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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2021

Gut konstruierter Thriller

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
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MEINE MEINUNG:
Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau ohne Erinnerung, nicht einmal an ihren eigenen Namen. Lediglich an das Haus, in dem sie angeblich wohnt, kann sie sich erinnern. Irritiert öffnet ...

MEINE MEINUNG:
Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau ohne Erinnerung, nicht einmal an ihren eigenen Namen. Lediglich an das Haus, in dem sie angeblich wohnt, kann sie sich erinnern. Irritiert öffnet allerdings ein junges Ehepaar die Haustür dieses Hauses und wundert sich selbstverständlich über das Anliegen der Frau. Tony und Laura sind verwirrt, dennoch sehr hilfsbereit, da die Frau definitiv einen noch verwirrteren Eindruck macht und sie sie nicht alleine stehenlassen wollen. Sie helfen ihr in jeglicher Hinsicht, lassen sie sogar bei ihnen übernachten.

Was mir besonders gut gefallen hat, waren die kurzen Kapitel, die jedes Mal einen winzigkleinen Cliffhanger am Ende bereithielten, die es mir beinahe unmöglich machten, das Buch aus der Hand zu legen. Ständig entwickeln sich neue Theorien zu der Identität der Unbekannten und gefühlt, ist das gesamte Dorf integriert und versucht herauszufinden, wer sich hinter der geheimnisvollen jungen Frau verbirgt. Der Schreibstil sollte an dieser Stelle erwähnt werden, der an manchen Stellen auch für Verwirrung sorgt, aber im Grunde das ganze Szenario hervorragend unterstützt. Die ganze Geschichte ist ebenfalls gut durchdacht und birgt ein schreckliches Geheimnis, das wirklich nur nach und nach entschlüsselt wird. Das Ende ist nicht vorhersehbar, da man ständig auf eine falsche Fährte gelockt wird. Dennoch hat mir das Ende, im Gegensatz zu vielen anderen Meinungen, nicht besonders gut gefallen, beziehungsweise erschien es mir im Vergleich zum Rest der Geschichte eher schwach. Viel besser haben mir die Verstrickungen und beinahe schon Verschwörungstheorien gefallen, die sich zwar am Ende in Luft auflösen, aber zur Spannung der Geschichte durchaus beitragen. Oftmals habe ich gelesen, dass andere Stimmen zu dem Buch diese Ereignisse als „Längen“ oder „unnötig“ abtun, was bei mir aber überhaupt nicht der Fall war. Vielmehr konnten mich diese Kleinigkeiten an das Buch fesseln.

FAZIT:
Ein gut konzipierter Thriller, der meiner Meinung nach gegen Ende etwas nachlässt. Hier hätte ruhig ein größerer Knall noch etwas aufschrecken können. Dennoch hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, da man merkt, wie viele Gedanken der Autor sich gemacht hat und am Ende alles schlüssig ist. Ein Thriller, den ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Solider Thriller

Er will sie sterben sehen
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MEINE MEINUNG:
Wie bereits der Klappentext verrät, steht das Verschwinden der 22-Jährigen Susana im Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Ein paar Tage später findet sich die grausam zugerichtete Leiche: ...

MEINE MEINUNG:
Wie bereits der Klappentext verrät, steht das Verschwinden der 22-Jährigen Susana im Mittelpunkt der ganzen Geschichte. Ein paar Tage später findet sich die grausam zugerichtete Leiche: Der Mörder ließ Würmer ihr Gehirn fressen. Die Autorin nimmt bei der Beschreibung dieses Gewaltakts kein Blatt vor den Mund und schildert den Anblick der Leiche direkt, klar und auf den Punkt. Beinahe schon emotionslos, was allgemein den Ton dieser Geschichte beschreiben könnte. Distanziert, aber besonders und sehr bildhaft schildert Carmen Mola die Suche nach einem Mörder, der bereits Susanas Schwester Lara auf diese Art und Weise tötete. Der Haken daran ist die Tatsache, dass bereits ein Mann für diese grausame Tat verurteilt wurde und hinter Gittern sitzt, was selbstverständlich ein sehr schlechtes Licht auf die zuständigen Ermittler wirft. Ist der Mörder nun ein Nachahmer oder sitzt vielleicht der Falsche im Gefängnis, der stets seine Unschuld beteuerte?`

