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Veröffentlicht am 28.03.2021

Rätselraten an der Nordsee

Nordwesttod
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4.5 Sterne

Zwei Brüder fahren nachts auf der Landstraße nach Hause-werden angefahren und liegen gelassen, der Täter begeht Fahrerflucht. Dann wird die junge Nina Brechtmann vermisst. Die Umweltaktivistin ...

4.5 Sterne

Zwei Brüder fahren nachts auf der Landstraße nach Hause-werden angefahren und liegen gelassen, der Täter begeht Fahrerflucht. Dann wird die junge Nina Brechtmann vermisst. Die Umweltaktivistin stammt aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, hat aber kaum noch Kontakt zu ihnen, seit die Familie aggressive Expansionspläne mit ihren Hotels vorhat. Wo ist Nina?

Mit diesen beiden Fällen hat die Polizei in St. Peter Ording genug zu tun, deshalb unterstützt Komissarin Anna Wagner das Team, die von Bayern nach Kiel gezogen ist und jetzt in St. Peter ihren ersten Einsatz hat. Und es gibt noch jemand neuen im Team-den örtlichen Dienststellenleiter Hendrik Norberg, der nach dem Tod seiner Frau diese neue Stelle angenommen hat...

Dieser Krimi hat mir wirklich gut gefallen. Die Autorin besticht mit einem einfachen, verständlichen Schreibstil, Küstenflair und sehr sympatischen Ermittlern! Der Spannungsbogen ist gelungen und die Autorin versteht es, die ein oder andere falsche Fährte zu legen, sodass ein miträtseln während des lesens gegeben ist.

Die Lokation ist natürlich traumhaft schön, man merkt der Autorin an, dass sie schon oft an diesem bekannten Küstenort war. Die Beschreibungen sind bildhaft und lebendig, überlagern dabei aber nicht die Kriminalgeschichte! Ausserdem finde ich es interessant und gut, dass auch die negativen Aspekte des Tourismus und der vielen neuen Hotels aufgezeigt werden.

Hendrik Norberg lebt im Augenblick in einer schwierigen Situation, er hat seine Frau verloren, ist nun alleinerziehender Vater eines 7jährigen Sohnes und eines Teenagers, muss das Spagat zwischen Privatleben und Leitung der Polizeidiesntstelle unter einen Hut bekommen. Er ist ein interessanter Charakter, der das Herz am rechten Fleck hat, mit dem ich aber erst warm werden musste, da er eher der ruhige, introvertierte Typ ist. Ganz anders ging es mir mit der Bayrin Anna. Sie war mir sofort sympatisch mit ihren kleinen süddeutschen Eigenheiten an der Nordsee. Es hat viel Spass gemacht mit ihr zu ermitteln und den Fall nach und nach zu entwirren.

Der Anfang des Buches kann etwas verwirren, da erst mal ziemlich viele unterschiedliche Erzähstränge zum tragen kommen, das ändert sich aber schnell und man kann ganz in die Geschichte abtauchen. Der Fall ist spannend und nachvollziehbar gemacht, die Charaktere handeln authentisch. Ich habe dann etwas schneller als die Komissare heraus gefunden was wohl passiert sein muss, aber trotzdem blieb es interessant bis zum Schluss, durch ein paar kleine unerwartete Wendungen.

Fazit: Ein paar tolle Lesestunden an der Nordseeküste zum miträtseln, sympatischen Ermittler und ein interessanter Fall, was braucht ein Krimifan mehr? Ich empfehle das Buch sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Witzig und chaotisch!

Woanders ist es auch nicht ruhiger
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4.5 Sterne

Der BER wird endlich eröffnet und die Bundschuhs stellen fest, das ihr Haus im Rotkehlchenweg mitten in der Einflugsschneise liegt! Die Familie hat kurzerhand die Idee auf dem Land ein Haus ...

