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Veröffentlicht am 22.03.2021

Fantastische Geschichte mir hervorragendem Schreibstil

A Whisper of Stars
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Ich mag das Cover recht gerne, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung direkt ins Auge stechen würde, wenn ich nicht gerade danach suchen würde. Dennoch passt es wirklich hervorragend ...

Ich mag das Cover recht gerne, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob es mir in einer Buchhandlung direkt ins Auge stechen würde, wenn ich nicht gerade danach suchen würde. Dennoch passt es wirklich hervorragend zum Inhalt des Buches.

Dieser klingt auf den ersten Blick vielversprechend: Olivia Crate und ihr bester Freund Finnley Lawin leben auf der Insel Hawaiki. Doch obwohl die Insel paradiesisch anmutet, kann sich Liv nichts Besseres vorstellen, als sie endlich zu verlassen. Denn dort regieren noch immer alten Traditionen und Götter, die dafür sorgen, dass Liv aber vor allem Finn Außenseiter sind. Während es bei ihm vor allem die helle Haut, die blonden Haare und seine Pigmentflecken sind, die ihn aus der Gesellschaft ausschließen, bricht Olivia immer wieder alle Regeln und versucht krampfhaft herauszufinden, was hinter den mysteriösen Ereignissen auf der Insel steckt. Als sich am höchsten Feiertag, dem Sternenfest, plötzlich mythische Kräfte offenbaren und ein Fremder den beiden enthüllt, dass sie ganz anders als die anderen Bewohner der Insel sind, ergibt sich plötzlich die Chance, die Insel zu verlassen, doch dadurch ändert sich für die Freunde alles und plötzlich steht nicht nur ihr Leben auf dem Spiel, sondern das Wohlbefinden der gesamten Welt…

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich dem Buch mehr als einen Blick geschenkt hätte, wenn es nicht Tami Fischer geschrieben hätte. Ich fand den Klappentext zwar nicht uninteressant, aber auch nicht so spannend, dass ich es unbedingt hätte lesen müssen. Ich mochte allerdings die Flechter-University-Reihe wirklich gerne und wollte dem Buch deswegen eine Chance geben, obwohl ich in letzter mehr mittelmäßige Fantasy-Romane gelesen habe, als welche, die mir gut gefallen habe. Dieses Buch hat mich allerdings äußerst positiv überrascht. Der Schreibstil gefiel mir ab der ersten Seite ausgesprochen gut und ich hatte dadurch keinerlei Probleme, in die Geschichte zu finden. Er macht es einem sehr einfach, durch die Seiten zu fliegen und die Story wirklich zu genießen.

Auch das Setting finde ich vor allem zu Beginn des Buches wirklich gut. Hawaiki wirkt auf den ersten Blick unglaublich idyllisch und wie das Paradies auf Erden, deswegen fand ich spannend, wie sehr die Insel für Liv und Finn ein solches Gefängnis zu sein scheint. Beide fühlen sich in der Gesellschaft als Außenseiter und werden nur am Rande akzeptiert, weil ihre Großeltern zu den Ältesten gehören, die ein hohes Ansehen genießen. Ich habe das Setting dennoch extrem genossen, weil es trotzdem so sehr nach Urlaub anfühlt, aber auch weil ich die Insel an sich so interessant fand. Zwar versuchen sie immer wieder moderne Aspekte in ihr Leben integrieren, die durch Schiffe angespült oder durch einige der Männer auf dem Festland ertauscht werden, aber diese funktionieren meistens nicht besonders lange. Diese Gestaltung konnte ich mir, vielleicht auch durch den besonders guten Schreibstil, hervorragend vorstellen und wollte unbedingt wissen, was hinter allem steckt. Die Erklärung, dass Hawaiki eine Zone eines Sternes ist und dass es Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt, die entweder von den vier mächtigen Kriegern abstammen oder Sternenstaub berührt haben, fand ich zugleich anders als auch gut umgesetzt. Ich fühlte mich an manchen Stellen ein wenig an Avatar – der Herr der Elemente erinnert, was ich aber nicht schlimm fand, schließlich ist die Idee mit der Kontrolle über die vier Elemente ja nichts Neues. Was mich vielleicht ein wenig gestört hat, ist wie leicht sich Liv und Finn in die neue Welt einfügen und wie wenig sie dort auffallen. Ich meine, klar sie kennen einiges aus Büchern und betonen auch immer, wie anders alles auf dem Festland ist, aber sie gehen einfach ohne Probleme feiern. Ich bin an manchen Tagen von den vielen, betrunkenen Menschen und der lauten Musik überfordert, aber die beiden fügen sich gefühlt ohne Probleme ein und haben ihren Spaß.

