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Veröffentlicht am 21.03.2017

Fantasy

Anna im blutroten Kleid
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"Anna im blutroten Kleid" ist einerseits ein konventioneller, und andererseits ein unkonventioneller Fantasyroman. Manche Elemente erinnern an Schauerromane, andere an typische Jugendfantasy. Für meinen ...

"Anna im blutroten Kleid" ist einerseits ein konventioneller, und andererseits ein unkonventioneller Fantasyroman. Manche Elemente erinnern an Schauerromane, andere an typische Jugendfantasy. Für meinen Geschmack waren manche Stellen aber definitiv zu blutrünstig, da sie nicht durch Absurdität karikiert wurden. Daher weiss ich nicht, ob ich den Roman für Kinder wirklich empfehlen würde. Andererseits sind für Erwachsene das "Personal" und das setting vllt. zu jugendlich. Manches erinnert an die typisch amerikanischen Highschoolteenagerhorrorfilme, und so hat man beim Lesen teils ein Déjà - Vu:
"Cas Lowood hat eine dunkle Berufung: Er ist ein Geisterjäger. Mit seiner Mutter zieht er quer durchs Land, immer auf der Suche nach den ruhelosen Seelen, die oft schon seit Jahrzehnten die Lebenden in Angst und Schrecken versetzen – bis Cas ihrem Treiben ein Ende bereitet. In einer Kleinstadt in Ontario wartet die berüchtigte Anna im blutroten Kleid auf ihn, eine lokale Berühmtheit, deren Leben in den 50er-Jahren ein grausames Ende fand. Seitdem bringt sie jeden um, der es wagt, das verlassene viktorianische Anwesen zu betreten, das einst ihr Zuhause war. Doch bei Cas macht die schöne Tote eine Ausnahme …(Kurzbeschreibung)".
Das Potential der Geschichte wurde, wie ich finde, nicht ganz ausgeschöpft.
Klasse ist aber das absolut schöne Cover.
4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Gut, aber nicht perfekt

Mein Herz und andere schwarze Löcher
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Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den ...

Wenn dein Herz sich anfühlt wie ein gähnendes schwarzes Loch, das alles verschlingt, welchen Sinn macht es dann noch, jeden Morgen aufzustehen? Aysel will nicht mehr leben – sie wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt, sich für immer zu verabschieden. Als sie im Internet Roman kennenlernt, scheint er der perfekte Komplize für ihr Vorhaben zu sein. Und während die beiden ihren gemeinsamen Tod planen, spürt Aysel, wie sehr sich auf die Treffen mit Roman freut, wie hell und leicht ihr Herz sein kann. Und plötzlich ist der Gedanke, das alles könnte ein Ende haben, vollkommen unerträglich ... Aysel beginnt zu kämpfen. Um ihr Leben. Um sein Leben. Und um ihre gemeinsame Liebe.
Eine Geschichte über zwei, die den Tod suchen – und die Liebe ihres Lebens finden.



Meine Meinung:

Besonders der Humor und der Stil der Autorin gefiel mir. Insgesamt war mir das Buch aber zu sehr wie ein Hollywood - Film inszeniert. Es handelt sich hierbei um ein Jugendbuch, das der Hauptzielgruppe gefallen dürfte.

Man kommt sofort gut ins Buch hinein, aber ich fand es gleichzeitig auch etwas überfrachtet...Aysels Vater ein Straftäter, der türkische Migrationshintergrund, das mobbing in der Schule, die beengten Wohnverhältnisse, der Scheidungs- und patchwork - Familien- Aspekt, Aysels Depressionen...man kann auch Depressionen ohne so schwierige Lebensumstände haben.

Die Altersempfehlung finde ich auch nicht richtig, für Kinder, die selbst solche Probleme haben, ist das Buch sicher nichts. Romans Geschichte ist auch sehr tragisch, aber fast auch schon klassisch, der Schuldkomplex, also Romans story hat mich null überrrascht.

Dann gab es auch das etwas schnelle Ende, die vorherigen Passagen waren ja im Vergleich dazu etwas ausführlicher. Und am Ende nahm Aysels Vater keinen Raum mehr in der story ein.

