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Veröffentlicht am 26.04.2021

Spannender und emotionaler Abschluss der Forbidden Royals-Reihe

Diamond Empire - Forbidden Royals
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Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe von Julie Johnson handelt!

Nachdem mir Silver Swan und Golden Throne schon richtig gut gefallen haben, ...

Diese Rezension könnte Spoiler enthalten, da es sich um den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe von Julie Johnson handelt!

Nachdem mir Silver Swan und Golden Throne schon richtig gut gefallen haben, habe ich mich schon seit Wochen total auf den dritten Band der Forbidden Royals-Reihe gefreut. Erst einmal angefangen, wurde meine Vorfreude etwas getrübt, denn mir ist der Einstieg in die Geschichte leider total schwer gefallen. Nach ca. 80 Seiten wurde das Buch dann allerdings immer besser und besser, sodass ich nur so durch die teils doch sehr langen Kapitel geflogen bin. Dabei konnte mich vor allem wieder der Schreibstil von Julie Johnson überzeugen, denn er ist gewohnt locker leicht, humorvoll, aber auch sehr emotional. Durch die verschiedenen, teilweise unvorhersehbaren Wendungen hat es die Autorin geschafft, dass immer wieder eine gewisse Spannung aufgebaut wurde. Allerdings gab es auch die ein oder andere langatmige Stelle, wobei sich die Geschehnisse dadurch auch sehr authentisch entwickeln konnten und verschiedene wichtige Themen wie zum Beispiel Gleichberechtigung oder Suchtbewältigung ihren Raum gefunden haben. Zum Ende hin haben sich die Geschehnisse nochmal förmlich überschlagen und es gab jede Menge Drama, was aber meiner Meinung nach sehr gut zu der Geschichte gepasst hat, denn ohne geht es in Caerleon einfach nicht.

"Ich bin ein Diamant - geschaffen aus dem dunkelsten aller Mineralien und mit unzerbrechlicher Stärke versehen, die unerschütterlich genug ist, um den Zwängen der Tradition und den lästernden Zungen Widerstand zu leisten." (Seite 62)

Zu Beginn des dritten Bandes ist Emilia noch sehr in ihrer Trauer gefangen, was man nach den schockierenden Ereignissen auch nachvollziehen kann. Umso schöner war es, dass sie immer mehr zu ihrer alten Stärke zurück gefunden hat und sie sich nochmal enorm weiterentwickelt hat. Denn im Grunde genommen ist Emilia eine unerschrockene und vor allem sehr reife Protagonistin, die gelernt hat ihre Stimme an den richtigen Stellen einzuschätzen und so die Rolle als Königin auf ihre ganz eigene Weise auszufüllen. Dabei zeigt sie auch jederzeit, was in ihr vorgeht, wodurch sie durchweg authentisch wirkt.
Auch Carter mochte ich in diesem Band wieder total gerne und ich hätte gerne noch so viel mehr über ihn erfahren. Er konnte mich vor allem wieder durch seine sympathische und unterstützende Art überzeugen. Carter weiß, wie man um das kämpft, was man erreichen möchte. Ebenso sieht er aber auch ein, wann es Zeit ist erst einmal loszulassen, wodurch er sich wieder als ein sehr starker Charakter erwiesen hat.
Leider gab es auch in diesem Band eher weniger Szenen zwischen Emilia und Carter, aber dafür waren sie nicht nur unglaublich intensiv, sondern teilweise auch sehr schmerzhaft. Man konnte die Anziehung zwischen den beiden förmlich spüren, wodurch man nur so mit gefiebert hat.