Das hat mich im Großen und Ganzen allerdings nicht gestört, weil ich die Geschichte allgemein, aber auch die Charaktere wirklich mochte. Liv ist unglaublich taff und selbstbewusst, dabei aber auch einfühlsam und manchmal impulsiv. Ich finde gut, wie sie mit den neuen Entwicklungen umgeht und sie aber nicht direkt und ohne große Nachfragen akzeptiert, sondern sie Jenkins gegenüber immer wieder Antworten fordert. Dadurch dass sie selbst immer wieder überlegen muss, was jetzt nochmal die neuesten Entwicklungen sind, war es auch für mich leichter, mit den ganzen fantastischen Einflüssen umzugehen und zu verstehen, was gerade passiert. Auch Finn mochte ich wirklich gerne und mir gefiel die Art der aufrichten Freundschaft zwischen den beiden. Sie halten immer zusammen, egal was passiert und können sich immer uneingeschränkt aufeinander verlassen. Jamie ist allerdings bis jetzt mein persönliches Highlight. Er wirkt erstmal stark und unnahbar, fast schon arrogant, aber es wird schnell deutlich, dass er eigentlich ganz anders ist und ich habe ihn ab den ersten Seiten in mein Herz geschlossen.

Alles in allem habe ich die Geschichte wirklich genossen, was ich so vor dem Lesen gar nicht erwartet hätte. Ich liebe das Setting auf Hawaiki, aber auch das auf dem Festland genauso wie die Charaktere, die mir ab den ersten Seiten nahe gekommen sind und auf deren weitere Geschichte ich schon unglaublich gespannt bin.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Für die große Liebe reichen fünf Minuten

Between Your Words
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Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist zwar schlicht, sticht aber dennoch aus der Masse heraus. Die Grautöne und die blaue Schrift harmonieren hervorragend miteinander und ich freue mich schon ...

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es ist zwar schlicht, sticht aber dennoch aus der Masse heraus. Die Grautöne und die blaue Schrift harmonieren hervorragend miteinander und ich freue mich schon darauf, es neben den anderen Büchern von Emma Scott in meinem Regal stehen zu sehen.

Auch die Story klingt wirklich gut: Jim Whelan beginnt neu als Hilfspfleger im Blue Ridge Sanatorium, das auf die Betreuung von Bewohnern mit Gehirnverletzungen spezialisiert ist. Dort trifft er auf Menschen, die mit Posttraumatischen Belastungsstörungen oder Schwindelanfällen zu kämpfen haben und auf Thea. Er ist auf den ersten Blick von der fröhlichen, jungen Frau fasziniert und kann sich gar nicht vorstellen, dass sie eine der Bewohnerinnen sein soll, doch Thea hat die zweitschlimmste jemals diagnostizierte Amnesie der Welt. Nach einem Autounfall verliert sie alle fünf Minuten ihr Kurzzeitgedächtnis und vergisst alles, was sie in dieser Zeit erlebt und besprochen hat. Während alle um sie herum, selbst ihre Schwester Delia, nicht daran glauben, dass sich daran jemals etwas ändern wird, will Jim sich nicht damit abfinden, dass es so gar keine Möglichkeit geben soll, ihre Situation zu verbessern. Er ist der einzige, der erkennt, dass in den Kunstwerken der jungen Frau versteckte Hilferufe zu finden sind und versucht alles, um mit ihr in Kontakt zu kommen. Zwischen den beiden entwickelt sich trotz der Amnesie eine tiefe Verbindung und als sich eine neue Behandlungsmethode auftut, besteht endlich die Chance die echte Thea kennenzulernen, doch die neuen Medikamente sind nicht ohne Nebenwirkungen…