4.5 Sterne

Der BER wird endlich eröffnet und die Bundschuhs stellen fest, das ihr Haus im Rotkehlchenweg mitten in der Einflugsschneise liegt! Die Familie hat kurzerhand die Idee auf dem Land ein Haus zu erwerben-nur Gundula wird nicht gefragt. Die Familie ist sich einig, alle wollen zusammen ziehen inklusive beider Grossmütter und Gundulas Bruder Hadi, nebst Frau und Kind. Da ist das Chaos vorprogrammiert vom Kofferpacken bis zum neuen Haus-da muss die Familie sich nicht nur einmal zusammenreißen!

Ich kenne Familie Bundschuh nur aus dem Fernsehen und wollte mich nun auch am Buch probieren. Auch ohne große Vorahnung ist es gut machbar mit Band 5 einzusteigen, da sich die Personen vorallem auf die Familie Bundschuh beschränken. Als Kenner der Fernsehfilme hat man natürlich sofort das Bild der einzelnen Personen vor Augen und das Buch spielt sich wirklich wie ein Film vor Augen ab!

Es ist eine leichte, sehr humorvolle Geschichte ohne viel Anspruch. Perfekt zum abschalten und lachen! Der Schreibstil ist locker, leicht, die Witze sprühen nur so aus den Seiten! Es ist nicht einfach mich in einem Buch zum lachen zu bringen-aber hier hab ich wirklich Seitenlang gegrinst, gekichert und auch mal laut losgelacht-dazu ist es einfach so eine nette, chaotische und sympatische Familie die man ins Herz schließen muss, trotz all der chaotischen Personen darin. Einige Szenen fand ich etwas "too much" zum Beispiel eine Szene beim Psychologen mit der ganzen Family und am Schluss haben sich Probleme etwas zu gut in Wohlgefallen aufgelöst, aber vorallem hat mir das Buch grossen Spass gemacht und mir viele Lacher beschehrt! So kanns weiter gehen mit Geschichten der Familie Bundschuh!

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Kampf um ein Mädchen

Die Verlorenen
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4.5 Sterne

Bess arbeitet 1754 in London als Krabbelverkäuferin. Sie und ihre Familie leben von der Hand im Mund, dann wird Bess auch noch schwanger. Einziger Ausweg-sie muss ihr Baby im Waisenhaus ...

4.5 Sterne

Bess arbeitet 1754 in London als Krabbelverkäuferin. Sie und ihre Familie leben von der Hand im Mund, dann wird Bess auch noch schwanger. Einziger Ausweg-sie muss ihr Baby im Waisenhaus abgeben, bis es älter ist und mit Bess gemeinsam am Hafen arbeiten kann. Als Bess 6 Jahre später ihr Kind abholen möchte, hat jemand der ihren Namen nutze das Kind schon abgeholt! Wer war das, aus welchem Grund und woher kannte derjenige Bess Namen!?

Der Inhalt hört sich jetzt etwas nach einem Kriminalroman an, dies ist jedoch nicht der Fall, da ziemlich schnell feststeht wer das Kind genommen hat. Vielmehr geht es um die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Das Buch hat mir aus sehr verschiedenen Gründen gut gefallen. Zunächst einmal mochte ich den Schreibstil sehr gern dieser ist kraftvoll und anschaulich. Sehr lebendig wird das Leben der ärmeren Bevölkerung im London des 18 Jahrhunderts dargestellt. Wie lebte eine Familie, in welchen Berufen konnte man arbeiten, worauf mussten Frauen acht geben? Die Geschichte rund um Bess und ihr Kind ist zunächst rätselhaft und mysteriös, später fiebert man dann mit den Protagonisten mit! Die Geschichte ist niemals langweilig oder hat Längen, ich habe mich stets unterhalten gefühlt.

Die beiden Protagonistinnen sind wunderbar gezeichnet, auch wenn sie sehr unterschiedliche Charaktere besitzen und deshalb auch unterschiedlich aggieren. Abwechselnd wird von Bess und der zweiten Protagonistin erzählt, so bekommt man auch viel über das Innenleben der Charaktere mit. Was bewegt sie, was lässt sie so handeln...obwohl das Ende für mich keine Überraschung war, ist alles gut gelöst worden.