Im Mittelpunkt stehen tatsächlich mehr oder weniger die Ermittlungen der beiden Ermittler Angel Zarate und Elena Blanco. Zwar sind die Charaktere gut ausgearbeitet, trotzdem hatte ich mir den Fokus woanders gewünscht. Der Mord an Susana ist sehr blutig und ließ mir Schauer über den Rücken laufen. Leider gab es von diesen spannenden und gruseligen Momenten nicht allzu viele. Immer wieder erfährt man etwas über einen kleinen Jungen, der furchtbare Dinge miterleben musste, was für den Handlungsverlauf von hoher Bedeutung ist. Auch diese kurzen Einblicke waren sehr spannend und definitiv die Highlights dieses Buches. Manchmal irritierten diese Einschübe auch, da sie so ganz anders konzipiert waren, als der Rest der Geschichte. Schade eigentlich, denn durch diese Einblicke kam tatsächlich stellenweise Spannung auf. Auch der Mordfall an sich war überraschend konstruiert mit einem gelungenen Ende. Lange Zeit tappte ich als Leser im Dunkeln und schwankte zwischen mehreren Auflösungsvarianten hin und her. Alles in allem war der Fall undurchschaubar, was für mich persönlich den besonderen Reiz an diesem Buch ausmachte. Dennoch hat mir die Brutalität gefehlt, die der Klappentext versprochen hat. Zwar nicht gänzlich, aber es hätte mehr sein dürfen! Stattdessen verfolgt man die Spuren, denen die beiden Ermittler nachgehen, was auch nicht unspannend war, aber nun mal nicht erwartet wurde.

FAZIT:
Im Großen und Ganzen hat mich „Er will sie sterben sehen“ von Carmen Mola gut unterhalten und durch die kurzen Kapitel, bleibt man dran und liest die Geschichte schnell und ohne, dass es zäh oder langweilig wird. Zwar hätte es stellenweise auch ein bisschen mehr Spannung oder auch blutiger sein dürfen, trotzdem ist es ein solider Thriller, den ich gerne weiter empfehle, aber nicht unbedingt zu meinen Highlights zählen würde. Gute Unterhaltung für zwischendurch, aber nichts was längerfristig im Kopf bleibt oder besonders hervorsticht.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Sehr ungewöhnlich

Vardo – Nach dem Sturm
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MEINE MEINUNG
Allgemeine Begeisterung machte sich schon deutlich, in den Rezensionen, die ich mir vor dem Buch durchgelesen habe. So ging ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Lektüre. Ich ...

MEINE MEINUNG
Allgemeine Begeisterung machte sich schon deutlich, in den Rezensionen, die ich mir vor dem Buch durchgelesen habe. So ging ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Lektüre. Ich wurde nicht enttäuscht, aber überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass ein solch außergewöhnliches Buch, so einen Anklang findet. Während man dieses Buch liest, sollte man auch immer vor Augen haben, dass die Geschichte auf einem wahren Ereignis basiert. Vor allem die Anmerkungen zu dem historischen Gehalt am Ende des Buches, konnten mir eine Gänsehaut einjagen. Das war mir während des Lesens so gar nicht bewusst.