Der Schreibstil von Emma Scott ist auch in diesem Buch wieder gewohnt poetisch, emotional und mitreißend. Schon ab dem ersten Satz wird man dadurch in die Geschichte gezogen und kann sich nur schwer wieder daraus befreien. Man fliegt einfach nur so durch die Kapitel und fiebert, leidet und freut sich mit den Charakteren. Diese Intensität, die der Schreibstil vermittelt, findet man nur bei wenigen Autor*innen, deswegen sind die Bücher von Emma Scott auch immer etwas Besonderes.

Die Story an sich hatte von Anfang an das Potenzial, mein Herz zu brechen und das hat sie tatsächlich auch gemacht, obwohl sie mich im Ganzen nicht so überzeugen konnte wie die All in-Dilogie. Im Prolog lernt man Thea in den Stunden vor dem Unfall kennen. Sie ist unglaublich quirlig, fröhlich und liebenswert, auch wenn sie ihre Schwester mit genau dieser Art in den Wahnsinn treibt. Dennoch mochte ich sie ab der ersten Seite und deswegen fand ich es umso schlimmer, diese Thea zu verlieren. Zwar hat sie immer noch Charakterzüge der Frau vor dem Unfall, aber dadurch, dass sie immer nach fünf Minuten wieder fast alles vergisst, selbst Dinge vor dem Unfall, macht es schwer, ihre gesamte Persönlichkeit zu erfassen. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl, dass Jim aber auch ich sie ein wenig idealisiert haben und es mir deswegen schwerfiel, gewisse Handlungen zu akzeptieren und zu verstehen.

Bei Jim hingegen habe ich diese gemischten Gefühle nicht. Er ist ab der ersten Seite ein unglaublich starker, manchmal vielleicht zu netter Protagonist. Trotz seiner furchtbaren Kindheit und Jugend ist er nicht verbittert und gemein, sondern eher unsicher und zurückhaltend. Vor allem zu Beginn hängt er noch sehr in seiner Vergangenheit und wird immer wieder mit Erinnerungen konfrontiert, sodass es ihm schwerfällt, sich durchzusetzen. Durch Thea und den Umgang mit ihr hingegen muss er über seinen Schatten springen und ich habe es geliebt, wie er es langsam aus seinem Schneckenhaus schafft, um sich endlich ein richtiges Leben aufzubauen.

Während der Anfang des Buches noch recht gemächlich aufgebaut ist, entwickelt sich die Story zum Ende hin für mich ein wenig zu schnell und teilweise sogar zu unglaubwürdig. Ich verstehe die Gründe dafür sogar, es fiel mir dennoch schwer, einiges einfach so akzeptieren, dazu gehörten auch einige Charakterentwicklungen, die möglicherweise sogar sehr realistisch wären, die Protagonisten für mich aber ein wenig unsympathisch erscheinen lassen. Nichtdestotrotz hat mich das Buch immer wieder mit der vor allem im ersten Teil vorherrschenden leise, angenehmen Art Jims, seine Geschichte zu erzählen, berührt und ich habe nicht nur die Protangonisten, sondern auch die Nebencharaktere in mein Herz geschlossen. Ich mochte die eher ungewöhnliche Story, auch wenn sie mir an manchen Stellen vielleicht eine Spur zu unglaubwürdig, zu schnell erzählt wird und bin mir nicht sicher, ob mir nicht vielleicht sogar ein anderes Ende besser gefallen hätte.

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Veröffentlicht am 10.02.2021

Starkes feministisches Buch, das einen wütend zurücklässt

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Ich finde das Cover unglaublich gelungen. Zunächst gefiel mir die Gestaltung einzig wegen der leuchtenden Farben und der fast schon plastischen Aufmachung. Nachdem ich das Buch gelesen habe, fand ich aber ...