Das erste mal als aus Sicht der zweiten Protagonistin erzählt wird, empfand ich als etwas holprig. Da musste ich mich erst mal wieder zurecht finden. Dies war mir etwas zu aprubt. Zusammen mit dem doch etwas vorhersehbaren Ende ziehe ich einen halben Stern ab. Insgesamt aber eine tolle Geschichte, mit sehr guter Charakterzeichnung und lebendigen Beschreibungen vom London des 18 Jahrhunderts.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Historischer Roman, der einen mitfühlen lässt!

Trümmermädchen
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Als Anna 1941 bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias in der Bäckerei aufwächst, gibt es für sie nichts schöneres als den Geruch von frischem Graubrot und geschmolzener Schokolade. Obwohl Krieg ...

Als Anna 1941 bei ihrer Tante Marie und Onkel Matthias in der Bäckerei aufwächst, gibt es für sie nichts schöneres als den Geruch von frischem Graubrot und geschmolzener Schokolade. Obwohl Krieg herrscht, geht es ihnen ganz gut, denn sie haben immer genug zu essen und es ist warm in der Backstube. Alles ändert sich als Matthias einberufen wird und Marie plötzlich mit der kleinen Anna allein da steht, zudem erwartet sie noch ein Kind. Nach dem Krieg wird es für die kleine Familie viel schlimmer als vorher, denn ihre Bäckerei liegt in Trümmern und sie wissen nicht, wie sie sich mit den spärlichen Lebensmittelmarken ernähren und den Ofen heizen sollen. Eine Zeit voll Entbehrungen und Hunger, dennoch halten Marie und Anna immer an ihrem Traum fest die Bäckerei irgendwann wieder zu eröffnen.

Ein wunderbarer historischer Roman, ich habe von Anfang bis Ende mit Anna und Marie mitgefiebert! Ich habe den Hunger und die Kälte richtig spüren können und hatte fasst schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ein Stück Schokolade gegessen habe, denn ich war voll und ganz in der Nachkriegszeit gefangen und wusste wie schwer es ist an ein Stückchen Schokolade ranzukommen! Lange hat es kein historischer Roman mehr geschafft, mich so in die Zeit zurück zu versetzen und alles mit den Protagonisten mitzuerleben!

Die Autorin hat es wunderbar geschafft die Zeit des zweiten Weltkriegs mit Luftangriffen und dem Schutz in Bunkerräumen, aber vorallem auch die Zeit danach unter den Besatzern, einzufangen. Hier hat sie beispielsweise über die Frauen geschrieben, die ein Verhältnis mit Soldaten eingegangen sind, aber auch über den Schwarzmarkt und seine Gefahren! Es wird einem als Leser klar was für diese Menschen ein warmer Mantel oder gar ein paar Schuhe im Winter bedeutet hat und man ist geschockt wie die Leute es teilweise geschafft haben trotz der ganzen Qualen und Entbehrungen zu überleben! Dabei beschönigt die Autorin nichts, aber sie lässt auch nicht alles vollkommen hoffnungslos! Gerade am Ende der Geschichte sind es mir persönlich vielleicht sogar ein paar glückliche Zufälle zuviel gewesen, aber nach dieser schrecklichen Zeit hat man den Protagonisten dies auch von Herzen gegönnt! Und obwohl ich sonst nicht so nah am Wasser gebaut bin, hatte ich zum Schluss wirklich ein paar Tränchen in den Augen!

Sowohl Anna als auch Marie sind sehr sympatische Charaktere und haben immer authentisch gehandelt, es war stets nachvollziehbar. Die Personen sind alle mit viel Tiefe gezeichnet worden, nicht nur Anna und Marie sondern auch die vielen anderen Charaktere im Buch, vom Hilfsarbeiter im Krieg, über die Bäckerkonkurrenz, bishin zu einem britischen Soldaten und der guten Freundin von Marie.

Auch das Nachwort ist wirklich lesenswert und man erfährt hier wie viel die Autorin recherchiert hat und wie ihr das Thema auch ganz persönlich sehr nahe geht. Dies alles ist auch in jeder Zeile des Romans spürbar!

