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Veröffentlicht am 25.03.2021

Spannungsvoll und prickelnd

Haven Brotherhood: Rough & Tumble
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Mit diesem Buch tauche ich in den Anfang einer genialen Reihe ein. Bisher habe ich Teil 4 - 6 verschlungen, die ich allesamt liebe und auch in diesem Band bleibt kein Auge trocken. Himmel, es knistert ...

Mit diesem Buch tauche ich in den Anfang einer genialen Reihe ein. Bisher habe ich Teil 4 - 6 verschlungen, die ich allesamt liebe und auch in diesem Band bleibt kein Auge trocken. Himmel, es knistert und prickelt in den Seiten und damit ebenso in meinem Bauch.

Zur Handlung:
Viv rennt in Jace hinein und damit ist ihr Schicksal besiegelt. Klingt banal, aber ab dieser Sekunde bekommt er die kleine Lady nicht mehr aus seinen Gedanken und seine Welt steht kopf.

Zu den Figuren:
Vivienne Moore, genannt Viv, lebt in Dallas und will sich mit ihrer Eventagentur etwas aufbauen. Das Geschäft fordert sie und obendrein sorgt ihre jüngere Schwester Callie für regelmäßigen Ärger in ihrem Leben. Viv ist gutmütig, misstrauisch und an den richtigen Stellen bockig. Gelegentlich zeigt sie eine Doppelmoral, die mich ärgert, aber auch diese Seite gehört zu ihr.

Jace Kennedy ist 36 Jahre alt und Mitbesitzer so mancher Bar in Dallas. Seine Familie ist ihm heilig und es gibt nichts, was er nicht für sie tun würde. Jace zeigt sich oft raubeinig und äußerst besitzergreifend, doch immer wieder taucht seine warme und fürsorgliche Seite auf. Er ist ein Mann, in den sich eine Frau einfach verlieben mus.

An Nebenfiguren treffe ich auf Trevor, Zeke, Axel, Knox, die Mütter und und und. Über dieses Wiedersehen freue ich mich riesig.

Zur Umsetzung:
Ich erhalte einen umfassenden Einblick in Haven und in Jace‘ Familie, von denen ich ja alle schon kenne, doch es hat was, den Anfang mitzuerleben. Der tiefe Zusammenhalt und die unbedingte Loyalität der Familie gegenüber ist es, was die Havenbrothers auszeichnet. Der Schreibstil ist bildgewaltig, flüssig zu lesen und reißt mich mit. Sofort stecke ich in der Story und erlebe alles aus nächster Nähe. Zwischendrin meine ich sogar den unvergleichlichen Duft von Jace wahrzunehmen.

Viv macht es Jace nicht immer leicht und ich genieße das unwiderstehliche Prickeln zwischen den beiden. Die wenigen expliziten Szenen sind feurig und leidenschaftlich geschrieben. Der unterschwellige Spannungsbogen schnellt rapide in die Höhe und ich erlebe neben der heißen Lovestory auch noch Crime-Anteile, was ich von Herzen genieße. Die Storyline macht mich glücklich und zaubert mir mehr als einmal ein dickes Grinsen ins Gesicht. Humor findet sich ebenso im Buch wie leise Momente des Innehaltens, weil sich Tiefe in die Seiten schleicht. Und in dieser Reihe dürfen „Böse Jungs“ auch böse bleiben, wenn ihre Ziele dies erfordern. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Viv und Jace in der 3. Person geschildert.

Mein Fazit:
"Haven Brotherhood: Rough & Tumble" macht mich rundum glücklich. Hingabe, Spannung, Humor, jede Menge Emotionen und etwas Tiefe vereinigen sich zu einem tollen Leseerlebnis. Ich bin so froh, dass ich endlich wieder Zeit für einen Band dieser Reihe gefunden habe. Hoffentlich müssen die beiden noch ausstehenden Bücher nicht allzu lange auf mich warten. Diese Reihe empfehle ich allen, die auf die Kombination Love, S*x und Crime stehen, Männer lieben, die wissen, was sie wollen und wie sie es bekommen, und starke Frauen an ihrer Seite haben, die sie in ihre Schranken weisen.

