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Veröffentlicht am 10.07.2021

Ein schöner Abschlussband, doch der Schluss war mir zu flott

Das Rätsel des Pferdeamuletts - Eponas Erbe
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Coras Hof wurde zerstört und sie selbst liegt im Koma. Godje muss ihre Schwester Rhianna finden, die vor langer Zeit irgendwo in Wales untergetaucht ist. Fynn und Aides begleiten sie selbstverständlich. ...

Coras Hof wurde zerstört und sie selbst liegt im Koma. Godje muss ihre Schwester Rhianna finden, die vor langer Zeit irgendwo in Wales untergetaucht ist. Fynn und Aides begleiten sie selbstverständlich. Sie werden das dumpfe Gefühl nicht los, dass der Dunkle ihnen zwei Schritte voraus ist.

Der ersehnte Abschluss der Trilogie hat mich wieder völlig mitgerissen. Eine spannende Suche, Gefahren, Überraschungen, Magie – alles, was die großartige Geschichte von Karin Müller ausmacht manifestiert sich auch in diesem Band. Dass ich mit Rhianna bis zum Schluss nicht warm werden konnte, hat meine Lesefreude etwas gedämpft, aber das ist nur ein subjektiver Eindruck. Auch die so überraschend aufgetauchte dritte Schwester ist schön ausgearbeitet.

Mein großer Kritikpunkt, der mir die Freude an der Reihe wirklich verdarb war der Schluss. Nach der so sorgfältig aufgebauten Mystik machte es plötzlich puff und es war vorbei. Der große Showdown war plötzlich zu einer unspektakulären Zusammenfassung geschrumpft, mit der es dann gut war. Es machte den Eindruck als wäre das Buch auf eine bestimmte Seitenzahl limitiert und sämtliche Aspekte der Geschichte, die noch erwähnt werden müssen, müssten plötzlich in die übrig gebliebenen Seiten gestopft werden. Damit blieb natürlich eine Menge auf der Strecke, unter anderem der so sorgfältig ausgearbeitete Spannungsbogen. Das fand ich sehr schade. Ein vierter Band hätte der Reihe gut getan.

Alles in allem eine lohnenswerte Pferde-Trilogie mit Mysteryflair. Über das Ende mag man streiten, aber sonst hat mir die Reihe sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Ein Schritt vorwärts

Alles, was passieren wird
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Mit Katastrophen kennt sich Iris aus. Während ihre Mitschüler sich bei Friday for Future engagieren und düstere Zukunftsprognosen diskutieren, ist Iris‘ Leben ganz real zerbrochen – und niemand nimmt davon ...

Mit Katastrophen kennt sich Iris aus. Während ihre Mitschüler sich bei Friday for Future engagieren und düstere Zukunftsprognosen diskutieren, ist Iris‘ Leben ganz real zerbrochen – und niemand nimmt davon Notiz. Sie glaubt nicht, dass nach dem Tod ihrer Mutter noch mal irgendetwas gut werden wird. Doch die zufällige Begegnung mit der Schimmelstute Bellina verändert alles.

Ein interessantes, fesselndes Jugendbuch, das viele Themen anspricht. Ganz aktuelle Jugendthemen mit Friday for Future, aber auch Freundschaften, Trauer und den Mut etwas zu verändern. Besonders hat mich begeistert, dass es hier nicht lapidar um ein Problempferd geht, das nur von einem problembelasteten Mädchen „geheilt“ werden kann und es dabei selbst „heilt“. Das Pferd und seine Geschichte spielt gar keine so große Rolle wie ich es bei der Inhaltsangabe angenommen habe. Es ist ein Auslöser, aber kaum mehr. Die Geschichte des Pferdes war mir am Ende fast etwas zu viel des Guten, denn es geht hier um Iris und ihren Weg aus der Trauer und dem Schockzustand, der durch den Tod der Mutter und den daraus resultierenden radikalen finanziellen Veränderungen ausgelöst wurde.

