Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2017

Ein bizarres Puzzle

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
0

Gerade erst hat Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt der Wolf, nach vier Jahren seinen Dienst wieder angetreten, als er zum Fundort einer Leiche gerufen wird. Fundort einer Leiche ist eigentlich ...

Gerade erst hat Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt der Wolf, nach vier Jahren seinen Dienst wieder angetreten, als er zum Fundort einer Leiche gerufen wird. Fundort einer Leiche ist eigentlich falsch, denn die Ermittler stellen schnell fest, dass es bei der an der Decke hängenden Leiche eigentlich um Teile von sechs Toten handelt, die zusammengenäht wurden. Wolf erkennt, dass einer Finger dieser Figur auf seine Wohnung gegenüber zeigt. Bei der Journalistin Andrea und Ex-Frau von Wolf geht eine Liste ein, auf der die Namen und Todesdaten der nächsten sechs Opfer stehen. Der letzte Name auf der Liste ist der von Wolf.
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Dem Autor ist hier ein sehr spannender Thriller gelungen, da aber auch sehr brutal und damit nichts für schwache Nerven ist. Da lockern wenigstens die Dialoge unter den Kollegen die ganze Sache ein wenig auf.
William Oliver Layton-Fawkes ist ein Mensch, der Schwierigkeiten an sich zieht. Privat hat er Probleme und auch vom Dienst kann er nicht abschalten. Daher ist er ausgerastet und hat einen Angeklagten vor Gericht, der freigesprochen wurde, fürchterlich zusammengeschlagen. Das brachte ihm einen Aufenthalt in der Psychiatrie ein. Doch nun ist er wieder im Dienst und hat es gleich mit diesem grausamen Fall zu tun. Mir ist der Wolf als Ermittler sympathisch. Aber auch die Kollegen gefallen mir gut.
Der Täter ist skrupellos und grausam und der Polizei immer einen Schritt voraus.
Über das Ende kann man geteilter Meinung sein, aber insgesamt war der Thriller sehr spannend.

Veröffentlicht am 21.03.2017

unrealistisch und unterhaltend

Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte
0

Der indische Fakir mit dem Namen Ayarajmushee Dikku Pradash macht sich auf den langen Flug von Indien nach Paris, um ein Nagelbett Modell „Likstupisksta“ zu kaufen. Am nächsten Tag will er samt Bett zurückfliegen. ...

Der indische Fakir mit dem Namen Ayarajmushee Dikku Pradash macht sich auf den langen Flug von Indien nach Paris, um ein Nagelbett Modell „Likstupisksta“ zu kaufen. Am nächsten Tag will er samt Bett zurückfliegen. Da er aber kein Geld zur Verfügung hat, muss er bei Ikea übernachten und damit gehen seine Probleme los. Er geht unfreiwillig auf eine Reise durch halb Europa und Libyen. Dabei begegnet er anderen Menschen, die auf ihn großen Eindruck machen. In die Französin Marie, die er bei Ikea trifft, verliebt er sich. Als er mit dem afrikanischen Flüchtling Soomar spricht – sehen können sie sich leider nicht -, merkt er, dass andere Menschen es noch schwerer haben als . Die bekannte Schauspielerin Sophie Morceaux, die ihn in ihrem Koffer findet, hilft ihm uneigennützig. Diese Begegnungen machen ihn nachdenklich. Im Verlauf der Geschichte begreift er, dass es schön ist, anderen Menschen zu helfen.
Die Story ist total unrealistisch, lebt von Klischees und gerade deshalb, kann man immer wieder herzhaft lachen. Alle Figuren sind total überzeichnet und ihre Namen vollkommen verrückt. Aber auch Nachdenkliches zum Thema „Abschiebung von Flüchtlinge“ wird in diesem Buch – wenn auch nur oberflächlich - behandelt.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen und ist unterhaltend.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Im Land der Farben

Die wunderbare Reise nach Farbula
0

Es ist ein regnerischer Tag, an dem man nicht draußen spielen kann. Die Geschwister Frieda und Max gerate aber beim Malen auch in Streit. Die Farben ihrer Bilder verlaufen und alles sieht braun aus. Aber ...

Es ist ein regnerischer Tag, an dem man nicht draußen spielen kann. Die Geschwister Frieda und Max gerate aber beim Malen auch in Streit. Die Farben ihrer Bilder verlaufen und alles sieht braun aus. Aber ein winziges Pünktchen ist rot geblieben und durch dieses Pünktchen kommen sie in das Land „Farbula“. Dort haben alle Dörfer eine andere Farbe und alles zeigt sich in der jeweiligen Farbe. Aber es gibt einen Streit zwischen den Bewohnern der einzelnen Orte: Wessen Dorf hat die schönste Farbe? Dann droht auch hier ein Vermischen der Farben zu einem trostlosen Braun. Da müssen Frieda und Max Überzeugungsarbeit leisten, dass jede Farbe einzigartig und wie wichtig die Gemeinschaft ist. Als der Streit beigelegt ist, sind auch die Farben wieder da.
Die Geschichte wird durch wunderschöne Illustrationen verstärkt. Die Kinder erfahren, dass jeder individuell und wichtig ist und dass man jeden so nehmen sollte, wie er ist.
Für die ganz Kleinen ist der Text noch ein wenig zu lang, aber für die, die bald in die Schule kommen, passt es sehr gut.
Ein sehr schönes Bilderbuch, dass zeigt, wie wichtig Toleranz ist.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Wut