„Haven Brotherhood: Rough & Tumble“ erhält von mir 5 beeindruckende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Sophies Erbe ruht in uns allen

Einer muss doch anfangen!
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Und wenn die Sonne untergeht, möchte ich wissen, dass ich mit mir im Reinen bin! by lesehungrig

Dieses Buch ist keine leichte Lektüre. Der Schreibstil liest sich minimalistisch, unaufgeregt und überwiegend ...

Und wenn die Sonne untergeht, möchte ich wissen, dass ich mit mir im Reinen bin! by lesehungrig

Dieses Buch ist keine leichte Lektüre. Der Schreibstil liest sich minimalistisch, unaufgeregt und überwiegend neutral, was es mir als Leser erleichtert, alles mit etwas Distanz zu erfassen. Emotionen kommen immer dann ins Spiel, sobald Texte von Sophie zitiert werden. Ihre „Stimme“ im Buch ist von einer Wärme und Sehnsucht geprägt, die mich tief berührt, ebenso wie ihre Zeichnungen. Gerade die Schlichtheit der Worte macht mich beim Lesen angreifbar. Diese grauenvolle Zeit hat es nicht nötig, ihre Sprache aufzublähen und im Text wird auf jedes nutzlose Wort verzichtet.

In allem liegt ein Anfang:
Ich erhalte Einblicke in das Leben von Sophies Eltern und deren Familiengründung. Schon 1926 musste die Familie Scholl einen unermesslichen Verlust hinnehmen, an dem heute noch so manche Familien zerbrechen. Das Buch führt mir vor Augen, welche Menschen Sophie geprägt und inspiriert haben. Allen voran ihr Elternhaus und ihre Geschwister samt Freunden, Lehrern und Künstlern. Überhaupt hatte die Kunst einen hohen Stellenwert im Hause Scholl. So empfahlen sie sich gegenseitig Bücher und besprachen diese. Sie besuchten gemeinsam das Theater oder Kunstausstellungen. Kunstschaffende, denen die Scholls zugewandt waren, waren in Deutschland plötzlich verfemt. Das alles ging nicht spurlos an Sophie vorüber.

Ein wacher Geist benötigt Inspiration, um zu sich selbst zu finden! by lesehungrig

Sophie aus Forchtenberg, war von klein auf um Klarheit und Wahrhaftigkeit bemüht. Sie besaß ein großes Talent zum Zeichnen und ihr Gerechtigkeitsgefühl war stark ausgeprägt. Sie hinterfragte sich selbst heftig in der Pubertät. In der Natur fand sie die nötige innere Ruhe und Nähe, um sich zu erden.

Das Unheil nahm seinen Lauf:
Mich überströmt eine Gänsehaut, wenn ich in “Einer muss doch anfangen!” lese, welche Zeiten Sophie prägten, welche Grausamkeiten, welche Machtlosigkeit, welche Verzweiflung sie umhertrieben. Und tief in ihr blieb unerschütterlich der Glaube an Gott. Dafür bewundere ich sie in höchstem Maße.

In dieser Zeit war der Kurswert eines Lebens tief gesunken. Zitat aus dem Buch S. 191

Der Aufbau der Hitlerjugend war wichtig für die Nationalsozialisten, um junge Menschen im Sinne ihrer Ideologie heranzuziehen und für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Sie sollten zu Denunzianten und herzlosen Menschen allen „unwerten Lebens“ gegenüber werden. Nun ist das zum Glück nicht bei allen Jugendlichen gelungen. Das Regime spielte mit der Angst der Menschen, schürte mit Falschmeldungen den Hass in der Bevölkerung gegen andere „Rassen“ und nutzte vorgeschobene Verfehlungen Einzelner für eine Kriegserklärung aus.

Die Formierung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus:
Den Kern der Weißen Rose bildeten Sophie und Hans Scholl, Alexander Schmorell und Christoph Probst, Traute Lafrenz, Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf und Manfred Eickemeyer; nur um einige zu nennen. Sophie stand in einem regen Briefkontakt mit Fritz Hartnagel, in den sie sich verliebt hatte, aber auch lange Zeit benötigte, um Klarheit darüber zu erlangen. Ausschnitte aus dieser Post bezeugen, wie sich die beiden gegenseitig beeinflussten und sich bewusst oder unbewusst in ihren Zielen bestärkten, die gerade am Anfang des Krieges heftig voneinander abwichen. Der Text wird von Schwarzweiß-Fotos begleitet, die schweigend Zeugnis über die Vergangenheit ablegen.