"Das werde ich niemals vergessen. Das kann ich nicht. Du bist immer in meinem Herz, Carter Thorne. Viel zu tief, um je daraus entfernt zu werden." (Seite 247)

Neben Emilia und Carter gab es natürlich auch ein Wiedersehen mit einigen anderen Charakteren aus den ersten beiden Bänden. Vor allem Chloe hat nochmal richtig gezeigt, was in ihr steckt und wenn ich sie nicht eh schon ins Herz geschlossen hätte, wäre es spätestens jetzt passiert. Sie hat die Geschichte mit ihren Sprüchen immer wieder aufgelockert und sich trotzdem auch von einer ernsthafteren Seite gezeigt. Aber auch die anderen Charaktere, allen voran Galizia und Rigs, Lady Morell und Simms, mochte ich einfach wieder richtig gerne und ich bin etwas traurig, dass die Reihe nun abgeschlossen ist.

Das Cover des Buches ist nicht mein Liebstes der Reihe, aber durch das schlichte Design dennoch absolut stimmig zu den anderen Covern der Reihe. Nebeneinander sehen die drei Bände einfach wunderschön ist.

Alles in allem ist Diamond Empire trotz ein paar kleiner Kritikpunkte ein gelungener Abschluss der Forbidden Royals-Reihe. Er war nicht nur total spannend und mit einer wichtigen Message versehen, sondern auch emotional und herzzerreißend schön. Vor allem aber sind mir die Charaktere total ans Herz gewachsen. Von mir bekommt die gesamte Reihe definitiv eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Wieder ein absolutes Wohlfühlbuch!

New Horizons
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Wochenlang lang Annie nach einem schweren Autounfall im Koma. Doch nun ist sie zurück in ihrer Heimat Green Valley und tut alles dafür, um wieder als Automechanikerin zu arbeiten. An ihrem ersten Tag zurück ...

Wochenlang lang Annie nach einem schweren Autounfall im Koma. Doch nun ist sie zurück in ihrer Heimat Green Valley und tut alles dafür, um wieder als Automechanikerin zu arbeiten. An ihrem ersten Tag zurück in der Werkstatt trifft sie auf Cole Jacobs, dem Netflix-Star, der sich nach einem peinlichen Auftritt in Green Valley zurückzieht. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen fliegen die Fetzen zwischen den beiden..

Annie mochte ich als Protagonistin total gerne. Sie wirkt einfach unheimlich stark. Sie kämpft sich nach ihrem Unfall zurück ins Leben und tut dabei alles, um endlich wieder als Automechanikerin arbeiten zu dürfen. Dabei lässt sie sich auch nicht von Rückschlägen aus dem Konzept bringen. Dabei überzeugt sie aber vor allem auch durch ihre sympathische und humorvolle Art. Allerdings braucht sie auch das ein oder andere Mal einen Schubs in die richtige Richtung, denn sie wurde in ihrer Vergangenheit schon das ein oder andere Mal enttäuscht, was nicht ganz spurlos an ihr vorbei gegangen ist.
Cole Jacobs durfte man ja schon im zweiten Band New Promises kennenlernen. Er wirkt auf den ersten Blick erstmal sehr arrogant und wie der typische Hollywood Schönling. Aber je besser man ihn kennenlernt und einen Blick hinter seine Fassade werfen darf, umso mehr schließt man ihn ins Herz. Denn hinter dieser harten Schale verbirgt sich ein ziemlich weiches Herz. Cole ist zum einen charmant, um keinen Spruch verlegen und sehr selbstbewusst. Auf der anderen Seite ist er aber auch sehr fürsorglich, liebevoll und einfach total romantisch. Man muss ihn einfach lieben!
Annie und Cole waren im Zusammenspiel einfach perfekt. Vor allem zu Beginn fliegen zwischen ihnen regelrecht die Fetzen, aber trotzdem hat war auch immer eine gewisse Anziehung spürbar. Trotzdem hat sich die Beziehung in einem authentischen Tempo entwickelt, was mir sehr gut gefallen hat.

