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Veröffentlicht am 22.09.2020

Der 2. Fall für DCI Jonah Sheens: Ein Mord vor laufender Webcam und mehrere dunkle Geheimnisse

Wer auf dich wartet
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"Wer auf dich wartet" ist nach "Bis ihr sie findet" der zweite Band der Krimireihe um DCJ Jonah Sheens und sein Team - und er beginnt genauso spannend wie der erste.

Vor laufender Kamera muss Aidan den ...

"Wer auf dich wartet" ist nach "Bis ihr sie findet" der zweite Band der Krimireihe um DCJ Jonah Sheens und sein Team - und er beginnt genauso spannend wie der erste.

Vor laufender Kamera muss Aidan den mutmaßlichen Mord an seiner Freundin Zoe über Skype mitverfolgen. Sie scheint im Badezimmer zu sein und ist nicht zu sehen, dafür aber eine sich öffnende Tür, ein Schatten, Kampfgeräusche und danach Stille. Als der Schatten verschwindet und die Tür sich schließt, ist Aidan sicher: hier ist etwas Schreckliches passiert.
Es bleiben jedoch Fragen offen: Warum fährt er anschließend nicht direkt zu ihr oder schickt die Polizei sofort zu ihrer Wohnung? Warum nennt er, nachdem er nach einiger Zeit doch noch bei der Polizei anruft, nicht seinen Namen?

Je mehr Jonah Sheens und sein Team sich mit dem Fall beschäftigen, desto geheimnisvoller scheint dieser zu werden. Zoe hatte viele Freunde, war scheinbar überall beliebt und auf den ersten Blick gibt es kein Motiv, weshalb die junge Frau ermordet werden hätte sollen.
Auf den zweiten Blick stößt das Team dann jedoch nicht nur auf eine Reihe dunkler Geheimnisse, sondern auch auf eine Menge zwischenmenschlicher Probleme und Verstrickungen, mörderische Motive und verdächtige Handlungen, die plötzlich jeden von Zoes Bekannten verdächtig machen.

Wie schon im ersten Band, gefallen mir auch in diesem vor allem die wechselnden Perspektiven, aus denen das Buch geschrieben ist. Der Leser bekommt die Geschichte sowohl in der Gegenwart, als auch in den Monaten davor präsentiert. Der Autorin gelingt es so, die Spannung durchweg hoch zu halten und die Entwicklung, die schlussendlich zu dem Mord geführt hat, aufzuzeigen. Es ist eine Geschichte um Liebe und Betrug, um Abhängigkeit, Hoffnung, Enttäuschung und Rachsucht und bis zum Schluss gibt es mehrere Verdächtige.
Die Auflösung hat mich nicht wirklich überrascht, weshalb das Buch zum Ende hin etwas an Spannung verloren hat. Trotzdem hat es Spaß gemacht, die einzelnen Beziehungen zu entwirren und dem Mörder auf die Spur zu kommen. Ich bin gespannt, wie es mit dem Ermittlerteam weiter geht und werde den Nachfolgeband auf jeden Fall auch wieder lesen.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Die Würfel sind gefallen... und das Töten geht weiter

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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"Die Rückkehr des Würfelmörders" ist der zweite Teil der Würfelmörder-Serie von Stefan Ahnhem und der Nachfolgeband zu "Der Würfelmörder" (dieser wurde zunächst auch unter dem Titel "10 Stunden tot" herausgebracht).
Beide ...

