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Veröffentlicht am 04.04.2017

Gelungener Auftakt

Empire of Storms - Pakt der Diebe
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Als kleines Mädchen muss Hope mitansehen, wie ihr ganzes Dorf durch das Wirken von Biomanten zerstört wird. Sie ist die einzige Überlebende. Durch Zufall wird sie in einem Kloster aufgenommen und wird ...

Als kleines Mädchen muss Hope mitansehen, wie ihr ganzes Dorf durch das Wirken von Biomanten zerstört wird. Sie ist die einzige Überlebende. Durch Zufall wird sie in einem Kloster aufgenommen und wird dort von einem Kriegermönch in die Kunst des Kampfes unterwiesen. Doch nicht alle heißen es gut, dass eine Frau sich mit der Kampfkunst auseinandersetzt… Red zählt zu den besten Taschendieben in New Lavens. Doch das reicht ihm nicht, denn er will seine zu Hause vor dem Untergang bewahren… Das Schicksal bring die beiden auf überraschende Art und Weise zusammen und beide kämpfen für das Ziel die Ungerechtigkeit im Imperium endlich zu besiegen.

Wie so oft ist in „Empire of Storms“ der Kampf gegen die Unterdrückung und für die Freiheit eines jeden ein zentrales Grundthema, verfeinert mit dem Wunsch nach Rache und Vergeltung verschiedener Figuren. Die Grundthemen werden jedoch geschickt mit anderen Themen und witzigen Figuren verwoben, sodass der Roman etwas ganz Eigenes hat.
Biomanten des Imperiums versetzen das Land in Angst und Schrecken, da jeder für die grausamen und schmerzhaften Versuche ausgewählt werden könne, denn Biomanten sind dazu fähig Menschen und Tiere nach ihrem Willen zu verändern. Sie wollten die ultimativen Waffen entwickeln, um das Imperium zu schützen und so sehen sie die Opfer, derer die sie zur Entwicklung der Waffen benötigen, als absolut notwendig an.
Auch das Frauenbild spiel eine durchaus wichtige Rolle in dem Roman, so wird Hope gejagt und verachtet, da viele der Ansicht sind, dass Frauen nicht zum Kämpfen geeignet sind und sich lieber sicher und zu Hause beschäftigen sollen. Doch Hope als auch Red sehen dies anders. So betont Red beispielsweise in einer Szene, dass es absolut egal ist, wer oder was man ist und nur die Taten und das Können zählt. Der Autor bringt diese Themen absolut geschickt in die Geschichte ein, sodass man beim Lesen praktisch nebenbei zum Nachdenken angeregt wird und nicht mit der Moralkeule geschwungen wird. Im Vordergrund steht definitiv das bunte, gefährliche und auch amüsante Abenteuer der beiden.

Red ist voller taten Drang, oft ziemlich leichtsinnig und frech. Er war mir von vornherein sehr sympathisch und die Figur verleiht der Geschichte deutlich mehr Witz und Spannung. Er möchte etwas bewirken und die Welt bzw. das Leben der Leute, die er in sein Herz geschlossen hat, verbessern. Trotz dem Wunsch das Leben der anderen zu verbessern hat er auch durchaus verschlagene Seiten und nimmt es mit den Versprechen nicht immer so ernst.
Hope ist dagegen das komplette Gegenteil von Red. Sie ist äußert diszipliniert und für sie sind versprechen und Schwüre heilig. Ihr Leben bei den Mönchen und auch die Vergangenheit ihres Dorfes hat sie stark geprägt und sie weigert sich zunächst Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen.

Die Sprache der Figuren ist oft ordinär, dies passt aber perfekt zu der Geschichte, da sich diese zum Größtenteils in den schlechteren Gegenden des Imperiums abspielt. Eine blumige Wortwahl hätte daher zu der Geschichte von Red und Hope nicht gepasst. Durch recht kurze Kapitel gelingt es dem Autor konstant Spannung aufzubauen und eine gewisse Dynamik in die Geschichte zu bringen.

Insgesamt konnte mich „Empire of Storm“ absolut begeistern und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, um mehr über die beiden Figuren zu erfahren. Vor allem Reds Art und Humor haben es mir angetan und ich musste ihn einfach in mein Herz schließen.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 03.04.2017

Dramatisches Ende

Die Legende von Richard und Kahlan 03
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Richards und Kahlans Abenteuer geht weiter. Die Generäle führen ihre stetig wachsende Totenarmee aus den Dunkellanden ins D‘Haranischen Reich, um die Macht an sich zu reisen und endlich genug Macht zu ...