Er knipste ein jungenhaftes Grinsen an, das mich dazu zwang, meine Emotionen zu sortieren. Die Enttäuschung darüber, dass er sich nicht gemeldet hatte, die Freude darüber, dass er nun hier war und mein Herz zu einem einzigen Bienenstock machte. (S. 265)

Natürlich gab es auch ein Wiedersehen mit sämtlichen Bewohnern von Green Valley. Mich hat es besonders gefreut, dass Lena so eine große Rolle gespielt hat, denn sie ist einfach so eine tolle Freundin für Annie gewesen. Aber auch Annies Vater Hank, den man ja schon in New Dreams kennenlernen konnte, mochte ich total gerne. Er ist zwar etwas chaotisch, aber unterstützt Annie, wo er nur kann. Neben den altbekannten Bewohnern konnte man aber auch einen neuen kennenlernen: Sam, Annies ehemaliger bester Freund, der im Olly's arbeitet. Ihn mochte ich auch total gerne und freue mich schon auf seine Geschichte.

Nachdem mir die drei vorherigen Bände der Reihe alle schon sehr gut gefallen haben, habe ich mich total gefreut wieder nach Green Valley zurückzukehren. Und erst einmal mit dem Buch angefangen, bin ich nur so durch die Seiten geflogen und hätte es am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Der Schreibstil von Lilly Lucas ist gewohnt locker leicht und lässt sich dadurch sehr angenehm lesen. Vor allem aber hat die Autorin es wieder geschafft die perfekte Mischung aus humorvollen, teilweise auch sehr gefühlvollen Szenen und romantischen, fast schon einzigartigen Momenten zu finden. Ich habe einfach nur mit den Charakteren mit gefiebert, sehr viel gelacht und hatte bei Coles Aktionen teilweise Herzchen in den Augen. Dabei wird die komplette Geschichte aus Annies Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält und alles hautnah miterleben kann. Ab und zu hätte ich auch gerne mal einen Einblick in Coles Gedankenwelt bekommen, um ihn noch ein Stückchen besser kennenzulernen.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass sich die ein oder andere Szene doch etwas zu schnell entwickelt hat und mir vor allem das Ende einfach etwas zu schnell ging. Hier hätte ich mir doch noch etwas mehr gewünscht, aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau.
Neben den Charakteren und Lilly Lucas' Schreibstil hat mir auch wieder der Ort Green Valley an sich sehr gut gefallen. Man hat nicht nur die typischen Orte wiederentdeckt, sondern auch andere Schauplätze in der Gegend kennengelernt, was mir sehr gut gefallen hat und den Wunsch in mir wachsen lassen hat, selbst mal in die Rocky Mountains zu reisen. Denn Green Valley ist einfach ein totaler Wohlfühlort.

"Ja", sagte ich entschieden. "Ich liebe diesen Ort, und ich möchte ihn nie verlassen. AUch wenn er klein und unbedeutend ist." (S. 192)

Das Cover des Buches gefällt mir wieder wahnsinnig gut, denn es wirkt einfach total harmonisch. Generell sieht die Reihe im Regal einfach nur wunderschön aus.

Insgesamt hat Lilly Lucas mit New Horizons mal wieder gezeigt, warum die Reihe zu meinen Favoriten gehört. Denn es sind einfach totale Wohlfühlbücher und es war einfach so schön wieder nach Green Valley zurückzukehren. Deshalb freue ich mich auch umso mehr auf den fünften Band New Chances.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Authentische Charaktere, ein besonderer Schreibstil und eine tolle Atmosphäre - gelungener Auftakt der neuen Reihe von Sarah Sprinz

What if we Drown
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Nach dem Tod ihres Bruders zieht es Laurie nach Vancouver, um das Medizinstudium an der University of British Columbia anzutreten. Schon an ihrem ersten Tag auf dem Campus lernt sie Sam kennen und es scheint ...