Kein Menschenleben ist kostbarer als ein anderes:
Milstein fragt, ob das Leben der Geschwister Scholl heute jungen Leuten eine Hilfe und Orientierung sein kann. Das beantworte ich unbedingt mit Ja. Das Erbe der „Weißen Rose“ lebt durch uns weiter. Es waren blutjunge Menschen, die in einer Zeit die von Angst und Diktatur geprägt war, einen klaren Blick auf die Realität behalten haben. So können sie auch heute noch als Vorbilder dienen, obwohl sie leider immer mehr in Vergessenheit geraten. Hinsehen, wo andere wegsehen, Anklagen, wo andere schweigen, und beschützen, wo andere angreifen. Diese Charaktermerkmale sind seit dem Ende des 2. Weltkrieges gefragter denn je.

Aufrecht kerzengerade und ehrlich durchs Leben zu gehen, war noch nie leichter als heute in einem freien Deutschland und doch laufen wir Gefahr, von toxischem Gedankengut unterwandert zu werden. Falschmeldungen und bis zum äußersten, ausgeschlachtete Rachepläne einzelner Personen, lauern an jeder Ecke, die von dubiosen Gruppen mit Leidenschaft für ihre Propaganda Zwecke ausgenutzt werden. Sie treffen damit auf Menschen, die diese dankbar wie trockene Schwämme aufsaugen, um sich daran zu nähren, weil sie sich unverstanden und benachteiligt fühlen. Abgehängt vom Zug des Lebens benötigen sie einen Schuldigen, für ihr klägliches Scheitern und nichts eignet sich dafür besser als das unbekannte Fremde in unserem dadurch ach so bedrohten Land.

*22. Februar 1943 – Freiheit:
Sophie war ein freidenkender Mensch, der sich anfänglich vom Nationalsozialismus einfangen ließ, dabei aber nie aufhörte, alles zu hinterfragen, was sie am Ende dazu brachte, sich von diesem Regime abzuwenden und sich ihm mutig entgegenzustellen. Friedlich und versteckt begehrte sie zusammen mit ihrem Bruder und Freunden in einer Zeit auf, in der das sofort mit dem Tode bestraft wurde. Doch das konnte sie nicht davon abhalten auf die Gräueltaten, die das deutsche Volk seinen eigenen Leuten und anderen Völkern antat, anzuprangern.

Sie war belesen, Kunst interessiert und öffnete in der Natur stets ihr Herz. Dies waren Augenblicke des ungetrübten Glücks für sie. Momente, in denen sie absolut bei sich war. Der Zusammenhalt in der Familie Scholl hat mich bis zur letzten Seite beeindruckt und ist in dieser Form wohl heute in den wenigsten Familien zu finden.

Die Losung der Familie Scholl lautete: „Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten.“ Zitat aus dem Buch S. 195

„Einer muss doch anfangen!“, hinterlässt Spuren:
Nach Beendigung des Buches will ich wissen, was aus Fritz Hartnagel wurde, und so durchforste ich das Internet und versinke in weiterer Lektüre über ihn und die Münchner Widerstandsbewegung der „Weißen Rose“. Ich danke Werner Milstein für die Bewahrung des Gedenkens an Sophie und Hans Scholl sowie ihren Mitstreitern, deren Traum es war, in einem von Freiheit dominierten Deutschland leben zu dürfen.

Wir Jüngeren haben dieses Geschenk erhalten, ohne etwas dafür getan zu haben. Wir sind es den Menschen schuldig, die für diese Freiheit gestorben sind, sie mit allem, was wir haben zu verteidigen, friedlich und gewaltlos und keinen freiheitsraubenden Gedanken schweigend hinzunehmen. Mit Schweigen laden wir Schuld auf uns, wie so viele im 2. Weltkrieg.

Von mir erhält das Buch „Einer muss doch anfangen!“ 5 unvergessene Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2021

Verführerisch süß und sündig heiß

Dominate Me: Erwachen
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Was darf Erotik in Büchern? Erotik darf alles, was gefällt, nur gefällt nicht jedem alles und so wird sie nie jedermanns Geschmack treffen.

