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Veröffentlicht am 25.08.2021

Flucht voller Hoffnung: Spannend, abenteuerlich, dramatisch!

Die Straße der Hoffnung
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Bei "Die Straße der Hoffnung" von Felicity Whitmore (erschienen tb 2021 bei dtv) handelt es sich um Band 2 der Trilogie um "Die Frauen von Hampton Hill" (Untertitel).

Nach dem Lesen von "Der Faden der ...

Bei "Die Straße der Hoffnung" von Felicity Whitmore (erschienen tb 2021 bei dtv) handelt es sich um Band 2 der Trilogie um "Die Frauen von Hampton Hill" (Untertitel).

Nach dem Lesen von "Der Faden der Vergangenheit", Bd. 1 der Trilogie, war ich sehr gespannt, wie es mit Melody (Gegenwart) und Abigail (Mitte 19. Jhd; England und Oregon, Amerika) weitergeht. Übrigens würde ich empfehlen, mit Bd. 1 zu beginnen, auch wenn dies nicht unbedingt notwendig ist. Der zweite Teil hat mich wiederum sehr gut unterhalten und mir fast noch einen Tick besser gefallen als der erste Band:

Die Staatsanwältin Melody Stewart hat eine alte Villa geerbt: "Abigail's Place" und verschollen geglaubte Tagebücher einer Vorfahrin gefunden, deren Spuren sie nun verfolgt:

Abigail, Lady von Mahony, musste England mit ihrem Geliebten, Oliver Rashleigh, verlassen, um einem Todesurteil zu entfliehen. Mit neuer Identität eines Gönners, der von der Unschuld Olivers weiß, überqueren sie den Ozean und treffen (1842) in New York ein: Unterwegs begegneten sie dem Schriftsteller Charles Dickens, der wie Abigail gegen soziale Ungerechtigkeiten ist. In NY müssen sie jedoch feststellen, dass sich der Dichter täuschte, da auch hier soziale Probleme zu finden sind. Sogleich hat Abigail eine Idee, wie diesem Notstand abgeholfen werden könnte. Leider übersieht sie bei ihrem sozialen Engagement, dass sich jemand an ihre Fersen heftete, der von besessener Liebe zu ihr entflammt ist. Von nun an beginnt eine abenteuerliche Flucht ins Landesinnere, wobei sich Abigail und Oliver einem Treck anschließen, um den Verfolger endlich hinter sich zu lassen: Wird dieses Vorhaben gelingen?
Ebenezer, Abigails Sohn, nimmt nach einiger Zeit der Trauer die Geschäfte von Hampton Mill auf und auch er hat so manches Abenteuer durchzustehen, das für die damalige Zeit nicht ungefährlich ist. Auch Uman, ein Konkurrent, will Ebenezer als Schwiegersohn sehen und sich - berechnend wie er ist - langfristig Hampton Mill einverleiben, um sein eigenes Unternehmen noch zu vergrößern.

Melody erhält eines Tages einen Brief aus Oregon und es stellt sich heraus, dass es noch eine leibliche Verwandte gibt, die sie zu sich einlädt: Louise, 92 und Besitzerin eines Hauses, das sie Abigail vererben will, nachdem sie das Tagebuch ihrer gemeinsamen Urahnin Abigail gelesen hat: Wird Melody das Erbe antreten? Und wie wird sich die Beziehung zu Dan Rashleigh entwickeln, der ihren Enthusiasmus, das Schicksal Abigails enthüllen zu wollen, nicht absolut mit Melody teilt?