Ich finde es natürlich gut, dass die Protagonistin sich letztendlich doch für das Leben entschieden hat, bei meinem Fazit bin ich jedoch etwas gespalten. Die Altersempfehlung finde ich nicht passend, ich würde sie definitiv höher ansetzen.

Auch finde ich, dass neben allen guten und differenzierten Aspekten das Thema Suizid zu sehr romantisiert wird. Ich hoffe, dass es nun keine Leute geben wird, die solche Seiten im Internet suchen werden. Und Liebe als Allheilmittel, nun ja. Das Buch war mir auch etwas zu überladen, die Hauptzielgruppe wird es sicher erreichen, aber ganz ohne Einschränkung jubelnd empfehlen würde ich es nicht. Auch Aysels Physikaffinität kam mir etwas forciert vor, nach dem Motto: "Ich baue eine lieb - nerdige Figur im Stile eines Sheldon Cooper ein."

Manches in dem Roman wirkte auf mich recht konstruiert, nach dem Motto: Man nehme ein paar bewährte Schreibzutaten, boy meets girl, Drama, teenage angst, etwas Sarkasmus und rühre mit dem Schreibkochlöffel einmal um, baue ein happy ending ein und heraus kommt das YA - Bestseller - Süppchen. :)

Und ich finde, dass das ernste Thema Depression in gewisser Weise bagatellisiert wird, indem man einen Mord zum Auslöser einer reaktiven Depression macht.

Insgesamt ist das Buch wie ein Hollywoodfilm - interessant und unterhaltsam, zu Herzen gehend. Das Nachwort der Autorin gefiel mir gut.

Daher würde ich den Roman eher als guten Unterhaltungsroman einstufen, der sprachlich und stilistisch durchaus Spass gemacht hat.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Tolle Unterhaltung

Hummeln im Herzen
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Lena Klein schlittert von einer Katastrophe in die nächste: Die Überstunden ihres Verlobten sind sozusagen menschlicher Natur - das Hochzeitsaufgebot war schon bestellt, doch Lena bekommt den Laufpass. ...

Lena Klein schlittert von einer Katastrophe in die nächste: Die Überstunden ihres Verlobten sind sozusagen menschlicher Natur - das Hochzeitsaufgebot war schon bestellt, doch Lena bekommt den Laufpass.
Dann leitet sie auch noch eine Lästermail an alle in der Firma weiter und verliert postwendend ihren Job in der Anwaltskanzlei. Kein Bräutigam und keine Bleibe! Zum Glück gibt es da noch die Dreier - WG von Lenas Bruder Michel, in der die Hamburgerin Unterschlupf findet.

Als Michel und Freundin Juli den nächsten Schritt in ihrer Beziehung wagen, bleibt Lena mit womanizer Ben alleine wohnen, doch auch dies ist zunächst nicht von Dauer...

Lena will nicht die ewige Verliererin sein und erstellt einen 3 - Punkte - Plan, um zum Superweib zu mutieren. Obwohl sie einen Job in einer schicken Agentur anpeilt, landet sie zunächst als Aushilfe in Ottos Buchladen.
Den alten Griesgram schliesst sie ins Herz - und auch in der Liebe geht es nach einem peinlichen ONS bergauf - der hübsche Jan taucht auf der Bildfläche auf...

"Hummeln im Herzen" ist ein toller chicklit - Roman! Ich habe mich während der Lektüre nie gelangweilt oder geärgert. Alles ist stimmig, die Figuren sind interessant und die Handlung abwechslungsreich. Obwohl der Aufbau (einigermaßen genretypisch) ein wenig vorhersehbar ist, war ich angenehm vom Tiefgang der Erzählung überrascht (für das Genre nicht ganz so typisch!).
Viele Stellen sind einfach lustig und humorvoll beschrieben, aber es gibt auch Passagen, die die weniger lustigen Seiten des Lebens behandeln - wie kann man mit Trauer & Verlust umgehen? Was ist wichtiger - das eigene Bauchgefühl oder eine perfekte Biographie ? Welchen Sinn machen die allseits beliebten to-do-Listen überhaupt & ist das Leben planbar ?