Besonders erschüttert hat mich an der Geschichte, die bewusste Unverhältnismäßigkeit mit der viele Probleme nebeneinander gestellt wurden. Die abstrakten und auch selbstgerecht anmutenden Diskussionen über Umweltschutz und Engagement, während vor den Augen von Schülern und Lehrern Iris völlig zusammenbricht – und niemand sieht hin. Im Gegenteil. Die beste Freundin kündigt die Freundschaft, weil sich Iris die Haare abschneidet. Als sie sich keine Geigenstunden mehr leisten kann, tobt der Lehrer, weil sie die Stunden aufgibt. Sie hat nichts zu essen, weil der Vater unfähig ist einen Job zu leisten, der genug Geld einbringt und mit seiner eigenen Trauer so viel zu tun hat, dass er Iris vergisst. Eindringlich wird die Not von Iris beschrieben, ihre Ohnmacht und schließlich der Wille da rauszukommen.

Manche Aspekte kamen mir in der Geschichte schließlich zu kurz, manche Begegnungen mit Charakteren waren mir entweder weit hergeholt unsympathisch oder auch weit hergeholt märchenhaft. Sehr schön wird wiederum umgesetzt wie Iris sich weiterentwickelt und einen Neuanfang für sich ermöglicht. Zum Schluss blieben mir allerdings zu viele Erzählstränge offen.

So bleiben 4 Sterne für ein sehr gut geschriebenes Jugendbuch, das zwischen einigen Extremen schwankt.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Ein interessanter Ausflug in die Meeresbiologie

Wenn Haie leuchten
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Wie gut kennen wir die Weltmeere eigentlich? Eines ist allgemein bekannt: Wir stehen bei der Erforschung erst am Anfang und wir wissen jetzt schon, dass das Meer unfassbare Schätze bietet – und wir drauf ...

Wie gut kennen wir die Weltmeere eigentlich? Eines ist allgemein bekannt: Wir stehen bei der Erforschung erst am Anfang und wir wissen jetzt schon, dass das Meer unfassbare Schätze bietet – und wir drauf und dran sind in kürzester Zeit das filigrane und hochkomplexe Ökosystem unwiderruflich zu zerstören, aus Unwissenheit und Gewinnsucht. Julia Schnetzer nimmt den Leser mit auf eine Reise – unter die Meeresoberfläche, aber vor allem zu den vielfältigen Forschungserfolgen der letzten 30 Jahre. Von leuchtenden Haien, in die Tiefen, in denen Licht gar keine Rolle spielt, zu Intelligenztests bei Fischen, die beweisen, dass einige Annahmen zu unserem Gehirn falsch sein müssen bis hin zu erstaunlichen Lebensräumen, die bisher als tot galten.
Julia Schnetzer schafft es dem Leser auf relativ weniger Seiten einen komplexen und auch für Laien verständlichen Überblick über den aktuellen Stand und auch Historie der Meeresforschung zu verschaffen. Sie gibt faszinierende Einblicke in Entdeckungen, Forschungsmethoden und –felder. Sie bleibt immer wissenschaftlich fundiert und gibt mit einem umfassenden Quellenverzeichnis die Möglichkeit jederzeit Themen zu vertiefen. Das Buch macht bewusst, wie wichtig die Meere und die Lebewesen darin für uns Menschen sind. Ein Ökosystem, das nicht nur als Nahrungsquelle Bedeutung für uns hat. Und es wird quälend bewusst wie dicht wir dran sind es für immer zu zerstören.

Ich bin allerdings mit ihrem Schreibstil nicht ganz warm geworden. Er war mir stellenweise zu flapsig; eher auf einen Vortrag ausgerichtet, um die Aufmerksamkeit von Studenten zu halten. Ich hätte mir einen sachlicheren Ton gewünscht. Dann wäre das Thema immer noch spannend und unterhaltsam ausgeführt worden ohne die Seriosität des Buches zu beeinträchtigen

Außerdem fehlten mir farbige Illustrationen. Gerade im Kapitel der leuchtenden Anemonen, gemusterten Haien und der einmaligen Aufnahmen eines strahlendroten Riesenkalmars hätte ich mir das eine oder andere Bild gewünscht. An manchen Stellen wären schon schwarzweiß Fotos toll gewesen. So beschränkt sich die Illustrierung auf vereinzelte – sehr gut gemachte! – Schwarzweißzeichnungen, die trotz ihrer Qualität etwas dürftig wirken.

So bleiben 4 Sterne für ein sehr interessantes Sachbuch, das sich gut lesen lässt und umfassend informiert. Ein toller Einblick in die Welt des Meeres!