Zum Buch:
Wenn man einen erotischen Roman staubtrocken beendet, ...

Was darf Erotik in Büchern? Erotik darf alles, was gefällt, nur gefällt nicht jedem alles und so wird sie nie jedermanns Geschmack treffen.

Zum Buch:
Wenn man einen erotischen Roman staubtrocken beendet, ist etwas falschgelaufen, aber keine Sorge: Hier bleibt kein Höschen trocken. Nachdem mich Lynns letztes Buch nicht völlig begeistert hat, erlebe ich sie hier in Hochform. Sie brennt mich in Windeseile nieder.

Zur Handlung:
Haley möchte zum ersten Mal ihre Unterwürfigkeit ausleben und besucht zu diesem Zweck das Luminous, einen exklusiven BDSM Club. Dort trifft sie auf Männer, die ihr Höschen im Nu verpuffen lassen, und einer von ihnen kommt ihrem Herzen verdammt nahe.

Figuren, die Lynn mir direkt ins Herz schreibt:
Haley Portsmouth ist 27 Jahre alt, geschieden und hat das luxuriöse Urlaubsresort am Lake Michigan von ihren Eltern übernommen. Ihr Job fordert ihr viel ab und ihre freie Zeit ist begrenzt, aber diese möchte sie in Zukunft nur noch mit Praktiken verbringen, die ihr den Atem rauben und nach denen sie sich seid Jahren verzehrt. Ich habe Haley sofort ins Herz geschlossen. Ihre liebenswerte Art und Offenherzigkeit locken mich ebenso an wie Jensen.

Jensen Rhodes ist Anwalt und ein ehemaliger Dom, der der Szene abgeschworen hat. Sein bester Freund Dylan ist immer für ihn da und weiß, welche Knöpfe er bei ihm drücken muss, und das ist gut so. Jensen ist unglaublich präsent, sobald er eine Buchseite betritt, und ich kann meine Augen nicht von ihm lassen. Mit ihm hat Lynn eine eindrucksvolle Figur erschaffen, deren Faszination ich rettungslos erliege.

Was mich sofort überrollt:
Sobald die Protas aufeinandertreffen, knistert die Luft, vibriert der Boden, auf dem sie stehen und alles um sie herum verliert sich im Nichts. Und auch wenn alles erst einmal auf der physischen Ebene abläuft, macht Lynn sofort klar, das da mehr zwischen den beiden ist. Etwas, das tief reingeht. Bei Haley in Tiefen, in die vorher kein Mann vorgedrungen ist.

Lynn macht es spannend: Was ist Jensen passiert, dass ihn innerlich hemmt und auffrisst und ihm Angst einjagt? In meinem Kopf überschlage ich eilig alle Möglichkeiten, die für mich in diesem Bereich des Spielens denkbar sind. Zugegeben, sehr fantasievoll bin ich nicht dabei und mir wird klar, die Autorin bespielt nicht nur die Figuren, sie spielt auch mit mir, was ich total genieße. So etwas erlebe ich nicht oft beim Lesen.

Sinnliche Freuden:
Der erotische Anteil in der Story ist hoch und es kommen einige Spielpraktiken zum Zug. Abwechslung ist garantiert und wenn es gerade nicht durch die Vordertür geht, geschieht das so spielerisch und unverkrampft, wie ich es selten lesen darf. Die Nebenhandlungen beschränken sich auf das Notwendige und der Fokus bleibt bei den Protagonisten, doch sobald Dylan ins Spiel kommt, muss ich schlucken. Jensen und Dylan in Interaktion sind grandios und lassen mich alles vergessen.

Ich kann mich nicht eine Sekunde von den beiden losreißen. Himmel noch mal was für Männer und sie wissen genau, was sie tun. Gegen Ende schleicht sich sogar etwas Crime in die Seiten, was den unterschwelligen Spannungsbogen verändert, der ständig zwischen den Figuren schwebt. Ich liebe genau das. Dieses Buch ist für mich geschrieben worden, anders kann es gar nicht sein. Die winzigen Momente, die mich nicht restlos überzeugen, verlieren sich in sengender Hitze.