Ich finde das Cover unglaublich gelungen. Zunächst gefiel mir die Gestaltung einzig wegen der leuchtenden Farben und der fast schon plastischen Aufmachung. Nachdem ich das Buch gelesen habe, fand ich aber auch die Botschaft hinter dem Cover sehr passend gewählt. Dadurch, dass der Name und das Geburtsjahr über dem Gesicht der dargestellten Figur positioniert ist, wirkt die Protagonistin austauschbar und als Stellvertreterin für alle Frauen Koreas, vielleicht sogar für alle weltweit stehen kann.

Die Story des Buches an sich klang erstmal nicht besonders spektakulär: Kim Jiyoung führt ein ganz normales Leben in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Sie hat gerade erst ihren Job in einer Marketingfirma aufgegeben, um sich um ihre kleine Tochter zu kümmern, während ihr Mann weiterhin von morgens bis in die Nacht hinein für eine IT-Firma arbeitet. In der letzten Zeit nimmt ihr Mann allerdings eine Veränderung an ihr wahr, immer häufiger scheint sie in die Rollen anderer Menschen zu schlüpfen und stellt ihn dadurch auch vor seiner Familie bloß. Daraufhin sucht der verzweifelte Ehemann einen Psychiater auf, der nun auch die Geschichte Kim Jiyoungs erzählt. Er beginnt mit ihrer Kindheit, in der sie und ihre ältere Schwester immer wieder hinter ihrem jüngeren Bruder zurückstecken müssen, erstreckt sich über die Schulzeit, in der Lehrer die Mädchen immer wieder darauf hinweisen, wie ‚vernünftige‘ Schulkleidung auszusehen hat bis hin zu ihrer Arbeit, in der Männern immer wieder die besseren Projekte zugeteilt werden. Nach der Geburt ihrer Tochter wird zudem erwartet, dass sie ihren Job aufgibt und sich ganz dem Haushalt widmet, sodass sie nun trotz guter Ausbildung ihre Zeit vor allem mit ihrer kleinen Tochter verbringt.

Der Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, obwohl er so ganz anders ist als das, was ich sonst mag. Ich bin normalerweise ein großer Fan von einem poetischen, leichten Schreibstil, der einen zwar durch die Seiten fliegen lässt, aber gleichzeitig auch einen großen Eindruck hinterlässt. Hier ist es eher so, dass der Schreibstil hinter die Geschichte zurücktritt, was für die Message des Buches perfekt ist. Da die Geschichte nicht aus der Sicht von Kim Jiyoung erzählt wird, sondern von ihrem Psychiater, ist der eher nüchterne, fast schon klinische Blick auf ihr Leben perfekt. Es sorgt dennoch nicht dafür, dass man durch das Buch stolpert, sondern vielmehr fliegt man durch die einzelnen Szenen, fast schon ein bisschen atemlos.

Ich weiß nicht, was ich von de Buch erwartet habe und vielleicht hat es mich gerade deswegen so überzeugt, weil ich mir vorher keine genaueren Vorstellungen gemacht habe. Zwar kommt man den dargestellten Figuren durch die distanzierte Erzählweise emotional nicht besonders nahe, das ändert aber nichts daran, dass man Kim Jiyoungs Leben dennoch zumeist mit Interesse, aber auch mit sehr viel Wut und fast schon Hilflosigkeit verfolgt. Schließlich liegt der Fokus dieses Buches auf der Ungerechtigkeit zwischen Männern und Frauen in Südkorea. Dieses zeigt sich schon in der frühesten Kindheit der Protagonistin, in der sie und ihre ältere Schwester sich häufig Reste teilen müssen, während der Bruder immer zuerst etwas vom Essen oder neuen Sachen erhält. Die Mädchen sehen an diesem Umstand allerdings nichts Verwerfliches, sondern nehmen es vor allem in der Kindheit ohne es zu hinterfragen hin und akzeptieren es. Wenn Jiyoungs ältere Schwester dann doch einmal rebelliert, akzeptiert deren Mutter das dann sogar und versucht eine Lösung zu finde ohne dass sich aber letztlich etwas ändert. Diese ist eigentlich Hausfrau, durch ihren intelligenten Umgang mit dem Geld der Familie und durch harte Arbeit ist sie es allerdings die dafür sorgt, dass es allen drei Kindern möglich ist, zu studieren. Auch der Vater der Familie ist kein aufbrausender Tyrann oder Patriarch, sondern ein durchaus sympathischer Mann, der allerdings ebenso wie alle anderen Mitglieder der Familie immer wieder in die Muster der Gesellschaft zurückfällt.