Richards und Kahlans Abenteuer geht weiter. Die Generäle führen ihre stetig wachsende Totenarmee aus den Dunkellanden ins D‘Haranischen Reich, um die Macht an sich zu reisen und endlich genug Macht zu besitzen um das Totenreich und das Reich der Lebenden endgültig zu vereinen. Richard und Kahlan sind nach wie vor mit der Essenz des Todes infiziert und sind daher geschwächt. Doch wie sollen sie die übermächtige Armee aufhalten…

Das Ende eines absolut grandiosen Zyklus rückt immer näher und so stelle sich eine gewisse Wehmut beim Lesen bei mir ein. Dennoch hoffe ich inständig, dass sie sich bei der Übersetzung des letzten Bandes deutlich weniger Zeit lassen, da das Ende einfach absolut dramatisch war.

Die Handlungsstränge des vorherigen Bandes werden nahtlos aufgegriffen, sodass ich doch recht froh war, dass ich den vorherigen Band noch gut in Erinnerung hatte. Das Geschehen wird wie gewohnt vor allem aus Richards Sicht geschildert, aber auch aus der Sicht von Kahlan oder der Antagonisten. Aufgrund dessen erhält man wie gewohnt einen recht guten Überblick über die verschiedenen Parteien und über die Konflikte.

Typisch für Terry Goodkind wird das Geschehen ausschweifen beschrieben und auch das ein oder andere Mal altbekanntes wiederholt, sodass sich die Handlung oft etwas in die Länge zieht. Mir macht das absolut nichts aus und ich liebe seinen Schreibstil einfach.

Ich habe schon zuvor erwähnt, dass das Ende absolut dramatisch und rasant war. Terry Goodkind traut sich endlich etwas, sodass sie Geschichte weniger vorhersehbar ist. Ich muss gestehen, dass ich von dem Ende wirklich geschockt war und ich es auch nicht unbedingt so vorausgesehen habe. Taschentücher solltet ihr definitiv bereithalten!

Insgesamt konnte mich Terry Goodkind erneut begeistern und ich warte voller Sehnsucht auf den letzten Teil einer grandiosen Reihe, die mich und meine Lesegewohnheit stark beeinflusst hat. Durch das Ende sitze ich schon fast auf heißen Kohlen und hoffe daher auf eine schnelle Übersetzung.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 21.03.2017

Gelungener Auftakt

Die unsichtbare Bibliothek
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Die unsichtbare Bibliothek ist ein Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Parallelwelten, doch nur ausgewählte Personen wissen etwas über die Existenz. Bibliothekare sammeln aus allen Welten die verschiedensten ...

Die unsichtbare Bibliothek ist ein Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Parallelwelten, doch nur ausgewählte Personen wissen etwas über die Existenz. Bibliothekare sammeln aus allen Welten die verschiedensten und wichtigsten Bücher der Parallelwelten um sie zu sichern oder um sie zu analysieren. Irene Winter ist eine eben dieser Bibliothekare. Der neuste Auftrag bringt Irene und ihren Gehilfen Kai in ein viktorianisches London. Dort sollen sie eine seltene Version der grimmschen Märchen ausfindig machen und zur unsichtbaren Bibliothek bringen. Doch schnell wird klar, dass Irene und Kai sich mitten in einem lebensgefährlichen Abenteuer befinden, denn auch andere begehren das Buch.


Ich habe schon einige durchwachsene Meinungen zu diesem Buch gehört und war daher etwas skeptisch, dennoch konnte ich als bekundende Bibliophile einfach keinem Roman aus dem Weg gehen, der sich mit der Liebe zu Büchern und Literatur beschäftigt und auch noch phantastische Elemente enthält.
Zum Glück konnte mich der Roman jedoch positiv überraschen. Die Welt ist einfach grandios und wunderbar ausgearbeitet. Die unsichtbare Bibliothek dient als Bindeglied zwischen den vielen Parallelwelten und nur Bibliothekare können diese mithilfe ihrer buchigen Magie betreten und dementsprechend auch verlassen. Durch Bücher erhalten Bibliothekare ihre Macht und können die Sprache wirken. Je mehr Bücher in einem Raum oder Umgebung sind, desto stärker ist die Magie. Die Autorin hält sich nicht viel mit Erklärungen auf, sodass man des Öfteren zum Nachdenken angeregt wird und den eigenen Gedanken Raum gegeben werden kann. Zusammen mit Irenes Lehrling Kai lernt man nach und nach die Strukturen der Bibliothek kennen.