Felicity Whitmore schreibt sehr gute Unterhaltungsliteratur, oftmals wie auch hier mit historischen Bezügen, die mit Familiengeheimnissen, hier auch sozialer Ungerechtigkeit, Liebe, krankhafter Besessenheit, Flucht und Neubeginn zu tun hat: Diese Themen verarbeitet die Autorin so gekonnt und einfühlsam, dass der Leser praktisch an den Zeilen hängt und die Dramatik sowie auch eine hohe Authentizität immer gegeben ist. So wachsen einem Melody und besonders die mutige, starke und kämpferische Abigail sehr ans Herz. Die zwei Zeitebenen, in denen die Geschichte spielt, erhöhen hierbei ebenfalls noch die spannenden Handlungsstränge. In diesem Band gefiel mir die zweite Hälfte des Romans noch besser, so dass es mir nicht möglich war, ihn zur Seite zu legen: Hochspannend und dramatisch sowie sehr abenteuerlich, da Abigail vielen Gefahren ausgesetzt ist und eine Reise in einem Treck gen Westen in Amerika anno 1843 nicht eben ungefährlich war. Wohin wird die Reise sowohl Abigail als auch Melody weiter führen? Hier muss man sich wohl noch bis Februar 1922 (ET Band 3) gedulden....

Fazit:

Ein spannender, atmosphärischer, abenteuerlicher und dramatischer Teil der Trilogie, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gerne weiterempfehle: Wer Familiengeheimnisse, authentische Figuren und Handlungen sowie eine Reise ins 19. Jahrhundert gerne mag, ist hier gut beraten, die Trilogie von Felicity Whitmore zu lesen: Der Unterhaltungswert ist großartig! Daher gibt es von mir 4,5 * Ich freue mich bereits auf den 3. und letzten Teil (Die Heimat des Herzens).

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Gleich zwei Cold-Cases in einem gewohnt spannenden Krimi für Karen Pirie

Ein Bild der Niedertracht
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"Ein Bild der Niedertracht" von Val McDermid erschien (TB, brosch.) 2021 in deutscher Übersetzung von Kirsten Reimers im Droemer Knaur-Verlag. Vorausschicken möchte ich, dass ich die Karen-Pirie-Reihe ...

"Ein Bild der Niedertracht" von Val McDermid erschien (TB, brosch.) 2021 in deutscher Übersetzung von Kirsten Reimers im Droemer Knaur-Verlag. Vorausschicken möchte ich, dass ich die Karen-Pirie-Reihe (Spezialistin für Cold Cases in der kleinen Historic Case Unit - HCU) der schottischen Queen of Crime u.a. Werke der Autorin sehr überzeugend finde und seit Jahren ein Fan von McDermid bin; demzufolge freute ich mich auf Bd. 6 der Reihe und - wurde nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil:

Worum geht's?

An einem eiskalten Wintermorgen holen Fischer im Firth of Forth ihren ersten Fang ein: Wie sich herausstellt, finden sie eine Leiche statt Fischen im Netz, bei der es sich um den Bruder eines seit 2 Jahren verschwundenen schottischen Politikers handelt. Selbst Karen Pirie konnte damals kein Licht ins Dunkel bringen. Wird es ihr dieses Mal gelingen, den Fall aufzuklären und wie hängen beide Ereignisse miteinander zusammen?

Zur gleichen Zeit findet die Schwester einer verunfallten Frau in Perth bei der Wohnungsauflösung der Toten eine skelettierte Leiche in einem alten VW-Camper: Hier muss Karen ihr Netzwerk, das aus der Kollegin und Freundin, der Knochenforensikerin River Wilde besteht und im anderen Falle der genialen und ebenso sympathischen, mit Keksen bestechlichen Tamsin; ihres Zeichens digitale Forensikerin nutzen und zu Rate ziehen; als Leser verfolgt man die interessanten Ergebnisse der zusammenarbeitenden Frauen, die Rätselhaftes zu Tage fördern.