Auch später ändert sich nichts für Kim Jiyoung und die anderen Frauen in ihrem Umfeld, egal wie hart sie arbeiten und wie gut ihre Noten in der Uni waren, immer werden ihnen Männer vorgezogen, gerne mit dem Grund, dass die Frauen ja eh bald nicht mehr zur Verfügung stehen würden, wenn sie denn erst eine Familie gegründet hätte. Viele der beschriebenen Szenen kennt man als Frau auch aus seinem eigenen Alltag und sind keinesfalls exemplarisch für die koreanische Gesellschaft, auch wenn dort die Ungleichheiten noch viel größer sind als in europäischen Ländern. Auch die Tatsache, dass selbst ‚gute Männer‘, die es eigentlich besser wissen müsste und so gut wie alle Frauen des Buches immer wieder in die alten Muster der patriarchalischen Gesellschaft zurückfallen, hat besonders zum Ende hin wirklich wütend gemacht, sorgt gleichzeitig allerdings auch dafür, dass mir das Buch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Selbst für Anfänger unglaublich motivierend

Homefarming
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Das Cover finde ich persönlich perfekt gewählt, weil es so super idyllisch wirkt, wie der perfekte Traum vom eigenen Bauernhof und im Prinzip ist genau das auch der Inhalt dieses Buches. Ich mag die warmen ...

Das Cover finde ich persönlich perfekt gewählt, weil es so super idyllisch wirkt, wie der perfekte Traum vom eigenen Bauernhof und im Prinzip ist genau das auch der Inhalt dieses Buches. Ich mag die warmen Farben und durch den gefühlten Gemüsekorb hat man direkt mehr Lust, das Buch zu lesen.

Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, was ich von dem Buch erwarten sollte, aber da ich das Thema super interessant finde und Judith Rakers schon immer sehr sympathisch fand, wollte ich zumindest mal reingeschaut haben. Ich wurde auch wirklich nicht enttäuscht. Ich mag die Art, wie sie erzählt. Sie beginnt erstmal damit, wie wenig Ahnung sie vom Gärtnern aber auch vom Kochen und auch von der Hühnerhaltung hatte und dass niemand damit gerechnet hätte, dass sie jemals ein Buch über Homefarming schreiben würde. Schon in dieser kurzen Einleitung wird immer wieder ihr leichter Humor deutlich, der sich durch das ganze Buch zieht und mich immer mal wieder zum Schmunzeln gebracht hat. Das hat auch dafür gesorgt, dass ich jedes Kapitel wirklich gerne gelesen habe, egal welches Thema es jetzt behandelt hat. Zudem wirkt es zu keiner Zeit belehrend oder von oben herab, sondern man hat immer das Gefühl, dass die Autorin hier vor allem ihre Begeisterung für das Thema vermitteln wird, was auch bei mir das Interesse auslöst, mich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzten.