Die Autorin greift des Öfteren auf Klischees zurück und baut jedoch auch geschickt eigene Ideen mit ein. Elfen, Drachen, Vampire oder auch Werwölfe bewohnen mehr oder weniger geheim die unterschiedlichen Parallelwelten und sind ein fester Teil der unterschiedlichen Gesellschaften. Drachen und Elfen sind dabei erbitterte Feinde, denn die Drachen bevorzugen die absolute Ordnung und die Elfen wünschen sich nichts sehnlicher, als die Welten ins Chaos zu stürzen.

Irenes forsche und zugleich einfühlsame Art hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und ich finde ihren Humor einfach toll. Ich kam nicht umhin mit den beiden Protagonisten mitzufiebern, da es der Autorin perfekt gelingt, die rasanten Stellen zu beschreiben und Spannung zu erzeugen.

Auch der Schreibstil konnte mich überzeugen. Die Autorin schildert detailreich das Geschehen und greift des Öfteren auf verschachtelte Sätze zurück, so etwas mag man oder eben nicht. Ein kleiner Kritikpunkt habe ich dann doch noch. Die Sprache der Bibliothekare ist zur Kennzeichnung dick geschrieben und vor allem an Anfang bin ich über eben diese dick gedruckten Wörter oft gestolpert und musste das eine oder andere Mal die vorherigen Sätze erneut lesen.

Irene ist eine absolut sympathische Figur. Sie ist stark und selbstbewusst. In manchen Momenten zweifelt sie jedoch auch an sich selbst und trifft auch durchaus falsche Entscheidungen. Dies verleiht der Protagonisten einfach eine gewisse Tiefe und sie wirkt absolut realistisch und nicht flach. Ihr Lehrling Kai ist oft voller Übermut und Leidenschaft. Er will des Öfteren einfach aus dem Affekt handeln besinnt sich jedoch oft genug, sodass sie nicht noch stärker in ihr Verderben reinreiten.


Insgesamt konnte mich „Die unsichtbare Bibliothek“ positiv überraschen und ich bin froh, dass ich trotz der vielen negativen Meinungen den Roman gelesen habe. Die vielschichtige Welt konnte mich überzeugen und auch Irene war mir von Anfang ans sehr sympathisch.


(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 18.03.2017

Das Warten hat sich gelohnt

Das Herz der verlorenen Dinge
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Der Krieg ist beendet und dennoch ziehen die Nornen weiter durch Osten Ard. Die Menschen beobachten dies kritisch und sie beschließen ihre Feinde aus ihrem Land zu vertreiben und endgültig zu vernichten. ...

Der Krieg ist beendet und dennoch ziehen die Nornen weiter durch Osten Ard. Die Menschen beobachten dies kritisch und sie beschließen ihre Feinde aus ihrem Land zu vertreiben und endgültig zu vernichten. Zudem geht das Gerücht um, dass die Königin ihrer Feinde nicht, wie zuvor angenommen, wirklich tot ist, sondern in einem heilenden Schlaf gesunken ist.

Endlich geht das Abenteuer in der grandiosen und facettenreichen Welt Ostern Ards weiter. Das ständige flehen der großen Fangemeinde von Tad Williams konnte ihn tatsächlich (zum Glück) dazu bewegen noch weitere wundervolle Geschichten zu verfassen. Endlich kann ich mich also wieder in neuer Abenteuer stürzen und die komplexe Welt genießen.

Ohne viel Federlesen ist man sofort mitten im Geschehen und es fühlt sich so an, als ob man sich selbst zwischen den Kriegern befindet. Auch wenn der Kriegszug ein zentrales Thema ist, wird die Gewalt nicht verherrlicht oder gar glorifiziert. Viel mehr nähert sich Tad Williams dieser Thematik sehr bewusst und kritisch. Er schildert die Angst, die Nöte und die Sehnsucht der Soldaten authentisch und ich konnte die Ausgebranntheit und Leere der Figuren förmlich spüren.

