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Veröffentlicht am 04.07.2017

Teufelskälte - spannend, aber auch teils verwirrend

Teufelskälte
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Tommy Bergmann wird wieder mit seinem ersten Fall konfrontiert. 1988 wurde ein junges Mädchen ermordet. Den Mörder, Anders Resk, konnte Tommy seinerzeit schnappen und er ist seitdem in sicherer Verwahrung. ...

Tommy Bergmann wird wieder mit seinem ersten Fall konfrontiert. 1988 wurde ein junges Mädchen ermordet. Den Mörder, Anders Resk, konnte Tommy seinerzeit schnappen und er ist seitdem in sicherer Verwahrung. Als viele Jahre später eine Prostituierte ermordet wird, weist diese dieselben Verletzungen auf, wie das damals ermordeten Mädchen. Wie kann das sein? Gibt es einen Nachahmungstäter? Oder hatte Resk damals einen Komplizen, der nun weiter mordet?

Auf diesen Krimi habe ich mich sehr gefreut, weil mich das Cover und der Klappentext sehr angesprochen haben. Ich lese düstere Krimis und Thriller sehr gerne.
Das Buch beginnt mit einem Rückblick ins Jahr 1988 zu dem damaligen Mord an Kristiane Thorstensen. Dann gibt es den Schwenk ins Jahr 2004, wo die Verbindungen zu damals klar werden.
Der Schreibstil war flüssig und gut lesbar. Ich empfand ihn als eher kühl und damit sehr passend für einen nordischen Krimi. Die Kapitel waren relativ kurz, was mir gut gefiel.
Allerdings haben mich der Aufbau des Buches und die Sprünge teils ziemlich verwirrt. Es wurden bereits zu Beginn sehr viele Personen präsentiert, die ich einfach nicht richtig auseinander halten und zuordnen konnte. Da musste ich mich extrem konzentrieren und auch öfter überlegen, was mich dann aus dem Lesefluss brachte. Dann kamen noch die diversen Sprünge in der Geschichte dazu. Von den Ermittlern über die Morde damals und heute bis hin zur Psychiatrie. Das Ganze hat mich wirklich verwirrt und ich brauchte meine Gewöhnungszeit.
Der Plot an sich gefiel mir sehr gut. Es gab Raum für Überlegungen zum Täter, was ich persönlich gerne mag, weil es die Spannung erhöht. Und natürlich gab es auch Einblicke in die menschlichen Abgründe, die bei einem Krimi ja meistens dazugehören. Die düstere Atmosphäre fand ich passend.
Was mich zwiegespalten zurück lässt ist das Ende. Ich finde es zu offen, und eigentlich muss man den nächsten Band auch lesen. Hoffentlich lässt der nicht allzu lange auf sich warten.

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.06.2021

Leider nicht überzeugend

Ein letzter erster Augenblick
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Joel verfügt über eine ganz besondere Gabe: im Traum sieht er die Zukunft der Menschen, die er liebt. Er weiß also häufig schon vorher, was den Menschen um ihn herum passiert. Dann lernt er Callie kennen ...

Joel verfügt über eine ganz besondere Gabe: im Traum sieht er die Zukunft der Menschen, die er liebt. Er weiß also häufig schon vorher, was den Menschen um ihn herum passiert. Dann lernt er Callie kennen und beide verlieben sich ineinander. Bis Joel auch von Callies Zukunft träumt.

Das wunderschöne Cover und der berührende Klappentext haben mich sehr neugierig auf dieses Buch gemacht.
Das Buch ließ sich gut und zügig lesen. Die Perspektivwechsel haben mir sehr gut gefallen, sie brachten Abwechslung ins Geschehen. Auch dass in der Ich-Form erzählt wurde, fand ich super passend.
Joel und Callie wurden gut und anschaulich beschrieben. Ich mochte beide und war gespannt, was sie erleben und wie sie sich (miteinander) entwickeln.
Der Einstieg ist mir gut gelungen und der erste Teil gefiel mir sehr gut. Ich konnte mich in beide Personen hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Im mittleren Teil gab es dann ein paar Längen, die mich jedoch nicht allzusehr störten. Im letzten Teil des Buches fehlte mir eindeutig das Gefühl, denn ich war irgendwie nicht richtig berührt und ergriffen. Auch konnte ich nicht alle Handlungen der beiden verstehen. Das fand ich sehr schade.