Darüber hinaus ist Petra Huelsmanns Roman auch eine versteckte Liebeserklärung an die Stadt Hamburg.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Guter Auftakt

Revolverherz
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Ich habe das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt. Nachdem ich
den neuesten Teil der Reihe gelesen habe, habe ich Lust auf die komplette Serie bekommmen.

"Revolverherz" ist ein typischer Auftaktband: ...

Ich habe das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt. Nachdem ich
den neuesten Teil der Reihe gelesen habe, habe ich Lust auf die komplette Serie bekommmen.

"Revolverherz" ist ein typischer Auftaktband:


Der trockene Humor von St. Pauli, gebrochene Herzen, Millerntor-Fußball-Feeling und eine bizarre Mordserie auf dem Kiez und mittendrin ermittelt Staatsanwältin Chastity Riley, Tochter eines amerikanischen Soldaten und einer deutschen Sekretärin, raue Schale, weicher Kern. Eine wunderbare Liebeserklärung an das Viertel rund um die Reeperbahn und die Menschen, die dort leben.


Der Kriminalfall dreht sich um ermordete , skalpierte table dancer in Hamburg. Der Krimi war spannend und gut geschrieben, aber man merkte, dass das Ganze noch in den Kinderschuhen steckte. Die Auflösung war einigermassen vorhersehbar, und gegen Ende gab es ein paar unlogische Elemente. Ein paar Figuren fand ich doch recht klischeehaft gezeichnet - einfältige Amerikaner, die wahnsinnig eindimensional beschrieben wurden, auch wenn es nur Nebenfiguren waren, radebrechende Russen, deren Akzent ungelenk verschriftlicht wurde, und überlebensgroße Kiezpaten wie aus dem Märchen. Der showdown war mir ausserdem zu konventionell und hatte etwas von einem Actionstreifen. Irgendwie ist es auch widersprüchlich, dass die studierte Juristin Riley Geld verabscheut und gerne ein Teil der working class wäre. Ihre Aversion den reichen Hanseaten gegenüber wirkt etwas übertrieben und unglaubwürdig.

Davon abgesehen ein toller, solider Krimi, den ich sehr gern gelesen habe!

Veröffentlicht am 18.03.2017

Unterhaltsame Chicklit

George Clooney, Tante Renate und ich
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Dieser Roman macht gute Laune:

Eva, Antonia und Bettina bilden eine WG. Evas Tante Renate zieht mit ein, weil es in ihrer Wohnung einen Rohrbruch gab. Auf Zeit gibt es also eine Mehr-Generationen- Wg. ...

Dieser Roman macht gute Laune:

Eva, Antonia und Bettina bilden eine WG. Evas Tante Renate zieht mit ein, weil es in ihrer Wohnung einen Rohrbruch gab. Auf Zeit gibt es also eine Mehr-Generationen- Wg. Besonders gut gefallen hat mir am Roman, dass die Autorin nicht die gängigen chicklitklischees bedient. Eva Schumann wohnt nicht allein mit ihrer Katze und weint sich nicht die Augen nach einem Mann aus. Auch hat sie keinen Schuhtick - aber mit den Männern ihre liebe Not. Freund Tobias wird abserviert, als er Eva zum wiederholten Male ausnutzen will und sie auch noch hintergeht. Im Treppenhaus sieht Eva dann ein Clooney- Lookalike und verliebt sich, während Tante Renate in den Weiten des Internets auf Männerfang geht...
Das Cover und der Titel des Romans sind unschlagbar gut und stimmig, machen Lust auf's Lesen und regen zum Kauf an. Besonders schön ist auch die Tatsache, dass eine Freundschaft im Zentrum steht. Antonia, Bettina und Eva liefern sich keinen Zickenkrieg, sind aber schon manchmal am Lästern, wenn es um Andere geht. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm locker.
Nicht so gut gefallen hat mir aber der Umstand, dass die Figuren etwas blass und wenig ausgearbeitet bleiben - Frauenliteratur muss nicht hochphilosophisch sein, aber ein wenig "rundere" Figuren hätte ich bevorzugt. Darüber hinaus wird fast jeder Konflikt im Roman sogleich aufgelöst, sodass fast keine Spannung aufkommen kann - dadurch bleibt das Buch recht spannungsarm.

Trotzdem ist es ein absoluter Feelgood - Roman mit Happy End.