Es handelt sich hier um zwei Cold Cases, die Karen fast zeitgleich lösen will und die ihr aufgrund der Netze von Lügen und Intrigen alles abverlangen. Man begleitet sie nach Paris und Caen, wo der Ermordete, der im Wasser gefunden wurde und als James Auld identifiziert werden kann, gefunden wurde. Wie sich herausstellt, war er eine Reihe von Jahren in der französischen Fremdenlegion, um in Schottland dem unerträglichen Verdacht aus dem Wege zu gehen, er habe seinen eigenen Bruder ermordet (was man ihm de facto jedoch nie nachweisen konnte). Karen spricht in der Hoffnung auf neue Ermittlungsergebnisse und Hinweisen mit den Mitgliedern seiner Jazzband und seiner Freundin in Caen. Begleitet wird sie hierbei durch DS Daisy Mortimer, die die Mitarbeit in der HCU derart fasziniert, dass sie beschließt, sich dorthin versetzen zu lassen. Da sich der "Minzdrops" Jason, der sich einmal unerschrocken zeigte, eine Weile mit gebrochenem Bein in einer Klinik befindet, unterstützt die sympathische und kluge (aber ewig in Karens Auto krümelnde) Daisy Karen nach eigenem Befinden sehr gut. (Der "Hundekuchen" ACC Ann Markie, fies, kalt und die HCU am liebsten auflösend wie immer auftretend, muss mit säuerlichem Abnicken diesem Vorhaben später beipflichten).

Die Ermittlungspfade führen die beiden Frauen nicht nur nach Frankreich, sondern später auch nach Irland, wo in einer Galerie in Dublin so einige Fäden zusammenzulaufen scheinen: Einen kurzen Ausflug in die politisch unruhige Zeit Irlands (IRA, Bombenattentate) gewährt uns McDermid auch noch und empfiehlt irische Krimis, um die Hintergründe dieser konfliktreichen Zeit besser zu verstehen (diese Empfehlung ist bei mir auch abgespeichert).

Die Autorin schreibt gewohnt spannend und schlüssig, durchaus kritisch (Sozialkritik und auch den Brexit betreffend) und unterhält mit anhaltendem Spannungsbogen und vielen Verwirrspielen ihre Leser auf hohem Niveau: Der Plot ist sehr stimmig, doch in keiner Weise vorhersehbar, da es von ungeahnten Wendungen nur so wimmelt. Das Sahnehäubchen sind auch kleine humorvolle - und zuweilen feministische Einlagen, die den Stil dieser genialen Autorin ebenfalls ausmachen und mir sehr gefallen.

Fazit:

Val McDermid kann auch in ihrem 6. Band der Reihe um die sympathische Spezialistin Karen Pirie absolut überzeugen. Wer gute Kriminalromane, die atmosphärisch, kritisch und mit überzeugenden authentischen Figuren und anhaltender Spannung gerne liest, dem sei die Reihe mehr als empfohlen. Die Autorin steht für unterhaltsame, jedoch äußerst niveauvolle Kriminalliteratur - nicht nur für Schottlandfans! Von mir (die sich bereits auf den nächsten Fall der HCU um Karen Pirie sehr freut!) gibt es daher 4,5* und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Das Portrait einer starken - und humorvollen Frau

Sturmvögel
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"Sturmvögel" von Manuela Golz erschien (2021, HC) im Dumont-Verlag und das Cover, das auf den Geburtsort einer kleinen Nordseeinsel von Emmy, der 86jährigen Hauptprotagonistin des Romans, hinweist, gefällt ...

"Sturmvögel" von Manuela Golz erschien (2021, HC) im Dumont-Verlag und das Cover, das auf den Geburtsort einer kleinen Nordseeinsel von Emmy, der 86jährigen Hauptprotagonistin des Romans, hinweist, gefällt mir ausnehmend gut. Das gleiche gilt auch für die Zeilen, die sich zwischen den beiden Buchdeckeln verbergen:

1907-1994

Emmy wird als ältestes Kind von Janne und Andries Peterson auf einer kleinen, kargen Nordseeinsel geboren. Im Verlauf des Romans erfahren wir, wie hart und dennoch auch glücklich das Leben einer Familie vor über 100 Jahren dort gewesen sein muss: Andries gehört zu den letzten Walfängern und heiratet Janne, die recht mittellos ist, den Hof jedoch mittels (möglichst männlicher!) Nachkommen sichern hilft: Nach Emmy kommen jedoch noch zwei weitere Töchter auf die Welt und der einzige Sohn wird tot geboren. Für Janne eine Katastrophe, die sie völlig aus der Bahn wirft. Nach dem Tod der Mutter verliert Emmy auch ihren Vater und nach den Gepflogenheiten der Insel werden die Kinder in alle Himmelsrichtungen abgegeben: Die Jüngste wird adoptiert und Emmy, fast 14, muss nun für sich selber sorgen und ihre Kindheit endet mit der Fahrt nach Berlin, wo sie in den wilden 20er Jahren ihren Dienst als Hausmädchen einer gutbürgerlichen Familie antritt.
Dort lernt sie Hauke kennen, der ihr das Schwimmen beibringt, sie ausführt und ihr "sein" Berlin zeigt, das auch den Besuch von Variétés nicht ausschließt. Die beiden heiraten, zum Entsetzen seiner Mutter Charlotte, die sich eine "gute Partie" (besonders in finanzieller Hinsicht) für ihren Sohn wünschte und bekommen 3 Kinder: Hilde, Otto und Tessa, die Jüngste wurde 1945 geboren....

Eines Tages findet Hilde, die älteste Tochter von Emmy, alte Schriftstücke und Grundbucheinträge im Keller ihrer Mutter, um die sie sich vorwiegend kümmert und Otto, dessen Trödelladen mehr schlecht als recht läuft und der immer finanziell am Abgrund steht, nimmt sich der Sache gerne an: Tessa hingegen ist erst einmal nicht bereit, die Geschwister in dem Ansinnen zu unterstützen, was sich hinter den Akten verbergen mag...

Zum einen lernen wir Emmy als junge Frau kennen; die couragiert ist, stets nach vorne blickt und voller Humor sowie Lebenslust steckt, zum anderen sehen wir die 86jährige, noch sehr rüstige und agile Emmy, die sich nun doch einigen Geheimnissen ihres Lebens stellen will und muss, denn sie hat nicht mehr allzuviel Zeit dazu...

Der Roman spielt auf mehreren Zeitebenen und gibt Einblicke in die Welt von damals: In die Zeit der beiden Weltkriege; der Weltwirtschaftskrise und der Nachkriegszeit. Obgleich Emmy und Hauke sehr unterschiedlicher Natur sind, ist er doch zur Stelle, als sie seine Hilfe braucht. Auch Marianne, die Hebamme, die alle Kinder von Emmy half, zur Welt zu bringen, ist eine interessante Figur und sehr gute Freundin, die mit ihr durch dick und dünn geht. Am Romanende spielt auch sie eine Rolle, als es um das Eröffnen des Testaments und den Gang zum Notar geht: Wie wird Marianne entscheiden, was mit dem Brief ihrer Freundin zu tun ist?

Eine weitere Figur ist Anni, die ebenso wie Emmy früh ihre Eltern verlor und von Emmy und Tessa großgezogen wird: Sie studiert Sozialarbeit und hier fand sich leider ein Klischee, das mir weniger gut gefiel; denn es ist unrichtig, dass "alle Kinder, die fremdplatziert werden und in einem Heim aufwachsen, nach und nach vor die Hunde gehen, aus der Bahn geworfen werden" (S. 150). Richtig aber ist eher, dass man "im Jugendamt als Mitarbeiter Kindern weniger helfen kann, als sie zu verwalten". Aus diesem Grunde habe ich selbst mich auch nie in einem Jugendamt bewerben wollen, sondern war lieber in der offenen Kinder- und Jugendarbeit beschäftigt.

Inwiefern es wichtig ist, dass auch Anni bei der Notarsitzung eingeladen ist, muss der Leser selber erfahren. Auch gibt es noch andere "Geheimnisse" zu lüften, die mich persönlich nicht überraschten, jedoch in das Gesamtbild des Romans passten. Die Autorin schreibt sehr gefühlvoll und durch den atmosphärischen Sprachstil kann man sich das Leben Emmys in den verschiedenen Lebensphasen sehr gut vorstellen und sie gedanklich begleiten: Das grausamste Vorkommnis war für mich, als die Geschwister als Kinder getrennt wurden und ich habe es bedauert, dass die beiden anderen Mädchen mit keiner Silbe mehr erwähnt wurden. Inspiriert wurde diese Geschichte durch das Leben der Großmutter der Autorin, wodurch sehr vieles authentisch wirkt.