Das Buch fing sehr gut an, ließ dann aber leider nach. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Eindrucksvoll, aber auch mit Längen

Big Sky Country
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August lebt mit seinen Eltern auf einer Farm, wo er seine täglichen Aufgaben übernimmt. Doch nach der Trennung seiner Eltern zieht er mit seiner Mutter nach Montana. Nachdem er dort Anschluss gefunden ...

August lebt mit seinen Eltern auf einer Farm, wo er seine täglichen Aufgaben übernimmt. Doch nach der Trennung seiner Eltern zieht er mit seiner Mutter nach Montana. Nachdem er dort Anschluss gefunden hat, macht er seine Erfahrungen mit falschen Freunden, Frauen und Autos.

Die Beschreibung hat mich sehr neugierig auf diesen Roman gemacht. Auch das eindrucksvolle Cover hat mich angesprochen.
Der Schreibstil war ruhig und ließ sich flüssig und zügig lesen. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft und eindringlich und sie nahmen sehr viel Platz in diesem Roman ein. Dadurch konnte ich mir die Umgebungen, die Landschaft sowie die Tiere und die Menschen hervorragend vorstellen.
Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben. Insbesondere August wurde sehr ausführlich und tiefgehend beschrieben. Ich konnte ihn dadurch zu jeder Zeit verstehen, seinen Gedanken folgen und seine Gefühle verstehen. Ein wirklich sehr eingehend beschriebener Charakter. 
Der Roman war sehr ruhig und unaufgeregt, was auch an dem ruhigen Charakter von August lag. Als Leser begleitet man ihn über mehrere Jahre. Leider plätscherte die Story teilweise sehr dahin und es passierte nicht sonderlich viel. Das ging dann sehr zu Lasten der Spannung und es fiel mir manchmal schwer, dabei zu bleiben. Ich war während des Lesens wirklich hin und her gerissen, denn einerseits gefiel mir der Roman samt seiner Tiefgründigkeit sehr gut, andererseits fehlte mir die Spannung und das Erlebnis.

Ein eindrucksvoller und ruhiger Roman, der jedoch leider auch einige Längen hat. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2021

Zu distanziert und emotionslos

Noah – Von einem, der überlebte
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Dieses Buch erzählt einen Teil des Lebens von Noah Klieger. Als Jugendlicher half er dabei, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Mit 16 kam er als Häftling in Auschwitz an. Wie durch ein Wunder ...

Dieses Buch erzählt einen Teil des Lebens von Noah Klieger. Als Jugendlicher half er dabei, jüdische Kinder in die Schweiz zu schmuggeln. Mit 16 kam er als Häftling in Auschwitz an. Wie durch ein Wunder überlebte er diese Zeit und brach anschließend nach Israel auf.