Nach dem Tod ihres Bruders zieht es Laurie nach Vancouver, um das Medizinstudium an der University of British Columbia anzutreten. Schon an ihrem ersten Tag auf dem Campus lernt sie Sam kennen und es scheint so, als wäre er der einzige, der sie so richtig versteht. Doch dann findet sie heraus, dass Sam in die Ereignisse von Austins Todesnacht verstrickt war..

Laurie Cavelle lernt man als eine eher verschlossene Protagonistin kennen, die noch sehr um ihren verstorbenen Bruder trauert und vor allem sehr von Schuldgefühlen geplagt ist. Dennoch möchte sie in Vancouver einen Neuanfang wagen und den Traum ihres Bruders, das Medizinstudium, verfolgen. Obwohl sie voller Tatendrang ist, zweifelt sie doch immer wieder an sich, was sie aber sehr authentisch gemacht hat. Diese Zweifel hat sie gar nicht nötig, denn mit ihrer humorvollen, einfühlsamen und offenen Art bringt sie eigentlich gute Eigenschaften für die Arbeit als Ärztin mit. Leider muss ich auch zugeben, dass ich mit ihrem Verhalten manchmal so meine Probleme hatte und ich einige Entscheidungen zuerst nicht nachvollziehen konnte. Dennoch hat es am Ende einen gewissen Sinn ergeben und ich finde, dass Laurie eine schöne Entwicklung durchgemacht hat, wozu eben auch genau diese Entscheidungen beigetragen haben.
Samuel Avarett ist auf den ersten Blick eher ruhig und zurückhaltend und dennoch schließt man ihn mit seiner liebevollen Art fast augenblicklich in sein Herz. Man merkt dem angehenden Arzt an, wie sehr er für sein Studium brennt und welche Freude ihm sein Beruf bereitet, sodass es regelrecht ansteckend war. Sam besticht vor allem mit seinem einfühlsamen, charmanten und herzlichen Auftreten, aber auch mit seiner Ehrlichkeit. So zeigt er offen seine Gefühle und welche riesen Packung Schuldgefühle er mit sich herum trägt, die man ihm am liebsten abnehmen würde.
Schon vom ersten Aufeinandertreffen an war eine gewisse Verbindung zwischen den beiden Charakteren spürbar und trotzdem hat sich die Beziehung meiner Meinung nach in einem authentischen Tempo entwickelt. Dabei standen sich die beiden oftmals selbst im Weg und es tat schon förmlich weh das mit anzusehen. Dennoch fand ich es toll, wie sich die beiden zusammen gerauft haben und sich aufeinander eingelassen haben.

Es spielte keine Rolle, wie sehr sich meine Gedanken im Kreis drehten. Wenn er mich ansah, standen sie still. Leere füllte meinen Kopf, angenehm und leicht, alles war ein klein wenig erträglicher, wenn ich in seine Augen sah und nichts lieber wollte, als in meiner Gesamtheit von ihnen wahrgenommen zu werden. Ich würde mich nie verstehen, wenn Sam in der Nähe war. (Seite 186)

Aber nicht nur die beiden Protagonisten Laurie und Sam waren gleichermaßen authentisch sowie sympathisch, sondern auch die zahlreichen Nebencharaktere. Hope und Emmett, die neuen Mitbewohner von Laurie, lernt man gleich zu Beginn kennen und ich habe sie direkt in mein Herz geschlossen. Die humorvollen Unterhaltungen haben mich immer wieder zum lachen gebracht, aber man hat auch gemerkt, dass sie immer füreinander da sind. Genau so sah es auch mit Sams Clique, die aus Kian, Teddie und Cole besteht, aus. Diese sind, genau wie Amber für Laurence, eine wichtige Stütze für Sam. Etwas schade fand ich, dass diese Nebencharaktere im Verlauf der Geschichte immer mehr in den Hintergrund gerückt sind. Dafür konnte man aber auch Lauries und Sams Familien kennen lernen, die mir auf Anhieb sympathisch waren.

