir hat er wirklich gut gefallen.

Die Zeichnungen empfand ich als sehr ansprechend und stimmig. Sie verbreiten, bei aller Schwere, der Geschichte, irgendwie eine Weichheit, die mich gefesselt hat, die aber die düstere Atmosphäre der Geschichte zum Glück nicht vertreiben konnte.

Jede einzelne Figur ist sehr liebevoll und detailreich ausgearbeitet. Sie alle blieben mir auch nach dem lesen noch im Gedächtnis. Seien es Ottilie in ihrem wunderschönen Rollstuhl, Spitzhut oder Hitzkopf, dem die Flammen aus dem Kopf schlagen. Auch Alisik selber ist eine wunderschöne junge Frau, die viel zu früh ums Leben gekommen ist. Und genau darum dreht sich dieser Comic. Alisik wacht urplötzlich auf dem Friedhof auf und versucht nun herauszufinden, wie sie mit der Situation umgehen soll.

Herbst ist der ersten Band einer vierteiligen Dark-Romance-Mystery-Serie, die ich bestimmt weiter verfolgen werde. Von mir gibt es 4 Sterne für meinen ersten Comic-Roman.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend, aber auch sehr anspruchsvoll - nicht zum nebenbei hören

Das Geheimnis des Schneemädchens
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Der Roman von Marc Levy ist spannend, aber auch sehr anspruchsvoll. Es geht um Landesverrat, Intrigen und ein großes Geheimnis. Die Geschichte ist teilweise fast schon verwirrend, denn Levy lässt den Leser ...

Der Roman von Marc Levy ist spannend, aber auch sehr anspruchsvoll. Es geht um Landesverrat, Intrigen und ein großes Geheimnis. Die Geschichte ist teilweise fast schon verwirrend, denn Levy lässt den Leser genauso im Dunkeln tappen, wie es die Hauptpersonen Suzie Backer und Andrew Stillmann tun.

Beide Charaktere sind sehr spannend ausgeführt und werden mit einer Tiefe beschrieben, die den Leser an die Figuren fesselt. Und das, obwohl sie beide nicht sonderlich sympathisch sind. Suzie ist zwar eine starke Frau, ihr fehlt aber irgendwie das weibliche. Selbst die etwas intimeren Szenen mit Andrew machen sie irgendwie nicht weich und verletzlich. Sie ist und bleibt, sowohl für Andrew, als auch für den Leser distanziert und unnahbar.

Andrew hat viel Schweres im Leben durchgemacht und ist kurz davor, oder vielleicht auch mittendrin, den Lebensmut zu verlieren. Die spannende Geschichte, in die er hier verwickelt wird, gibt ihm aber seinen Lebensmut zurück. Man merkt richtig, wie er sich Tag für Tag ins Leben zurück kämpft.

Die Geschichte insgesamt ist extrem spannend und der Spannungsbogen wird die meiste Zeit extrem hoch gehalten. Dabei passieren keine großartigen Dinge, die Welt explodiert nicht, oder sowas. Nein, man deckt nach und nach die Geheimnisse des Schneemädchens auf und wird in eine Welt aus Lügen, Korruption und Machtspielen verwickelt. Dabei ist an keiner Stelle sicher, wer Freund und wer Feind ist. Der Leser sollte sich lieber, genau wie Andrew und Suzie, nicht zu sicher sein, dass er weiß, wer zu den Guten gehört.

Der Sprecher, Herbert Schäfer, wird auf der Rückseite des Hörbuches als „unverwechselbar im Ton und dennoch angenehm zurückhaltend im Vortrag“ beschrieben. So kann man das durchaus sagen. Mir persönlich hat diese zurückhaltende Erzählweise nicht so gut gefallen, da es meiner Meinung nach das Tempo dieses Romans deutlich ausbremst. Stellenweise fand ich es recht langweilig, obwohl die Geschichte eigentlich nicht langweilig ist. Von daher muss ich gestehen, dass ich eher nicht wieder zu diesem Sprecher greifen würde.

Von mir gibt es 4 Sterne für das Hörbuch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trolliger Held

Spotz (Bd. 1)
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Bereits nach wenigen Seiten hatten Spotz und sein Autor, Rob Harrell mich in den Bann der Geschichte gezogen. Dieses Buch ist meine erster Comic-Roman und ich muss sagen, dass ich diese Verknüpfung der ...

Bereits nach wenigen Seiten hatten Spotz und sein Autor, Rob Harrell mich in den Bann der Geschichte gezogen. Dieses Buch ist meine erster Comic-Roman und ich muss sagen, dass ich diese Verknüpfung der Geschichte mit den Comic-Bildern sehr genossen habe. Die Bilder fügen sich stimmig in den Text ein, ergänzen diesen oder ersetzen diesen zum Teil. Ganz ganz wunderbar gemacht!

Spotz und seine Freunde, Kevin und Joe, sind so wundervoll beschrieben, dass man sie direkt vor sich sieht. Natürlich sind auch hier die Zeichnungen sehr hilfreich. Auch wenn Spotz ein Troll ist und von sich selber sagt, dass er, wie alle Trolle, etwas langsam im Denken ist, so hat er doch das Herz am rechten Fleck. Er setzt sich für andere ein, selbst wenn die ihn, wie Prinz Roquefort, ständig piesacken. Nachdem der gute König Kastanius von fiesen Schnupfwieseln entführt wurde und Prinz Roquefort den Thron bestiegen hat, wird es für Spotz und die anderen Trolle wirklich unangenehm. Was macht man? Man schreitet zur Tat. Unterstützt von Kevin und Joe macht sich Spotz auf den Weg, den König zu retten. Dabei erleben die 3 Freunde lustige, spannende Abenteuer und wachsen über sich hinaus.