Mein Fazit:
„Dominate me: Erwachen“ reißt mich blitzartig mit. Der flüssige und bildhafte Schreibstil verwöhnt alle meine Sinne. Die Ehrlichkeit von Lynns Worten trifft mich bis ins Mark. Was auch immer im BDSM-Bereich geschieht, es passiert alles freiwillig und die Macht liegt alleine bei der Sub. Der Beginn der Story ist sofort fesselnd. Ich bin bei Haley und ihrer besten Freundin Anya. Es dauert nicht lange und Dylan, ein Dom, erscheint in den Seiten und ich denke so: Wow, was für ein Mann. Doch als Jensen die Bühne betritt, bin ich froh, dass mein Reader nicht in Flammen aufgeht. Ich meine, die Teile sind nicht gerade billig, aber noch schlimmer als das, wäre es, nicht weiterlesen zu können.

Zugegeben, ich bin kein großer Fan von BDSM-Romanen, doch hier stimmt einfach alles. Lynn arbeitet die inneren Konflikte ihrer Figuren ausgezeichnet heraus und ich verliebe mich rettungslos in die Protagonisten. Lynn schenkt mir zahlreiche intime Szenen, die ich ohne Pause inhaliere. Ich fliege nur so durch die Seiten. Zum Glück erscheint im April der 2. Teil dieser genialen Reihe.

Und ein kleiner Tipp am Rande: Nach dem Lesen sollte man sich nur an diese Story erinnern, wenn man Wechselunterwäsche griffbereit hat.

Von mir erhält „Dominate me: Erwachen“ 5 sinnliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung für Fans des Genres Erotik.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Die Story reißt mich mit

Zwei in Solo
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Es ist erschütternd, dass ein Mensch mehr Angst vor der Liebe haben kann, als vor der alles verschlingenden Dunkelheit.

Dies ist mein zweites Buch von Elja Janus. Hat sie mich mit dem Ersten völlig aus ...

Es ist erschütternd, dass ein Mensch mehr Angst vor der Liebe haben kann, als vor der alles verschlingenden Dunkelheit.

Dies ist mein zweites Buch von Elja Janus. Hat sie mich mit dem Ersten völlig aus den Angeln und damit aus meiner Komfortzone gehoben, fackelt sie mich mit dieser Geschichte komplett ab. Janus ist eine Virtuosin im Wortspiel. Alleine was sie aus dem Wörtchen „merkwürdig“ zaubert. Sie sieht etwas in ihnen, was mir ohne sie verborgen bliebe. Was für eine Gabe.

Wie Janus schreibt, so satt, gehaltvoll, substanziell, da passt kein Millimeter zwischen den Worten und mir. Ich klebe förmlich in den Szenen, erlebe sie hautnah mit und spüre jeder Gefühlsregung hinterher. Ihr Schreibstil wirkt wie ein Brennglas. Alles wird herangezoomt und selbst die Winzigkeit einer Bewegung nimmt Goliath Ausmaße an. Das ist eine Kunst des Schreibens. Janus verschwendet keine Energie auf detailreiche Settings, sondern darauf, die Emotionen lebendig werden zu lassen. So fließen sie in jeden meiner Atemzüge und pflanzen sich tief in mein Herz, wo sie sich dauerhaft verwurzeln und ich ihre Früchte ernten kann. Sie dominieren die Geschichte mit einer Dringlichkeit und halten mich dabei unaufdringlich fest; sind einfach da und lassen mich nicht alleine. Das fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Zur Handlung:
Sophie und Milo treffen sich nach fünf Jahren wieder und fühlen sich zueinander hingezogen, doch ihre Welten sind nicht kompatibel. Wird es ihnen gelingen, sie hinter sich zu lassen, um sich eine Neue zu erschaffen? Ein neues Königreich? Ihr Königreich?

Was für imponierende Figuren:
Sophie Seidel ist 32 Jahre alt und arbeitet als Deutschlehrerin. Ihr Leben verläuft in geordneten Bahnen und es gibt keinerlei Überraschungen in diesem Trott. Welche Macht ihre Erziehung auf jede ihrer Handlungen hat, erlebe ich überdeutlich. Sophies Entwicklung beeindruckt und berührt mich gleichermaßen.

