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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
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Die Dystopie von Veronica Roth „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist der Abschluss der Trilogie, welche von der Geschichte rund um Tris und Four berichtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Durch ...

Die Dystopie von Veronica Roth „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ ist der Abschluss der Trilogie, welche von der Geschichte rund um Tris und Four berichtet.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext)
Durch den Krieg haben sich die Fraktionen aufgelöst, und Tris und Four haben erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge ist: Es gibt eine Welt außerhalb ihrer Stadt, außerhalb des Zauns. Für Tris und Four steht fest, dass sie diese neue Welt erkunden wollen. Gemeinsam. Doch ihr Vorhaben stößt auf erbitterten Widerstand. Und auch ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, als die beiden erkennen müssen, dass die Lüge, die ihre Existenz bestimmt, größer ist, als sie es sich bisher vorstellen konnten. In größter Gefahr muss Tris die letzte Entscheidung treffen – und riskiert alles.

Der Schreibstil von der Autorin Veronica Roth ist auch im Abschlussband der Trilogie wieder sehr angenehm, sodass sich „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ flüssig lesen lässt.
Im dritten Teil erfolgt ein Perspektivenwechsel. Es wird aus der Sicht von Tris und Four berichtet. In der Taschenbuchausgabe ist in der Überschrift erkenntlich gemacht wurden, aus wessen Sicht geschrieben wurde. Dies erleichtert das Lesen, denn anhand des Schreibstils ist nicht erkennbar, ob nun Tris oder Four seine Erlebnisse schildert. Besonders zu Beginn des Buches habe ich mich gefragt, in wie weit es notwendig ist, nun im dritten Band der Trilogie einen Perspektivenwechsel einzuführen. In wie weit ist dies sinnvoll? Erst zum Ende des Buches wird einem als Leser klar, dass damit ein gewisser Grund umgesetzt wird. Jedoch fand ich es persönlich nicht sinnvoll, schon von Anfang an einen Perspektivenwechsel einzubauen. Es wäre erklärbar gewesen, wenn sich der Stil und auch die Gedanken der Protagonisten deutlicher unterschieden hätten oder die beiden Charaktere wesentlich andere Abenteuer erlebt hätten. Ich finde aber, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Mit dem Perspektivenwechsel sollte wohl zusätzliche Spannung erzeugt werden. In meinen Augen ist dies jedoch missglückt. Meiner Meinung nach kam die Story öfters mal ins Stocken. Es gibt deutliche Ruhephasen, die den Charakteren gegönnt seien, jedoch irgendwie die Geschichte ins Stocken gebracht haben. Die Actionszenen haben mich teilweise deutlich an den ersten Band der Reihe erinnert und wirkten auf mich etwas aufgewärmt – manchmal kam es einer Wiederholung der Geschichte gleich. Auch die Charakterentwicklungen, sowohl in Bezug auf die Hauptcharaktere als auch auf die Nebencharaktere, konnten mich nicht immer überzeugen. Manchmal fand ich die Entwicklung nicht immer nachvollziehbar und manchmal wurden mir Charaktere auch einfach unsympathisch. Auch muss ich sagen, dass mich die Entwicklung der Geschichte leider nicht ganz zufrieden stellen konnte. Den Hintergrund des Fraktionssystems finde mich etwas unausgereift und irgendwie zu vorhersehbar. Allgemein gefällt mir der Hintergrund nicht so richtig – ich hatte mir irgendwie mehr erhofft oder auch in eine andere Richtung gedacht. Mir kam es manchmal so vor, als ob der Autorin die Ideen ausgegangen wären und Veronica Roth einfach irgendetwas dahin geschustert hat, was einigermaßen plausibel klang.
Auch das Ende konnte mich nicht wirklich befriedigen. Irgendwie hatte ich mit so einer Wendung schon gerechnet und so kam es für mich auch nicht wirklich überraschend, welche Entwicklung die Protagonisten am Ende durchmachen. Doch irgendwie fand ich es enttäuschend. Auch die Entwicklung der anderen Charaktere konnte mich absolut nicht überzeugen.

