Starke Idee, schwache Umsetzung
Dear EnemyDas Cover:
Wunderschön anzusehen, hat aber keinen Bezug zum Besuch. Es ist sehr austauschbar und das finde ich recht schade.
Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, ich kenne bereits ...
Das Cover:
Wunderschön anzusehen, hat aber keinen Bezug zum Besuch. Es ist sehr austauschbar und das finde ich recht schade.
Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, ich kenne bereits andere der Autorin und sie waren alle schnell und zügig zu lesen. Dieses leider eher weniger. Ich weiß nicht, ob es an mir lag oder einfach wirklich gut und gerne 100 bis 150 Seiten weniger ausgereicht hätten.
Die Handlung beginnt recht schnell, Delilah muss zu ihrem alten Kindheitsfeind, weil sie die Fehler ihrer Schwester widergutmachen will. Die Gründe dafür erschließen sich mir wirklich nicht, denn auch wenn sie ihrer Mutter Sorgen ersparen will, sollten auch ihre Bedürfnisse einen Wert haben.
Delilah hat ihr eigenes Glück hier seht oft zurückgestellt und wollte alles für ihre kleine Schwester Sam regeln.
Dabei ist Sam meist nur eines: Egoistisch, selbstsüchtig und anstrengend- Sie macht Fehler und taucht anschließend unter. Delilah muss mit ihrer gutmütigen Art einspringen.
Und auch die Wortgefechte waren nicht so mein Ding.
Delilah sollte als Mobbing-Opfer (und nichts Anderes ist sie hier) als Protagonistin darüberstehen, gleichzeitig wurde aber immer wieder erwähnt wie schlimm es um sie steht. Ich fand, dass sie sich hier viel zu viel hat gefallen lassen und das Geplänkel allenfalls pubertär war.
Macon empfand ich auch als nicht grade sympathisch. Allein, dass er Delilah die ganze Zeit mit dem alten Namen anspricht „Kartoffel“ macht ihn für mich sowas von unsensibel, unsympathisch und überheblich. Auch wenn er später immer wieder Grunde liefert und selbst den Namen erklärt, empfand ich das alles als zu einfach gelöst.
Die Anziehung der beiden konnte ich absolut nicht nachvollziehen. Auf der einen Seite soll Delilah bis heute unter den Schmähungen leiden, auf der anderen Seite vergibt sie alles sofort, wenn Macon einen (noch so fadenscheinigen) Grund liefert.
Die ganze Handlung fand ich anstrengend, es wiederholte sich vieles, ein einziger Lichtblick ist das, was beide schaffen: Offen aufeinander zugehen und über ihre emotionalen Verletzungen sprechen. Das waren die Momente, die zwar alles besser machten, es war aber irgendwie zu wenig. Einmal aussprechen, kurz drüber nachdenken und alles gut. Hmm.
Bei der Länge des Buches hätte man viel mehr mit den Emotionen machen können, mehr aufarbeiten, mehr über das Thema Mobbing und die schwerwiegenden Folgen erfahren, aber hier scheint es, als wäre eine Entschuldigung alles was es braucht.
Mein Fazit:
Eine schöne Idee, eine eher schwache Umsetzung. Für mich war das ganze anstrengend, langatmig und leider nicht so ganz das, was ich erhofft habe. Besonders die beiden Protagonisten machen es mir schwer dieses Buch zu genießen.
Trotzdem bin ich auch das nächste der Reihe gespannt, denn die Autorin kann es besser.