Die Geschichte erzählt von Maren und Ursa, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Zeitraum, in dem sich die Ereignisse abspielen, sind etwa drei Jahre von 1617 bis 1620. Maren wächst in Vardo auf, einer norwegischen kleinen Insel und eines Tages passiert ein großes Unglück. Ein Sturm zieht auf und reißt alle männlichen Bewohner der Insel in die Wellen. Von diesem Tag an müssen die Frauen auf Vardo alleine überleben. Keine leichte Sache, wenn man sich vorstellt, dass zu diesen Zeiten hauptsächlich die Männer für das Ernähren der Familie verantwortlich waren. Die Frauen lassen sich allerdings nicht unterkriegen und kämpfen gemeinsam um das Überleben.

Sehr interessant war auch die Entwicklung der Frauen auf Vardo, die sich ganz allmählich in zwei Lager spalten. Diese Spaltung durchzieht sich durch die gesamte Geschichte und nimmt einen wichtigen Teil des Geschehens ein. Um für Recht und Ordnung zu sorgen, wird der Kommissar Absalom Cornet auf die Insel geschickt. Zusammen mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Ursa erreicht er die Insel etwa ein Jahr nach dem Unglück. Ursa kannte ihren Mann vorher noch nicht und wusste nicht, dass dieser vor allem als angesehener Hexenjäger bekannt war. Das Verfolgung von Hexen und Zauberern, Menschen, die sich der Religion und Gott nicht hingeben wollten, wie es zu dieser Zeit üblich war, spielte zu dieser Zeit eine große Rolle. Absalom kommt auf die Insel, mit dem Ziel, den Teufel zu vertreiben.

Die Geschichte zeigt uns das Frauenbild von damals. Ein Bild, das so vollkommen fremd von dem wirkt, was uns heute bekannt ist. Ursa und Maren lernen sich kennen und werden mit der Zeit zu engen Vertrauten. Ursa lernt eine Menge von Maren. Die Entwicklung, die beide Frauen durchgehen, spielt ebenfalls eine große Rolle in der Geschichte, wenn auch eher unterschwellig. Trotzdem war es schön, diese Entwicklung mitzuerleben. Zwar waren die beiden Frauen mir nicht direkt sympathisch, aber doch waren sie sehr interessant, weshalb ich der Geschichte gerne gefolgt bin. Teilweise war die Geschichte etwas langatmig. Ich hätte mir die Ereignisse des Schlussteils gut auch schon etwas früher vorstellen können, so war es doch etwas anstrengender dranzubleiben. Trotzdem wollte ich unbedingt erfahren, was denn letztendlich noch passiert.

Der Sprachstil war sehr poetisch und wortgewaltig, aber keinesfalls so, dass es anstrengend wurde zu lesen. Ich bin sehr gut durchgekommen und habe mich gefreut, über schöne Vergleiche und Beschreibungen, die doch eher ungewöhnlich sind. Kieran Millwood Hargrave lässt den Leser Zeitreisen. Ich fühlte mich perfekt in die damalige Zeit zurückversetzt. Auch das Ende konnte mich überzeugen. Es war wenig überraschend, aber sehr emotional und absolut passend.

FAZIT
Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich. Es braucht mit Sicherheit seine Zeit, so war es zumindest bei mir, aber es lohnt sich. Es hat lange gedauert, bis die Handlung letztendlich an Fahrt gewinnt, aber diese Zeit braucht es auch, um in die Charaktere hineinblicken zu können, die Beziehungen verstehen zu können, da sich alles in einer anderen, unbekannten Zeit, fast schon fremden Welt abspielt.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Ein sehr guter Thriller

Missing - Niemand sagt die ganze Wahrheit
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MEINE MEINUNG:
Bei Missing – Niemand sagt die ganze Wahrheit haben wir es mit einem gut konstruierten Thriller zu tun, bei dem die Spannung auf keinen Fall zu kurz kommt.

Die Geschichte ist die zweier ...

MEINE MEINUNG:
Bei Missing – Niemand sagt die ganze Wahrheit haben wir es mit einem gut konstruierten Thriller zu tun, bei dem die Spannung auf keinen Fall zu kurz kommt.