Leider konnte mich Veronica Roth mit „Die Bestimmung – Letzte Entscheidung“ nicht vollkommen überzeugen. Allgemein war der dritte Teil der Trilogie für mich wohl der schwächste Teil der Reihe, wobei mir auch schon der zweite Teil nicht mehr 100%ig zugesagt hat. Der Abschlussband wirkte auf mich unausgereift. Daher kann ich leider nur 3 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Frühstück mit den Borgias

Frühstück mit den Borgias
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Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: ...

Der Roman „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ist ein eigenständiges Werk, welches auf seine ganz eigene spezielle Art eine recht interessante Grundidee vermittelt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Willkommen im The Cliffs, dem abgründigsten Hotel Großbritanniens Ariel Panek möchte eigentlich nur ein paar unbeschwerte Tage mit seiner Studentin und Geliebten Zeva verbringen, am Rande eines Informatik-Kongress in Amsterdam. Doch dort kommt er nie an und landet stattdessen im Küstenhotel The Cliffs – einem Ort ohne Verbindung zur Außenwelt. Dort ist er dem schrulligen Hotelbesitzer und seinen einzigen Gästen, einer neurotischen Familie, die die 'Borgias' genannt werden, ausgeliefert.

Zuerst möchte ich die Gestaltung des Buches positiv hervorheben. Das Cover ist auf den Inhalt des Werkes abgestimmt und ist auch von der farblichen Auswahl und der Struktur recht ansprechend.
Der Schreibstil von DBC Pierre ist etwas gewöhnungsbedürftig und manche Sätze muss man zweimal lesen, damit man die vollständige Aussage auch erfassen kann. Aber nachdem ich mich auf den, manchmal doch etwas anspruchsvolleren, Stil eingelassen habe, bin ich gut in die Geschichte hereingekommen und konnte mich in dieser fallen lassen. Die Intention des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Im Verlauf des Romans bekommt man ein Gefühl, was die Grundidee in „Frühstück mit den Borgias“ sein könnte und versucht, dieses Buch auf eine andere Art und Weise zu interpretieren. Hierbei wird die Story mit einem Zwinkern erzählt und besticht durch seine skurrilen und doch ziemlich unvorhersehbaren Charaktere. Auch die Geschichte an sich ist teilweise doch recht skurril und wird durch die Hauptcharaktere vorangetrieben.
Die wesentlichen Protagonisten sind alle auf ihre eigene Art eigenartig dargestellt und sie haben ihre eigenen wesentlichen Charakterzüge, welche sie unverkennbar machen. Sie haben ihre Marotten und wirken teilweise schon recht absonderlich. Familie Borders wird als eine wirklich besondere Familie dargestellt, auch in Bezug auf ihre Verhältnisse und ihren Umgang miteinander. Auch ihre Ansichten sind oftmals chaotisch und aus der Luft gegriffen. Nicht selten fragt sich der Leser, was es mit dieser wirklich eigenartigen Familie eigentlich auf sich hat. Was will einem der Autor mit solch überspitzen Charakteren eigentlich mitteilen? Der Protagonist Ariel hat auf mich ebenfalls nicht wie ein Sympathieträger gewirkt. Er ist recht technikversessen. Er hat Probleme mit der direkten zwischenmenschlichen Interaktion und die Medien helfen ihm dabei, diese zu kompensieren und die Wechselwirkung mit normalen Menschen zu minimieren. Als Ariel in dem Hotel, in welchem er abgestiegen ist, keinen Empfang hat, macht ihn das verrückt. Das Handy und allgemein das Vernetzt- Sein ist für ihn sehr wichtig. Auch wirkte der Protagonist auf mich teilweise recht emotionslos, wie er manche Sachen über sich ergehen lässt und wie er mit der Familie Borders interagiert. Im Verlaufe des Kennenlernens versucht er, die Familie zu analysieren, ihre Verhaltensmuster zu erkennen und eventuell mögliches Verhalten vorherzusagen. Er sucht quasi den Algorithmus der Familie und muss jedoch schnell feststellen, dass dies kein einfaches Projekt ist. All diese Eigenarten von Ariel und seine Art, wie er auf die Familie reagiert, macht ihn für mich persönlich nicht sympathisch. Seine Beziehung zu seiner Studentin Zeva lässt ihn auch nicht in einem besseren Licht darstellen. Diese Beziehung wird im Verlaufe des Buches analysiert und man bekommt immer größere Einblicke in ihre zwischenmenschliche Situation. Je weiter das Buch voranschreitet, desto größer wird der Abschnitt aus der Sicht von Zeva. Auch nachdem ich das Buch abgeschlossen habe, ist mir die Rolle, welche Zeva für das Voranschreiten der Geschichte spielt, noch nicht vollständig verständlich geworden. Allgemein werden die Charaktere überspitzt dargestellt, sie zeigen ein extremes Verhalten und neigen zu Übertreibungen. Wenn man aber die Grundidee des Buches im Hinterkopf behält, wirkt dies auf den Leser als durchaus schlüssig. Auch das Personal des Hotels hat seine eigenen Marotten. Das Hotel selber ist heruntergekommen und hat so seinen ganz eigenen Charme und seine Eigenarten. Das Personal ist schrullig und unnachgiebig. Sie haben ihre eigenen Regeln in Bezug auf den Ablauf im Hotel und diese müssten strikt eingehalten werden. Sie tragen dazu bei, dass die Atmosphäre des Buches ausgebaut wird.

