Super Thriller
The Wrong Girl – Die perfekte TäuschungMEINE MEINUNG:
Erzählt wird die ganze Geschichte aus zwei Perspektiven. Abwechselnd sind die Kapitel aus Julies und Mels Sicht geschrieben. Julie ist dabei unsere eigentliche Protagonistin die mitten im ...
MEINE MEINUNG:
Erzählt wird die ganze Geschichte aus zwei Perspektiven. Abwechselnd sind die Kapitel aus Julies und Mels Sicht geschrieben. Julie ist dabei unsere eigentliche Protagonistin die mitten im Geschehen steht und irgendwie in das Verbrechen verwickelt zu sein scheint. Mel ist die Ermittlerin, die versucht das Verbrechen aufzuklären. Dieser Perspektivenwechsel hat mir schon einmal sehr gut gefallen, da ich finde, dass dies immer für Abwechslung und Spannung sorgt und es somit zu keiner Zeit langweilig wird. Zum einen konnte ich Julies Handlungen mitverfolgen und mir selbst eine Meinung darüber bilden, wieviel sie mit dem Verbrechen zu tun hat. Gleichzeitig konnte ich die Ermittlungen begleiten und hatte somit immer einen Blick in die Beweislage, was meine Meinung zusätzlich beeinflusst hat.
Die Geschichte beginnt mit einer relativ langen Einführung, die auf das eigentliche Verbrechen, nämlich den Mord an Laura, wie es der Klappentext angibt, abzielt. Auch wenn die Einführung lang war, wurde mir nicht langweilig, da definitiv Spannung vorhanden war und man einige Einblicke in Julies Leben gewinnen konnte und man somit die Chance hatte, sich ein sehr gutes Bild von der Protagonistin zu machen. Was mir an diesem Thriller besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass ich eigentlich nie wusste, was als nächstes passieren würde. Es war nicht vorhersehbar und hatte ein paar spannende Wendungen parat, die ich so nicht kommen sah. Ich wusste lange nicht, was ich von dem Buch halten sollte, trotzdem war die Lust weiterzulesen permanent da.
Die Charaktere haben mir zwar gut gefallen, trotzdem wirkten sie meistens sehr unnahbar und distanziert. Die Figuren waren zwar gut ausgearbeitet, aber ich hatte immer das Gefühl, ich als Leser würde nicht die ganze Wahrheit erfahren. Das Gefühl von Geheimnissen war vorhanden, weshalb ich mir nie sicher sein konnte, ob de Erzählungen, vor allem von Julie, komplett der Wahrheit entsprachen oder ob nicht doch wichtige Details verschwiegen wurden, was dem ganzen Geschehen zusätzlich etwas Mysteriöses verlieh. Genau wie in Girl on the train hatte ich das Gefühl psychologisch ausgetrickst zu werden, weshalb ich sehr lange gerätselt habe und gut unterhalten wurde. Die Autorin schafft die Verunsicherung perfekt einzupflanzen und Verwirrung zu stiften. An dieser Stelle sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass die Geschichte sich nicht ausschließlich um das Verbrechen dreht, sondern auch viele Einblicke in Julies Leben gibt und man sie als Leser auch in ihrem Alltag begleitet, der hauptsächlich daraus besteht, die angebliche Geliebte ihres Mannes zu beschatten, was aber auch sehr spannend war. Ich konnte mir nie sicher sein, ob Julies Verdacht auf eine Affäre begründet war oder ob sie einfach nur krankhaft eifersüchtig ist.
Die Auflösung am Ende hat es dann in sich, den Verdacht hatte ich zwar immer mal wieder, dieser wurde aber auch immer wieder durch spannende Wendungen abgeschwächt. Deshalb konnte mich das Ende gut überraschen, auch wenn es mich ein wenig unbefriedigt zurückließ. In dieser Geschichte wurde im Prinzip das perfekte Verbrechen beschrieben, mir war es dann aber doch ein kleines bisschen zu perfekt. Auch fand ich die Auflösung zu plötzlich und ein wenig zu einfach gehalten. Ich hätte mir mehr Einsatz von Mel, der Ermittlerin gewünscht und hatte am Ende das Gefühl, dass der Einsatz der Polizistin auch ein wenig überflüssig war.
FAZIT:
The wrong girl hat mir perfekte Unterhaltung geboten und mich bis ans Ende an das Buch gefesselt. Der tolle Schreibstil der Autorin führte mir ein perfektes Bild vor Augen und versetzte mich direkt ins Geschehen. Die Charaktere sorgten für Verwirrung und ließen mich lange im Dunkeln tappen. Obwohl mir das Ende ein wenig zu perfekt war und mir die Rolle der Ermittlerin ein wenig zu kurz kam, kann ich dieses Buch gerne weiterempfehlen.
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