Die Beschreibung dieses Buches hatte mich sofort angesprochen. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte und das Leben von Noah Klieger, der mir bisher unbekannt war.
Der erste Teil des Buches hat mich sehr gefesselt. Die Zeit, die Noah in Auschwitz erlebte, war einfach nur grausig. Allerdings waren die Beschreibungen dieser Erlebnisse eher oberflächlich bzw. distanziert beschrieben. Auf tiefergehende Details wurde verzichtet, das schaffte mein Gehirn allerdings alleine. Dieser Schreibstil hat mich hier nicht gestört, denn ich denke, dass die meisten Menschen, die dieses Buch lesen, bereits um die unsäglichen Gräueltaten wissen. Zudem passte es einfach, denn enge Bindungen waren meist nicht von Dauer, da viele Häftlinge diese Zeit nicht überlebten. Wenn man allerdings noch keine genaue Ahnung dieser damaligen Schrecken hat, fände ich dieses Buch eher unpassend.
Nach diesem ersten sehr guten und bewegenden Abschnitt konnte mich dieser distanzierte Erzählstil leider nicht mehr packen. Viele Dinge, die Noah im weiteren Verlauf erlebte, wie z.B. das Wiedersehen mit seinen Eltern oder die Fahrt mit der Exodus, waren mir zu oberflächlich, distanziert und kurz erzählt. Mich störten die fehlenden Emotionen, ich wurde einfach nicht mehr gepackt.
Dann fand ich es auch sehr schade und unpassend, dass Noah die Deutschen auch heute noch über einen Kamm schert, obwohl die heute lebenden Generationen nicht für die damaligen Taten verantwortlich sind. Natürlich hat er Schreckliches erlebt, aber mit solchen Verallgemeinerungen tue ich mich schwer.

Mir tut es sehr leid, dass mich diese Lebensgeschichte von Noah Klieger nicht so packen konnte, wie sie es verdient hat. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2021

Konnte mich nicht komplett überzeugen

Kronsnest
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Der empfindsame Hannes lebt mit seinen Eltern auf dessen Hof, den sie gemeinsam bewirtschaften. Doch er leidet unter seinem gewalttätigen und unberechenbaren Vater. Auch in der Schule hat er es nicht leicht. ...

Der empfindsame Hannes lebt mit seinen Eltern auf dessen Hof, den sie gemeinsam bewirtschaften. Doch er leidet unter seinem gewalttätigen und unberechenbaren Vater. Auch in der Schule hat er es nicht leicht. Einen Ausgleich findet er in der Natur und in seinen Büchern. Als er Mara kennenlernt, überdenkt er sein Leben und er will sie unbedingt für sich gewinnen.

Das tolle Cover und der neugierig machende Klappentext haben mich direkt angesprochen und ich war sehr gespannt, was für eine Geschichte sich in diesem Buch verbirgt.
Der Schreibstil ließ sich grundsätzlich gut lesen. Er war anfangs allerdings sehr nüchtern und ich musste mich da erstmal dran gewöhnen. Dann ging es deutlich besser. Dennoch fühlte ich mich nicht so ganz in der Geschichte drin, sondern eher als äußerer Betrachter.
Zu den Charakteren konnte ich keine richtig tiefgehende Beziehung aufbauen. Der Vater von Hannes hat mich total abgestoßen, weil er nur negativ war. Seine Aggressionen und Ungerechtigkeiten haben mich fast wütend gemacht. An ihm fand ich nichts Positives. Die Mutter hat bei mir ebenfalls Unverständnis und Kopfschütteln ausgelöst. Wieso sie zu ihrem Mann hielt und sich nicht gegen ihn stellte, war für mich nicht erklärbar. Vielleicht war es der damaligen Zeit geschuldet. Und Hannes war eigentlich sympathisch, gerade weil er sich so viele Gedanken um seine Arbeitsleistung etc. machte. Doch er war ein Jugendlicher, der seinen eigenen Weg finden musste. Mir fehlte bei ihm allerdings der Tiefgang, um komplett mit ihm mitfühlen und mitfiebern zu können.
Die Geschichte floss gemächlich dahin. Es gab einige Szenen, die die Spannungskurve erhöhten, aber nicht enorm. Es herrschte dennoch durchgehend eine Neugierde, was Hannes noch erleben wird und was die Zukunft für ihn bereit hält. 
Was mir sehr gut gefallen hat, waren die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und der Natur. Ebenso die Beschreibungen der Bewirtschaftung des Hofes und der tägliche Kampf ums Überleben. Das wirkte sehr authentisch und passend zur damaligen Zeit.

Dieser Roman hat einige richtig tolle Aspekte, er konnte mich jedoch leider nicht komplett packen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.