Die Geschichte ist die zweier besten Freundinnen, Frankie und Sophie, die unzertrennlich waren, bis zu dem Tag, an dem Sophie spurlos verschwand. 18 Jahre lang wurde ein Unfall vermutet, bei dem Sophie den Tod in den Meeresströmungen fand. Als nun menschliche Überreste an den Strand gespült wurden, meldet sich Sophies Bruder Daniel nach all den Jahren wieder bei Frankie, denn er möchte endlich herausfinden, was damals mit seiner Schwester passierte. Frankie zögert nicht lange und kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um mit Daniel Recherchen anzustellen.

Die „Verfolgungsjagd“ war extrem spannend und fesselnd, allerdings hätte es für meinen Geschmack ein bisschen mehr Action sein dürfen. Dennoch ist jedes der kurzen Kapitel sehr interessant und hält immer eine neue Wendung bereit, die es schwer macht, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Erzählt wird abwechselnd aus Frankies und Sophies Perspektive, was die ganze Story abwechslungsreich macht. Bei Sophie sind es dabei Tagebucheinträge aus der Vergangenheit in der Ich-Perspektive und bei Frankie wird die aktuelle Gegenwartssituation geschildert. Was hier besonders interessant war, war die Tatsache, dass Frankie in ihren Erzählungen stets Sophie anspricht. Es ist, als würde sie ihrer besten Freundin schildern, was gerade passiert. Durch diese beiden Erzählweisen bekommt man immer wieder Einblicke in die Gedankengänge der Freundinnen zu bestimmten Situationen, die teils sehr unterschiedlich sind. So gibt es auch zu jeder Situation verschiedene Blickwinkel, die zum Nachdenken anregen.

Am besten gefallen hat mir Frankies ambivalenter Charakter. Aus ihren eigenen Erzählungen war sie mir sehr sympathisch, kam rüber, wie die Freundin, die Sophie über alles liebte und sich nach all den Jahren auch Fehler eingesteht und diese bereut. Auch in Sophies Erzählungen wirkt Frankie wie ein großer Halt für die Freundin, aber manchmal gibt es einschneidende Momente und Reaktionen Frankies, die man von der Gegenwarts-Frankie so nicht erwarten würde. Das reißt immer wieder Risse ins Bild und man kommt ins Grübeln.

Allgemein hat die Autorin es geschafft, mich mehrfach an der Nase herum zu führen und immer wieder neue Überlegungen anzustellen. Die Geschichte dreht sich im Grunde die ganze Zeit um die Frage, wer eigentlich lügt, wer mehr weiß, als er tatsächlich zugibt.

Das Ende war auf der einen Seite sehr überraschend. Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet, ich war schockiert und habe begonnen, alles was ich gelesen habe in Frage zu stellen, die ganze Geschichte noch einmal aufzuarbeiten. Auf der anderen Seite empfand ich das Ende auch etwas unbefriedigend. Auch wenn das gelüftete Geheimnis sehr gut konstruiert war, hätte ich mir doch ein bisschen was anderes für den Ausgang gewünscht.

FAZIT:
Ein sehr unterhaltsamer Thriller, der gut konstruiert und süchtigmachend ist. Ich bin über die Seiten geflogen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Trotz kleiner Kritikpunkte eine klare Leseempfehlung. Ich werde mit Sicherheit noch die anderen beiden Romane der Autorin verschlingen.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Interessant

Allegro Pastell
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MEINE MEINUNG
Wir lernen Tanja und Jerome kennen, die eine Fernbeziehung zwischen Berlin und dem Maintal führen. Zunächst scheint das gut zu funktionieren, sie wehren sich gegen konventionelle Beziehungsmuster ...

