Überzeugt über weite Strecken, aber nicht Cross' bestes Werk.
Die Stimme der Rache von Ethan Cross ist der zweite Teil um das Ermittlerduo Francis Ackerman Jr. und Nadia Shirazi und dreht sich um die Jagd nach dem sog. Black Rose Killer, der junge Frauen mehrfach ...
Die Stimme der Rache von Ethan Cross ist der zweite Teil um das Ermittlerduo Francis Ackerman Jr. und Nadia Shirazi und dreht sich um die Jagd nach dem sog. Black Rose Killer, der junge Frauen mehrfach entführt, gefangen hält und vergewaltigt. Der Fall hat jedoch eine persönliche Note, war doch Nadia vermutlich das erste Opfer des Killers.
Das Werk sollte meiner Ansicht nach in Verbindung mit der Sheperd-Reihe sowie Teil 1 dieser Reihe gelesen werden.
Meine Meinung:
Mein Stimmungsbild hat während der Lektüre sehr geschwankt, insgesamt war es jedoch eine solide, stellenweise sehr spannende Lektüre.
Die Handlung hat ihre Höhen und Tiefen, doch vor allem im Mittelteil kam beim Lesen ordentlich Spannung auf. Das Geschehen schreitet rasch voran, mitunter ist es jedoch auch sehr detailliert und brutal und daher für empfindsamere Leser wohl nicht geeignet. Stellenweise hat mich die Handlung sehr an die John-Wick-Filme erinnert von der Art her (falls das jemandem etwas sagt) - komplett überzogene Action und blutige Details, aber durch das Übertriebene auch schon wieder unterhaltsam. Zwischendurch hätte ich mir dann aber doch manchmal etwas mehr Aktivität von den Charakteren gewünscht.
Thema Charaktere: Von diesen lebt diese Reihe wirklich. Francis Ackerman Jr., wenn man ihn einmal kennengelernt hat, ist eine faszinierende Persönlichkeit und sorgt mit seinem Wahnsinn, aber auch mit seinem etwas schrägen Sinn für Humor dafür, dass das Werk nicht zu schwere Kost wird. Ich musste ein paar mal beim Lesen wirklich laut auflachen. Durch die anderen Charaktere wird er sehr gut ergänzt.
Zum Thema Schreibstil fällt hier wieder der gewohnt fesselnde Ethan Cross Schreibstil auf. Auch wenn die Beschreibungen teilweise wirklich sehr (fast zu) blutig detailliert waren, hat die Erzählweise doch wieder überzeugt. Ich mag insbesondere die Kürze der einzelnen Kapitel, die zusätzliche Spannung aufbaut, sowie die Zeichen von Humor in ansonsten ernsten Szenen.
Die Auflage: Normal habe ich nichts zur Ausgabe zu sagen, aber hier muss es doch auch mal sein: Ich weiß nicht, was das Lektorat hier gemacht hat, aber mir sind noch selten bei einem Werk so viele seltsame Übersetzungen aufgefallen wie hier. Es gab ab und zu einfach Sätze, die man im Deutschen nie so formen würde und die dadurch absolut keinen Sinn ergaben. Das finde ich sehr enttäuschend.
Fazit: Solider, bisweilen sehr blutiger Thriller, nicht Ethan Cross' bestes Werk, aber dennoch gut zu lesen.