John ist ein Durchschnitts-Mensch. Er hat einen soliden Job, eine schwangere Frau und die üblichen Probleme mit dem Chef. Als er auf Dienstreise in New York ist, bricht die Hölle los. Ein Virus verbreitet sich rasend schnell und verwandelt die Menschen durch einen Biss oder deren Tod zu Zombies. Nur mit Hilfe von dem Security-Mitarbeiter Kyle, der ein ehemaliger Soldat ist, schafft es John aus New York heraus. Unter ständiger Angst um seine hochschwangere Frau versucht er Kontakt mit ihr aufzunehmen. Endlich schafft er es eine Telefonverbindung zu bekommen und erhält eine Nachricht, dass seine Frau es ebenfalls geschafft hat aus dem Gröbsten zu fliehen. Zusammen mit einem befreundeten Pärchen macht sie sich auf den Weg in eine Hütte. John lässt nichts unversucht, die 900 Meilen nach Georgia zu durchqueren um wieder mit seiner Frau vereint zu werden. Unterwegs mit einem Hummer treffen Kyle und John auf Michael, der geradewegs vor ihrer Nase mit einem Hubschrauber abgestürzt war. Michael will in die gleiche Richtung, denn dort wartet eine „sichere“ Einrichtung für Superreiche, die nur mit Eintrittskarte betreten werden kann. Er bietet den beiden eine Unterkunft dort an, wenn sie ihn lebend dorthin bringen. Doch wartet dort wirklich das Paradies?
Vom Geschäftsmann zum Zombie-Killer
John ist ein normaler Mensch, wie die meisten von uns. Er hat keine besonderen Fähigkeiten und ist nicht überdurchschnittlich fit. Und trotzdem schafft er es sich mit Verstand, und auch ein wenig Glück, durch eine Zombie Apocalypse hindurch zu kämpfen. Mir hat besonders gut gefallen, dass sich zwar seine Gedanken oft um seine Frau drehen, diese aber nicht zu sehr in den Vordergrund drängen. Es ist immer wichtig, eine Prämisse in einer Geschichte zu haben und das ist S. Jonathan Davis in „900 Meilen“ sehr gut gelungen. Denn es gibt zum Einen der ewige Kampf um das Überleben, der in diesem Roman vorherrscht, aber auch Johns Wunsch, zu seiner hochschwangeren Frau zurück zu kehren.
Noch nie da gewesen?
Natürlich sind viele Zombie-Geschichten ähnlich aufgebaut. Eine Apokalypse zwingt Menschen dazu, ungewöhnliche Dinge zu tun um zu überleben. Ich selbst habe mich schon einen ganzen Roman lang, mit dem Thema Zombies beschäftigt und einige Parallelen zu „900 Meilen“ entdeckt, obwohl die eigentliche Geschichte sich stark davon unterscheidet. Aber auch wenn einige Gemeinsamkeiten zu anderen Zombie-Romanen vorhanden sind, ist die Geschichte doch einzigartig erzählt. Der Schreibstil von S. Johnathan Davis hat mir dabei besonders gut gefallen. Die Wörter sind unaufdringlich aber so schön direkt zu gleich. Die Szenen werden nicht unnötig mit blutigen und schockierenden Details ausgeschmückt, aber dennoch so realistisch und ehrlich beschrieben, dass man sich perfekt in die Geschehnisse hinein versetzen kann. Dabei kommen auch Fans von Blut und Gemetzel nicht zu kurz.
Bromance
Gut gefallen hat mir die Dynamik zwischen Kyle und John. Zusammen gebracht durch den Kampf um das Überleben und entwickelt zu einer Freundschaft mit Vertrauen, das eine jahrelange Freundschaft nicht so zustande brächte. Ich finde bei den Beiden hat das auch so wunderbar funktioniert, weil sie so unterschiedlich sind. Kyle ist ein Ex-Soldat, kennt sich deshalb mit Waffen und Kämpfen ein wenig aus. John hingegen hat öfter Glück als Verstand, besitzt aber den richtigen Riecher für Gefahrensituationen.
Fazit
Toller Auftakt einer Reihe für Zombie Fans, den ich ganz in Zombiemanier verschlungen habe.