MEINE MEINUNG
Wir lernen Tanja und Jerome kennen, die eine Fernbeziehung zwischen Berlin und dem Maintal führen. Zunächst scheint das gut zu funktionieren, sie wehren sich gegen konventionelle Beziehungsmuster und versuchen den Alltagstrott in ihrer Beziehung zu vermeiden. Alles super entspannt, alles super easy. Die Geschichte soll den Lifestyle und die Beziehungs-Dynamik der Generation Thirtysomething abbilden. Sex, Partys, Drogen, Restaurantbesuche. Alles akzeptierte Bestandteile ihres Alltags, bitte nur nicht langweilig werden.

Die Protagonisten Tanja und Jerome blieben mir als Leserin gegenüber sehr distanziert. Insbesondere Tanja erschien mir als Charakter schwer zu fassen. Ich konnte nicht unbedingt Sympathien für sie entwickeln, aber ich hatte auch den Eindruck, dass der Autor dies auch nicht unbedingt vorgesehen hatte. Jerome dagegen hatte, meiner Meinung nach, oft interessante Gedanken.

Der Schreibstil war sehr einfach gehalten, aber doch sehr speziell. Mich erinnerte die Erzählweise sehr an die Bücher der Popliteratur aus den 90er Jahren, in dem Stil von Christian Kracht oder Benjamin von Stuckrad-Barre. Das machte für mich die Besonderheit des Buches aus, da ich das Gefühl hatte, dass die Sätze trotz der Einfachheit, sehr kunstvoll gestaltet wurden.

Als ehemalige Germanistik-Studentin muss ich an dieser Stelle auch erwähnen, dass dies ein Buch war, bei dem ich fortlaufend analysiert habe. Beinahe jeder Satz wurde genau unter die Lupe genommen.

„Der Film […] hatte Tanja durchaus emotionalisiert.“
(Randt (2020), S. 140)

Hier kamen mir beispielsweise die Gedanken, dass dieser Satz genauso nüchtern daherkommt, wie ich mir Tanja vorstellen würde. Absolut passend, obwohl wir hier einen auktorialen Erzähler haben und nicht aus der Ich-Perspektive geschildert wird. Sogar der Schreibstil bringt Tanjas Persönlichkeit auf den Punkt und spiegelt ihr Wesen wieder.

Dann gab es allerdings auch Stellen, die ich als eher fragwürdig empfunden habe.

„Tamara bounct wie ein Flummi durch ihr Life.“ (Randt (2020), S. 165)

Ich muss sagen, an solchen Stellen war ich sehr zwiegespalten. Ist das wirklich eine Konversation, wie wir uns das bei den 30jährigen heutzutage vorstellen können? Oder ist das doch nicht ganz so „real“ und der Autor versucht hier, den Charakter dieser Generation überzogen und überspitzt darzustellen? Was mir auch aufgefallen ist, ist das nichts unkommentiert stehen bleibt. Egal was passiert, stets folgt ein Kommentar à la ‚Jerome gefällt das‘ ‚Tanja gefällt das nicht‘. Selbst wenn es sich dabei nur um die Auswahl des Geschirrs oder der Playlist zum Weihnachtsessen handelt.

Die beiden Protagonisten arbeiten sehr angestrengt daran, nicht angestrengt rüberzukommen. Der Schein zählt hier letztendlich mehr als das Sein. Jede kleinste Kleinigkeit wird streng durchdacht und bis ins winzigste Detail geplant. Das kann auch den Leser anstrengen, aber ich muss sagen, mich hat es eher unterhalten.

FAZIT
Ich kann nicht genau in Worte fassen, was genau mich an die Geschichte gefesselt hat. Vielleicht ist ‚Fesseln‘ an dieser Stelle auch nicht richtig gewählt, aber das Buch hat mich auf jeden Fall unterhalten und interessiert. Es ist sehr eigensinnig und nur unterschwellig erkennt man die Ängste der Protagonisten, die sich damit auch einfach immer wieder selbst sabotieren. Interessant auf jeden Fall, man muss allerdings erwähnen, dass die Geschichte eher einem Bericht gleicht, als einer Geschichte mit vielen Ereignissen.

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