Die Geschichte setzt sich aus drei Handlungssträngen zusammen, sodass man den Herzog Isgimnur von den Rimmersleuten und seine Soldaten oder auch die Nornen, wie beispielsweise den Großmeister Viyek kennen lernt. Dies ermöglichte mir, beide Seiten kennen und verstehen zu lernen. Oft konnte ich gar nicht genau sagen, wer mir jetzt wirklich sympathischer ist oder nicht. Tad Williams denkt nicht in schwarz-weiß und gestaltet seine Figuren absolut authentisch und mehrdimensional. Jede Seite und jeder Charakter hat Schwächen und Stärken und man kann die Beweggründe oft sehr gut nachvollziehen.

Ich war doch recht überrascht, als ich den Roman endlich in den Händen hielt, da er doch recht kurz ist und man von Tad Williams ein anderes Kaliber gewöhnt ist. Dennoch konnte er mich, schon ab der ersten Seite, mit seinem gewohnt bildhaften und ausschweifenden Erzählstil in seinen Bann ziehen und die Geschichte, als auch die Figuren, erhalten genug Raum um sich vollkommen entfalten zu können.

Das lange Warten hat sich gelohnt und Tad Williams konnte mich mit seiner facettenreichen Welt erneut begeistern. Seine Figuren wirken absolut authentisch und heben sich deutlich von „Einheitsbrei“ ab.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Toll

Die Könige
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Der Zwergen König Winmar hat es endgültig geschafft und die Menschen unterjocht und Erdwelt dabei fast zerstört. Der König herrscht mit tyrannischer und grauenhafter Hand. Doch nicht jeder ist bereit ...

Der Zwergen König Winmar hat es endgültig geschafft und die Menschen unterjocht und Erdwelt dabei fast zerstört. Der König herrscht mit tyrannischer und grauenhafter Hand. Doch nicht jeder ist bereit sich von König Winmar unterdrücken zu lassen und seine Feinde sind bereit ihr Leben zu opfern, um den Größenwahnsinn des Zwergenkönigs zu stoppen. Aber niemand weiß, dass König Winmar nicht allein handelt, sondern von einer düsteren Stimme geleitet wird.


,,Die Könige-Orknacht“ ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie. Erneut haucht Michael Peinkofer ,,Erdwelt“ wieder Leben ein und entführt den Leser zu einer phantastischen Reise.
Erfrischend ist, dass nicht wie so oft, die Menschen oder Elfen herrschen, sondern auch einmal die Zwerge zum Zug kommen und die anderen Völker unterjochen.
Michael Peinkofer punktet auch in ,,Die Könige-Orknacht“ durch seinen bildhaften, humorvollen und lockeren Schreibstil, so dass der Leser ohne Schwierigkeiten in die Geschichte rund um Erdewelt eintauchen kann.

Durch die vielen verschiedenen Perspektiven erhält der Leser die Möglichkeit die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Unerwartete Wenden, als auch die kurzen Kapitel unterstützen die kontinuierlich steigende Spannung.

Die Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet.
Rammar und Balbok sind wohl die sympatischsten Orks, die es gibt. Wer blutrünstige und dümmliche Orks erwartet wird hier enttäuscht.
Dag weigert sich zunächst ein Held zu werden denn er wurde in seiner Gefangenschaft von den Zwergen geblendet und zerfließt seitdem in Selbstmitleid, wirkt dabei jedoch nicht unsympathisch. Er flüchtet sich in einen einsamen Wald und lebt dort als Einsiedler.
Aryanwen, ist eine starke Frau, die sich zum Gunsten ihres Volkes und ihrem Geliebten Dag aufopfert. Sie versucht sich gegenüber Lavan durchzusetzen, was ihr leider nicht gelingt. Sie wird in ihrer Ehe tyrannisiert und sehr schlecht behandelt, sie wird von Lava lediglich als Mittel zum Zweck gesehen.
Der Zwergen König Winmar wird, als ein größenwahnsinniger Tyran, der Erdwelt beherrscht und immer mehr möchte, dargestellt. Er ist eiskalt, bar jedes Mitgefühls und extrem Ich bezogen. Er wird von einer unbekannten Stimmte geleitet, die anscheinend ihre eigenen Ziele verfolgt und Winmar dafür missbraucht
Der Menschen König Lavan, versucht sich das Wohlwollen des Zwergenkönigs zu sichern, damit er seine Macht nicht verliert.


Alles in allem hat mich ,,Die Könige-Orknacht“ von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt und von mir gibt es eine eindeutige Empfehlung für alle Highfantasy Leser.