Alles in allem ist „Frühstück mit den Borgias“ von dem Autor DBC Pierre ein recht skurriler Roman, der einem schon mal einen Schauder über den Rücken jagt. Hauptsächlich besticht er durch die überspitzten Charaktere und ihre zwischenmenschlichen Interaktionen. Auch die Intention des Buches hat mir gefallen. Dennoch kann ich leider nur 3 Sterne für dieses außergewöhnliche Werk vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Monday Club - Der zweite Verrat

Monday Club
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Die Autorin Krystyna Kuhn hat mit „Monday Club – der zweite Verrat“ den zweiten Teil aus der Reihe rund um die Jugendliche Faye und das Geheimnis des Monday Clubs veröffentlicht. Meiner Meinung nach ist ...

Die Autorin Krystyna Kuhn hat mit „Monday Club – der zweite Verrat“ den zweiten Teil aus der Reihe rund um die Jugendliche Faye und das Geheimnis des Monday Clubs veröffentlicht. Meiner Meinung nach ist es dringend notwendig, dass man bereits den ersten Band „Monday Club – Das erste Opfer“ gelesen hat, um die Zusammenhänge verstehen zu können.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Durch ihre Schlaflosigkeit hatte Faye schon immer das Gefühl, anders zu sein. Aber war es wirklich nur eine Halluzination, als sie glaubte, ihre tote Freundin Amy zu sehen? Und was bedeuten Virgina Donnellys letzte Worte? Du wirst die Nächste sein…Luke ist fest davon überzeugt, dass Faye der Schlüssel zu allem ist und hinter dem Ganzen der Monday Club steckt. Um das zu beweisen, müssen sie Fayes Krankenakte finden. Doch jemand ist ihnen stets einen Schritt voraus. Und Faye begibt sich nicht in größte Gefahr, sondern muss sich auch fragen, welches Opfer sie für die Wahrheit zu bringen bereit ist…