Kennt ihr diese Bücher, die man am liebsten in einem Rutsch durch lesen möchte, aber eigentlich auch gar nicht beenden möchte? Dieses Buch ist genau so eines, weswegen ich mir auch viel Zeit zum lesen genommen habe. Der Schreibstil von Sarah Sprinz hat mir unglaublich gut gefallen, denn er lässt sich nicht nur sehr angenehm lesen, sondern ist auch äußerst gefühlvoll und an einigen Stellen fast schon poetisch. Sie nimmt den Leser mit auf eine Achterbahn der Emotionen, sodass ich nach manchen Kapiteln erstmal eine Pause einlegen musste. Aber genau so schafft sie es auch die auch die Geschichte mit ganz besonderen, teilweise humorvollen aber auch romantischen Momenten immer wieder aufzulockern. Dabei wird das Buch vollständig aus Lauries Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, vor allem in ihre innere Zerrissenheit und ihren Schmerz, bekommen hat. Manchmal hätte ich mir auch einige Kapitel aus Sams Sicht gewünscht, um ihn nochmal etwas besser verstehen zu können.
Besonders gelungen ist der Autorin meiner Meinung nach der Spannungsaufbau. Man fiebert die ganze Zeit mit den Charakteren mit, erlebt wunderschöne, aber genau so schmerzhafte Momente und wartet doch immer auf den großen Knall. Leider muss ich sagen, dass mir das Ende dann doch etwas zu schnell ging, obwohl es mich sehr berührt hat. Hier hätte ich mir einfach noch 2 oder 3 Kapitel mehr gewünscht, aber das ist wirklich meckern auf hohem Niveau.

Neben dem wunderbaren Schreibstil und den tollen Charakteren konnte Sarah Sprinz auch mit der beschriebenen Atmosphäre punkten. Meiner Meinung nach wurden die verschiedenen Facetten Kanadas richtig schön dargestellt, sodass ich am liebsten in den nächsten Flieger nach Vancouver steigen würde. Auch die Aspekte des Medizinstudiums der Charaktere fand ich sehr interessant dargestellt und man merkt, dass Sarah Sprinz hier aus erster Hand erzählen kann.

Sam stand direkt vor dem schmalen Eingang und verhinderte, dass zu viel Tageslicht hereinfiel. Ich hatte mich noch nie so behütet gefühlt. So klein und beschützt. Im Einklang mit der Natur. Und mit mir selbst. (Seite 283 ff.)

Das Cover des Buches gefällt mir unheimlich gut, obwohl es sehr schlicht gehalten ist. Meiner Meinung nach stellt es durch die gewählten Blautöne auch eine schöne Verbindung zur Geschichte dar.

Meiner Meinung nach ist What if we Drown ein gelungener Auftakt der neuen Reihe von Sarah Sprinz, der vor allem durch authentisch gezeichnete Charaktere, einem ganz besonderen Schreibstil und einer tollen Atmosphäre besticht. Dennoch gab es für mich auch ein paar kleinere Kritikpunkte, weswegen ich der Geschichte von Laurie und Sam 4,5/5 Sterne gebe. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die beiden anderen Teile der Reihe!

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Gelungener Auftakt der Forbidden Royals-Reihe

Silver Crown - Forbidden Royals
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Eigentlich führt Emilia Lancaster ein gewöhnliches Leben. Doch dann kommt es zu einem folgenschweren Schicksalsschlag in der Königsfamilie und die Thronfolge wird geändert. Plötzlich findet sich Emilia ...

Eigentlich führt Emilia Lancaster ein gewöhnliches Leben. Doch dann kommt es zu einem folgenschweren Schicksalsschlag in der Königsfamilie und die Thronfolge wird geändert. Plötzlich findet sich Emilia in der Rolle der Kronprinzessin wieder, denn ihr Vater soll zum König gekrönt werden. Nicht nur die Intrigen und Machtspiele im Palast machen ihr das Leben schwer, sondern auch Carter Thorne, der Sohn ihrer Stiefmutter..