"Die Rückkehr des Würfelmörders" ist der zweite Teil der Würfelmörder-Serie von Stefan Ahnhem und der Nachfolgeband zu "Der Würfelmörder" (dieser wurde zunächst auch unter dem Titel "10 Stunden tot" herausgebracht).
Beide Würfelmörder-Bücher gehören außerdem zu einer ganzen Reihe um Kommissar Fabian Risk und greifen zum Teil auch Geschehnisse auf, die in den Vorgängerbüchern behandelt wurden (sie können aber auch eigenständig gelesen werden).
Besonders gut gefallen mir bei der Würfelmörder-Serie die Gestaltung der Cover, welche zusammengenommen ein Gesamtbild ergeben (die abgeschnittenen Enden der Würfel von Band 1 und Band 2 gehen zusammengelegt ineinander über, ein schönes Detail).
Da "Die Rückkehr des Würfelmörders" auf Band 1 aufbaut und beim Ende des ersten Teils anfängt, ist es meiner Meinung nach zwingend notwendig beide Bücher zusammen zu lesen - nur dann ergibt die Geschichte ein Gesamtbild.
Die Würfelmörder-Serie beinhaltet verschiedene, zum Teil komplexe, Handlungsstränge, die teilweise voneinander unabhängig sind, am Ende aber doch zusammenhängen. Das war schon in Band 1 so und geht in Band 2 genauso weiter. Die einzelnen Kapitel spiegeln manchmal die Sicht des Mörders, manchmal die der jeweiligen Ermittler oder anderer Personen (wie z.B. eines Opfers) wieder. Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf!
Die verschiedenen Morde sind alle sehr unterschiedlich, scheinbar ohne gemeinsamen Nenner, was es den Kriminalinspektoren (die Geschichte spielt in Schweden, teilweise auch in Dänemark) besonders schwer macht, zu erkennen, dass sie zusammen gehören. Das Buch lebt, neben der Jagd auf den bzw. die Mörder, auch von den vielen privaten Problemen und Verstrickungen der Hauptfiguren - und da gibt es eine Menge...

In "Die Rückkehr des Würfelmörders" löst sich die Haupthandlung am Ende schließlich auf, es bleibt aber noch genug Stoff übrig, damit die Reihe um Kommissar Fabian Risk weitergehen kann. Es wird also bestimmt noch mindestens ein weiteres Buch mit dem sympathischen Ermittler geben.

Mein Fazit zur Würfelmörder-Serie: Insgesamt zwei sehr spannende, gut zu lesende Bücher mit einer interessanten Geschichte (die zusammengenommen eine abgeschlossene Einheit ergibt) und teilweise sehr drastischen, verstörenden und zum Teil auch blutigen Darstellungen. Für meinen Geschmack wurden, neben der wirklich guten Haupthandlung, etwas zu viele Nebenschauplätze behandelt, aber im Großen und Ganzen hat mir das Lesen beider Bücher sehr viel Spaß gemacht!

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Nachdenklich und tiefgründig

Genau richtig
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"Genau richtig" hat mich nachdenklich gemacht. Wir erfahren von Albert, was passiert nachdem er eine schlimme medizinische Diagnose mitgeteilt bekommen hat, die ihm das Leben kosten wird.

Ohne irgendjemandem ...

"Genau richtig" hat mich nachdenklich gemacht. Wir erfahren von Albert, was passiert nachdem er eine schlimme medizinische Diagnose mitgeteilt bekommen hat, die ihm das Leben kosten wird.

Ohne irgendjemandem davon zu erzählen, fährt er in das Familien-Häuschen am See, das so viele Erinnerungen beherbergt.
Und genau das tut er hier: sich erinnern. An gute Zeiten und auch an schwierige Zeiten. Und er sinnt über den Sinn des Lebens nach, darüber was es jetzt noch bedeuten kann für ihn und was es für seine Familie bedeuten wird, wenn er sie mit seiner Krankheit "belastet".
Ich war berührt von Alberts Gedankengängen und ganz besonders auch vom Ende des kleinen Buches (es hat nur 125 Seiten).
Im Mittelteil waren mir die Überlegungen zum Weltall, dem Universum, manchmal etwas zu ausschweifend, ich hätte lieber noch etwas mehr aus Alberts Geschichte erfahren. Im Großen und Ganzen war es aber sehr schön zu lesen und am Ende dann doch genau richtig

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Veröffentlicht am 14.10.2019

8 Tage, 8 Wirte und 18 Stunden spannende Unterhaltung!

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Das Hörbuch "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" hat mich wirklich begeistert. Es ist eine Mischung aus englischem Kriminalroman und einem "Gefangen in der Zeitschleife"-Paradoxon und definitiv nichts ...

Das Hörbuch "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" hat mich wirklich begeistert. Es ist eine Mischung aus englischem Kriminalroman und einem "Gefangen in der Zeitschleife"-Paradoxon und definitiv nichts zum einfach mal nebenbei hören.