Todesschuld
0

Gabriel McRay hat eine Wut im Bauch, die immer öfter raus muss. Ihm droht der Rauswurf, dabei galt er einst als der beste Detective des Los Angeles Sheriff’s Department. Dass er auch Blackouts hat, verheimlicht ...

Gabriel McRay hat eine Wut im Bauch, die immer öfter raus muss. Ihm droht der Rauswurf, dabei galt er einst als der beste Detective des Los Angeles Sheriff’s Department. Dass er auch Blackouts hat, verheimlicht er, auch wenn ihn das ängstigt. Dann geschehen brutale Morde in den Hügeln von Santa Monica. Erst ersticht der „Malibu-Canyon-Killer“ sein Opfer, sorgt dafür, dass die Wagen abbrennen und hinterlässt seltsame Nachrichten an Gabriel McRay. Daher wird McRay wieder ins Team geholt. Der Mörder schlägt weiter zu. Bald gerät auch McRay unter Verdacht. Seltsamerweise scheint der Täter zu wissen, wann McRay seine Blackouts hat und nutzt genau diese Zeit für seine Taten.
Die Geschichte ist einerseits spannend, aber sie wirkt auch etwas konstruiert.
Die Charaktere sind gut dargestellt, auch wenn mir keiner richtig nah gekommen ist. McRay s Verhalten macht ihn natürlich nicht sonderlich sympathisch. Aber er bemüht sich, aus dieser Situation herauszukommen, indem er sich – wenn auch widerwillig - in Therapie begibt. Er kann froh sein, dass die Pathologin Ming zu ihm steht. Auch sein Therapeut bemerkt schnell, dass die Ausbrüche mit seiner Kindheit zu tun haben. Eine Hypnose soll Klarheit bringen.
Der Schreibstil ist locker und gut zu lesen. McRay gilt als Verdächtiger und muss erst seine eigenen Baustellen aufarbeiten, bis er dem Täter näher kommt. Daher stellt sich erst recht spät heraus, wer der Mörder ist.
Ein spannender Krimi mit einem ungewöhnlichen Ermittler.

Veröffentlicht am 18.03.2017

Abgründe

Janusmond
0

Leon Bernberg taucht auf der Polizeistation von Louisson auf, um seine Schwester Lune, die vor zehn Jahren in diesem Ort spurlos verschwand, weil er seine Zwillingsschwester für tot erklären lassen will. ...

Leon Bernberg taucht auf der Polizeistation von Louisson auf, um seine Schwester Lune, die vor zehn Jahren in diesem Ort spurlos verschwand, weil er seine Zwillingsschwester für tot erklären lassen will. Dazu benötigt er nur einen Schrieb von dem Polizisten Christian Mirambeau. Doch Mirambeau will das Papier nicht so einfach ausstellen, er will erst nach Lune suchen. Bei seinen Nachforschungen wird er immer mehr in die Geschichte der Zwillinge hineingezogen und begibt sich damit in eine Gefahr, von der er nichts ahnt.
Die Geschichte wird ruhig und sehr bildhaft erzählt. Von Anfang an hat man ein etwas gruseliges Gefühl, das einen auch schon beim Betrachten des Covers befällt.
So nach und nach erfährt man die Geschichte der Familie Bernberg. Dies ergibt sich sowohl aus den Ermittlungen, die Christian führt, aus den Gedanken Leons, als auch aus Briefen, die Lune ihrem Bruder vor zehn Jahren schrieb.
Lune wurde missbraucht und von der Mutter gedemütigt und misshandelt. Wen wundert es da, dass sie dann einfach verschwand. Leon wirkt nach außen unauffällig und nett, aber auch er hat seine dunklen Seiten. Er war in der Psychiatrie, kommt nur klar mit seinen Tabletten und will nun Zugriff auf das Erbe, was nur zusammen mit der Schwester möglich ist. Mirambeau ist ziemlich vertrauensselig und nimmt Leon, der ihm ja fremd ist, sogar mit in seine Familie. Keiner der Protagonisten war mir sympathisch und mit keinem konnte ich mitfühlen.
Die Atmosphäre während der Geschichte ist düster und beklemmend. Die Spannung bleibt bis zum Schluss bestehen, auch wenn das Ende vorhersehbar ist.
Ein spannender und erschreckender Thriller.