Ich mag, dass die Kapitel immer recht kleinschrittig aufgebaut sind ohne sich dabei allerdings dauerhaft zu wiederholen. Man bekommt so zunächst einmal einen Überblick über die grundlegenden Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um anfangen zu können. Dabei wird deutlich, wie wenig tatsächlich von Nöten ist und dass fast jeder mit einem kleinen Balkon oder einer kleinen Terrasse ein paar Gemüsesorten anbauen kann. Doch auch die richtige Erde und Arbeitsmaterialien werden thematisiert, sodass einem genau die Fragen beatwortet werden, die man sich zwar eigentlich (vor allem als absoluter Anfänger) stellt, aber häufig nicht in vollem Umfang beantwortet werden. Auch dass nicht einfach davon ausgegangen wird, dass man einen Garten besitzt, sondern immer mehrere Möglichkeiten aufgezeigt werden wie man ein Beet anlegen kann, gefiel mir ausgesprochen gut. Es wird zwar deutlich, dass ein großer Garten und ein solides Grundbudget es einfacher machen, zum Selbstversorger zu werden, aber dennoch gibt es auch gute Tipps, die sich für jeden umsetzten lassen, der dies in Betracht zieht. Super ist zudem, dass es am Ende eines jeden Kapitels immer wieder eine kurze Zusammenfassung gibt, in der noch einmal die wichtigsten Punkte aufgeführt werden, sodass man auch nach dem Lesen des gesamten Buches es auch mal wieder einfach nur durchblättern muss, um die wichtigsten Punkte zu finden. Das ist natürlich keine neue Idee, aber dennoch auch hier sehr hilfreich und es macht das Buch noch einmal übersichtlicher. Ebenso wie die sehr passend gewählten Bilder, die zwar manchmal eine Spur zu gestellt wirken, aber dem gesamten Buch eine Art Leichtigkeit verleihen und so die Texte ein bisschen auflockern.

Alles in allem weckt das Buch selbst bei mir als absoluter Gartenarbeitsmuffel den Wunsch, mir mal ein kleines Beet mit Möhren oder Kartoffeln anzulegen, einfach weil Judith Rakers das wirklich zu lieben scheint. Diese Begeisterung, die in jeder Silbe und jedem Bild des Buches mitschwingt ist ebenso besonders wie die detaillierten Erklärungen, die es auch einem Anfänger erlauben, sich mal intensiver mit der Materie zu beschäftigen.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Fantastische Geschichte, die mit hervorragend gestalteten Tierwesen und tollen Charakteren punktet

Die Tiermagierin – Schattentanz
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Ich bin ein großer Fan des Covers. Die Farben passen perfekt zusammen und selbst die Details in gold-glitzer lassen das Buch nicht kitschig, sondern vielmehr edel wirken. Mein Highlight sind aber die kleinen ...

Ich bin ein großer Fan des Covers. Die Farben passen perfekt zusammen und selbst die Details in gold-glitzer lassen das Buch nicht kitschig, sondern vielmehr edel wirken. Mein Highlight sind aber die kleinen Details, die in den Ranken versteckt sind und die subtile Hinweise auf verschiedene Tierwesen sind.

Die Geschichte steht dem Cover in Nichts nach: Leena Erdenfrell ist eine Tiermagierin, das bedeutet sie kann mit ihren magischen Kräften fantastische Wesen an sich binden und so deren Kräfte nutzen. Doch Leena wurde von ihren eigenen Leuten wegen eines Vorfalls, den sie nicht begangen hat, aus der Stadt Hireath verbannt und muss sich nun mit dem Verkauf von Tierwesen über Wasser halten. Sie sucht krampfhaft nach dem einen Tierwesen, das ihre Unschuld beweisen kann, doch dieses ist so stark, dass sie bei dem Versuch der Zähmung auch sterben könnte. Als sie dann von einem Auftragsmörder angegriffen wird und diesen überwältigen kann, erkennt sie ihre Chance, eine Voraussetzung der Zähmung erfüllen zu können. Deswegen geht sie einen Pakt mit dem Anführer des Assassinen-Clans Noc ein, dass sie ihm und seinen Freunden jeweils ein Tierwesen zähmt und sie sie gleichzeitig am Leben lassen. Doch während der Reise kommen Noc und Leena sich näher als sie gedacht hätte und er hat ein Geheimnis, das Leena den Tod bringen kann…

Ich habe ehrlich gesagt, keine besonders hohen Erwartungen an dieses Buch, vor allem weil ich in letzter Zeit sehr viele Fantasy-Bücher gelesen habe, deren Idee teilweise grandios waren, deren Umsetzung aber allenfalls mittelmäßig bis mies war. Deswegen bin ich total unvoreingenommen an dieses Buch herangegangen und habe gehofft, dass das Buch ganz nett ist und mich der Schreibstil ein bisschen abholen kann. Doch ich wurde wirklich positiv überrascht. Der Schreibstil ist ab dem ersten Kapitel grandios, anders kann ich es nicht sagen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dessen Schreibstil so fesselnd und berauschend ab der ersten Seite, sogar ab der ersten Zeile ist, dass ich es gar nicht mehr weglegen wollte. Selbst als ich das Buch zwischendurch auch mal für eine Woche zur Seite gelegt habe, konnte ich danach nahtlos wieder an die Geschichte anknüpfen.