Die Geschichte beleuchtet die Geschehnisse eines Tages auf "Blackheath" - dem Anwesen der Familie Hardcastle, die eine Reihe von Gästen zum Maskenball eingeladen hat. Am Ende diesen Tages stirbt Evelyn, die Tochter der Familie, unter mysteriösen Umständen.
Aiden Bishop, aus dessen Sicht wir dieses Hörbuch erleben, muss das Rätsel um Evelyns Tod lösen und hat dafür acht Tage Zeit, in denen er die Ereignisse immer wieder neu durchlebt - in acht verschiedenen Körpern (bzw. "Wirten").

Trotz sich wiederholender Situationen wird das Hörbuch über die Zeit keineswegs langweilig - im Gegenteil: jede Situation fühlt sich aus der Sicht des jeweiligen "Wirtes" komplett anders an, es fügen sich immer mehr Einzelteile zusammen, bis die Geschichte am Ende ein Gesamtbild ergibt.

Unvorhergesehene Wendungen, komplexe Sachverhalte und wechselnde Zeitsprünge sowie die Entwicklung der einzelnen Figuren innerhalb der Geschichte tragen dazu bei, dass das Hörbuch bis zum Ende spannend bleibt und eine Lösung offenbart, auf die man vermutlich niemals selbst kommen würde (ich hätte mit allem gerechnet, aber auf dieses Ende wäre ich nicht gekommen).

Last but not least und gerade bei einem Hörbuch sehr wichtig: Der Sprecher. In diesem Fall ist es Frank Stieren und dieser passt sehr gut zur Geschichte. Er moduliert die verschiedenen Figuren so, dass man sie gut unterscheiden kann und hat insgesamt eine angenehme Hörbuchstimme.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Hörbuch, dass ich gerne an die Menschen weiterempfehle, die sich wirklich in eine Geschichte vertiefen möchten :)

Veröffentlicht am 23.03.2021

Mord zwischen den Grenzen - Alexa Jahns erster Fall

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Mit "Grenzfall - Der Tod in ihren Augen" ist Autorin Anna Schneider ein spannender Auftakt für eine neue Krimireihe gelungen, die in der Grenzregion von Deutschland und Österreich spielt.

Alexa Jahns ...

Mit "Grenzfall - Der Tod in ihren Augen" ist Autorin Anna Schneider ein spannender Auftakt für eine neue Krimireihe gelungen, die in der Grenzregion von Deutschland und Österreich spielt.

Alexa Jahns erster Fall beginnt schon bei ihrer Ankunft in Weilheim, wo sie zukünftig als Kriminaloberkommissarin arbeiten soll. Noch bevor sie ihre neue Wohnung beziehen oder ihr Büro inspizieren kann, geht es Schlag auf Schlag und sie findet sich in Sneakers auf dem Brauneck, einem Berg am Rande von Lenggries wieder.

Damit nicht genug, handelt es sich bei dem zunächst vermuteten Vermisstenfall plötzlich um einen Mord - und Alexa wird unverhofft zur Leiterin der Soko befördert. Im Laufe der Ermittlungen kommt es zu einem weiteren Leichenfund (diesmal in einem See in Österreich) und dies hat zur Folge, dass aus einer deutschen plötzlich eine länderübergreifende Ermittlung wird - mit dem dazugehörigen, von der Arbeit frustrierten, Chefinspektor Krammer und dem fehlenden Rückhalt ihres Teams.

Neben der Aufklärung des Falls, muss Alexa sich nun also auch noch den Respekt ihrer Kollegen erarbeiten. Eine ganz schöne Herausforderung für die ehrgeizige Alexa und ein vermutlich sehr reales Problem von Frauen in Führungspositionen bei der Polizei.

Mir hat der erste Grenzfall-Krimi gut gefallen - er hatte viele spannende Passagen, einige Einblicke in die Gedankenwelt des Täters und lebt auch von dem Spannungsverhältnis, in dem Alexa als Frau inmitten ihrer männlichen Kollegen steht.

Das Motiv hinter dem Mord hat mich schlussendlich zwar nicht ganz überzeugt und eine ganz bestimmte, überraschende Wendung am Ende des Buches hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber das ist Geschmackssache und gerade die Enthüllung zum Schluss liefert natürlich zusätzlichen Stoff für weitere Bände der Serie.

Ich werde die Reihe weiter verfolgen und bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht. Die kurze Leseprobe am Ende des Buches klingt auf jeden Fall schon mal vielversprechend...

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