Das Cover zu „Monday Club – Der zweite Verrat“ ist recht ansprechend und würde mir in der Filiale auffallen. Auch ist eine Zugehörigkeit zum ersten Teil erkennbar, wobei diesmal ein Auge geöffnet dargestellt wird.
Der Schreibstil von der Autorin Krystyna Kuhn ist auch im zweiten Teil der Reihe wieder sehr angenehm und locker, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. In „Monday Club – Der zweite Verrat“ wird nahtlos an den ersten Teil „Monday Club – Das erste Opfer“ angeschlossen. Hilfreich fand ich die kurze Zusammenfassung, was bisher geschehen ist. So konnte man sein Wissen nochmal auffrischen. In diesem Band wird hauptsächlich aus der Sicht der Protagonistin Faye berichtet, sodass man in ihr Gefühlsleben und ihr Agieren einen recht guten Einblick erhält. Aber es werden auch kurze Kapitel aus der Sicht des Monday Clubs eingeführt. Diese sind recht kryptisch und nebulös gehalten, sodass man mit rätselt, was hinter all dem eigentlich steckt und was verheimlicht werden soll. Durch diesen kleinen Einblick in den Monday Club wird die Spannung zusätzlich hoch gehalten. Viele offene Fragen aus dem ersten Teil werden aufgegriffen und weiter gesponnen. Die Frage, was plant der Monday Club und was sind dessen Absichten steht permanent im Raum. Aber auch neue Fragen werden aufgeworfen und so langsam verzweifelt man mit Faye, was wohl der Monday Club treibt, warum sie so wichtig ist und was es mit ihrer Krankheit eigentlich auf sich hat. Immer mehr gerät Faye in eine aussichtslose Lage, welche für ein Mädchen in ihrem Alter wirklich nicht alleine zu bewältigen ist. Sie gerät in einen gefährlichen Strudel, bei dem sich einfach nicht mehr weiß, wem sie eigentlich trauen soll und wem sie gegenüber sie aufpassen sollte, sowohl in ihrem Verhalten als auch in ihren Aussagen. So kommt es, dass sich Faye ihren Freunden anvertraut und zusammen versuchen sie, diese ganze Lage zu entknoten und Licht in Fayes Situation zu bekommen. Hierbei werden ihre Freunde kurz in die Geschichte mit eingebunden, wobei sie meiner Meinung nach nicht weiter thematisiert werden. Sie wirken auf mich noch recht blass, bis auf ein paar Fähigkeiten weiß man nicht über sie. Allein Luke erhält etwas mehr Raum, auch erfahren wir etwas über seine Vergangenheit und seine Beziehung zu seinem Vater. Dennoch hätte ich gerne mehr gewusst. Die Nebencharaktere könnten durchaus interessant sein, leider wird ihnen nicht allzu viel Raum in diesem Buch gewährt, eine wirkliche Entwicklung dieser Charaktere ist nur nebenbei oder kaum bemerkbar. Faye hält sich für ihre Lage eigentlich recht gut, dennoch war mir ihre weinerliche Art manchmal einfach zu viel. Zu oft wurde beschrieben, wie aussichtslos ihre Lage doch ist, dass sie nicht weiter weiß und dass sie niemand vertrauen kann. Ihre Verzweiflung ist wirklich gut spürbar, dennoch war mir ihre Art manchmal einfach zu viel.
Die finale Szene ist fulminant gestaltet, doch manchmal wirkte sie auf mich zu chaotisch und somit auch undurchsichtig. Der Cliffhanger in „Monday Club – Der zweite Verrat“ ist wirklich böse gehalten, sodass man als Leser am liebsten sofort wissen möchte, wie es mit Faye weitergeht.
Im Anhang sind die wesentlichen medizinischen Begriffe erklärt wurden. Auch eine hilfreiche Karte ist dem Buch beigefügt wurden.

Alles in allem konnte mich „Monday Club – Der zweite Verrat“ von Krystyna Kuhn nicht uneingeschränkt überzeugen. Dies liegt vor allem daran, dass mir zu viele Fragen nicht beantwortet wurden sind, jedoch ständig neue aufgewirbelt werden. Auch konnte mich die Protagonistin Faye nicht gänzlich von ihrer Art überzeugen. Daher vergebe ich 3 Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Monday Club - Das erste Opfer

Monday Club. Das erste Opfer
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Krystyna Kuhns neues Buch „Monday Club – Das erste Opfer“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, welches man in die Kategorie Mystery-Thriller einordnet. Diese Reihe ist bestimmt nicht nur für Kinder lesenswert.

Inhaltsangabe ...

Krystyna Kuhns neues Buch „Monday Club – Das erste Opfer“ ist der Auftakt zu einer Trilogie, welches man in die Kategorie Mystery-Thriller einordnet. Diese Reihe ist bestimmt nicht nur für Kinder lesenswert.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Kann ein Mensch zweimal sterben?
Seit sie denken kann, leidet die sechzehnjährige Faye unter einer seltenen Schlafkrankheit. Oft fällt es ihr schwer, Realität und Phantasie zu unterschieden. Als ihre beste Freundin Amy bei einem Autounfall ums Leben kommt und alle im Ort plötzlich Geheimnisse vor Faye haben, weiß sie nicht mehr, was sie glauben soll. Sogar ihr Freund Josh scheint etwas vor ihr zu verbergen. Ob das mit dem einflussreichen Monday Club zu tun hat? Und was meint die verrückte Missy Austen, als sie sagte: „Sie können Tote wecken“? Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Wahn verschwimmt immer mehr – und dann, eines Nachts, begegnet Faye der tot geglaubten Amy…