Dazu gefiel mir auch die Story an sich außergewöhnlich gut. Ich fühlte mich immer wieder ein bisschen an Fantastische Tierwesen erinnert, was mich aber überhaupt nicht gestört hat, sondern im Gegenteil eher positiv ist. Vor allem wenn es um die Tierwesen des Buches geht, hatte man ein bisschen das Gefühl einen erweiterten Einblick in Newts Koffer zu bekommen, was dafür gesorgt hat, dass ich mich in der Welt, in der Leena und Noc leben, direkt zurechtgefunden habe, obwohl sie doch ganz anders ist als die Welt von Joanne K. Rowling. Ich hatte aber obwohl die Welt eigentlich eine fremde ist, keinerlei Probleme vollkommen darin einzutauchen und deren Regeln zu verstehen. Dabei hat auch die wunderschöne Karte im Buch beigetragen, weil man so während der Reise immer wieder schauen konnte, wo genau die Charaktere sich befinden. Auch in die Charaktere habe ich mich schon auf den ersten Seiten verliebt. Die Geschichte wird immer wieder abwechselnd aus der Sicht von Leena und Noc geschildert, sodass die Gefühle beider deutlich werden. Leena wirkt auf den ersten Blick sehr taff und selbstbewusst, während des Lesens merkt man allerdings, wie wichtig ihr die Tierwesen und die Menschen, die ihr am Herzen liegen, sind. Noc hat ebenso einen guten Grund, seine Gefühle zu unterdrücken, wie Leena und es war fast schon herzzerreißend zu sehen, wie die beiden wieder ein bisschen Hoffnung finden. Mein Highlight sind aber die Nebencharaktere: Die anderen Assassinen und die besten Freunde von Noc sind mir ab der ersten Seite ans Herz gewachsen und ich lebte in der dauernden Angst, sie zu verlieren. Ich liebe vor allem Ozias, der einfach ein sanfter Riese ist, der sich von Anfang an, um Leena kümmert, obwohl sie eigentlich den Auftrag haben, ihn umzubringen, aber auch Calem, der zwar ein eiskalter Herzensbrecher und rücksichtsloser Kämpfer ist, gleichzeitig aber auch nie zögert, alles für seine Freunde zu geben und Kost, der zwar immer zurückhaltend und fast schon kalt wirkt, aber eigentlich ein wahrer, loyaler Freund ist, haben es in mein Herz geschafft.

Dieses Buch hätte mein absolutes Jahreshighlight werden können und war es auch bis zu einem gewissen Zeitpunkt, aber leider konnte mich das Ende nicht mehr so ganz überzeugen. Es schöpft einfach nicht sein volles Potenzial aus, weil es zum Schluss ein wenig zu unausgereift ist. Ich hätte diesen ersten Teil an einem anderen Punkt enden lassen und die Geschichte so zum Ende hin ein wenig offen zu lassen. Dann wäre auch für die Entwicklungen, die danach folgen, noch genug Zeit gewesen und man hätte nicht das Gefühl gehabt, dass die letzten 100-150 Seiten noch Punkte auf einer Liste abgearbeitet werden mussten. Diese Sachen sind alle wichtig für die Geschichte, gar keine Frage, sie werden aber überhastet angegangen, sodass die emotionale Tiefe, die das Buch ansonsten besitzt zum Ende hin ein wenig verloren geht.

Alles in allem habe ich die Geschichte sehr genossen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, dass mich von der ersten bis zur letzten Zeile so gefesselt hat und deren Charaktere ich so sehr in mein Herz geschlossen habe. Wäre das Ende nicht ganz so überhastet und fast schon zu perfekt gestaltet gewesen, hätte das Buch mein Jahreshighlight werden können, so fehlte vielleicht das letzte Quäntchen.

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