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Eine außergewöhnliche Frau

Die Frau von Montparnasse
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Die Heiratsaussichten für Simone sind düster. Ihr Vater hat das Familienvermögen durchgebracht, sie selbst ist viel zu klug, um attraktiv zu sein und weigert sich auch es zu verstecken – gut, dass sie ...

Die Heiratsaussichten für Simone sind düster. Ihr Vater hat das Familienvermögen durchgebracht, sie selbst ist viel zu klug, um attraktiv zu sein und weigert sich auch es zu verstecken – gut, dass sie sowieso vom hergebrachten Rollenmuster nichts hält. Simone de Beauvoir will ihren eigenen Weg gehen, jenseits aller Konventionen. Sie will Schreiben und nach ihrem eigenen Kopf leben. Unverhofft findet sie einen Mann, der sie in ihren Plänen bestärkt, sie liebt wie sie ist und genau wie sie von Konventionen nichts hält: Paul Sartre.

Eine atemberaubende Romanbiografie zu einer bis heute unterschätzten Frau. Simone de Beauvoir wird auch heute noch gerne nur als die Frau an Paul Sartres Seite gesehen. Dieses beeindruckende Buch beschäftigt sich mit Simone als Frau, die mit so viel Stärke ihren eigenen Weg gegangen ist und damit den Weg frei gemacht hat für diejenigen, die nach ihr kamen. Berufstätig, alleinlebend, unverheiratet, mit Liebhabern und Liebhaberinnen liiert – von den goldenen 20ern über den Zweiten Weltkrieg bis in die 50er. Quantensprünge, an denen Simone nicht unbeteiligt war. Paul Sartre war der Fixpunkt in ihrem Leben, wenn auch nicht das Zentrum.

Dieses Buch zeichnet das Porträt einer beeindruckenden Frau. Fasziniert folgt man ihren Spuren, fragt sich, ob sie mit ihrem Leben glücklich war – selbstgewählt, aber nicht unproblematisch. Man bekommt sofort Lust, nach einem ihrer Bücher zu greifen, sobald man dieses hier zugeschlagen hat. Der Roman umfasst „nur“ knapp 30 Jahre, doch die sind in so vieler Hinsicht überbordend, dass man sich fühlt wenigstens zwei Leben gelebt zu haben.

Ein tolles Buch!

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Ein Internat voller Pferde

Reitinternat Blossom Hill, Stürmischer Start
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Rosalie ist hellauf begeistert als sie ein Stipendium für das angesehene Reitinternat Blossom Hill bekommt. Reiten ist ihr Leben und die komplizierte Stute Princess Valentine erobert sofort ihr Herz. Doch ...

Rosalie ist hellauf begeistert als sie ein Stipendium für das angesehene Reitinternat Blossom Hill bekommt. Reiten ist ihr Leben und die komplizierte Stute Princess Valentine erobert sofort ihr Herz. Doch ihre Zimmergenossin Carmen vergällt allen das Leben und Rosalie weiß nicht so recht wie sie mit ihr klar kommen soll. Es wäre viel einfacher, wenn sie nicht den Verdacht hätte, dass hinter Carmens Verhalten viel mehr steckt.

Ein toller Start zu einer neuen Pferde- und Internatserie. Pferde, Freundinnen und viele bunte Erlebnisse, listige Streiche und interessante Charaktere machen das Buch zu der perfekten Lektüre für kleine und große Pferdefans. Der Schreibstil ist großartig. Man lebt sofort mit den Charakteren mit. Besonders schön finde ich, dass hier nicht ein Mädchen im Mittelpunkt steht, dass sich gegen das Internat auflehnt und bis zum Fremdschämen gegen alles trotzt. Im Gegenteil. Rosalie lädt sofort dazu ein, sich mit ihr zu identifizieren. Man staunt mit ihr, man fühlt mit ihr. Carmen ist auch nicht überzeichnet in ihrem Verhalten. Mit ihr wird man ebenfalls schnell warm und man kann es nicht erwarten mehr zu erfahren.

Ich denke, es gibt noch ein bisschen Luft nach oben, da mich doch sehr vieles an Dolly von Enid Blyton erinnert hat. Das ist auch positiv gemeint, denn die ganze Atmosphäre der Geschichte ist genauso traumhaft und magisch wie in den Möwenfels-Büchern. Es lässt einen nicht los und man möchte sofort zum nächsten Buch greifen. Für Fans von Enid Blyton, Pferdebüchern und Schulgeschichten.

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