Fazit: Ein historischer Roman, dem es gelungen ist, mich ganz in die damalige Zeit mitzunehmen! Ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten wie schon lange nicht mehr. Ich kann den Roman uneingeschränkt empfehlen, er ist allerdings durch die Zeit der Handlung allein, schon nichts für ganz schwache Nerven.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Ein spannender Krimi, eingebettet in die Zeit der "furious 50s"

Der Petticoat-Mörder (Lemke-von Stain-Serie 1)
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Im Berlin 1958 tritt der junge Fred Lemke seine neue Stelle als Kriminalassistent beim LKA an. Gleich am ersten Tag gibt es eine Leiche. Am Ufter des Charlottenburger Fennsees wird ein Mann gefunden, erschossen. ...

Im Berlin 1958 tritt der junge Fred Lemke seine neue Stelle als Kriminalassistent beim LKA an. Gleich am ersten Tag gibt es eine Leiche. Am Ufter des Charlottenburger Fennsees wird ein Mann gefunden, erschossen. Wenig später findet Lemke nicht weit vom Tatort entfertnt, einen Petticoat der mit Blut und Spermaresten beschmiert ist. Nur ein Zufall, oder hat alles mit seinem aktuellen Fall zu tun?

Dem Autor ist hier der Spagat zwischen atmosphärischem historischem Roman und spannendem Krimi sehr gut gelungen! Gekonnt hat er die Umbruchsstimmung der "furious 50s" eingefangen, in der Musik und Theater aber auch der Konflikt ziwschen Ost und West eine Rolle spielen. Auch Altlasten aus der Nazizeit werden in die Handlung mit eingebaut. Ich habe noch nicht viele Romane aus dieser Zeit gelesen und war erstaunt wie vielen ehemaligen SS-Offizieren es gelungen ist, ihre Vergangenheit unter den Teppich zu kehren und in hohen Positionen zu bleiben. Dazu hat auch die damalige Politik und die Gesetzesänderungen geholfen und beigetragen.

Fred Lemke ist ein sympatischer junger Polizist, der unkonvertionell arbeitet, den Vorgesetzten nicht nach dem Mund redet und neue Methoden und Denkweisen mit einbringt auch wenn diese nicht unbedingt gern gesehen werden. Auch bringt er sich mal selber in gefahr, weil er erst handelt und erst später nachdenkt...
Ellen von Stain dagegen ist eine mysteriöse Figur, die beim LKA viele Sonderbehandlungen genießt und bei der weder Fred noch der Leser immer weiss, woran er mit ihr ist.
Auch der Bayer Moosbacher von der Spurensicherung steht Lemke bei Fragen zur Seite, ist ein sympatischer aber auch tiefgründiger Charakter auf den zweiten Blick.
Der Autor hat es geschafft, nicht nur Lemke als Protagonist, sondern auch Nebenpersonen wie seiner Pensionswirtin oder der Frau bei der Lemke zu Mittag ist, einen ganz speziellen Charakter zu geben und den Personen so Leben einzuhauchen. Ich bin auf deren Entwicklung im nächsten Band sehr gespannt, einige Charaktere haben grosses Potential!

Der Kriminallfall ist spannend und sehr undurchsichtig, da in ganz verscheidene Richtungen ermittelt wird und man bis zuletzt nicht genau weiss was passiert ist. Das Ende kam mir dann etwas schnell und plötzlich, hier hätte ich als Leser gern noch ein paar Seiten mehr gelesen und noch mehr Infos zum Ermordeten gehabt. Bis dahin hat mir der Roman aber sehr großen Spass bereitet.

Fazit: Der Roman besticht mit einer Mischung aus sehr atmosphärischem historischen Anteil und spannenden Krimielementen. Der Protagonist ist sehr sympatisch und ich bin schon auf weitere Fälle mit ihm gespannt und freue mich drauf! Ich kann das Buch einerseits Fans von Krimis, aber auch 50er Jahre Fans empfehlen, die nicht ganz schwache Nerven haben!

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