Emilia Lancaster war mir mit ihrer humorvollen Art von Beginn an sehr sympathisch. Sie ist eine starke Persönlichkeit, die schon einiges durchmachen musste und sich trotzdem nicht unterkriegen lässt. Die Psychologiestudentin ist sehr ehrgeizig und hat durch ihre schlagfertige und toughe Art immer den passenden Spruch auf Lager. Dabei schlägt sie allerdings nie über die Stränge und weiß, wenn es besser ist klein bei zu geben. Außerdem lässt sie auch andere Gefühle zu, wenn sie z.B. von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, und das hat sie meiner Meinung nach nochmals sympathischer und auch authentischer gemacht.
Carter Thorne konnte ich ehrlich gesagt nicht so ganz einschätzen. Auf den ersten Blick wirkt er wie der typische Bad Boy: arrogant, verschlossen und unnahbar. Allerdings gab es auch immer wieder Momente, in denen man einen Blick hinter diese Fassade erhaschen konnte, denn Carter hat auch immer wieder seine verletzliche und vor allem einfühlsame Seite gezeigt. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, wie er sich in den nächsten beiden Teilen präsentieren wird!
Zwischen den beiden war von Beginn an eine gewisse Anziehung spürbar. Trotzdem muss ich auch sagen, dass die Gefühle teilweise nicht so ganz bei mir ankamen. Meiner Meinung nach ist die Entwicklung der Beziehung doch etwas in den Hintergrund gerückt und ging für meinen Geschmack etwas zu schnell.

Er schaut mir einen Moment lag in die Augen. Ich könnte ebenso gut auf zwei himmelblaue Schilde starren - er ist vollkommen undurchschaubar. Ich sollte den Blick abwenden, aber das kann ich einfach nicht. (Seite 72)

Aber nicht nur Emilia und Carter waren mir sympathisch, sondern auch einige der vielen Nebencharaktere. Vor allem Carters Schwester Chloe mit ihrer humorvollen Art und Alden, ein Freund der Familie, mochte ich total gerne. Auch Emilias bester Freund Owen war mir zu Beginn eigentlich noch recht sympathisch, aber dann gab es auch einige Handlungen, die ich nicht so ganz nachvollziehen konnte. Ebenso erging es mir bei König Linus. Er war auf der einen Seite liebevoll, aber auf der anderen Seite auch wieder sehr distanziert. Seine Frau Octavia, Chloes und Carters Mutter, hingegen war mir von Beginn an unsympathisch.

Silver Crown war mein erstes Buch von Julie Johnson und definitiv nicht mein letztes! Der fesselnde und humorvolle Schreibstil der Autorin konnte mich von Beginn an in den Bann ziehen, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Obwohl in diesem Band eigentlich noch gar nicht so viel passiert ist und der Hauptaugenmerk eher darauf lag die Gegebenheiten des Könighauses von Caerleon kennenzulernen, war das Buch doch durch und durch spannend. Julie Johnson hat es geschafft die doch eher frostige Stimmung im Königshaus detailreich darzustellen und so gab es auch schon die ein oder andere Intrige sowie auch andere Wendungen, die ich so nicht kommen gesehen habe. Ich habe nur so mit Emilia mit gefiebert und versucht die einzelnen Charaktere zu durchschauen, was aber gar nicht so einfach war. Dabei wurden die einzelnen Kapitel komplett aus Emilias Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt hatte und mit ihr hautnah alle neuen Eindrücke miterlebt hat. Vor allem gegen Ende hat die Geschichte nochmal richtig Fahrt aufgenommen und endete in einem fiesen Cliffhanger, sodass ich umso gespannter auf Band 2 und 3 bin.