Rob Harrell hat einen wunderbaren Wortwitz an den Tag gelegt und ich musste oft herzlich lachen. Das einzige Manko ist, dass ich manchmal das Gefühl hatte, dass die Kinder, für die dieses Buch geschrieben ist (das Buch wird ab 9 Jahren empfohlen) die Witze gar nicht verstehen, weil sie z. B. die Wörter nicht kennen. So ist Kevin, dessen Eltern im Baugewerbe tätig sind (Kevin entstammt nämlich der Linie der drei kleinen Schweinchen – ihr versteht?) hin und weg von der strukturalen Integrität des Hexenhäuschens. Ich denke nicht, dass ein 9jähriger etwas mit dem Begriff „strukturale Integrität“ anfangen kann. Und so könnte ich noch mehr Beispiele nennen, bei denen ich dachte: Das verstehen die Kinder gar nicht. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

Die drei kleinen Schweinchen… das hat mir übrigens sehr gut gefallen. Immer wieder wird Bezug genommen auf bekannte Märchen. So kommt das Hexenhäuschen aus Hänsel und Gretel ebenso vor, wie die Prinzessin auf der Erbse oder andere bekannte Märchen. Dies fügt sich nahtlos in die Geschichte ein und erscheint überhaupt nicht fehl am Platze.

Die Geschichte an sich punktet mit einer Mischung aus absurden, lustigen, manchmal schon ekligen (schließlich ist unser Held ein Troll) Episoden, die aber durchzogen sind von wirklich lehrreichen Überlegungen, wie z. B. wie geht man eigentlich mit Trollblut und den damit verbundenen Zornausbrüchen um oder damit, wenn man ständig gepiesackt wird. Spotz ist zwar ein Außenseiter, aber auf seine Freunde kann er sich immer verlassen (auch wenn Kevin vor Angst schlottert, so hält er doch fest zu ihm). Egal, wie klein man ist, und wie sehr man von hochnäsigen Mitschülern gemieden wird, in jedem von uns steckt ein Held. Eine schöne Aussage, wie ich finde!

Von mir bekommen Spotz und seine Freunde 4 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mir gefallen, aber etwas Spannung hat gefehlt

Sonnensegeln
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Puh… diese Rezension fällt mir schwer. Nicht, weil mir das Buch nicht gefallen hätte. Es hat mir sogar richtig gut gefallen, aber irgendwie weiß ich nicht so recht, wie ich meine Gedanken in Worte fassen ...

Puh… diese Rezension fällt mir schwer. Nicht, weil mir das Buch nicht gefallen hätte. Es hat mir sogar richtig gut gefallen, aber irgendwie weiß ich nicht so recht, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll.

Ich fange mal mit der Sprecherin, Julia Fischer, an. Ich finde, dass sie eine sehr angenehme Stimmfarbe und Betonung hat, so dass ich der Geschichte gerne gelauscht habe. Sie schafft es, den Sommer, die Menschen und die Natur irgendwie mit ihrer Stimme auszudrücken. Alles erschien irgendwie weich und warm. Ich fühlte mich eingehüllt.

Die Geschichte ist zunächst recht unspektakulär. Fast hat man das Gefühl, dass gar nichts passiert, denn es kommt keine Spannung auf. Und trotzdem passiert so viel in dieser Geschichte. Es sind Kleinigkeiten, die sich zu einem Puzzle zusammenfügen. Unaufgeregt, aber trotzdem mitreißend. Marita habe ich bewundert. Sie traut sich, ohne richtige Sprachkenntnisse in ein fremdes Land, Frankreich, zu reisen und einen alten Mann zu betreuen. Ganz selbstverständlich fügt Marita sich sofort in die Abläufe auf dem Gut und damit in den Alltag ein. Gerade dieses unaufgeregte Verhalten von Marita hat mir gut gefallen. Ich sehe eine Frau in der Mitte des Lebens vor mir, die sich traut eine neue Situation anzugehen und kein großes Gewese darum macht.

Die drei (oder vier) Männer in Maritas Leben, Francois, Lucien, Georges und zuhause in Husum, Knut, sind alle wunderbar gezeichnet. Sie alle haben ihre Eigenheiten, die sie unverwechselbar machen und die Marita auf ihre eigene Art umgarnen (Knut und Francois), sie ignorieren bis schikanieren (Georges) oder sie quasi links liegen lassen um dann plötzlich in ihrem Verhalten umzuschwenken (Lucien). Lucien war die einzige Figur, die ich nicht so gut verstanden habe. Seinen Sinneswandel in Bezug auf Marita empfand ich nicht als nachvollziehbar.

Insgesamt schafft es Marie Matisek dem Leser oder Hörer, die Cote d Azur nahe zu bringen. Man riecht förmlich den Lavendelduft, der auf dem Gut allgegenwärtig ist. Die Figuren, Landschaften, kleinen Städtchen… allem haucht die Autorin Leben mit ihrer wirklich wunderbaren Art zu schreiben, ein.

Von mir eine klare Hörempfehlung und 4 Sterne. Eine Feder ziehe ich ab, weil zum Lieblingsbuch ein bisschen mehr Spannung nicht geschadet hätte.