Miloslaw Nowak, genannt Milo ist ihr ehemaliger Schüler und 21 Jahre alt. Sein Herz gleicht einer Geisterstadt, bis er Sophie trifft. Wirklich trifft. Und was dann abgeht, beschert mir eine Dauergänsehaut. Ich inhaliere alles von ihm und er kriecht mir tief unter die Haut. Seine Wandlung ist eindrucksvoll und lässt mich staunen.

Die Umsetzung:
Milo und Sophie kommen aus unterschiedlichen Kreisen und ich bin erschüttert, als mich all die Feinheiten erreichen, die beide Welten ausmachen. Was für krasse Gegensätze und damit meine ich nicht nur die Gesellschaftlichen, sondern die Winzigkeiten, die uns täglich umgeben, oder nicht, und eben die Besonderheiten des Alltages darstellen. Laut, leise, hektisch, still, desillusioniert und hoffnungsvoll und am Ende weniger abweichend als zuerst angenommen.

„Du bist die einzige Kurzwahltaste, die mein Herz besitzt.“, aus „Zwei in Solo“. Manche Sätze lassen mein Herz stolpern und sich dann vor Wärme in der Brust ausbreiten. Bei diesem vertieft sich das Lächeln in meinem Gesicht. Die Geschichte wird aus den wechselnden ich-Perspektiven im Präsens geschildert, was hier auffallend gut passt.

Zuerst wirkt alles so klar, doch je weiter ich lese, umso mehr verschwimmt es, ändert sich, wobei sich gar nichts verändert, außer meiner eigenen Sichtweise und schon sehe ich alles mit anderen Augen. Diese Erkenntnis überrascht mich nur wenig, doch wie spielerisch Janus mich in alles hineinzieht und das erst möglich macht, ist überwältigend.

Das Buch wühlt mich heftig auf und Janus macht mein Herz schwer. In den Lesepausen kreisen meine Gedanken um die Protagonisten und ich bin jedes Mal froh, wenn ich hoffnungsvolle Lichtblicke lese, doch mir ist klar, dass es nicht so bleiben wird. Ich danke Janus für die essenziellen Charaktere, die mich mit Angst, Liebe, Schmerz, Hoffnung und einer tiefen Überzeugung erfüllen. Ich lese erstaunliche Wendungen und es wird tiefgründig, dabei sinke ich bis zum Geo-Zentrum.

Mein Fazit:
In „Zwei in Solo“ wird es bewegend, tiefsinnig, poetisch, gehaltvoll, spannungsgeladen und leidenschaftlich. Wer eine leichte Story für zwischendurch sucht, lässt bitte die Finger von diesem Buch. Bei dieser Geschichte gibt es nur zwei Möglichkeiten, auch wenn Milo sicher anderer Ansicht ist: alles oder nichts. Dieses Buch wurzelt sich entweder tief im Herzen seines Lesers ein und hinterlässt Geschenke, die nahezu magisch wirken, oder es überfordert den Bücherfreund und stößt auf Ablehnung. Dazwischen ist meiner Meinung nach nichts denkbar und genau solche Bücher liebe ich über alles. Ich danke dir, liebe Elja Janus, für diese ergreifende Story.

Von mir erhält „Zwei in Solo“ 5 herzergreifende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

So anders, so gut

Wenn dein Blick mich trifft - FORBIDDEN HEARTS
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Egal wie perfekt deine Maske sitzt, Liebe lässt sich nicht verstecken.

Wow, was für ein Buch. Die Story ist wuchtig und derart heiß, dass ich in Flammen aufgehe, dabei steckt eine Kälte in den Seiten, ...

Egal wie perfekt deine Maske sitzt, Liebe lässt sich nicht verstecken.

Wow, was für ein Buch. Die Story ist wuchtig und derart heiß, dass ich in Flammen aufgehe, dabei steckt eine Kälte in den Seiten, die mich zittern lässt. Was für ein Leseerlebnis. Das Buch hält sich nicht mit Schnörkeln auf. Es geht schonungslos zur Sache. Der Klang des Erzählers ist rau, kalt, feurig und von einer Schönheit geprägt, der ich mich nicht entziehen kann.