"Das Leben ist ein Schachspiel, E. Willkommen auf dem Brett. Ich schlage vor, dass du deine Züge sorgfältig wählst." (Seite 120)

Ein kleiner Kritikpunkt, der mich beim lesen etwas gestört hat, war der dargestellte Drogenmissbrauch eines bestimmten Charakters und ich hoffe, dass sich hierhingehend in den weiteren Teilen noch etwas entwickelt.

In das Cover habe ich mich schon letztes Jahr bei der Blogger Preview von LYX auf der FBM verliebt und ich finde es nach wie vor einfach nur wunderschön. Obwohl es eher schlicht gehalten ist, ist es doch ein echter Hingucker!

Alles in allem ist Silver Crown ein gelungener Auftakt der Forbidden Royals-Reihe, der definitiv Lust auf mehr macht. Dabei konnte mich vor allem der fesselnde Schreibstil und die authentischen Charaktere überzeugen und ich kann es kaum erwarten bis Band 2 erscheint. Dafür gibt es von mir 4,5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Regt zum Nachdenken an

Das Café am Rande der Welt
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Eigentlich ist John auf dem Weg in den Urlaub. Doch nach einer verpassten Ausfahrt und etlichen Kilometern auf gerader Strecke, möchte er eigentlich nur eine kurze Rast in einem Café machen. Das dieses ...

Eigentlich ist John auf dem Weg in den Urlaub. Doch nach einer verpassten Ausfahrt und etlichen Kilometern auf gerader Strecke, möchte er eigentlich nur eine kurze Rast in einem Café machen. Das dieses Café kein gewöhnlicher Ort ist, fällt ihm spätestens nach einem Blick auf die Speisekarte auf, denn dort finden sich neben den angebotenen Speisen und Getränken auch drei Fragen wieder: "Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?". Diese Fragen versucht er gemeinsam mit den Angestellten und einigen Gästen des Cafés zu beantworten und schon verfliegt die Nacht im Café am Rande der Welt wie im Flug.

Sobald ein Mensch weiß, warum er hier ist, warum er existiert, welchen Grund es dafür gibt, dass er am Leben ist, wird er den Wunsch haben, dem Sinn und Zweck seiner Existenz gerecht zu werden. Es ist so, als erkenne man auf einer Karte, wo ein Schatz versteckt ist. Sobald man die Markierung entdeckt hat, fällt es schwer, sie zu ignorieren und nicht nach dem Schatz zu suchen. (Seite 37)

Ich mochte die Atmosphäre im Café am Rande der Welt unheimlich gerne. Man hatte beim lesen teilweise das Gefühl mit im Raum zu sitzen und an den Gesprächen teilnehmen zu können. Das lag vor allem auch daran, dass sich der Schreibstil nicht nur angenehm lesen lassen hat, sondern die Geschichte auch viele Dialoge beinhaltet hat. So bekommt man gemeinsam mit John einige Weisheiten mit auf den Weg und findet sich schnell auf der Suche nach dem Sinn des Lebens wieder. Dabei waren einige Ratschläge an sich für mich nichts neues. Andere wiederum haben mich sehr zum Nachdenken angeregt und ich musste teilweise doch mal eine Pause einlegen, um das gelesen sacken zu lassen.

"Unsere Aufgabe", so sagte er, "besteht darin zu erkennen, dass uns etwas erfüllt, weil wir es selbst nun einmal so empfinden, und nicht, weil jemand andere uns sagt, dass es erfüllend sei." (Seite 78)

Das Cover des Buches gefällt mir nicht so wirklich, aber es passt auf jeden Fall zu der Geschichte. Auch die verschiedenen Illustrationen innerhalb des Buches wurden sehr passend ausgewählt.

Insgesamt konnte mich Das Café am Rande der Welt doch sehr zum Nachdenken anregen und es ist für mich auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert. Demnächst werden auch sicherlich die anderen Bücher von John Strelecky bei mir einziehen dürfen.

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