Kann leider nicht mit dem ersten Band mithalten
Infernale (Band 2) - Rhapsodie in SchwarzDavy Hamiltons Leben verläuft noch immer ganz anders, als sich das musikalische Ausnahmetalent früher erhofft hatte. Denn das positive Ergebnis des DNA-Tests hat gezeigt, dass Davy Trägerin des Mördergens ...
Davy Hamiltons Leben verläuft noch immer ganz anders, als sich das musikalische Ausnahmetalent früher erhofft hatte. Denn das positive Ergebnis des DNA-Tests hat gezeigt, dass Davy Trägerin des Mördergens ist. Gemeinsam mit ihren Freunden Sean, Sabine und Gil, die ebenfalls zu den Trägern gehören, gelingt Davy die Flucht aus dem Lager Mount Haven. Dort ist Davy zu dem geworden, was sie nie sein wollte: zur Mörderin! Damit wird Davy einfach nicht fertig und zieht sich sogar von Sean zurück. Die Flucht nach Mexiko soll nun aber alles ändern und Davy neue Perspektiven eröffnen. Doch alles läuft ganz anders als gedacht. Denn Davy wird angeschossen und von ihren Freunden getrennt. Caden, der Anführer einer Widerstandsbewegung, rettet sie im letzten Moment. Er nimmt sie mit zu seiner Gruppe, doch dort ist Davy einigen Anfeindungen ausgesetzt. Davy hat deshalb das Ziel, so schnell wie möglich ihre Freunde wiederzufinden....
"Rhapsodie in Schwarz" ist der finale Band des Jugendbuch-Zweiteilers Infernale. Auch in diesem Band schlüpft man in die Haut der Hauptprotagonistin Davy und erlebt das Geschehen in der Ich-Form, aus ihrer Perspektive. Davy wirkt nach wie vor sehr sympathisch und die Selbstzweifel und Gewissensbisse, die sie nach der Zeit in Mount Haven plagen, wirken zunächst nachvollziehbar.
Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt allerdings nicht ganz so problemlos wie erhofft, da die Autorin kaum Rückblicke in die Ereignisse des ersten Bandes gewährt. Es empfiehlt sich deshalb, die Bände kurz hintereinander zu lesen oder noch einmal im ersten Teil zu stöbern, um die Erinnerungen aufzufrischen. Der Schreistil von Sophie Jordan ist gewohnt flüssig zu lesen, sodass man förmlich durch die Seiten fliegen kann.
Auf die drei Freunde Sean, Sabine und Gil muss man in diesem Teil der Handlung weitestgehend verzichten. Denn durch die verwendete Erzählperspektive hat man eine ziemlich eingeschränkte Sicht auf die Gesamthandlung. Denn man erfährt fast nur das, was Davy erlebt. Ausnahmen bilden kurze Einschübe, wie z.B. Zeitungsnotizen, SMS-Nachrichten oder Briefe, die einen kurzen Einblick in die Welt außerhalb von Davys Umgebung gewähren. Diese sind zwar nur kurz, aber hilfreich, um wenigstens ein paar Informationen zu erhalten.
Auf Davy kommt in diesem Band einiges zu. Obwohl sie eigentlich sehr sympathisch wirkt, gibt es aber auch Szenen, in denen man einige ihrer Ansichten und Handlungen nicht nachvollziehen kann und sie einfach nur schütteln möchte. Die eingeflochtene Liebesgeschichte entwickelt sich nicht ganz so vorhersehbar wie gedacht und fügt sich gut in die Gesamthandlung ein. Es gibt außerdem einige spannende Momente, in denen man mit den Charakteren mitfiebern kann. Leider gibt es allerdings auch Wendungen, die nicht ganz logisch erscheinen. Die Auflösung ist zwar schlüssig, aber nicht so spannend, wie man das, durch die Ereignisse des ersten Bandes, erhofft hatte. Insgesamt gesehen wirkt das Ende auch eher überhastet und schnell abgeschlossen.
Mir hat der erste Band sehr gut gefallen und ich habe sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Die hat mich nun leider aber etwas enttäuscht. Denn für mich gab es einige Wendungen, die mir nicht ganz logisch erschienen und das Ende wirkte auf mich zu abrupt. Da hatte ich mir einfach mehr erhofft. Deshalb fällt meine Bewertung dieses Mal auch etwas verhaltener aus, denn auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich drei von fünf Bewertungssternen.