Eindrucksvolle Figuren:
Olivia Kane, genannt Livvy, ist 30 Jahre alt. Sie verdient ihr Geld als Tätowiererin sehr zum Missfallen ihrer Mutter und hat ihr Herz seit Teenagertagen Nicholas Chandler geschenkt. Livvy ist auf der Suche nach so viel. Ein wenig Wärme, Liebe und Anerkennung innerhalb ihrer Familie. Ach, wenn sie doch nur gesehen würde für einen winzigen Moment. Sie wirkt auf mich wie ein kleines Vögelchen, dem man die Flügel nicht nur gestutzt, sondern ausgerissen hat, aber mit dem Schnabel eines Greifvogels ausgestattet ist. Unnachgiebig und stolz und dabei zutiefst verletzt. Was für ein wunderschöner Mensch, dessen seelische Schatten alles überdecken. Fast alles.

Nicholas Chandler ist 33 Jahre alt und arbeitet in der Firma seines Vaters. Ein Familienbetrieb, dessen Vergangenheit wie ein Schandfleck über den Familien Kane und Chandler liegt. Nicholas ist ein Kontrollfreak, Ordnungsfanatiker, verdammt heiß und sich selbst gegenüber am wenigsten ehrlich. Er hat seine Fehler, seine Schwächen und seine Stärken und ich liebe sie alle.

Es tanzen einige Nebenfiguren in den Seiten. Allen voran Livvys Tante Maile, die ich zum Knutschen finde und Sadia, Livvys Schwägerin. Diese bekommt im Folgeband ihre Geschichte, auf die ich mich irre freue. Obendrein hat Livvy einen Zwillingsbruder Jackson, auf den ich meganeugierig bin.

Das Buch fängt mich geschickt ein:
Puh, der Einstieg ist dunkel, kalt und doch von jeder Menge glühender Gefühle geflutet. Ich befinde mich zwischen zwei Menschen, die eindeutig füreinander sterben würden, aber sich ihre ehrlichen Gefühle nur wenige Stunden im Jahr zeigen. Und dann nur jene Emotionen, die mit wahrer Leidenschaft zu tun haben. Das macht es mir zum Beginn des Buches etwas schwierig, die Story einzuordnen, aber genau das ist es, was mich gnadenlos in der Geschichte gefangen hält. Wie beide nach und nach ihre Masken fallen lassen, ehe sie sie wieder aufsetzen, berührt mich.

Ich erfahre alles aus Sicht der 3. Person und mir bleibt nichts verborgen. Es gibt einige intime Momente, die ich aus tiefstem Herzen und mit jeder Menge Bauchkribbeln inhaliere. Die beiden sind rau und heftig miteinander und das passt verdammt gut zu ihnen. Der Schreibstil ist unverblümt, nur an wenigen Stellen poetisch und doch kommt die Romantik nicht zu kurz. Diese Lovestory finde ich mindestens so gelungen wie die von Romeo und Julia. Zwei die nicht zusammenkommen können und doch zusammengehören. Mein Herz schmerz nicht nur einmal beim Lesen.

Mein Fazit:
„Wenn dein Blick mich trifft“, alleine der Titel ist so passend und die Story unfassbar heiß, direkt, gepaart mit einer rauen Schönheit, die im Zorn der widersprüchlichen Gefühle entsteht und mich kompromisslos mitreißt. Ein kleiner Tipp von mir: Wer ungern explizite Szenen liest, sollte die Finger von diesem Buch lassen. Es geht um einen tiefgreifenden Konflikt, der in zwei Familien schwelt, unbewältigte Vergangenheiten innerhalb der Familien und Schuldgefühle, die den Mount Everest überragen. Und mittendrin existieren Nicholas und Livvy, denn mehr als das tun sie nicht. Vom Leben sind sie weit entfernt und es bricht mir das Herz, ihr Unglück und Leid mitzuerleben. Ich habe das Buch verschlungen und wenn mein Alltag mich nicht immer wieder davon losgerissen hätte, dann wäre ich an einem Tag damit durch gewesen. Jetzt fiebere ich dem Folgeband entgegen.

Von mir erhält „Wenn dein Blick mich trifft“ 5 ergreifende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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