Fazit:

Ein warmherziges Portrait einer starken Frau, die ihren Humor und auch ihre Liebesfähigkeit selbst in schwierigsten Lebenssituationen nie verlor und zugleich auch das Portrait eines politisch bewegten 20. Jahrhunderts. Gerne empfehle ich "Sturmvögel" weiter und vergebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Totenreich - Spannung um die Verbrechen in Frankfurt

Totenreich
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Ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich gesteigert hat: stilistisch und auch im inhaltlichen und dem Spannungsbogen, da es sich bei den von mir gelesenen Werken um "die Verbrechen von Frankfurt" handelt, ...

Ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich gesteigert hat: stilistisch und auch im inhaltlichen und dem Spannungsbogen, da es sich bei den von mir gelesenen Werken um "die Verbrechen von Frankfurt" handelt, die teils historisch belegt sind. Nach "Teufelsmond" und "Totenreich" war nun das frühere Werk der Autorin etwas absehbar, die Figuren etwas oberflächlicher gezeichnet, aber mit Lokalkolorit und dem, wie mir scheint, stetigem Bemühen, die Aufklärungsarbeit in der "criminalia" ohne Frauen ad absurdum zu erklären. Dies ist teils gelungen und amüsant beschrieben, teils auch etwas unrealisitisch dargestellt, da es keiner Recherche bedaf, wie die Stellung der Frau im Mittelalter in Deutschland war: ob es in Frankfurt oder einem pfälzischen oder auch hessischen Dorf war - "dem Manne untertan" sicherlich... Dennoch gebe ich gerne 82 Punkte für den "Höllenknecht", da ich das Buch unterhaltsam fand, allerdings eher stilistisch schlicht und das Bemühen um eine mittelalterliche "Emanzipation" und deren Darstellung in Form solch kämpferischer Frauen wie Gustelies, Jutta Hinterer und Hella als positiv empfinde, der emanzipatorische Gedanke zieht sich durch alle von mir bisher gelesenen Bücher der Autorin.

(gelesen: 09/2012

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Höllenknecht

Höllenknecht
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Ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich gesteigert hat: stilistisch und auch im inhaltlichen und dem Spannungsbogen, da es sich bei den von mir gelesenen Werken um "die Verbrechen von Frankfurt" handelt, ...

Ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich gesteigert hat: stilistisch und auch im inhaltlichen und dem Spannungsbogen, da es sich bei den von mir gelesenen Werken um "die Verbrechen von Frankfurt" handelt, die teils historisch belegt sind. Nach "Teufelsmond" und "Totenreich" war nun das frühere Werk der Autorin etwas absehbar, die Figuren etwas oberflächlicher gezeichnet, aber mit Lokalkolorit und dem, wie mir scheint, stetigem Bemühen, die Aufklärungsarbeit in der "criminalia" ohne Frauen ad absurdum zu erklären. Dies ist teils gelungen und amüsant beschrieben, teils auch etwas unrealisitisch dargestellt, da es keiner Recherche bedaf, wie die Stellung der Frau im Mittelalter in Deutschland war: ob es in Frankfurt oder einem pfälzischen oder auch hessischen Dorf war - "dem Manne untertan" sicherlich... Dennoch gebe ich gerne 82 Punkte für den "Höllenknecht", da ich das Buch unterhaltsam fand, allerdings eher stilistisch schlicht und das Bemühen um eine mittelalterliche "Emanzipation" und deren Darstellung in Form solch kämpferischer Frauen wie Gustelies, Jutta Hinterer und Hella als positiv empfinde, der emanzipatorische Gedanke zieht sich durch alle von mir bisher gelesenen Bücher der Autorin.

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