An erster Stelle möchte ich den Schreibstil von der Autorin Krystyna Kuhn positiv hervorheben. Dieser ist wirklich sehr angenehm, sodass sich das Buch flüssig lesen lässt. Man kommt recht gut in die Geschichte herein und kann sich mit der derzeitigen Situation schnell anfreunden. Was mich zu Beginn etwas abgeschreckt hat, waren die Anzahl an Nebencharakteren, die oft namentlich erwähnt wurden sind und man einfach als Leser nicht wusste, welche Namen man sich davon merken muss. Die Charaktere sind recht vielfältig und eigentlich haben mir die Nebencharaktere besser gefallen, als der Hauptcharakter Faye. Faye ist ein noch recht junges Mädchen, das recht wohlbehütet aufgewachsen ist – man hat das Gefühl, dass sie noch in ihrer kindlichen Welt lebt und sich dort wohlfühlt. Als dann ihre beste Freundin Amy stirbt, zerbricht diese Seifenblase und sie kommt in der realen Welt an. Oftmals war mir Faye einfach zu weinerlich – sie hatte mir in manchen Passagen einfach zu wenig kraft. Klar, es ist schon schwierig, wenn man seine beste Freundin verliert und obendrein noch mitbekommt, welche Lügen und Geheimnisse um einen herum existieren. Aber gerne hätte ich öfters gelesen, wie sie wieder aufsteht. Auch lässt sie sich gerne mal bevormunden oder übergehen – andere Personen entscheiden über ihr Leben. Im Verlauf des Buches hat auch sie dies erkannt und will dies ändern, aber manchmal hätte ich mir etwas mehr Willensstärke von ihr erhofft, weniger Naivität. Interessant fand ich her Luke. Ein Junge von außerhalb, der nach dem Tod seines Vaters in die Gegend gezogen ist. Oder auch Missy, die angeblich verrückte Person des Ortes, bei der ich mich öfters gefragt habe, ob sie wirklich so verwirrt ist, wie alle gerne denken. Ich finde, dass diese beiden Nebencharaktere einfach mehr Potential hatten, als die Protagonistin.
Allgemein ist dieses Buch eher mysteriös. Das finde ich nicht weiter schlimm, was mich eher gestört hat, das in „Monday Club – Das erste Opfer“ allgemein kaum Fragen beantwortet werden. Es ist verständlich, dass man im Auftakt nicht gleich alles Pulver verschießen möchte, aber mir persönlich war dies einfach zu wenig. Am Ende hatte ich ziemlich viele ungeklärte Fragen. Auch wird ziemlich wenig über den legendären Monday Club erzählt, das fand ich auch etwas schade – eigentlich verschenktes Potential. Ein paar kleine Andeutungen oder Hinweise hätten hier mehr Spannung bringen können. Leider konnte mich auch die Handlung nicht wirklich überzeugen. Rückblickend würde ich sagen, dass inhaltlich in diesem Buch nicht allzu viel passiert. Ich hätte mir echt mehr davon erhofft und mehr Geschehnisse zwischen den Menschen oder im Ort gewünscht.
Das Ende ist ein typischer Cliffhanger, der Lust auf mehr machen soll und das Interesse und die Neugier des Lesers wecken soll. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich diese Reihe weiterhin verfolgen werde, da mich die Story einfach nicht vollständig überzeugen konnte.

Leider konnte mich Krystyna Kuhns „Monday Club – Das erste Opfer“ nicht vollständig überzeugen. Der Schreibstil ist wirklich angenehm, jedoch hatte die Handlung ihre Längen und meiner Meinung nach wurde hier viel Potential verschenkt. Daher kann ich leider nur 3 Sterne geben.

Veröffentlicht am 10.04.2023

Lapvona

Lapvona
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Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen ...

Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Jedoch sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist.

Klappentext:
Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht.

Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil jemand die groteske und verstörende Welt von diesem Roman vermerkt hat. Auch der Klappentext hat mein Interesse an diesem Werk noch gesteigert, sodass ich mich ohne große Erwartungen oder Hoffnungen an dieses Buch herangewagt habe. Doch leider konnte mich „Lapvona“ nicht von sich überzeugen.
Der Schreibstil von Moshfegh ist ziemlich direkt und bildgewaltig. Sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Bilder entstehen zu lassen. Zum Teil ist der Stil auch recht poetisch, fast schon blumig. Dies kommt eher dann vor, wenn dieser Stil im extremen Gegensatz zu der Handlung steht. Die gewalttätigsten und grausamsten Szenen werden in der blumigsten Sprache erzählt, sodass eine skurrile Sogwirkung entsteht. Moshfegh hat in ihrem Roman eine verstörende Welt verschaffen, welche recht rückständig wirkt. Sie ist recht bäuerlich gehalten, in dem aber ein Monarch über sein Dorf herrscht und dieses auf seine recht persönliche Art terrorisiert und in Angst versetzt. Auch sind die Bewohner ziemlich religiös und werden davon geleitet. Diese bizarre Welt weiß zu verstören, es geschehen einige unglückliche Situationen in dieser, allgemein wirkt sie ehr gefühlsarm und kalt. Jeder scheint sich selbst am nächsten zu sein und Ungerechtigkeiten und Gewalt scheinen auf der Tagesordnung zu stehen. Dies ist wirklich kein Roman für schwache Nerven. Es werden Grausamkeiten in die Handlung eingebunden, welche obszön oder auch verstörend sind, die Gewalt wird wortgewaltig geschildert und Ungerechtigkeit steht hier auf der Tagesordnung. Moshfegh möchte mit diesem Roman provozieren und zum Nachdenken anregen. Es reihen sich viele Grausamkeiten aneinander, oftmals hat man Gänsehaut beim Lesen oder ein eiskalter Schauder fährt einem den Rücken herunter. Hier reiht sich eine böse Tat an die nächste, teilweise sind diese gewaltverherrlichend. Dies hat dazu geführt, dass mich persönlich dies eher kalt gelassen hat. Irgendwann waren es mir persönlich zu viele Schockmomente, Moshfegh hat es mit dem Provozieren in meinen Augen etwas übertrieben, sodass die gewünschte Wirkung bei mir persönlich ausgeblieben ist. Zwischen all diesen harten Tönen schwingt immer eine gewisse Gesellschaftskritik mit. Teilweise ist diese recht unterschwellig und zum Teil recht offensichtlich. Aber dieses Aneinanderreihen des Schauderkabinetts hat bei mir dazu geführt, dass die Intention des Buches bei mir nicht vollständig gewirkt hat.
Auch die Charaktere sind allesamt so angelegt, dass keiner auf den Leser sympathisch wirken soll. Hier hat jeder seine Schattenseiten, welche stark ausgeprägt sind. Keiner besticht durch seine überwiegend positiven Eigenschaften, sondern allesamt werden sie durch negative Charakterzüge dominiert. Das Schaudermärchen wird nicht nur in der Handlung ausgeprägt, sondern auch gekonnt in der Charakterdarstellung fortgeführt und zum Höhepunkt gebracht. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich zu keinem Charakter, auch nicht zum Protagonisten, eine Bindung aufgebaut habe. Ihr Leider oder auch Bangen ist mir nicht nahegegangen, ihr Schicksal hat mich nicht berührt oder mich zum Nachdenken angeregt. Mir fehlte hier einfach der Bezug zu den Personen, es war mir eigentlich egal, ob jemand leiden musste oder welche Abscheulichkeiten dieser erdulden musste. Auch das Schicksal oder die Vergangenheit der einzelnen Charaktere hat mich nicht berührt. Dies hat dazu geführt, dass der Roman nicht richtig nachgewirkt hat, dass er mich erschaudern lies oder das ich über die einzelnen Szenen und dessen Gesellschaftskritik darin weiter nachdenken wollte.

Insgesamt konnte mich Otessa Moshfegh mit ihrem Roman „Lapvona“ nicht komplett überzeugen. Dieses Werk weiß zu provozieren, es ähnelt einem Schauderkabinett an obszönen und skurrilen Situationen, in denen gesellschaftskritische Äußerungen mitschwingen. Doch mich hat dieser Roman nicht berührt, mir fehlte die Bindung – sowohl zu den Charakteren als auch zur Handlung selbst. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.